Bernhard Fritsch, Hauptmann

  • Hallo,

    ich bin neu hier und noch etwas unerfahren. Vielleicht kann mir jedoch jemand helfen. Ich suche Informationen zu einem Gefecht zwischen dem 19.7. und 23.7.1944 südlich oder süd-westlich von Lemberg/Lviv bei einer Ortschaft Todarovicze oder Tudarkowice. Mein Großvater ist in diesem Gefecht gefallen und ich würde gerne dort hin fahren und mir den Ort ansehen, jedoch kann ich diesen Ort nicht finden. Er müsste einige Kilometer östlich der polnischen Grenze in der Ukraine liegen. Er war Teil einer Ersatzeinheit zu diesem Zeitpunkt. Ich bin auch im Besitz seiner damaligen Feldpostnummer. Schon mal jetzt recht herzlichen Dank für jede erdenkliche Hilfe.


    Feldpostnummer 05756

  • Moin zusammen



    ist dein Großvater beim Volksbund verzeichnet ?



    Bei der Gräbersuche-Online hier



    Evtl. könnte man, wenn Name und Daten bekannt sind bei ancestry schauen ob da was

    zu finden ist.



    Gruß many

    Auskunft zu Zivilverschollenenliste

  • Hallo Perona


    die Feldpostnummer deines Großvaters ist unbedingt vonnöten, da recht viele Truppen an einem Gefechtsabschnitt eingesetzt waren. Wenn du uns den Namen deines Großvaters verrätst könnten wir auch weitere Ermittlungen aufnehmen.


    Des Weiteren wäre es hilfreich zu wissen, ob du bereits beim Bundesarchiv die Auskunft nach den Wehrmachtszeiten deines Großvaters erhalten oder sie angefragt hast. Das wäre ein wichtiger Schritt um auch Verwundungen etc. zu erfahren.


    Dein Beitrag ist im Bereich Stammtisch nicht gut aufgehoben. Deshalb werde ich ihn in das entsprechende Unterforum Einsätze und Operationen – Heer verschieben, solltest du uns den Namen deines Großvaters wissen lassen, kann ich noch eine Verschiebung in das Personenregister vornehmen.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Perona,


    vielen Dank für deine Nachricht an meiner Pinnwand und damit deine Zustimmung den Themennamen zu ändern. Das habe ich bereits erledigt und werde den Thread noch in das Personenregister verschieben.


    Bei der Feldpostnummer 05756 handelt es sich um das Grenadier-Regiment 110


    Ich benötige etwas Zeit um weitere Recherchen anstellen zu können. Bitte übe dich ein wenig in Geduld.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Perona,


    ich habe versucht mehr über das Grenadier-Regiment 110 herauszufinden, leider ist mir das nicht gut gelungen. Kannst du die Feldpostnummer einem Datum zuordnen? Gibt es den entsprechenden Brief noch? Magst du den mit uns teilen?


    Des Weiteren benötigen wir das Geburtsdatum deines Großvaters.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Perona,


    ich habe mir das gerade mal angeschaut. Folgender Hinweis ist bei diesem Regiment zu beachten, siehe Auszug:


    Auf Befehl der Heeresgruppe Süd bildet der Stab der 112. ID den Abteilungsstab der neu aufgestellten Korps-Abteilung B ( = Stärke einer Division). Die kämpfenden Teile werden zur Divisionsgruppe 112 ( = Stärke eines Regiments) zusammengefasst und sie werden ebenso wie die Divisions- und Versorgungstruppen dieser Korps-Abteilung unterstellt. Am 2. November 1943 erfolgte dann die Auflösung der 112. ID bei der Heeresgruppe Süd.


    siehe auch:

    https://www.lexikon-der-wehrma…teriedivisionen/112ID.htm


    Ich muß erstmal schauen, was ich zu den Kampfhandlungen dieser Korps-Abteilung finden kann. Ich melde mich wieder.


    Gruß

    Michael


  • Nachtrag:


    anbei ein weiterer wichtiger Hinweis zum Verbleib dieses Regiments:


    Anschließend wurde sie mit Befehlen von Anfang März 1944 zur Auffüllung der 57. und 88. Infanterie-Division verwendet. Dabei wurde die Divisionsgruppe 112 das Grenadier-Regiment 110 bei der 88. Infanterie-Division. Die I. und III./Artillerie-Regiment 86 bildete die I. und III./Artillerie-Regiment 157 bei der 57. Infanterie-Division. Das 3./Pionier-Bataillon 112 kam auch zur 57. Infanterie-Division.


    siehe auch:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Korps-Abteilung_B


    Gruß

    Michael

  • Nachtrag:


    siehe hierzu auch folgender Auszug zur 88. Infanterie-Division:


    Die Divisions-Gruppe 323 wurde aufgelöst. Dafür kam das Grenadier-Regiment 110 zur Division.


    siehe auch:

    https://www.lexikon-der-wehrma…nteriedivisionen/88ID.htm


    Eine Lagekarte zur o.g. Division für den 01.07.1944 haben wir jetzt auch schon mal:


    https://www.lexikon-der-wehrma…orps/Karte/XXXXII0744.jpg


    Gruß

    Michael


    PS: Man beachte hier die Angabe 88 siehe Anhang.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Perona,


    ich müsste noch wissen, woher und von wem du den Zeitraum des Verlustes deines Großvaters erfahren hast. Er ist unbedingt für die weiteren Recherchen von Bedeutung, wie du noch erkennen wirst.


    Wie sich herausgestellt hat, kommt die Karte aus Post # 9 nicht in Frage, da die Einheiten am 01.07.1944 weiter östlich lagen als zu deinem gesuchten Zeitpunkt.


    Es gibt einen Korps-Bericht vom 18.07.1944 in dem die 88. Infanterie-Division und zwei Orte erwähnt wurden. Den Bericht stelle ich dir gleich ein. Eine Heereskarte die die genannten Orte enthalten stelle ich dir ebenfalls ein. Die genannten Orte sind unterstrichen, sodass du das besser Verfolgen kannst. Der Ort Tudarkowice (heute Tudorkovychie) liegt ca. 33 km weiter westlich auf etwa gleicher Höher wie Peretoky. Wir haben derzeit keine Kenntnisse ob der Ort Tudarkowice in den Gefechten um den 19.07.1944 herum überhaupt involviert war. Lass uns schauen, ob es weitere Informationen in den Nara-Rollen zu finden gibt.


    Gruß

    Antje


    --------


    Kriegstagebuch


    XXXXII. Armee-Korps


    18.07.1944; 14.30 Uhr


    Zur Zeit läuft an äußerstem rechten Flügel 88. Infanterie-Division Angriff von 10 Feindpanzern mit aufgesessener Infanterie in Steniatyn (heute Stenjatyn).


    3 Feindpanzer sind bei Baranie Peretoki (Heute Peretoky) durchgebrochen. Zwischen Baranie Peretokiv und Samowola (heute Samovolya) greift Feind z. Zt. in unbekannter Stärke an.


    In feindlichem Brückenkopf Poryck zur Zeit Ruhe.


    Am rechten Flügel 72. Infanterie-Division bei Janjewicze und Markostaw Abwehr bis zu 2 Bataillone starker feindlicher Vorstöße. Gegen mittleren Divisions-Abschnitt südlich Zytanie schiebt sich Feind näher an eigene Hauptkampflinie heran.


    Westlich Chobultow Feindbewegungen, dabei einzelne Panzer , erkannt.


    Bei 214. Infanterie-Division nördlich Kohlino und nördlich Owadno je kompaniestarker Vorstoß abgewiesen.


    18.07.1944; 19.15 Uhr


    Starke Angriffe mit Panzerunterstützung aus dem Raum Poryck (heute Pawliwka) und südlich führten zum Verlust der H.K.L. am rechten Flügel 88. Infanterie-Division. Zur Zeit ist Aufbau neuer H.K.L. von dicht ostwärts Eisenbahnbrücke über den Bug – Eisenbahnlinie bis nordostwärts Iwanicze im Gange.


    88. Infanterie-Division: Stärkerer Feindangriff mit Unterstützung von 10 - 15 Panzern aus Switarzow gegen eigenen rechten Flügel bei Stenistyn.


    Anschluss an 291. Infanterie-Division nicht mehr vorhanden.


    Südostwärts Baranie – Peretoki überrollten 3 Panzer die H.K.L..


    Ostwärts Baranie – Peretoki Infanterie-Angriffe unbekannter Stärke im Gange. Durch Einbruch in den Wald westlich Poryck konnte der Gegner seinen Brückenkopf erweitern. Eine neue H.K.L. (siehe oben) im Zuge der Bahnlinie im Aufbau. Einbruch stärkerer Infanteriekräfte bei Janjewicze und Markostaw, Gegenstöße dort im Gange.


    72. Infanterie-Division: Feind schob sich nördlich Sielieck und beiderseits der Rollbahn Torczyn, Wlodzimierz an eigene H.K.L. heran und schließt auf. Angriff nach starker Artillerie-Vorbereitung auf Brückenstelle Sielieck abgewehrt.


    Bataillonsstarker Angriff südwestlich Zytanie führte zum Einbruch, Bereinigung im Gange. An und nördlich der Rollbahn drückte der Gegner durch Angriff bis zu Kompaniestärke eigene Gefechtsvorposten auf H.K.L. zurück.


    214. Infanterie-Division: Nachdem am Vortage 9 Angriffe nördlich Smolarnia abgewehrt oder im Gegenstoß zurückgeworfen wurden, wurde hier ein erneuter Angriff von 1 – 2 Kompanien mit starker Pak- und Granatwerfer-Unterstützung abgewiesen. Nördlich Kohilno wurden mehrere Bereitstellungen bis zu Bataillons-Stärke durch zusammengefasstes Feuer zerschlagen. 1 Feindflugzeug abgeschossen.


    Luftlage: Lebhafte feindliche Schlachtfliegertätigkeit, geringe eigene Fliegertätigkeit.


    18.07.1944; 22.00 Uhr


    Vor der Front des XXXXII. Armee-Korps schließt Feind mit den bekannten Schützen-Divisionen weiter auf. Am Südflügel griff er mit Infanteriekräften und Panzerunterstützung an, nahm Poryck und ist im weiteren Angriff nach Westen.


    Quelle: NARA; Heeres-Karte T51

  • Bin im Moment am suchen von wem wir informiert wurden, dass Opa gefallen war. Ich habe jedoch auf einem Feldpostbrief meiner Oma an ihn folgende handschriftliche Korrektur gefungen " F.E.B. 112. ". Vielleicht hilft uns das weiter. Schon mal jetzt ganz grossen Dank an euch.

  • Folgende Information wurde meiner Oma von einer Fam. Wagner aus Eddersheim am 19.1.45 brieflich mitgeteilt:


    Zitat "Uns wurde folgendes von Herrn Hptm. Ackermann mitgeteilt: Das Btl. befand sich auf einem Nachtmarsch und marschierte gegen 7:00 Uhr morgens durch den Ort Todarkowice (?). Der Feind war in der Nacht beiderseits der eigenen Marschstrasse nachgedrungen und began mit Morgengrauen die Marschkolonnen von rechts und links anzugreifen. Mein Bruder befand sich am Schluss der Marschkolonne. Plötzlich gelang es dem Fein, nach Ueberschüttung dieses Teiles der Kolonnen mit Granatwerfer- und Pakfeuer, die hintere Kampfgruppe abzuschneiden und gefangen zu nehmen. Herr Lt. Leyerer berichtet weiter, dass Ihr Herr Gemahl und mein Bruder als Nachhuten das Btl. sicherten. Herr Leyerer bekam den Auftrag das Blt. neu zu sammeln. Währenddessen geschah hinten das Unglück. Er erfuhr erst nach 2 km von diesem Geschehen. Er sammelte auch sofort Leute und ein Fahrzeug, doch bekamen sie zu sehr Feuer. Ein Gefreiter, der sich durchschlagen konnte sagte aus, dass Ihr Herr Gemahl und mein Bruder noch am Leben waren; den Grad der Verwundung konnte er nicht angeben. Herr Lt. Klimck (?), den ich um Ihre Adresse bat schrieb uns nach, dass damals zwei Offz., zwei Unteroffz. und zwei Mannschaften vermisst wurden." Zitatende


    Meines Wissens erfuhr meine Oma erst nach dem Krieg, in der zweiten Hälfte 1945 davon, dass mein Opa noch am Ort des Gefechts vom 20.7.1944 - 22.7.1944 seinen Verletzungen erlag und nicht mehr in russische Gefangenschaft genommen wurde. Mehr habe ich leider nicht gefunden.

  • Hallo Perona,

    Bin im Moment am suchen von wem wir informiert wurden, dass Opa gefallen war. Ich habe jedoch auf einem Feldpostbrief meiner Oma an ihn folgende handschriftliche Korrektur gefungen " F.E.B. 112. ". Vielleicht hilft uns das weiter. Schon mal jetzt ganz grossen Dank an euch.


    mit F.E.B. 112 ist das Feld-Ersatz-Bataillon 112 gemeint und zumindest mir hilft es erst einmal nicht weiter. Die Unterstellung wäre dann eine andere...


    Ich würde erst einmal mit den Auszügen des XXXXII. Armee-Korps weitermachen, bis wir das klären können.


    Gruß

    Antje


    P.S. Sei bitte so gut und schreibe grundsätzlich mit Grußformeln, darauf wird hier im Forum viel Wert gelegt. Danke


    ------


    Fernspruch, den 19. Juli 1944


    Artillerie-Tagesmeldung vom 18.07.1944


    ΧΧΧΧΙΙ. Armee-Korps:

    Feind führte während des ganzen Tages starke Angriffe gegen die gesamte Korpsfront. Sämtliche Feindangriffe wurden ohne starke Artillerie-Unterstützung geführt. Der Feind unterstützte seine Infanterie vorwiegend durch Pak und Granatwerfer und zeitweise stärkeren Schlachtfliegereinsatz.


    Die eigene Artillerie unterstützte den Abwehrkampf der schwer ringenden Infanterie durch beobachtetes zusammengefasstes Feuer und war an der Abwehr bzw. Abriegelung von Einbrüchen hervorragend beteiligt. Die Abwehr des Angriffes bei Janjewicze wurde in vorbildlicher Zusammenarbeit der Artillerie-Regimenter 188 und 172 durchgeführt. Um ein weiteres Vordringen des Gegners bei Jwanicze nach Westen zu verhindern, bildete das Artillerie-Regiment 188 einen Sperriegel durch massierte Artillerie


    Für die Richtigkeit


    Starke?

    Major


    -------


    Morgenmeldungen vom 19.07.1944


    ΧΧΧΧΙΙ. Αrmee-Korps

    Nach bisher vorliegenden Meldungen verliefen Bewegungen am äußersten rechten und linken Flügel planmäßig.


    Während Gegner am rechten Flügel sofort nachfolgte, ist am linken Flügel ein Folgen des Gegners noch nicht erkannt. Vor Mitte setzte Gegner seine bis zu regimentsstarken Angriffe am späten Abend und im Morgengrauen fort.


    88. Infanterie-Division:

    Gegner folgte der eigenen Frontzurücknahme sofort nach.


    Neue H.K.L. 2.00 Uhr besetzt. Über Anschluss nach Westen noch keine Meldung. Gegner erzielte gegen 5.00 Uhr bei Feindangriff unbekannter Stärke, dabei 6 Panzer, gegen Eisenbahnbrücke nördlich Ulwowek Einbruch. Gegenstoß mit Sturmgeschützen im Gange.


    Am Abend Angriff in Stärke von 2 Kompanien mit 4 Panzern im Abschnitt südwestlich Baranie Peretoki im Gegenstoß zum Halten gebracht.


    Bei Kol. Dolinka 3 Feindpanzer beobachtet.


    Im Abschnitt beiderseits Myszow mehrfache Angriffe mit starker Artillerie Unterstützung bis zum Einbruch der Dunkelheit abgewiesen.


    Am Vortage 4 Feindpanzer abgeschossen.


    72. Infanterie-Division hat Abschnitt Südrand See Jan Jewicze – 1 km nördlich Markostaw von 88. Infanterie-Division übernommen.


    Der vom Gegner am Vortage zwischen Zenjewicze und Markostaw bei regimentsstarkem Angriff, dabei Panzer, erzielte Einbruch, ist abgeriegelt. Feindeinbruch 1 km nördlich Sielec (dicht hinter alter H.K.L.) bereinigt, weitere Bereinigung in Gange.


    Seit 4.05 Uhr Angriff unbekannter Stärke nach heftiger Artillerie-Feuervorbereitung auf Brückenstelle Sielec.


    Gegen 20.00 Uhr führte Gegner Angriffe in Stärke von etwa 2 Bataillonen nach starker Artillerie, Pak- und Granatwerfer-Feuervorbereitung beiderseits Rollbahn Wojnica, Wlodzimierz und in Kompanie Stärke nördlich Eisenbahn Wojnica - Wlodzimierz. Der Einbruch unbekannter Stärke nördlich Rollbahn wurde im sofortigen Gegenstoß bereinigt.


    214. Infanterie-Division:

    Angriff in Kompanie-Stärke südlich Kohilno sowie 2 km nördlich Kohilno abgeschlagen. Befohlene Absetzbewegung verläuft planmäßig. Gegner folgte bis jetzt nicht. Artillerie in neuer Stellung abwehrbereit. Nach Orientierung linker Nachbar-Division hat diese Befehl, sich bis etwa 6 km weiter nach Westen abzusetzen, daher kein Anschluss nach links. Sicherung der Lücke eingeleitet.


    Luftlage: Geringe feindliche Fliegertätigkeit.


    aufgenommen: 06.50, Hauptmann Heick


    ------


    Nachmeldung zur Morgenmeldung XXXXII. Armee-Korps, 18.07.1944, 7.00 Uhr


    Feld-Ersatz-Bataillon 188 hat Abschnitt Switarzow - Baranie Peretoki 4.00 Uhr übernommen. Anschluss bei Switarzow nach rechts vorhanden.


    Füsilier-Bataillon 214 in Myszow eingetroffen und 88. Infanterie-Division unterstellt, wird im motorisierten Transport nach Kol. Romosz (3 km westlich Baranie Peretoki) Grenadier-Regiment 245 zugeführt.


    ------


    Abgangstag: 19.07.1944

    Abgangszeit: 7.55 Uhr


    An Heeresgruppe Nordukraine


    Morgenmeldung vom 19.07.1944


    XXΧΧΙΙ. Αrmee-Κorps:


    88. Infanterie-Division:

    Gegner folgte eigener Absetzbewegung, die planmäßig verlief, unmittelbar. Gegen Feindeinbruch unbekannter Stärke mit 6 Panzern bei Eisenbahnbrücke nördlich Ulwowek, eigener Gegenstoß durch Sturmgeschütze im Gange.


    Feindangriff in Stärke von 2 Kompanien mit 4 Panzern südwestlich Baranie Peretoki in den Abendstunden im Gegenstoß aufgefangen. Erfolglose Feindvorstöße beiderseits Myszow.


    Am 18.07. 4 Feindpanzer abgeschossen.


    72. Infanterie-Division:

    Abschnitt Südrand See Janjewicze – 1 km nördlich Markostaw von 88. Infanterie-Division übernommen. Der vom Gegner am Vortage zwischen Janjewicze und Markostaw bei regimentsstarkem Angriff mit Panzern erzielte Einbruch konnte abgeriegelt werden.


    Seit den Morgenstunden läuft Feindangriff unbekannter Stärke mit lebhafter Artillerie Feuerunterstützung auf Brückenstelle Sielec. Feindeinbruch 1 km nördlich Sielec im Allgemeinen bereinigt.


    2 Bataillone starker Feindvorstoß beiderseits Straße Wojnica, Wlodzimierz und in Kompanie-Stärke nördlich Eisenbahn Wojnica - Wlodzimierz zum Teil im Gegenstoß abgewiesen.


    214. Infanterie-Division:

    Erfolgloser Kompaniestarker Feindvorstoß südlich Kohilno und 2 km nördlich des Ortes. Gegner folgt befohlener Absetzbewegung, die planmäßig verlief, bis jetzt nicht.


    Anschluss mit linker Nachbar-Division noch nicht hergestellt.


    ------


    01-Orientierung 19.07.1944, 14.30 Uhr


    ΧΧΧΧΙΙ. Armee-Κorps:

    Feind, der am äußersten rechten Flügel 88. Infanterie-Division in Gegend Ilkowice über den Bug gegangen war, gewann mit schwächeren Kräften Kol. Zdzarynki (4 km westnordwestlich Ilkowice). Hiergegen angesetzt Teile Feld-Ersatz-Bataillon und 2 Sturmgeschütze.


    Bei Ulwowek sich laufend verstärkender Feind schafft hier in großen Mengen Pionier-Material heran. St. Ulwowek in eigener Hand.


    Verlauf der dünn besetzten Sicherungslinie von hier etwa entlang Eisenbahn nach Nordosten bis Bug – Eisenbahnbrücke (hier 2 Sturmgeschütze) – dann westlich und nördlich der Waldstücke 5 km nordnordostwärts Ulwowek – bei Romanowka wieder Anschluss an alte H.K.L..


    Feind stellt sich in Waldstücken 5 km nordnordostwärts Ulwowek mit stärkeren Infanterie- und Panzerkräften bereit. Zuführung neuer Feindkräfte aus Raum Poryck nach Südwesten erkannt.


    Bei Romanowka zur Zeit Feindvorstoß unbekannter Stärke.


    Der am rechten Flügel 72. Infanterie-Division ostwärts Biskupicze in Regiments-Stärke eingebrochene Feind etwa in allgemeiner Linie Nordrand Myszow - Ostrand Biskupicze - 228,3 (nördlich Biskupicze) - Bubnow aufgefangen.


    Sturm-Regiment des Korps mit 5 Sturmgeschützen gegen 15.00 Uhr in Raum Biskupicze eingetroffen.


    Bataillonsstarker Angriff nördlich Sielec abgewiesen.


    Lebhaftes feindliches Störungsfeuer auf rechten Abschnitt 214. Infanterie-Division. Sonst hier keine besonderen Kampfhandlungen.


    ------


    Tagesmeldungen vom 19.07.1944

    durchgegeben: 19.00 Uhr


    XΧΧΧΙΙ. Armee-Κorps:

    1. Der Gegner erzielte mit starken Infanterie- und Panzerkräften trotz eigener zäher Gegenwehr einen Durchbruch auf dem rechten Flügel 88. Infanterie-Division und ist weiter im Angriff nach Westen auf Wojslawicze und Zdzary - Wielkie.


    Der feindliche Brückenkopf auf dem Südflügel 72. Infanterie-Division konnte abgeriegelt werden.


    Luftlage: Einsatz der eigenen Luftwaffe mit 90 Schlachtflugzeugen und 80 Jägern bei XXXXII. Armee-Korps und LVI. Panzer-Korps, 39 Abschüsse.


    Lebhafte feindliche Fliegertätigkeit mit Schwerpunkt in den Einbruchs- und Angriffsräumen.


    2. Vordere Linie:


    Gruppe Meden:

    Ceblow - Moszkow - Chorobrow - südostwärts Wojslawice.


    XXXXII. Armee-Korps:

    Hier anschließend südostwärts Horodlowice - Nordränder der Waldstücke 5 km nordnordostwärts Ulwowek - westlich Kol. Dolinka - dann unverändert bis Nordrand Myszow - Ostrand Meczyce - Südrand Bubnow dann unverändert.


    5. Korps-Gefechtsstand XXXXII. Armee-Korps: Mircze.


    Im Einzelnen:


    ΧΧΧΧΙΙ. Armee-Korps:

    Am rechten Flügel der 88. Infanterie-Division gelang dem Feind trotz zäher eigener Gegenwehr ein breiter und tiefer Einbruch, der zum Verlust des Bug-Westufers im Abschnitt Skomorochy - Ulwowek und der Waldstücke 5 km nördlich und nordostwärts Ulwower führte.


    Zur Zeit greift Feind hier weiter nach Westen auf Wojslawice und nördlich des Bug mit Panzerunterstützung auf Zdzary Wlk. an.


    Am Nordrand der Waldstücke 5 km nördlich Ulwowek ist Feindeinbruch abgeriegelt. Auch am rechten Flügel der 72. Infanterie-Division erzielte Regimentsstarker, von heftigem Artillerie Feuer unterstützter Feind Einbruch, der am Nordrand Myszow, Ostrand Meczyce und Südrand Bubnow aufgefangen werden konnte. Weiterer Vorstoß des Feindes nach Südwesten wurde abgewiesen. Im mittleren Abschnitt der Division 6 bis Bataillons-Starke Angriffe abgewehrt.


    Aus Raum westlich und nordwestlich Kohilno bis zu Regimentsstärke rechten Flügel 214. Infanterie-Division mehrfach angreifender Feind zum Teil im Gegenstoß bei besonders hohen Feindverlusten zurückgeworfen. Seit den Nachmittagsstunden hier erneuter Angriff im Gange.


    ------


    20.40 Uhr


    88. Infanterie-Division:

    Angriffe starker Infanterie- und Panzerkräfte gegen den rechten Flügel der Division führten zum Einbruch des Gegners in den Raum um Skomorochy bis auf Höhen ostwärts Wojslawicze und zum Verlust der Waldstücke nördlich und nordostwärts Ulwowek.


    Zur Zeit Panzerangriff aus Osten auf Zdzary - Wielkie im Gange.


    Gegenstöße schwacher örtlicher Reserven aus Horodlowice nach Südosten im Gange.


    Sicherungslinie westlich und nordwestlich der Waldstücke im Aufbau begriffen. Vor Mitte und linkem Abschnitt kein Feinddruck.


    ------


    Abgangstag: 19.07.1944

    Abgangszeit: 22.00 Uhr


    An

    Heeresgruppe Südukraine


    Tagesmeldung vom 19.07.1944


    Beurteilung der Lage:

    Feind gelang es am rechten Armeeflügel mit Teilen der 1. Panzer-Armee (XI. Panzer-Korps, anscheinend auch Masse VIII. Garde-mech. Korps und vermutlich ein weiteres Panzer-Korps) unterstützt durch 5 - 6 Schützen-Divisionen, den Bug zwischen Krystynopol und Ulwowek zu überschreiten und nach Westen und Nordwesten Raum zu gewinnen.


    Unter Ausnutzung der offenen Südflanke kann es Absicht des Gegners sein, mit 1. Panzer-Armee zunächst nach Westen bis zur Straße Rawa Ruska - Zamosc vorzustoßen, um sodann nach Norden einzudrehen, die Buglinie aus den Angeln zu heben und in die tiefe Flanke und Rücken der Panzer-Armee vorzustoßen.


    Kräfte, um dies zu verhindern, stehen der Panzer-Armee nicht zur Verfügung.


    Mit der Gruppe Meden können Flügel und Flanke des XXXXII. Armee-Korps lediglich taktisch abgedeckt werden.


    Im Mittelabschnitt des XXXXII. Armee-Korps fasste Feind seine Kräfte in Raum Myszow zusammen und durchbrach die H.K.L..


    Um weitere Kräfte für den bereits weit nach Westen geworfenen Südflügel zu gewinnen, muss das Korps in die wesentlich kürzere Linie Wojslawice – westlich Zabolotce – Verlauf des in nördlicher Richtung fließenden Baches bis Ustilug – Verlauf des Bug zurückgenommen werden.


    ------


    Quelle: NARA T-313 R-413

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,

    das mit der Grussformel ist mir echt entglitten. Ich schreibe das der Aufregung zu, endlich in dieser Angelegenheit weiter zu kommen. Bitte verzeiht.

    Besten Gruss

    Peter

  • Hallo Perona,

    Bin im Moment am suchen von wem wir informiert wurden, dass Opa gefallen war. Ich habe jedoch auf einem Feldpostbrief meiner Oma an ihn folgende handschriftliche Korrektur gefungen " F.E.B. 112. ". Vielleicht hilft uns das weiter. Schon mal jetzt ganz grossen Dank an euch.

    diese Info kommt jetzt aber etwas spät und das ist mehr als unglücklich. Wie Antje bereits geschrieben hat, sind wir aktuell in einer völlig anderen Richtung unterwegs. Was ist denn jetzt die definitiv letzte bekannte Feldpostnummer ? Steht auf diesem Schreiben nur diese Abkürzung oder auch eine Feldpostnummer?


    Bitte um Aufklärung!


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,


    Bitte verzeih die Konfusion; ich habe erst angefangen die Feldpostbriefe zu sortieren. Hier ist nun der Stand meiner Suche welche insgesamt folgendes ergab (im Zusammenhang); auf einem Brief von meiner Oma and meinen Opa sind folgende Nrn. vermerkt:

    1. Poststempel des Postamts Freising vom 25.3.44

    2. Feldpostnummer 16642

    3. Handschriftl. Vermerk in rot: F.E.B.112.

    4. Handschriftl. Vermerk in Bleistift: 680


    Jedoch ist auf den Briefen datiert am 3.4.44 und 7.4.44 eine abweichende Feldpostnummer verzeichnet:

    1. Poststempel des Postamts Freising an beiden Briefen

    2. Abweichende Feldpostnummer: 05756 an beiden Briefen

    3. Handschriftl. Vermerk in Bleistift: 713 an beiden Briefen


    Hier noch der Inhalt eines Briefes an meine Oma von einer Fam. Wagner aus Eddersheim vom 19.1.45:


    Zitat "Uns wurde folgendes von Herrn Hptm. Ackermann mitgeteilt: Das Btl. befand sich auf einem Nachtmarsch und marschierte gegen 7:00 Uhr morgens durch den Ort Todarkowice (?). Der Feind war in der Nacht beiderseits der eigenen Marschstrasse nachgedrungen und began mit Morgengrauen die Marschkolonnen von rechts und links anzugreifen. Mein Bruder befand sich am Schluss der Marschkolonne. Plötzlich gelang es dem Feind, nach Ueberschüttung dieses Teiles der Kolonnen mit Granatwerfer- und Pakfeuer, die hintere Kampfgruppe abzuschneiden und gefangen zu nehmen. Herr Lt. Leyerer berichtet weiter, dass Ihr Herr Gemahl und mein Bruder als Nachhuten das Btl. sicherten. Herr Leyerer bekam den Auftrag das Blt. neu zu sammeln. Währenddessen geschah hinten das Unglück. Er erfuhr erst nach 2 km von diesem Geschehen. Er sammelte auch sofort Leute und ein Fahrzeug, doch bekamen sie zu sehr Feuer. Ein Gefreiter, der sich durchschlagen konnte sagte aus, dass Ihr Herr Gemahl und mein Bruder noch am Leben waren; den Grad der Verwundung konnte er nicht angeben. Herr Lt. Klimck (?), den ich um Ihre Adresse bat schrieb uns nach, dass damals zwei Offz., zwei Unteroffz. und zwei Mannschaften vermisst wurden." Zitatende


    Meines Wissens erfuhr meine Oma erst nach dem Krieg, in der zweiten Hälfte 1945 davon, dass mein Opa noch am Ort des Gefechts vom 19.7.1944 - 22.7.1944 seinen Verletzungen erlag und nicht mehr in russische Gefangenschaft genommen wurde. Mehr habe ich leider nicht gefunden. Was wir jedoch bisher wissen muss es sich um das Feldersatzbatallion 112 handeln, das zur fraglichen Zeit in der Umgebung von Lemberg (heute Lviv) in Gefechte verwickelt wurde.


    Ich bedanke mich schon jetzt recht herzlich

    Besten Gruss

    Peter