Hallo zusammen,
im folgenden könnt ihr den Abschlussbericht der SS-Kavallerie-Brigade lesen, welcher die Durchkämmung der Pribjet-Sümpfe im Sommer 1941 beschreibt. Bei den "erschossenen Plünderern" handelte es sich zu einem Großteil um die jüdische Zivilbevölkerung des Gebietes.
Abschrift
SS-Kav.Brigade 1
O.U., den 13.8.1941
An den
Höheren SS- und Polizeiführer beim Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes Mitte
Baranowicze.
Bertr.: Zu Abschlussmeldung für den RF-SS
Abschlussmeldung.
1. Über die Durchkämmung, Refriedung und Sicherung des Westteiles der Pripec-Sümpfe
2. Gesamtgefechtshandlung der Vorausabteilung unterstellt der 162. und 252. Inf.Div.
In der Anlage sind enthalten:
a) die Berichte des Führers der reit. Abteilung/SS-Kav.Rgt. 1, SS-Sturmbannführer Lombard,
b) die Berichte des Führers der reit. Abteilung/SS-Kav.Rgt. 2, SS-Sturmbannführer Magill,
c) des Führers der Vorausabteilung/SS-Kav.Rgt.1, SS-Hauptsturmbannführer Reinhardt,
d) des Führers der Vorausabteilung/SS-Kav.Rgt.1, SS-Hauptsturmbannführer Faßbender.
Gesamtergebnis:
Gesamtzahl der erschossenen Plünderer 13 788
Gesamtzahl der Gefangenen 714
Eigene Verluste:
2 Tote, 15 Verwundete, darunter einege Schwerverwundete (2 Führer).
Verluste an Waffen und Gerät:
1 Kfz,
1 B-Krad,
1 l.M.G.
2 Karabiner.
Beute, die zum Teil vernichtet eingebracht werden musste:
2 Batterien 7,5cm = 8 Kanonen,
1 Kanone 7,5cm = 1 Kanone
Zusammen = 9 Kanonen.
11 Paks,
29 s.M.G´s,
1 500 Handgranaten
200 Schuss Art.-Munition,
400 Schuss Pak-Munition,
300 000 Schuss Gewehtmunition,
8 – 900 Pferde,
1 Granatwerfer,
517 Karabiner.
Der Anmarsch und die Durchkämmung der Pripec-Sümpfe mit kleinerem und grösserem Einzelgefechtshandlungen bedeutet für die Kavallerie-Einheiten die höchsten Anforderungen für Mann und Pferd.
In den grossen Sumpfgebieten machte sich vor allem der Mangel an Futtermitteln für die Pferde bemerkbar. (kein Hafer, kein Heu). Die ungeheure Plage an Mücke liessen weder Mensch noch Tier zur Ruhe kommen.
Diese Gewaltanstrengung wurden verhältnismäßig gut überstanden, obwohl aus der Truppe alles herausgeholt werden musste.
Der Ausfall an Pferden, der durch Beutepferde wieder ersetzt werden konnte, betrug etwa 200.
Ohne die umsichtige Führung und ohne die hervorragende Bewährung der Einheitsführer wäre diese Aktion nicht gelungen. Die Berichte ergaben eine Übersicht über Land und Volk. Hervorzuheben ist der ungeheure Holzreichtum des Landes. Die bolschewistische Regierung hat zum Teil in unverständlichen Anordnungen sinnlos Holz schlagen, es aber niemals abtransportieren lassen.
Der Höhere SS- und Polizeiführer wird gebeten, einen Fachmann in diese Gebiete entsenden zu wollen.
Die V.A. wurde der 162. I.D. in den Augenblick durch den Höheren SS- und Polizeiführer unterstellt, wo die Inf.Rgtr. nicht mehr durch Marschleistungen eingesetzt werden konnten. Sie können zum Teil als sogenannte Himmelfahrtskommandos bezeichnet werden. Es ist allein der Führung dieser Abteilungen zuzuschreiben, dass im Gegensatz zu den Verlusten der Wehrmacht keine wesentlichen Verluste auf unserer Seite eintraten. Die Erfahrung der ersten Kampftage des Rgts. Hat sich ausserordentlich bewährt. Der Sinn der Männer bei diesem ganzen gewaltsamen Aufklärungsunternehmungen wurde in erhöhtem Masse auf den Feind und auf die Natur abgestimmt. Diese Beobachtungen allein ermöglichten den Gesamterfolg. Die Marschleistungen dieser Abteilungen sind zum Teil kaum glaubhaft. In 8 Tagen wurden mit sämtlichen Gefechtshandlungen 400km zurückgelegt. Es wird auf die Meldung des SS-Stubaf. Faßbender hingewiesen, der a 9.8.1941 zu einer Strecke von 45 km 52 Stunden benötigte. Diese Ziffer mag der Wertmesser für die Leistungen der Männer sein. Die Ausbildung während der Kampfpause in den Wintermonaten hat sich damit ausschlaggebend bewährt.
Feindbeobachtung, Gefechtsbeobachtung nach allen Seiten, Erfassen jeder Veränderung der Natur und schnelles hartes Zufassen mit kampfstarken Spähtrupps. Das Wort „Feind an jeder Front“ lernt man reichlich kennen.
Die Erfahrungen der letzten Wochen haben ergeben, dass es unmöglich ist, dass unsere Männer denen die schwersten Aufgaben zugemutet werden, mit den Kriegsauszeichnungen an letzter Stelle marschieren. Es ist bis heute trotz der schweren Einsätze noch kein EK an die Rgtr. Verliehen.
Das EK ist für den Mann die Auszeichnung für die Bewährung und Tapferkeit vor dem Feind, verliert aber sofort ihren Wert, wenn sie nicht unmittelbar nach den Gefechtshandlungen und im Eindruck des Geschehens verliehen werden kann.
Führern und Männern wird die Freude genommen, wenn sie dauernd daneben stehen müssen, wenn die Kameraden der Wehrmacht selbstverständlich sofort nach den Kampfhandlungen ausgezeichnet werden. Immer vetrösten kann man den Mann nicht und ihm erzählen es kommt noch, das glaubt er bald nicht mehr. Bei allen Schulungen des Mannes bei der Waffen-SS hängt der Geist und der Schwung der Truppe in Feindeseinsatz ausschlaggebend mit von der Auszeichnung ab. Dieses Moment wird bei der Armee in erhöhtem Maße genutzt.
Die Brigade muss unter allen Umständen ein gewisses Kontingent an Kriegsauszeichnungen zugewiesen bekommen.
Ich bitte den Gruppenführer gehorsamst nachdrücklichst beim Reichführer-SS auf die Kriegsauszeichnungen hinweisen zu wollen, da der Mann heute alle Pflichten hat und dafür aber auch diese Recht haben muss.
Nicht umsonst reisen die gesamten Generale von Truppe zu Truppe, um persönlich die Auszeichnung bei der Truppe vorzunehmen.
Beiliegend wird noch einmal die Liste für die bisher verliehenen Auszeichnungen in Vorlage gebracht. Die Zahlen sprechen für sich selbst.
F.d.R.d.A. ges. Fegelein
Becher (Signatur) SS-Standartenführer.
SS-Untersturmführer.
Quelle: germandocsinrussia, Findbuch 12493 - SS, Waffen-SS und Polizei, Akte 92