Beutestücke bei Urlaubern

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    General-Kommando XXXXI. Panzer-Korps

    Abteilung Qu.

    Nr. 650/42 geheim


    Korps-Gefechtsstand, den 26.09.1942


    Besondere Anordnungen für die Versorgung Nr. 44


    A. Allgemeines


    2. Mitnahme von Beutestücken bei Urlaubern


    a) An den Grenzbahnhöfen wurde festgestellt, dass Urlauber in vermehrtem Umfange Beutestücke (Kosakensäbel, Doppelfernrohre usw.) mit nach Hause nehmen.


    b) Beutegut aller Art muss aufgrund der Rohstofflage und der z.Zt. bestehenden Fertigungsschwierigkeiten wie deutsches Wehrmachtgut gewertet werden.


    c) Waffen aller Art (auch Kosakensäbel und Seitengewehre), optische Instrumente (Doppelfernrohre, Zielfernrohre, Scherenfernrohre, Richtmittel für Geschütze), sowie Bekleidungs- und Ausrüstungsstücke werden im zur Ausstattung landeseigener Verbände (Kosakenhundertschaften usw.) und für im deutschen Heer wieder eingesetzte Beutewaffen dringend benötigt.


    d) Die Truppe ist eingehend zu belehren, dass Mitnehmen von Bekleidungs- und Ausrüstungsstücken aus Beute, soweit sie nicht von Truppenteilen ausgegeben und im Soldbuch eingetragen sind, zu unterbleiben hat.


    Kontrollen sind beim Antritt des Urlaubs durchzuführen.


    Quelle: Nara T314 R985


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    vielen Dank für diese Anordnung.


    Ich glaube, dass viele Soldaten, besonders auch Offiziere, Beutestücke gerne als Urlaubsmitbringsel und Sammlerstück mitgenommen haben.

    Es erstaunt mich aber sehr, dass die deutsche Wehrmacht auf derartige Beutestücke, wie sie unter 2c) aufgeführt wurden, dringend angewiesen war!

    Richtmittel für Geschütze und Scherenfernrohre verstehe ich noch, aber bei Kosakensäbeln komme ich ins Grübeln.

    Wer hat denn im deutschen Heer mit Kosakensäbeln gekämpft, außer evtl. die wenigen Kosakenschwadronen. Aber die werden wohl eigene Säbel gehabt haben!


    Gruß

    Horst

  • Hallo Horst,


    ich fand diese Anweisung ebenfalls sehr interessant.


    Allerdings können wir wohl davon ausgehen, dass sich die Landser nicht davon haben abschrecken lassen, z.B. wurden Fallschirme nach Hause geschickt und die Damen haben daraus Kleider genäht, auch wenn es streng verboten war. Auch haben sie wohl Beutestücke untereinander getauscht um z.B. karge Kost oder den Alkoholvorrat aufzubessern oder Benzin zu erhalten. Das kann man alles nachhören in dem Tagebuch des Panzerfahrers Rudolf.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    das Tagebuch des Panzerfahrers Rudolf ist mir nicht bekannt!

    Deswegen werde ich es mir morgen in aller Ruhe zu Gemüte führen. Mal sehen was ich wieder neu erfahren kann.


    Gruß

    Horst

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    483. Beutewaffen als Kriegsandenken


    Ein Einzelfall gibt Anlass, nochmals darauf hinzuweisen, das die Mitgebe von Beutewaffen als Kriegsandenken sowie die Ausstellung von Bescheinigungen über den Erwerb solcher Waffen verboten ist.


    Auf Heeres-Verordnungsblatt 41, Teil C, Ziffer 771 wird verwiesen.


    Kommando der Waffen-SS Ib


    Quelle: Verordnungsblatt der Waffen-SS; 2. Jahrgang; Berlin, den 15.12.1941; Nummer 23


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: