Frauen im Zweiten Weltkrieg

  • Moin zusammen


    ich habe etwas in meinen Unterlagen gefunden, was evtl. hier rein passt.


    Vor Jahren habe ich mal begonnen Feldpostbriefe zu sammeln.

    Ich habe von einigen Abschriften erstellt, unter anderen ein großes Konvolut an Feldpostbriefe

    an eine Frau, sie hat diese Briefe über viele Jahre aufbewahrt.


    Ich stelle mal einen Brief, von Hertha Hildebrand an Waltrud Kuhlmann ein.


    Hertha war wohl bei einem Herrn Remmers in Stellung, als zusätzliche Hilfe war noch ein Pflichtjahrmädl im Haushalt.


    Pflichtjahrmädl diese Bezeichnung ist mir sonst noch nicht untergekommen.


    Gruß many


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  • Guten Morgen Many,


    vielen lieben Dank für diesen Brief. Ich finde, er passt sehr gut hierher. Gern mehr darüber. Für mich sind viele der Themen über Frauen aus dieser Zeit tatsächlich Neuland. Es bereitet mir aber Freude darüber zu schreiben bzw. abzuschreiben und bringt so manch Erstaunliches hervor.


    Herzliche Grüße


    Marga

  • Hallo zusammen,


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia



    Fortsetzung: Aufgaben der Führerin und Kameradschaftsältesten , vom 01.10.1941


    — V. — Vorbereitungen für die ankommenden Mädchen


    Zum Empfang der ankommenden Mädchen trifft die Führerin, bzw. KF. folgende Vorbereitungen:


    1.) Bettenbeziehen


    2.) Betten, Schränke und Handtuchhaken mit Nummern versehen, später die Waschschalen mit Emaillelack nummerieren.


    3.) Für einen warmen Wohnraum sorgen.


    4.) Ein warmes Getränk bereithalten, damit die Mädchen ihre restlichen Schnitten dazu essen können. Wahrscheinlich kann kein Abendessen von der Einsatzstelle bereitgestellt werden, da keine Marken dafür vorhanden sind.


    5.) Schön ist es, wenn in Zusammenarbeit mit der Frauenschaft oder der Einsatzstelle es gelingt, Blumen zu besorgen.



    B. Die ersten Arbeiten nach Ankunft der Mädel und die ersten Besprechungen mit den Mädeln.


    Folgende Dinge werden als erstes erledigt:


    1.) Verteilen auf die Schlafräume (bei Vorhandensein mehrerer Schlafräume möglichst Mädel mit dem gleichen Arbeitseinsatz zusammenlegen).


    2.) Polizeiliche Abmeldung, Lebensmittelmarken für den nächsten Tag abgeben.


    3.) Zeigen der Unterkunft und des Luftschutzkellers.


    Die ersten Besprechungen betreffen: (nachfolgendes braucht nicht auf einmal besprochen zu werden).


    1.) Tagesplan (siehe oben) mit morgendlichem Lied und Tagesspruch und gemeinsamen Gutenachtsagen im Kreis.


    2.) Kurze Besprechung über den Plan für die Reinigung der Unterkunft und die Verpflegungungsarbeiten.


    3.) Pflichten, die jedes Mädel der Gemeinschaft gegenüber hat.


    — Abmeldung, wenn sie in die Stadt geht


    — Anmelden bei Rückkunft


    — Letzter Termin der festgesetzten Rückkunft innehalten


    — Rauchen in der Unterkunft und auf der Arbeitsstelle verboten


    — Für das Schminken, lackieren der Fingernägel, Rauchen in Gaststätten gelten die in den Lagern durchgeführten Erziehungsmaßnahmen


    — Grußpflicht den Führerinnen gegenüber


    — Bekanntgabe der Lokale, die aufgesucht werden dürfen


    — Striktes Verbot der anderen Lokale


    — Wer Sonntags bzw. schon Samstags frei ist, darf sofern die schriftliche Genehmigung der Eltern vorliegt, die Unterkunft am Samstag verlassen und muss am Sonntagabend zur festgesetzten Zeit wieder da sein.


    4.) Welche Möglichkeiten gibt es, die Unterkunft wohnlich zu machen. Die Mädel müssen dafür interessiert werden, damit sie sich diese Dinge von zu Hause mitbringen.



    C. Die Aufgaben der Kameradschaftsführerin


    Sie sorgt:


    1.) für die Aufrechterhaltung von Sauberkeit und Ordnung in der Unterkunft. (Betten, Spind und Waschschalenapell). Für ein gemütliches Heim ( von zu Hause Spiel, Tischdecken, Vasen usw.). Für regelmäßig gute Beheizung.


    2.) Für pünktlichen Arbeitsbeginn


    3. für die Kriegsdienstverpflichteten selbst:


    a) Gesundheit:

    ausreichende gesunde pünktliche Verpflegung, der Jahreszeit entsprechend warme Kleidung, Körperhygiene. Jedes Mädel muss einmal in der Woche warm duschen oder baden, evtl. auf eigene Kosten; gemeinsam hingehen.


    Regelmäßig Waschen der Bettwäsche, Handtücher und Privatwäsche. Genügend Schlaf (rechtzeitig zu Bett, 8-9 Stunden Schlaf).


    Pflege der Kranken.


    b) Äußeres Aussehen:

    Kleidung, Haartracht, saubere Hände bei der Arbeit, während der Freizeit. Ausbesserung und Sauberhalten der Bekleidung.


    c) Die Freizeit:

    Der Morgen beginnt mit Spruch und Lied. Der Abend schließt mit einem Lied und dem gemeinsamen Gutenachtsagungen.


    Den verschiedenen Arbeitszeiten entsprechend, werden die Mädchen hauptsächlich am Abend gemeinsam etwas unternehmen können.


    Nachrichten hören, Zeitung lesen, gute Bücher lesen, evtl. vorlesen (Benutzung der städtischen Bücherei). Gemeinsam Theater, Musik, Kino, Singen, Zeitungsbericht.


    Leibeserziehung: Kraft durch Freude

    Volksbildungswerk usw.



    Fortsetzung nächste Seite


  • Fortsetzung:



    Richtlinien



    Ausstattung der einzelnen Räume:


    Geeignet für 30 Personen und eine Führerin.


    1. Schlafraum: für jede Maid muss vorhanden sein


    1 Bett einschl. Strohsack oder Matratze

    3-4 Wolldecken

    2 mal Bettwäsche

    4 Handtücher

    1 Spind, ausprobieren ob verschließbar

    1 Schemel

    1 Papierkorb


    2. Waschraum:


    Ausguss und Wasserhahn

    Waschbänke und Waschschüsseln (pro Maid eine)

    Handtuchhalter, Zahnglasborde und Zahngläser

    möglichst Seifenschalen

    Spiegel


    3. Wohnraum:


    Tageszeitung, eventuell Völkischer Beobachter

    Europakarte in entsprechender Größe

    Tisch

    Stühle

    Bücherbord

    nach Möglichkeit Radio

    Papierkorb


    4. Krankenzimmer:


    1-2 Betten

    Spind

    2 Stühle

    1 Tisch

    Falls kein Gas vorhanden elektrischer Kocher


    5. Führerinnenzimmer:


    1 Bett einschl. Strohsack oder Matratze

    3-4 Wolldecken

    2 mal Bettwäsche

    4 Handtücher

    1 Spind

    1 Schemel

    Tisch

    1-2 Stühle

    Waschgelegenheit


    6. Küche


    Ausstattung und Zahl der Küchengeräte und des Essgeschirres richtet sich danach wieviel Mädchen ihre Mahlzeiten dort einnehmen und welche Mahlzeiten.


    Herd ( möglichst Gas)

    Tisch

    Schrank

    2 Abwaschwannen

    Tassen und Untertassen

    Teller, mindestens Suppen und Frühstücksteller

    Töpfe usw.

    Kleines Küchengeschirr

    1/2 bis 1 Dutzend Küchenhandtücher, Abwaschbürsten

    Bestecke: Messer, Gabel, Teelöffel, Esslöffel

    Butterbrotpapier

    3 große Kaffeekannen und 6 Milchtöpfe

    Suppen- Kartoffel- Gemüse- und Tunkenschüsseln

    Fleischplatten.


    7. Verschiedenes Unterkunftgerät:


    Lampen

    evtl. Tischlampen

    Führerbild

    evtl. Reichsarbeitsführerbild

    möglichst noch einige kleine Bilder

    Kohlenkästen

    Kohlenschaufeln

    Schürhaken

    Reinigungsgeräte und Reinigungsmittel:

    (sind in einer Besenecke unterzubringen)


    2-3 Besen

    2-3 Handfeger und Kehrblech

    2-3 Schrubber

    2-3 Bürsten

    2 Putzeimer

    4 Putztücher

    4 Staubtücher

    Imi, ATA, Schmierseifenersatz etc.


    Klosettpapierhalter und Toilettenpapier (kein Zeitungspapier, da Toiletten sehr leicht verstopfen)


    4 Taschenlampen

    Feuerlöscher

    Gerät zum Löschen von Brandbomben:

    Wasser,Sand, Patsche usw.

    Luftschutzgerät

    Verdunkelung prüfen ob in Ordnung

    1 Eimer mit Deckel

    1 Wecker

    (Gardinen, Tischdecken, Vasen, Spiele nach Möglichkeit).


    8. Waschküche


    Bügeleisen

    Steckkontakt

    Plättbrett

    Ärmelbrett

    Wäscheleinen

    Klammern

    Waschbretter

    Heiko zum Einweichen

    Waschgeräte, wenn Waschküche vorhanden ist und Privatwäsche selbst gewaschen wird.


    9. Verschiedenes


    2 bis 3 Hausschlüssel



    Herzliche Grüße


    Marga

  • Guten Tag zusammen,


    Abschrift und Bearbeitung, v. 10.09.1943

    Quelle: germandocsinrussia


    9. Marketenderwaren für weibliche Gefolgschaftsmitglieder und Marinehelferinnen


    (OKM AMA/C III A c Nr. 15531 v. 10.09.43 und Mar.Gr.Kdo. Süd O.Qu.B. Nr. H 22881 v. 30.09.43


    Die Versorgung von Gefolgschaftsmitgliedern mit Marketenderwaren wird das Oberkommando der Wehrmacht in Kürze neu geregelt. Für die besetzten Gebiete ist folgende Regelung vorgesehen:


    Weibliche Gefolgschaftsmitglieder, die an der Truppenverpflegung teilnehmen:

    a) Tabakportion ( Nr. 17 E.V. Verpfl.D.) wird in keinem Fall gewährt,


    b) Tabakerzeugnisse als Marketenderware zwischen dem 25. und 55. Lebensjahr die halben Sätze der Soldaten,


    c) Spirituosen: die halben Sätze wie die der Soldaten,


    d) Wein und Schaumwein: die gleichen Sätze wie die der Soldaten,


    e) sämtliche anderen Kantinen- und Marketenderartikel wie Soldaten, mit Ausnahme der für Frauen nicht benötigten Artikel (z. B. Raucherartikel, Rasiergerät usw.).


    Auf OTB 1943/44, Seite 84, Ziffer IX, wird hingewiesen.

    - H 21 278 V -



    Gruß Marga

  • Die deutsche Frau hat nicht zu rauchen?

    Ab 1943 wurden doch auch schon Mädel als Flakhelferinnen gezogen. Im Bombenhagel auf den Flaktürmen auszuharren war wohl in Ordnung,

    aber bitte nicht rauchen!

  • Guten Abend Horst,


    ja, hat mich hier auch gewundert, dass den Frauen halbe Sätze Tabakerzeugnisse und Spirituosen zugeteilt wurden. Wein und Schaumwein sogar die gleichen Sätze wie bei den Soldaten. Ich habe ebenfalls in anderen Berichten gelesen, dass die Frauen nicht zu rauchen hatten. Möglicherweise gab es bei der Marine Sonderrechte, kann ich mir andererseits aber nicht vorstellen. Mal sehen, ob sich etwas dazu finden lässt.


    Danke für die Reaktion.


    Gruß Marga

  • Guten Tag zusammen,


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    7. Aufgaben der Betriebsfrauenwalterinnen


    (Erlass D. Ch d H u. BdE vom 12.12.1942 — B 27 b 13 11 V 8 (IV 1) —,).


    Bezug: OKH. Ch H Rüst u. BdE) vom 23.05.1942 — B 31 a 12 VA/Ag V I/V 8 (IV 1) Nr. 1370/42


    Mit Bezugserlass ist angeordnet worden, dass Übertragung von Kontrollmaßnahmen (Taschen- und Leibesvisitationen) gegenüber Gefolgschaftsmitgliedern auf Betriebs- bzw. Hilfsbetriebsfürsorgerinnen (SB und SBH) zu unterbleiben habe.


    Da das Amt der Betriebsfürsorgerin von der Betriebsfrauenwalterinnen mit wahrzunehmen ist, (Erl. v. 10.11.1940 — HVBl. 40, Teil B, Nr. 737 — Gfü-Heer Band 1 S. 160) erübrigte es sich, die Amtswalterinnen der DAF. (Deutsche Arbeitsfront) Amt Heer in dem Erlass besonders zu benennen.


    Auf Wunsch der DAF. Amt Heer wird nunmehr ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Bezugserlass auch auf ehrenamtliche Betriebsfrauenwalterinnen Anwendung findet.


    Zusatz der W.V.XI.:

    Der Bezugserlass ist nur den Dienststellen mit Betriebs- bzw. Hilfsbetriebsfürsorgerinnen bekannt gegeben worden.


    Sachg. P II, 9.


    Gruß Marga

  • Guten Tag zusammen,


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Berlin- Grunewald, den 28. 10.1941

    Der Reichsarbeitsführer

    WJ/D 133/41


    Verteiler: 13,14,15,16,7,8,24.


    Betrifft: Einsatz von Schwesternschülerinnen

    Vorgang: Erlass WJ/D 81/41 vom 29.08.1941


    Auf Grund verschiedener Rückfragen wird zu dem Einsatz der Kriegshilfsdienstverpflichteten als Schwesternschülerinnen nochmals auf folgendes hingewiesen:


    Die auf Anforderungen durch die NSV-Gauamtsleitungen und die Mutterhäuser des DRK als Schwesternschülerinnen Eingesetzten sind Kriegsdienstverpflichtete im Sinne des Führererlasses vom 29.07.1941 . Die Krankenhäuser sorgen also für Unterkunft und Verpflegung der KHDV und zahlen ein Taschengeld von kalendertäglich RM 0,50 und Bekleidungsgeld von kalendertäglich RM 1,- . Die Kosten für die Anreise vom Lager zur Einsatzstelle zahlt das Krankenhaus bzw. die NSV oder das Deutsche Rote Kreuz.


    Das Deutsche Rote Kreuz hat Antrag gestellt, das Bekleidungsgeld von RM 1.- auf RM 0,50 zu ermäßigen, wenn folgende Bekleidungsstücke geliefert werden:


    2 Waschkleider, weiße Schürzen, Hauben, ein Lodenmantel mit Kapuze, 1 Paar schwarze Schuhe, 1 Paar Strümpfe. Da sich die Kriegshilfsdienstverpflichteten dann nur in geringem Umfang Zivilkleidung und Wäsche beschaffen müssen, erkläre ich mich mit dieser Regelung einverstanden. Zur Tracht des DRK wird von den Kriegshilfsdienstverpflichteten das Abzeichen des Kriegshilfdienst getragen.


    Für Kriegshilfsdienstverpflichtete, die allgemein beim DRK zum Einsatz gekommen sind und die auf Grund einer Weiterverpflichtung beim DRK nach Beendigung des Kriegshilfdienstes ebenfalls die obenangeführte Dienstkleidung erhalten, gilt die gleiche Regelung für die Auszahlung des Bekleidungsgeldes.


    Den NSV-Gauamtleitungen und den Schwesternschaften des DRK ist der Erlass WJ/D 81/41 vom 29.09.1941 durch ihre vorgesetzten Dienststellen bekanntgegeben worden.


    Im Auftrag

    gez. Eberbach




    Gruß Marga

  • Hallo zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung, v. Dezember 1941

    Quelle: germandocsinrussia


    Bericht für Monat November der KDH. Unterkunft 14 Burg b. M. Steinhaushalle


    1. Unterkunft: in Ordnung


    2. Verpflegung: in Ordnung


    3. Pflichtabende und Sonntags: Die Pflichtabende waren ganz der vorweihnachtlichen Zeit angepasst. Es wurden Weihnachtslieder eingeübt und gesungen. An Flick- und Stopfabenden erzählten die Mädel Erlebnisse aus der Weihnachtszeit, und es wurden von R. Kienbaum usw. vorgelesen. Ein Zeitungsbericht über die Ereignisse im Laufe des Monats wurde von der Jgf. Dunker gehalten.


    4. Arbeitseinsatz der Mädel: Die Mädel haben an ihrer Arbeit viel Freude. Schwierigkeiten sind nicht zu melden.


    5. Besondere Zusammenarbeit mit den Einsatzstellen: In der Unterkunft des Krankenhauses fand eine nette Feier in der Weihnachtszeit in Zusammenarbeit mit de leitenden Schwester statt.


    6. Führung der KHDV in der Arbeit und Freizeit: —————


    7. Besichtigung der Unterkunft durch RAD Führerinnen oder Außenstehende: Ein Herr von der Zeitung „Der Mitteldeutsche“ besuchte die Unterkunft. Er kam gerade, als großer Hausputz war und schrieb darüber einen Artikel im „Mitteldeutschen“.


    8. Besonderes: In der Unterkunft Steinhaushalle hatten die KHDV alle Weihnachtsurlaub in der Zeit vom 22.12. bis 03.01. Auch die Mädel der Unterkunft im Krankenhaus waren an den Weihnachtstagen zu Hause.


    9. Änderungen für die Einsatzliste: Die KHDV Helene Höpp wurde aus gesundheitlichen Gründen in ihren Heimatbezirk nach Mähren versetzt. Die KHDV Irmgard Wienecke hat geheiratet.



    (Stobell)

    Maidenhauptführerin



    Ein weitere Bericht auf der nächsten Seite.

  • Fortsetzung



    Monatsbericht

    Januar 1942

    Unterkunft 14 Burg (Steinhaushalle)


    1. Unterkunft: Einige Schwierigkeiten ergaben sich bei der anhaltenden Kälte, da der Waschraum nicht heizbar ist. Auch die Toiletten waren eingefroren.


    2. Verpflegung: —————


    3. Pflichtabende und Sonntage: Am Pflichtsonntag wurde eine Wanderung in die Umgebung von Burg unternommen, anschließend gab es in der Unterkunft Kaffee und Kuchen. Der Rest des Tages war mit frohen Spielen ausgefüllt. Die Jgf. Dunker gab einen Jahresüberblick über die militärischen und politischen Ereignisse. Ein Zeitungsbericht wurde von der K.F. Pöhler gehalten. Einen recht frohen Abend verlebten die KHDV mit der MHF. Frl. Strobell. Gemeinsam nahmen alle KHDV an einem „Linke Abend“ teil.


    4. Arbeitseinsatz der Mädel: —————


    5. Besondere Zusammenarbeit mit den Einsatzstellen: —————


    6. Besichtigung der Unterkunft durch RAD-Führerinnen oder Außenstehenden: —————


    7. Besonderes: —————


    8. Führung der KHDV in der Arbeit und Freizeit: Hier treten noch Schwierigkeiten auf, da die Mädel oft nicht daran denken, dass sie immer noch als Arbeitsmaiden angesehen werden, von denen man doch überall mehr verlangt.


    9. Änderungen für die Einsatzliste: —————



    (Strobell)

    Maidenhauptführerin



    Gruß Marga

  • Waschraum nicht heizbar und die Toiletten eingefroren!

    Dagegen zeigt der 3. Absatz die von der Partei angeordnete heile Welt.

    Ich hätte gerne den Jahresrückblick der militärischen Ereignisse gehört:

    Tausende toter Fallschirmjäger auf Kreta!

    Geschätzte 1 Million Soldaten verwundet, gefallen oder vermißt im Osten bis dahin!

    Überall im Osten "Frontverkürzug", wie es die Propaganda so nett umschmeichelt

    Punkt 8 ist auch zu beachten!

    Die Mädels werden nur ausgenutzt.

  • Interessant! Vielleicht die Gute Seite der Krieges für Frauen war die Liebe.


    Hans Mecklenburg (Kiel 12.11.1924-Carpi 26.09.2018) Hitlerjugend Mitglieder und später nach Fliegerschule ein Fallschirmjäger der 1. Division, gekämpft hat in Italien in 1943-45, insbesondere bei Cassino.


    Er lernte ein Mädchen kennen und verliebte sich in sie. Nach einer Weile waren sie wirklich vereint, aber der Krieg trennte sie.


    Zum Glück war es nicht so, als ein anderer Fallschirmjäger auf dem Sangro-Fluss getötet wurde und ihre italienische Freundin zurückließ, und er kehrte in den 1950er Jahren dorthin zurück


    Arbeitete in einem Textil Firma und beschloss, in Italien, in Carpi, in Latium, zu bleiben.


    Das problem war die Familie, sie wollten das nicht: " Non puoi sposarlo, è un tedesco! Ci hanno portato la guerra qui! (du kannst ihn nicht heiraten, er ist ein Deutsch! Sie haben den Krieg hergebracht!)"


    Hans, der seinen guten Willen und sein gutes Herz zeigte, überzeugte die Eltern ihrer Freundin und sie heirateten.


    Er sprach immer über sein Militärleben und traf in den 2010er Jahren in Sasso Marconi (südlich von Bologna) einen ehemaligen Partisanen, Adelmo Franceschini.


    Sie waren glücklich, Freunde zu sein, nach einem Krieg als Feinde.


    Dank Gianni Bianchi und Luca Monachello hat Hans 2016 sogar ein Buch geschrieben. Er starb 2018 in seinem Carpi


    Gruessen


    ITIR89

  • Hallo Itir,


    herzlichen Dank für diese Geschichte!


    Es ist immer wieder gut solche Zeitzeugenereignisse zu erfahren.


    Lg

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Guten Abend lieber ITIR,


    auch von meiner Seite vielen Dank für diese schöne Geschichte. Wie ich dich kenne, hast du in deinem Archiv noch viel mehr davon. Es tut gut auch schöne Geschichten zu lesen, früher wie heute.


    ich wünsche einen schönen 4. Advent.


    Gruß Marga

  • Hallo Marga, Hallo an alles!


    Sind sie interessiert an einer kleine Geschichte, mit einer Liebe in diesem Fall mütterlicherseits, zu Soldaten im Krieg? ;)

    Maiora Viribus Audere-Aus eigener Kraft größere Taten wagen, Wahlspruch der Bersaglieri Regiment 3

  • Hallo an alles! Das Posts, die Frauen im Krieg gewidmet sind, zeigt auch die dunkle Seite einer Schlacht: die vergessenen Toten.


    Lucia Apicella war eine Frau, die am 18. November 1887 in Cava de' Tirreni in der Provinz Salerno geboren wurde.


    Denn als Kind kümmerte sie sich um schwache Menschen, zum Beispiel Kranke in Krankenhäusern und der Vater, Gemüsehändler, war nicht so glücklich darüber, dass sie diesen Menschen kostenlos etwas Obst gab.


    Der Vater erfuhr, dass ihre Tochter ein wirklich gutes Mädchen war und während des Ersten Weltkriegs für tote Soldaten betete (Sammeln von Namen aus Zeitungen, die jede Woche erscheinen).


    Nach dem Krieg heiratete Lucia einen Kriegsversehrten und setzte ihre Arbeit als Gemüsehändlerin fort.


    Das ruhige und sonnige Süditalien war weit entfernt von den blutigen Schlachtfeldern von 1914-18, aber schon bald im nächsten Krieg, 1941, wurde das Mittelmeer in die Einsatzzone aufgenommen.


    In Nord-Afrika ermöglichte der Fall von Tunis im Mai 1943 die Landung auf Sizilien, ein klarer Erfolg für die Alliierten und der Fall von Mussolini beunruhigte Hitler, der befahl, mehrere Panzer-Divisionen nach Italien zu schicken.


    Am 8. september 1943, mit dem von Pietro Badoglio angekündigten Waffenstillstand um 19:42 Uhr, begannen die Deutschen mit der "Fall Achse", die Entwaffnung der Italienischen Königlichen Armee.


    In der Nacht landeten Amerikaner und Briten in Salerno: die Unternehmen "Lawine" fand Deutsche unvorbereitete, aber die Höhen besetzend, sie blockierten jeden Vormarsch in den nächsten Zwanzig Tagen.


    Die Panzer-Division "Hermann Göring" hatte die Aufgabe, Neapel zu verteidigen, und Lucia Apicella sah Dutzende dieser jungen Männer an die Front marschieren.


    Ende September 1943 mussten die Deutschen Cava de'Tirreni und Neapel verlassen. Sie hinterließen Tausende von Leichen unter dem Orkan aus Feuer und Stahl.


    Lucia sah eines Tages einige Kinder mit dem Schädel eines deutschen Soldaten Fußball spielen, und in derselben Nacht träumte sie von zehn Soldaten, die sie baten, sie in ihre Heimat zurückzubringen.


    Sie fing an, nach Leichen zu suchen und versuchte, Briefe, Fotos und Erkennungsmarken darauf zu finden.


    Viele Leute sagten ihr: "Es ist sinnlos, es ist Zeit- und Geldverschwendung, die Deutschen haben es nicht verdient, sie sind Angreifern!" und einige traten sogar vor ihr auf die Leichen, aber ihre Antwort war: "Sie sind Söhne einer Mutter "


    Die Arbeit war ekelhaft und schwierig, aber in den ersten Jahren der 1950er fand sie bereits hunderte Leichen.


    Die mit ihrem Miserablen gehalt als Gemüsehändlerin bezahlten kisten mit Überreste wurden in der Kirche von San Giacomo in Cava de' Tirreni eingesammelt.


    Amerikaner oder Deutsche, sie wurden selten identifiziert, aber für diese fromme Frau war ihre Aufgabe erledigt.


    Einige Familien hatten ein Grab für einen Sohn, und mehrere Leute dankten ihr, wie der italienische Präsident Sandro Pertini und der deutsche Theodor Heuss, der ihr 1951 das Bundesverdienstkreuz verlieh.


    Diese Frau namens "Mutter der Toten" starb am 27. August 1982.



    Gruß


    ITIR89

  • Hallo Marga Danke! Ich gelesen auch Geschichten ueber ein Italienerin das es wiederholt in Anzio und einandere in Deutschland, vielleicht Halbe oder Huertgen Wald.


    Ich wird versuche zu finden mehr



    Gruesse


    ITIR89

    Maiora Viribus Audere-Aus eigener Kraft größere Taten wagen, Wahlspruch der Bersaglieri Regiment 3