Arthur Stahr

  • Hallo,
    ich bin auf der Suche nach Informationen, die den milmitärischen Lebenslauf meines Großvaters für mich nachvollziehbar machen.
    Erst einmal die Fakten, die mir bekannt sind:


    Arthur Erwin Stahr, geboren 26. September 1914 in Hindenburg / OS,
    gefallen an der Ostfront zwischen Pripjet und Beresina am 30. November 1943 als Unteroffizier.


    Auf den Portraitbildern ist auf der Schulterklappe eine 54 zu erkennen, die Zahl auf dem Knopf kann ich leider nicht erkennen. Da dort keine weiteren Rangabzeichen zu sehen sind, vermute ich, dass er noch Rekrut war.
    Meines Wissens wurde er in Glogau eingezugen.
    Auf den Erinnerungsbildern ist er, wahrscheinlich mit einer Schützenschnur ausgezeichnet, zu erkennen.


    Nun meine Fragen an euch:


    Wann wurde er in welche Einheit eingezogen?
    Welche Laufbahn durchlief mein Großvater in welchen weiteren Einheiten, bis er als Unteroffizier in Russland fiel?
    Kann es sein, dass seine EK-Marke beim wast liegt, da sie wohl nicht im Familienbesitz ist, und wenn ja, habe ich die Chance die Marke zu erhalten?


    Ich danke euch im voraus


    tataluna


    Quelle: Eigentum

  • Zitat von tataluna;13896



    Da dort keine weiteren Rangabzeichen zu sehen sind, vermute ich, dass er noch Rekrut war.



    Hallo tataluna,

    auf beiden Portraitfotos ist er im Range eines Gefreiten. Du erkennst das an dem Winkel auf dem linken Oberarm. Somit war er zu Zeit der Aufnahme auch kein Rekut mehr.

    Auch sind die beiden Aufnahmen wohl vor oder zu Beginn des Krieges gemacht worden.

    Die Regimentsnummer wurden nur noch zu Beginn es Krieges auf den Schulterklappen getragen und vielen später weg.

    Kannst Du das Grabbild bitte einmal im Bereich seines Namens vergrößern.
    Dort steht dann meistens auch das Bataillon oder das Regiment drauf, in derm er zum Zeitpunkt seines Todes diente. (Übrigens schön, das sich auch dieses Bild über die Zeit erhalten hat.)

    Gruß
    Martin

  • Hallo Ehrenblatt,
    vielen Dank für die schnelle Antwort.
    Ich habe das Bild leider auch nur in dieser Auflösung, da es von meiner Tante vom Original abfotografiert wurde.
    Das Original befindet sich in Zabrze / Polen (ehem. Hindenburg / OS).
    Ich versuche mal Kontakt dorthin aufzunehmen und das Bild besser aufgelöst per Mail zu bekommen.


    Gruß tataluna

  • Hallo tataluna,

    beim besten Wiilen, habe versucht die Inschrift am Kreuz lesbar zuvergrößern, leider ohne Erfolg. Ich bin bald der Meinung, mit einer vernünftigen Lupe kannst Du die 3. Zeile entziffern. Im Beileidsschreiben sind einige Passagen leider gelöscht. "Er fiel durch einen Bauchschuß un war sofort tot", so entziffere ich das.

    Gruß Heinz:)

    Suche alle Informationen über die 17.ID und I.AR77.

  • Hallo tataluna,


    hier sind noch einige Infos zu deinem Großvater.


    Artur Stahr ist vermutlich als unbekannter Soldat auf die Kriegsgräberstätte Berjosa überführt worden.
    Grablage: wahrscheinlich unter den Unbekannten
    Leider konnten bei den Umbettungen aus seinem ursprünglichen Grablageort zum Friedhof Berjosa nicht alle deutschen Gefallenen geborgen werden. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass Artur Stahr einer der deutschen Soldaten ist, dessen Gebeine geborgen wurden, die aber trotz aller Bemühungen nicht identifiziert werden konnten.




    Nachname:
    Stahr
    Vorname:
    Artur
    Dienstgrad:
    Unteroffizier
    Geburtsdatum:
    26.09.1914
    Geburtsort:
    Hindenburg
    Todes-/Vermisstendatum:
    30.11.1943
    Todes-/Vermisstenort:
    Lezbi nö.Kalinkowitschi


    Quelle:http://www.volksbund.de/index.…775&tx_igverlustsuche_pi2[gid]=d4c8b2189a4fe0dd55f620e79572ce69


    Gruß Birger:)

    http://www.stockcarteam-rangsdorf.de/

    Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.

    * 3. Mai 1469 in Florenz; † 21. Juni 1527 in Florenz; Niccolò di Bernardo dei Machiavelli

  • Hallo tataluna,


    bitte arbeite bei künftigen Beiträgen mit Bildern oder Dokumenten mit einer entsprechenden Quellenangabe OK? Ich werde das jetzt erstmal bei Dir einbinden.


    Ich gehe mal davon aus das sich die entsprechenden Sachen in Deinem Besitz finden.


    Gruß
    Michael


    PS: Herzlich Willkommen hier im Forum.

  • Hallo zusammen,


    also irgendetwas stimmt hier nicht so ganz. Wenn wir hier im Infanterie-Regiment 54 ausgehen kommen wir da automatisch auf die vormals 100. leichte Infanterie-Division. Außer dieser entstand wiederum die 100. Jäger-Division bzw. das Jäger-Regiment 54.


    Dieses Rgt. war aber zum besagten Zeitpunkt im Bandenkampf in Albanien eingesetzt. Das passt aber nicht mit den Ort zusammen wo der besagte Soldat gefallen ist sprich:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Kalinkawitschy


    Gruß
    Michael


    PS: Wurde bereits ein Wast-Antrag von Dir gestellt?


    Ist auf dem Schreiben irgendwo eine Feldpostnummer vermerkt?


  • Hallo,
    die Unterlagen befinden sich selbstverständlich in meinem Besitz, also Quelle "ich selbst"!


    Und ja, die Anfrage beim wast habe ich gestellt, dauert aber bis zu 8 Monaten!
    Eine Feldpostnummer habe ich nicht.


    Euch erstmal vielen Dank für die Antworten


    Gruß tataluna

  • Hallo Michael,
    ich warte noch auf das Originalbild vom Grab und hoffe, dass ich es in einer besseren Auflösung bekomme!
    Vielleicht kann man ja auch anhand der Unterschrift auf der Todesmeldung herausfinden, von wem der Brief geschrieben wurde und man hätte evtl. einen weiteren Ansatz zu suchen.
    Ich meine den Namen Drescher zu erkennen, mit dem Dienstgrad Oberleutnant!


    Gruß tataluna

  • Hallo, tataluna!


    Die Erkennungsmarke Deines Großvaters wird nicht in der Wehrmachtauskunftstelle sein. Die Wast war während des Krieges dafür zuständig, die Verluste der Wehrmacht zu erfassen. Nur bei unbekannten Toten war es mitunter notwendig, die Erkennungsmarke an die Wast zu senden, um eine Identifizierung zu ermöglichen. Dies ist bei Deinem Großvater nicht der Fall. Einen Grund, die Erkennungsmarke an die Wast zu schicken, hatte man im Falle Deines Großvaters eigentlich nicht. Aber wahrscheinlich hast Du in Deinem Antrag an die Wast nach der Erkennungsmarke und ggf. um Übersendung derselben gebeten. Selbst, wenn die Marke dort archiviert sein sollte: automatisch bekommt man die i. d. R. nicht.


    Hast Du eine schriftliche Eingangsbestätigung der Wast bekommen? Acht Monate scheint mir eine relativ kurze Zeit für die Erstellung eines militärischen Werdegangss zu sein. Normalerweise werfen die mit Bearbeitungszeiten wie "zwölf Monate" um sich. :rolleyes:


    Die LETZTE Einheitbezeichnung wird Dir erst mal der Volksbund sagen können. Birger hat Dir netterweise den Datenauszug aus der Datenbank des Volksbundes engestellt. Glücklicherweise finden sich aber nicht alle beim Volksbund erfassten Daten in dieser für jeden einsehbaren Datenbank. Du kannst aber beim Volksbund schnell und unbürokratisch - nämlich telefonisch - nach näheren Infos fragen. Der Volksbund weiß normalerweise neben dem letzten Truppenteil und dem letzten Dienstgrad auch die Beschriftung der (letzten) Erkennungsmarke. Versuch es einfach mal! ;)


    Anhand der letzten Einheit kann Dir sicherlich jemand hier sagen, wer der Chef der Einheit und somit der Schreiber des Briefes war. :) Ich hab leider nicht die dafür notwendige Literatur.


    Gruß Dagmar

  • Hallo, tataluna!


    wie bereits Dagmar mal wieder so vorbildlich geschildert hat, benötige ich weitere Informationen. Ansonsten suche ich nur die Nadel im Nadelhaufen.


    Stellenbesetzungen auf Kompanie-Ebene findet man so gut wie garnicht. Wenn man viel Glück hat nur in entsprechenden Chroniken etc.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Dagmar,
    8 Monate war eine telefonische Auskunft der WAST.
    Ich danke dir für die Hilfe und Erklärungen.


    Und, Michael, dir auch vielen Dank für die Mithilfe!


    Gruß tataluna

  • Hallo tatulana,

    eine nachvollziehbare Zusammenhang zwischen dem IR 54 und dem Gefallenenort Deines Großvaters gibt es schon.
    Das 54 IR gab im Nov. 1940 das I. und II Bataillon an das IR 51 ab. Letzteres verblieb bei der 18.ID wogegen das 54 IR bei der 100 leichten ID eingegliedert wurde, dieser Verband war ende 43 in Kroatien und Albanien, wie Micha schon schrieb.
    Die 18 ID wurde später umbenannt in 18.ID mot und waren bei der Öffnung des Kessels von Demjansk beteiligt. Im Juni 43 wurde dieser Verband zur 18. Panzer Grenadier Division umgebildet und lag im Oktober 43 noch im Raum Orscha was nicht sehr weit entfernt vom "Grab" Deines Großvaters ist. Die Ausführung ist eine Mutmaßung, aber der Zusammenhang besteht.

    Gruß Heinz:)

    Suche alle Informationen über die 17.ID und I.AR77.

  • Hallo zusammen,


    mal angenommen der Ort Lezbi wird heute "Lecki"(ich denke mal es wird "Lezki"gesprochen) geschrieben,und der Ort
    Kalinkowitschi wird heute "Kalinkawitschy"geschrieben...


    Weil der Ort "Lecki" liegt nördlich von "Kalinkawitschy"
    Quelle:


    http://maps.google.de/maps?f=q…fPGiT4WaJcyO4gTK2pQu&pw=2


    Also wenn man vom Punkt "A" aus sich Richtung Norden begibit,und sich bei der Gablung links hält, dann liegt unter Akciabrski der Ort "Lecki".


    Ist nur so eine Vermutung :confused:


    Gruß Birger:)

    http://www.stockcarteam-rangsdorf.de/

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    * 3. Mai 1469 in Florenz; † 21. Juni 1527 in Florenz; Niccolò di Bernardo dei Machiavelli

  • Hallo Heinz,
    deine Ausführungen sind schlüssig, vielleicht habe ich ja damit einen Ansatz, Näheres zu erfahren.
    Ich hatte noch gehofft, durch die Unterschrift der Todesnachricht in die gleiche Richtung zu kommen!


    Danke Birger,
    laut Volksbund ist mein Opa ja nun umgebettet worden, die ursprüngliche Grabstätte liegt, wenn ich frühere und heutige Karten vergleiche im heutigen Sperrbereich von Tschernobyl!


    Grüße tataluna