Hallo zusammen,
einige werden diesen Fall kennen. Ich kannte Herrn Müller noch nicht.
Ich fand bei der NARA u. A. die Ermittlungsakte der Berliner Staatsanwaltschaft.
Bei der NARA liegen 3 Teile, am interessantesten ist der 3. Teil.
Der erste Teil und der zweite Teil sind hauptsächlich in englischer Sprache.
Die beiden Teile wurden von den Amerikanern zusammen getragen.
Wer sich mit der Thematik auskennt, kann durchaus damit fertig werden.
Zumal die Bestände als PDF-Datei runtergeladen werden können.
Deswegen habe ich die ersten beiden Teile dorthin verlinkt.
Am Interessantesten finde ich die Ermittlungsunterlagen der Staatsanwaltschaft Berlin,
aus dem Jahre 1962, PDF.
Die Kopien sind nicht immer das Gelbe vom Ei.
In den meisten Fällen sind einzelne Unterlagen jedoch mehrmals in der Akte.
Was mich am meisten vom Hocker gehauen hat, ist die durchgeführte Exhumierung.
Als am Morgen die Behörden beim Friedhof aufschlugen, um die Exhumierung durchzuführen,
war das Grab schon geöffnet und die Gebeine,
die im Grab vorgefunden wurden, von den Mitarbeitern des Friedhofs, für die Behörden
bereitgelegt. Dass da einzelne Knochen mehrmals lagen, war da Nebensache.
Mann wollte den Behörden Arbeit ersparen. O, Schreck in der Morgenstunde
Sowieso würde heutzutage in so einem Fall nicht so lange gefackelt.
Denn es ging hier um eine Mordermittlung.
Da damals DNA noch ein Fremdwort war, mussten andere Wege gegangen werden.
Deswegen auch einige Verhöre von Zeugen.
Es gab, soweit ich gelesen habe, bei Herrn Müller keine besonderen medizinischen Erkennungsmerkmale. Vom Zahnarzt fehlte jede Spur.
Nach dem veranstalteten Chaos wurde das Grab ein zweites Mal geöffnet.
Aber Herr Müller war wohl nicht dabei.
Ein Schädel wurde einem jüngeren Mann zugeordnet.
DER SPIEGEL berichtet von dem Fall und im Internet kann man dazu auch einiges finden.
Die Originalunterlagen zu lesen, ist aber immer viel interessanter, da detaillierter.
Sowieso muss ich im Nachhinein feststellen, dass die Behörden sich anscheinend Mühe gegeben haben.
Denn das Ganze hat sich von 1960 bis Ende der 60er Jahre.
Ich habe noch nicht alles durch. Ich entnehme aber einem Zeitungsartikel aus dem Jahr 1967,
dass sogar in Panama gesucht wurde.
Das wiederum erinnert mich an den Fall Mengele.
Und wo ist Heinrich Müller nun tatsächlich geblieben?
Viel Spaß beim Schmökern,
Gruß Wolfgang