Werwolf

  • Guten Abend wirbelwind, ich sehe gerade den Eintrag zu Werwölfen in oder in Hinblick auf Freudenstadt:


    "...Die Zerstörung Freudenstadts am 16.04.45 wegen Widerstands gegen französische Truppen soll auch auf das Wirken von Werwölfen zurück gehen."


    Das "soll" ist ja vorsichtig ausgedrückt, aber ich würde gern einen kräftigeren Hinweis zu dieser Sache erbitten, von der ich noch nie etwas gehört habe. Die Art der Rache der Franzosen für den Widerstand ist ja bekannt.


    Gruß lastenausgleich

  • Hallo lastenausgleich,


    wenn ich mir nicht ausreichend sicher bin, wähle ich die Möglichkeitsform. Im konkreten Fall ist mir nicht klar, welchen Anteil das Wirken des Werwolfes tatsächlich an der Zerstörung Freudenstadts durch französische Truppen hatte. Koop, der Autor des Buches, aus dem ich verschiedene Sachverhalte bereits hier im Thread eingestellt habe geht davon aus, dass der Widerstand des Freikorps ,,Zöberlein" und nicht Angehörige des Werwolfes wesentlich dazu beitrugen, dass Freudenstadt durch französische Truppen besagte Zerstörungen erlitt. Mir ist nicht ganz klar, wo die Grenzen zwischen Werwolf und dem Freikorps ,,Zöberlein" liegen. Koop hält sich da bedeckt. Nach meiner Meinung müssen diese fliesend gewesen sein. Andere Autoren legen sich nicht fest, außer, dass in den letzten Kriegstagen ein Freikorps ,,Zöberlein" existierte. Es ist auch erwähnt worden, dass besagtes Freikorps ein Volkssturm-Bataillon gewesen sei, von H. Zöberlein kommandiert. Zöberlein galt als ,,alter Kämpfer" der bereits den Putsch 1923 mitgemacht hatte und ein fanatischer Nazi war. Besonders tragisch im Falle Freudenstadts. Die Stadt hätte zur offenen Lazarettstadt erklärt werden können. Selbst der NSDAP-Kreisleiter war wohl dafür, konnte sich aber nicht durchsetzen. Das Ergebnis ist bekannt.

    MfG Wirbelwind

  • Guten Abend Wirbelwind, ich danke für die Erläuterung. Nun habe ich wenige schriftliche Zeugnisse zu Freudenstadt gelesen aber darin in keinem Falle etwas von Werwolf, Freikorps usw erwähnt gefunden. Ich werde mal ein wenig recherchieren. Allerdings muß man wohl sagen, daß die Reaktion der französischen Truppen, darunter wie definitv bekannt, viele Marokkaner, eine sehr "eigenartige" war. Das, was dort vorfiel, kann man wohl kaum als im Sinne des Repressalgedankens noch irgendwie zu rechtfertigen verstehen, oder? Es liegt übrigens auch eine Äußerung aus der Zeit vor, daß man die Stadt als Vergeltung für die Vorkommnisse in Oradour in der bekannten Art "behandelt" hat. Eine solche Motivation schließt mit Notwendigkeit ein vorheriges Wirken von Werwölfen oder eines Freikorps aus. Es ist weiters bekannt, daß nicht allein Freudenstadt in jener Gegend der Schauplatz solcher Ereignisse war, sondern auch weitere Orte in der Umgebung. Ein Gedanke noch: die Zuverlässigkeit von Berichten über das Wirken von Werwölfen in jener Gegend wird durchaus wankend, wenn andererseits auch von einer Hysterie berichtet wird, die unter den vormarschierenden Amerikanesn oder auch Franzosen in dieser Beziehung geherrscht haben soll. Schnell werden aus einer solchen Hysterie zu "beobachtete Aktivitäten", die zum Vorwand das das dienen, was man dann an der vor allem weiblichen Bevölkerung vollzog.

    Das Buch von Koop kenne ich (noch) nicht, ich werde versuchen es mich zu besorgen.


    Gruß, lastenausgleich

  • Hallo lastenausgleich,

    dass es eine regelrechte Werwolf-Hysterie unter den Alliierten gab, ist nicht zu bestreiten. Ob es nun Russen, Amerikaner, Briten oder Franzosen waren. Nach den ersten, teilweise spektakulären Aktionen des Werwolfes saß die Angst vor diesen Leuten tief. Die Alliierten, vor allem die Russen, gingen dagegen rigoros vor. So mancher wurde erschossen oder verschwand in Lagern, aus denen es keine Rückkehr gab. Die wenigen, welche überlebten, kehrten oft gekennzeichnet für den Rest ihres Lebens aus der Gefangenschaft zurück. Inwieweit Marokkaner Greueltaten gegen Kriegsende in besagter Gegend bzw. am Oberrhein, Baden-Baden oder anderswo verübten, ist mir nicht bekannt. Ebenso, ob es zu Übergriffen französischer Truppen bei der Besetzung von Freudenstadt kam. Egal, wie die Dinge letztendlich liefen, es gab keinen ,,sauberen Krieg". Die Kriegsfurie ergriff beide Seiten und lies die Soldaten verrohen. Das liegt im Wesen solcher militärischen Handlungen.

    MfG Wirbelwind

  • Willkommen bei Ihnen. Es war nicht der Titel eines Buches, sondern ein Sprichwort. Mein Übersetzer funktioniert nicht so, wie er sollte. Vielleicht werde ich ausnahmsweise auf Englisch schreiben?


    Ich werde mich auf die Wehrwolf in Preußen beziehen. Sie waren bis in die 50er Jahre aktiv, was der örtliche Sicherheitsdienst (SB) in seinen Berichten bestätigt. Leider wurden sie oft mit einfachen Soldaten verwechselt, die sich versteckten oder nach Westen durchbrachen (ich muss in meinem Archiv nach einem Dokument über die Ermordung lettischer/estnischer Soldaten in Preußen suchen, die von Kurland nach Westdeutschland durchbrachen). Außerdem lebe ich in dieser Gegend und habe schon viel von Einheimischen gehört.... Diejenigen, die innerhalb der Wehrwolf agierten, hatten ein Ziel: die physische Liquidierung der Deutschen, die nach 45 Jahren geblieben waren und sich zu sehr mit der polnischen und russischen Verwaltung "sozialisiert" hatten, die Sicherung der materiellen Güter, die überlebt hatten, und die Vorbereitung von Punkten für den Fall eines Dritten Weltkriegs.


    Ich füge für Sie einen übersetzten Artikel über die Wehrwolf ein:


    Im Juli 1945 kam es in den Wäldern bei Barczewo zu Terroranschlägen und Raubüberfällen von mehreren Dutzend Wehrwolfgruppen. Infolgedessen wurden mehrere sowjetische Soldaten getötet und verwundet. Daraufhin führte die sowjetische Armee mehrere Belagerungen durch. Ein Saboteur wurde gefangen genommen und zwei wurden bei der Verfolgung getötet. Ein Häftling sagte aus, "dass es die Aufgabe der deutschen Partisanen war, Polen und Russen zu ermorden".

    Im August 1945 überfiel eine achtköpfige Wehrworf-Gruppe unter dem Kommando von H. Fischer den stellvertretenden Kommandanten des Milizpostens in Żarkowice im Bezirk Suski. Einige Tage später wurde Fischer von den Sicherheitsbehörden festgenommen. Im Laufe der Ermittlungen wurde der Ort ermittelt, an dem sich die Saboteure versteckt hielten. Dabei handelte es sich um Waldbunker, die mit Waffen, Munition, Funkstationen, einer Feldküche und anderen Dingen des täglichen Bedarfs ausgestattet waren.

    Im Sommer 1945 operierte in den Bezirken Pisz und Szczytno eine 40-köpfige Wehrworf-Gruppe mit unbestimmter Zusammensetzung. Mitglieder dieser Gruppe griffen Höfe polnischer Siedler an und drohten damit, deren Familien zu ermorden, wenn sie diese Ländereien nicht verlassen würden. Hier sind einige Beispiele für terroristische Aktivitäten:

    Am 23. August wurde in dem Dorf Rudki im Bezirk Szczytno eine fünfköpfige polnische Siedlerfamilie ermordet,

    Am 28. August wurde in dem Dorf Kurwie im Bezirk Pisz ein Siedler ermordet.

    Eine Gruppe von Wehrworf unter dem Kommando von Józef Elsner war in Olsztyn sehr aktiv. Sie wurde im September 1945 organisiert. In dem Dorf Piekna Łąka im Kreis Lidzbark hatte sie zehn Mitglieder und Mitarbeiter, meist ehemalige Wehrmachtssoldaten. Die Hauptaktivität bestand in terroristischen Raubüberfällen auf Bauernhöfe polnischer Siedler. Die Bilanz der Aktivitäten: 2 Morde und mehrere Raubüberfälle.


    Gruß Adam

    Ich suche Informationen über die 12. Flak-Division in Ostpreußen im Jahr 1945.

  • Hallo Adam,

    Willkommen bei Ihnen. Es war nicht der Titel eines Buches, sondern ein Sprichwort. Mein Übersetzer funktioniert nicht so, wie er sollte.

    vielen Dank für deine Rückmeldung bzw. Berichtigung.

    Vielleicht werde ich ausnahmsweise auf Englisch schreiben?

    also bis auf die inhaltlichen Punkte die ich nicht prüfen kann, erscheint mir die Übersetzung erfolgreich verlaufen zu sein.


    Gruß

    Michael


    PS: Vielen Dank für deine Ergänzungen zu Werwolf-Aktionen. Kannst du diese Angaben auch mit einer Quelle belegen?

  • Hallo Adam,


    einen interessanten Beitrag hast Du hier ins Forum gestellt, Gerade auch was den Werwolf in Ostpreußen betrifft. Allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob es ,,nur" der Werwolf war, der bis 1950 mit Überfällen, Ermordungen dort wirkte. Ohne eine Quelle nennen zu können, habe ich gelesen/gehört, dass es auch Widerstand von Polen gegen das nach dem 2. WK installierte Regime in Polen gab. Vorstellbar, zumindest die ersten Monate nach Beendigung des 2. WK, dass auch ehemalig versprengte Wehrmachtsangehörige polnische Milizen bekämpften. Vielleicht gab es auch Verbindungen zu den baltischen ,,Waldbrüdern", die ja der Roten Armee von 45-47 entsprechend zusetzten.

    Auf weitere Berichte bin ich gespannt.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo

    PS: Vielen Dank für deine Ergänzungen zu Werwolf-Aktionen. Kannst du diese Angaben auch mit einer Quelle belegen?

    Quelle:

    Golec Jan, Podziemie zbrojne na Warmii i Mazurach w latach 1945-1948 : z badań nad genezą, strukturą i działalnością, Komunikaty Mazursko-Warmińskie nr 4, 425-453, 1983.


    Mit freundlichen Grüßen .

    Ich suche Informationen über die 12. Flak-Division in Ostpreußen im Jahr 1945.

  • Guten Abend Adam,


    auch ich möchte dir für den interessanten Beitrag danken. Die Orte in Masuren, die du nennst, haben fast alle mit den Orten zu tun, wo meine Wurzeln väterlicherseits liegen. Und zwar aus verschiedenen Ortschaften aus Ortelsburg ( Szcytno), aus Allenstein ( Olsztyn) und Neidenburg (Nidzica).


    Da dies alles mit Ahnenforschung zu tun hat, möchte ich darüber nicht ausweiten. Was mich aber nun doch intrigiert, ist die Geschichte rundum Rutki (Pasym).


    Wenn du uns mehr darüber erzählen könntest, würde mich das sehr freuen.


    Meine Urgroßmutter, die Mutter meines Großvaters väterlicherseits, hat nach dem Tod meines Urgroßvaters (1917) nochmal geheiratet in 1939. Der Besitz meines Urgroßvaters ging an eine Tochter, alle anderen Kinder sind vorzeitig ins Ruhrgebiet gezogen. Was aus der Tochter wurde, weiß ich nicht.


    Meine Urgroßmutter blieb im Januar 1945 bei der großen Flucht zurück und wurde mit ihrem Mann von den Russen erschossen. Nun ja, nur eine der Geschichten, warum ich mich über alles freuen würde, mehr darüber zu hören, selbst, wenn sich nichts zu meiner Geschichte ableiten lässt.


    Herzlichen Dank im Voraus


    Gruß Marga

  • Hallo


    Ein weiterer Bericht:


    In Dobrzyki gibt es ein Grab. Das war 1950 und sie waren wahrscheinlich Litauer. Sie wollten den Durchbruch in den Westen schaffen. Das behauptete zumindest Jarka, der ehemalige Kommandant des Postens in Zalewo, der später in der Gerberei arbeitete. Sie wurden wahrscheinlich schon von Kętrzyn aus beobachtet. Sie versteckten sich in den Wäldern zwischen Gajdy und Witoszewo. Aus dem GS-Laden in Gajdy nahmen sie Zigaretten, Konserven, Brot, Streichhölzer und Gummistiefel mit. Dann traf eine Milizpatrouille ein. Darunter waren auch Bocian und der Milizionär Chmielewski, der erst seit 20 Tagen im Dienst war. Die Milizionäre folgten ihnen. Sie riefen ihnen zu, sie sollten aufhören, denn sie würden schießen. Bocian wollte umkehren, aber Chmielewski ging weiter. Sie näherten sich dem Wald, und dann wurde Chmielewski von einem Maschinengewehrschuss getroffen. Er wurde in Morąg, auf dem städtischen Friedhof vor dem Viadukt, beigesetzt. Seine Familie lebte in Myślice. Die Verfolger stießen auf der Brücke in Dobrzyki mit der Polizei zusammen. Sie gingen von Dobrzyki aus am Kanal entlang und wollten über die Brücke gehen, um den See zu umrunden und in den Ostróda-Wald zu gelangen. Und die Blockade der Miliz war auf der Brücke. Als einer der Verfolger seine Pistole nachlud, schnitt ihm eine Kugel die Finger ab.


    Die Verfolger waren Beamte des Geheimdienstes und der Spionageabwehr. Einer von ihnen wurde verwundet. Die Milizionäre hörten zwei Schüsse. Der Vater tötete sich selbst, und dann erschoss sich der Sohn. Sie wurden auf dem Friedhof in Dobrzyki beigesetzt. Ein Ausbrecher wurde in einem Heuhaufen in Matty, im Haus des Großvaters von Janek Jackiewicz, gefangen. Ein weiterer wurde in einem See bei Jerzwałd gefangen. Der letzte von ihnen entkam, machte sich auf den Weg nach Susz und kaufte dort eine Fahrkarte nach Szczecin. Am Bahnhof, auf dem Bahnsteig, kontrollierte ein Polizist seinen Ausweis. Und dann tötete der Ausbrecher ihn mit einer Pistole. Dann erschoss ihn ein KBW-Soldat. So erzählte es der damalige Kommandeur der Miliz in Zalewo.


    Quelle:

    K. Skrodzki, Zasadzka bezpieki przy moście w Dobrzykach, w: Zapiski Zalewskie, nr. 24/2012, s.40-45.

    Ich suche Informationen über die 12. Flak-Division in Ostpreußen im Jahr 1945.

  • Guten Tag Adam,



    danke für deinen Beitrag. Ich habe jetzt leider selbst nicht viel zu den Werwolf Berichten aus Ostpreußen dazu finden können. Auch in meinen Büchern leider nicht.


    Ich stelle hier nochmal den Link von dem Themenstarter ein. Unter "Traffic unterbrechen" steht bei Wikipedia im letzten Absatz, dass sich nach dem Krieg nur eine von den Untergrundgruppen bis Anfang 1946 in der Woiwodschaft Olsztyn halten konnte.


    Werwolf – Wikipedia


    Die Situation der deutschen Bevölkerung im Kreis Kętrzyn (Rastenburg) in den Jahren 1945 bis 1947 im Lichte der Dokumente des Kreisamtes für Öffentliche Sicherheit in Kętrzyn in: Die deutsche Minderheit in Polen und die kommunistischen Behörden 1945–1989 (schoeningh.de)


    „Werwölfe“ 1945 | ZbE (zukunft-braucht-erinnerung.de)



    Gruß Marga

  • Hallo sonnenberg,

    dein letzter Bericht, den Du dankenderweise ins Forum gestellt hast, scheint ja die These zu bestätigen, dass in den unruhigen Zeiten nach dem Kriegsende und der Besetzung Ostpreußens auch Balten gegen die polnischen Sicherheitskräfte kämpften.

    Ob nun Angehörige der ,,Waldbrüder" oder ehemalige baltische Angehörige der Wehrmacht/SS/Polizei es waren, die in den Westen wollten oder ,,nur" normale Flüchtlinge, steht erst einmal auf einen anderen Blatt.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Adam,


    einen interessanten Beitrag hast Du hier ins Forum gestellt, Gerade auch was den Werwolf in Ostpreußen betrifft. Allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob es ,,nur" der Werwolf war, der bis 1950 mit Überfällen, Ermordungen dort wirkte. Ohne eine Quelle nennen zu können, habe ich gelesen/gehört, dass es auch Widerstand von Polen gegen das nach dem 2. WK installierte Regime in Polen gab. Vorstellbar, zumindest die ersten Monate nach Beendigung des 2. WK, dass auch ehemalig versprengte Wehrmachtsangehörige polnische Milizen bekämpften. Vielleicht gab es auch Verbindungen zu den baltischen ,,Waldbrüdern", die ja der Roten Armee von 45-47 entsprechend zusetzten.

    Auf weitere Berichte bin ich gespannt.

    MfG Wirbelwind

    Es stimmt, dass es viele Studien zu diesem Thema gibt. Im Bezirk Susz war die Wolhynische Brigade von März 1945 bis 1946 sehr aktiv, überfiel Polizeistationen, raubte Banken aus und tötete Informanten.


    Es ist erwähnenswert, dass auch Gruppen der Ukrainischen Aufständischen Armee für kurze Zeit in diesem Gebiet aktiv waren, nachdem sie während der "Wisła"-Aktion hierher umgesiedelt worden waren.


    Mit freundlichen Grüßen

    Ich suche Informationen über die 12. Flak-Division in Ostpreußen im Jahr 1945.

  • Hallo,

    heute mal was zum Werwolf im Harz. Es gibt darüber einen kanadischen Report aus dem Jahre 1998 von Herrn Perry Biddiscombe. Er nennt sich: ,,Werwolf! The History of the National Socialist Guerilla Movement 1944-1946". Darin sind verschiedene, zahlreiche Aktionen aufgeführt, die dem Werwolf zugeschrieben werden. Bei der geschilderten Anzahl ist sicherlich Skepsis insofern angebracht, dass es nach meiner Meinung nicht immer möglich ist, sauber zu trennen. Schließlich bewegten sich in den Wäldern /Massiven des Harzes dt. Versprengte, die selbst nach Kriegsende Überfälle verübten, bis sie entweder getötet oder gefangen genommen wurden. Ob es in jedem Falle Angehörige des Werwolfes waren, die bspw. im Ostharz Angehörige der Sowjetarmee überfielen, da beschleichen mich Zweifel. Schließlich können das auch empörte Zivilisten gewesen sein, die sich wegen Belästigungen/Vergewaltigungen von weibl. Familienangehörigen einfach nur rächen wollten. Es gab zwar in den letzten Kriegswochen eine HJ-Kampfgruppe: ,,Ostharz"/HJ-Pz.Vern.Brig.15, der wohl 600 Mann angehörten. Doch diese alle als Werwölfe anzusehen, geht an der Realität vorbei. So gehörten die 9 in Treseburg/Harz erschossenen Hitlerjungen auch dieser Kampfgruppe an, Sie aus dem Wehrertüchtigungslager Vöhl am Edersee und wurden nur zum Panzersperrenbau eingesetzt. Als sie auf den Rückweg in die Heimat waren , ereilte sie das Schicksal. Teile dieser besagten Kampfgruppe kämpften tatsächlich gegen die Amerikaner. Dadurch verkleinerte sich die Kampfgruppe. Andere Hitlerjungen verließen sie bzw. desertierten. So schmolz die Truppe zusammen. Einige dieser Jungs werden vereinzelte Werwolf-Aktionen durchgeführt haben. So zum Beispiel den Überfall am 30.04.45 auf die Funkstation der 9. US Armee, die sich auf dem Brockengipfel befand. Es gibt noch andere Aktionen im Harz, die dem Werwolf zugeschrieben werden. Darüber demnächst mehr.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,

    das Buch kenne ich selbst nicht. Nachdem, was ich bisher zum Autor gelesen habe, vermute ich mal, dass es in dieser Publikation nicht vordergründig um Werwolf-Aktionen geht. Vielmehr über den Umgang der sowjet. Besatzer mit Jugendlichen, die unter den Verdacht standen, Werwolf-Angehörige zu sein. Genau werden wir es wissen, wenn sich im Forum jemand äußert, der das Buch gelesen hat. Bin gespannt. Auf alle Fälle ist es interessant. So oder so.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,

    nun noch, wie versprochen, weitere Aktionen, die dem Werwolf im Harz zugeschrieben werden. E s soll übrigens ein Befehl von A. Hitler existieren, der einen Untergrundkampf im Harz beinhaltete. Lucht als OB der 11. Armee lehnte die Taktik der ,,Verbrannten Erde" für den Harz ab. Das mal noch voraus geschickt. Hier nun die versprochenen Aktionen. In Evenrode wurde der Bürgermeister des Ortes von Angehörigen der HJ-Kampfgruppe,,Ostharz" hingerichtet, weil er sie als Verbrecher und rotznäsige Idioten bezeichnet hatte. In Blankenburg hängten Angehörige dieser KG den Ingenieur Heine. Ihm wurde durch den NSDAP-Kreisleiter von Halberstadt Verrat militärischer Geheimnisse , sprich den Standort eines dt. Munitionszuges an die Amerikaner vorgeworfen. Ursprünglich in Halberstadt verhaftet, sollte er auf der ,,Flucht" erschossen werden. Zwar gelang es ihm zu fliehen, doch konnte er wieder ergriffen werden und so kam er an den Galgen. In Quedlinburg warnten Werwölfe die Bevölkerung vor den Folgen von Verrat und Kapitulation. Sie richteten einen stadtbekannten Arzt wegen ,,Desertion" hin. Am 23.04.45 kapitulierte Lucht und mit ihm die noch vorhandenen Einheiten der 11. Armee. Es zog aber noch keine Ruhe im Harz daraufhin ein. Wie bereits früher schon erwähnt, durchstreiften Versprengte in kleinerer und größerer Anzahl noch die Wälder des Harzes. Im nächsten Post noch mehr dazu.

    MfG Wirbelwind