Hallo Allerseits,
Abschrift und Bearbeitung!
Ortsunterkunft, den 24.11.1944
Tätigkeitsbericht der Kranken-Sammel-Stelle Ivalo II über ihren Einsatz vom 12.10.1944 bis 22.10.1944
Die Kranken-Sammel-Stelle war besetzt mit dem 1. Zug der 2./Kranken-Transport-Abteilung 571, bestehend aus 2 Sanitäts-Offizieren (Stabsarzt Dr. Laufs als Leiter und Stabsarzt Dr. Bruker), 7 Unteroffizieren und 27 Mannschaften. Zugeteilt waren 1 finnische Schwester und 4 Lotten.
Die Kranken-Sammel-Stelle war untergebracht in Baracken des Rasthauses Ivalo. Die Verwundeten und Kranken lagen zum größten Teil auf dem auf dem Boden ausgebreitetem und mit Brettern eingefasstem Stroh, zum geringeren Teil auf doppelstöckigen Betten mit Strohsäcken. Die Patienten lagen lieber auf Stroh als auf Strohsäcken.
Die Kranken-Sammel-Stelle hatte während ihres Einsatzes:
1.525 Durchgänge, die weitaus meisten waren Verwundete.
149 (rund 10 %) wurden dienstfähig zur Truppe entlassen, die übrigen nach rückwärts verlegt.
Die Verwundeten waren zum größten Teil leicht und mittelschwer verwundet, die Kranken vorwiegend an akutem fieberhaften Infekt und Halsentzündungen erkrankt.
Die Verwundeten trafen durchweg ärztlich gut versorgt ein. Der Antransport erfolgte in Kranken-Kraftwagen, Kraftomnibussen, offenen Lkws der Abtransport wurde mit Kranken-Kraftwagen, Kraftomnibussen, Lkws und Ju durchgeführt. Die meisten wurden nach Karasjok verlegt. Der An- und Abtransport erfolgte ohne besondere Zwischenfälle.
Beim Verladen von Liegenden auf die Lkws machte sich das Fehlen von Krankentragen bemerkbar. Die Verwundeten mussten mit Decken auf die Lkws gehoben werden, wozu jeweils für 1 Verwundeten 6 Mann benötigt wurden. Die Lkws waren gut mit Stroh gepolstert, die Verwundeten bekamen reichlich Decken mit.
Die Dienstfähigen wurden zur Frontleitstelle in Marsch gesetzt.
Gegenüber dem letzten Einsatz in Lautavaara ist die Zahl der dienstfähig zur Truppe Entlassenen mit 10 % sehr gering. Dies lag vor allem daran, dass keine Bagatellfälle eingewiesen wurden und daran, dass schon vorher gut gesichtet wurde.
Der Kranken-Sammel-Stelle stand zu ärztlichen Maßnahmen zur Verfügung:
- Haupt- u. Sammelbesteck,
- klinisches Handlabor,
- Mikroskopierausrüstung und
- Blutsenkungsgerät.
Auf keines dieser Hilfsmittel hätte verzichtet werden können.
Bei der vollständigen Erfassung der oft in sehr kurzen Zeitabständen zugehenden und abgehenden Verwundeten und Kranken hat das „Baracken- Heft“ - das im Anhang als Muster mit Erläuterung beiliegt - das jede Baracke führte, sehr gute Dienste getan. Ohne dies wäre die Abwicklung der nötigen Schreibarbeit nicht möglich gewesen. Durch die Baracken-Hefte war es ebenfalls möglich, in kürzester Frist Verlegungen vorzunehmen, wie dies bei Abtransport durch Jus in wenigen Minuten der Fall war.
Die Marschverpflegung wurde jeweils einem beladenen Fahrzeug gemäß seiner Anzahl zu Verlegender an der Küche ausgegeben. Dies ließ sich nach in sehr kurzer Zeit machen und jeder bekam zuverlässig seine Marschportion.
Da bekanntlich die Sucht nach Verbandwechsel bei den Verwundeten sehr groß ist und viele sich - denn der Sanitäts-Offiziere kann nicht bei jedem Neuanlegen eines Verbandes zugegen sein - im Verbandraum neu verbinden ließen, ohne dazu aufgefordert worden zu sein, wurden bei der Visite mit dem Einheitsstempel versehene Zettel an solche ausgegeben, bei denen der Verband erneuert werden musste. (Der alte wurde bei der Visite abgenommen). Ohne diesen Zettel wurde im Verbandraum und auf den Baracken kein Verband gewechselt bzw. neu angelegt.
Wollte der Sanitäts-Offizier beim Neuanlegen des Verbandes anwesend sein, so wurde dies auf dem Zettel durch ein einfaches Zeichen vermerkt. Im Verbandraum wurden dann diese Verwundeten bis zum Eintreffen des Sanitäts-Offiziers zurückgehalten. Nach dem Anlegen des neuen Verbandes wurde der Zettel abgenommen.
Durch dieses Verfahren wurde viel Verbandmaterial und viele sinnlose Verbände gespart.
Um die Verlausung zu bekämpfen, wurden die Decken des Nachts in der dann nicht von Truppen benützten Entlausungsanstalt entlaust. So konnte einer größeren Verlausung gut vorgebeugt werden.
Zur Verwundetenbetreuung wurden die in großen Mengen vorgefundenen Bücher benutzt, es konnte auch ein Wehrmachtsempfänger mit 2 Lautsprechern in Betrieb genommen werden.
Die Verpflegung wurde aus mehr empfangenen Lebensmitteln gut verbessert.
Die finnischen Schwestern und Lotten, vor allem aber das Sanitäts-Personal arbeiteten mit großer Einsatzfreudigkeit oft bis zur Grenze ihrer Leistungsfähigkeit.
gez.
Dr. Laufs
Stabsarzt und Leiter der Kranken-Sammel-Stelle
Für die Richtigkeit der Abschrift:
Dr. Vomfell
Stabsarzt und Kompanie-Chef
Quelle: germandocsinrussia
Gruß
Antje
Es folgt der link zur Kranken-Sammel-Stelle Lautavaara:
Abschrift und Bearbeitung!
Kranken-Sammel-Stelle Lautavaara, Finnland
Ortsunterkunft, den 19.10.44
Tätigkeitsbericht der Kranken-Sammel-Stelle Lautavaara über ihren Einsatz vom 16.09.1944 bis 10.10.1944
Die Kranken-Sammel-Stelle war besetzt von dem 1. Zug der 2./Kranken-Transport-Abteilung 571, bestehend aus 2 Sanitäts-Offizieren (Stabsarzt Dr. Laufs als Leiter und Stabsarzt Dr. Bruker), 7 Unteroffizieren und 27 Mannschaften. Zugeteilt waren 1 finnische Schwester und 4 Lotten.
Die…