Hallo Micha,

Zitat von pionier208

Ich lese daraus, das die Verleihung des Ritterkreuzes für Unteroffizier Grelke dann am Heerespersonalamt oder höherer Stelle gescheitert ist.

davon ist aus meiner Sicht ganz klar auszugehen. Anbei etwas aus dem Scherzer zur weiterführenden Thematik:

Erreichte nun einen Verleihungsvorschlag der Truppe das Heerespersonalamt, genauer gesagt, dass Referat 5a 1. Staffel, prüfte der zuständige Sachbearbeiter, ob alle in Frage kommenden Zwischenvorgesetzten dazu Stellung genommen hatten. Dann entschied er, ob der VV ausreichend ist für eine Vorlage beim Führer. Er konnte den VV auch total ablehnen oder den Vorgeschlagenen für eine andere niedrigere Auszeichnung vorschlagen. In unklaren Fällen trug der Sachbearbeiter den VV der Truppe zur Entscheidung seinem Chef vor. Hier handelte es sich beim Heer um dem Stellvertreter, weil der Chef HPA in Personalunion Chefadjutant der Wehrmacht beim Führer war und nicht im OKH, sondern im Führerhauptquatier saß.

Gruß

Michael

Hallo Micha,

Zitat von pionier208

ist ja interessant.

Da entscheidet ein "Sachbearbeiter", ob ein Soldat solch eine hohe Auszeichnung verdient hat oder nicht.

Das hätte ich nicht gedacht.

ja ich finde dieses Thema auch sehr interessant aber ab hier ist dann wohl leider alles andere reine Mutmaßung. Wenn ich aber noch etwas finden sollte, werde ich mich natürlich wieder melden.

Gruß

Michael

Hallo Micha,

anbei noch ein aus meiner Sicht sehr interessanter Hinweis aus dem Scherzer. Es wurden bei weitem nicht alle VV durch die Sachbearbeiter befürwortet. Die Quote an Ablehnungen im Heer lag bei ca. 42 %, was ich schon als sehr hoch erachten würde. Für jeden abgelehnten VV der Truppe, wurde auch eine Karteikarte angelegt. Dort wurde auch vermerkt, ob er statt dessen, für eine andere Auszeichnung vorgeschlagen wurde.

Gruß

Michael

Hallo Micha,

Zitat von pionier208

jetzt wird es ja richtig interessant.

Es wurden Karteikarten angelegt.

Nun ist die Frage, wo könnten sich diese befinden oder existieren diese noch ?

Also im Bundesarchiv habe ich zu solchen Karteikarten noch keinen Hinweis gefunden. Bei NARA etwas dazu zu finden, glaube ich auch nicht. NARA hat ja auch nicht die EK-Verleihungslisten.

ob diese noch erhalten sind, kann ich dir leider auch nicht sagen. Ich werde aber nochmal schauen, ob sich dazu noch weitere Hinweise finden lassen.

Gruß

Michael

Hallo Allerseits,

einer Allgemeinen Heeresmitteilung konnte ich folgendes entnehmen:

„Äußerungen der Front lassen erkennen, daß immer wieder Ritterkreuzanträge an die vorschlagenden Dienststellen, zum Teil sogar mehrmals, zu-

rückgegeben werden…..“

O. K. H., 26.01.1944

P5 (a) 1. Staffel

Den Rest hat Michael schon in # Post 19 ausgeführt.

Gruß

Antje