Kriegsgefangenenlager Rheinberg

  • Mein Vater, O-Gefreiter bei der FLAK, Jahrgang 1921, ist gleich nach Kriegsende ins Rheinwiesenlager Rheinberg gekommen. Ich weiß darüber nichts. Er hat im Familienkreis nur Fragmentarisches darüber ausgesagt. Er hat z.B. erzählt, dass viele Kameraden Löcher gegraben hätten, um sich gegen Wind und Wetter zu schützen. Sie haben wochenlang, manche monatelang unter freiem Himmel bei äußerst dürftiger Verpflegung dort gelegen. Alten Zeitungsartikeln ist zu entnehmen, dass es ein menschunwürdiges Lager war.

    Was ich über das Lager weiß, habe ich dem Buch von James Bacque, Der geplante Tod, Frankfurt/m, 19908 entnommen.

    Hat jemand eine Ahnung, wie ich mehr über den Verbleib meines Vater dort in Rheinberg erfahren kann.

    Herzliche Grüße

    Michherman

  • Hallo Michherman,


    etwas anderes ausser Wikipedia habe ich bisher noch nicht gefunden aber du solltest auf jeden Fall mal die Quellenangaben, Weblinks und Einzelnachweise im Detail prüfen:


    https://de.wikipedia.org/wiki/…gefangenenlager_Rheinberg


    Gruß

    Michael


    PS: Ich werde dieses Thema mal in den Alliiertenbereich verschieben.

  • Lieber Michael, den Artikel habe ich auch gelesen. Die Informationen sind ja auch schon ziemlich unter die Haut gehend.

    Mich interessiert noch mehr, ob es Nachrichten und Berichte von anderen Gefangenen im Lager Rheinberg gibt.

    Danke für das verschieben!

    Herzliche Grüße

    Michherman

  • Zur Verdeutlichung Situation in Rheinberg hier einige Zeitungsartikel aus der Nachkriegszeit. Ich habe leider so gut wie keine Informationen von meinem Vater persönlich. Aber vielleicht gibt es ja von anderer Seite Erinnerungen an den Obergefreiten Willi aus Essen.

    Herzliche Grüße

    Michherman

  • Hallo Michherman,


    vielen Dank für die Rückmeldung bzw. die Berichte. Hast du dich denn schon mal an das Stadtarchiv von Rheinberg gewendet?, siehe auch folgender Auszug:


    Ein wichtiger Bestandteil der zeitgeschichtlichen Sammlung ist die Sammlung zum Kriegsgefangenenlager Rheinberg.


    Quelle: https://www.rheinberg.de/de/inhalt/archivbestaende/


    Gruß

    Michael

  • Liebe Antje, Nein habe ich noch nicht. Ich habe zunächst, nachdem ich das Bundesarchiv kontaktiert hatte, das Versorgungsamt Essen angeschrieben. Auf der Karteikarte, die ich vom Bundesarchiv bekommen habe, ist meines Vaters Anfrage und die Antwort des Versorgungsamtes mit Aktenzeichen vermerkt. Mein Vater hat damals beantragt, seine Erkrankungen als kriegsbedingt anerkannt zu bekommen. Nach etwa 10 Jahren ist ihm das auch gelungen. Seinem damaligen Antrag liegen bestimmt auch Darstellungen seiner Aufenthaltsorte im Krieg einschließlich Rheinberg bei. Das läuft.

    Die Idee Rheinberg direkt anzuschreiben, finde ich sehr gut. Werde ich machen.

    Danke für den Hinweis. Glücklicherweise ist Rheinberg auch nicht ganz so weit von mir weg.

    Ich bin jetzt gerade mal auf Deinem Link gewesen. Super! Die Frau Sweetsir, die dort genannt ist kenne ich.

    Herzliche Grüße

    Michherman

  • Liebe Antje, lieber Michael, der Stand ist: ich habe mit dem Stadtarchiv Reinberg Kontakt aufgenommen. Die Stadt-Archivarin, Frau S. hat mich eingeladen das Archiv dort zu besuchen. Das ist zu bestimmten Öffnungszeiten möglich. Allerdings ist es äußerst unwahrscheinlich, dass ich über meinen Vater persönlich dort etwas erfahre. Frau S. hat mir Auskunft gegeben, dass es keine Zahlen der Gefangenen gibt, und auch keine Personendaten.


    Ich habe zum anderen mit dem Versorgungsamt Essen Kontakt aufgenommen. Dort bekam ich die Auskunft, dass inzwischen das LVR die Akten des Versorgungsamtes übernommen hat. Ich habe deswegen mit dem dortigen Leiter Kontakt aufgenommen und erwarte noch seine Antwort.

    Herzliche Grüße

    Michherman

  • Hallo


    Handelt es sich bei diesem Gefangenlager um dieses ?




    • MSG 200/563
      Verträge und Unterricht im britischen Kriegsgefangenenlager Rheinberg bei Moers. - 12.-19.08.1945
    • Unterlagenart Sachakte Benutzungsort Freiburg



    Quelle: Bundesarchiv ( nicht digitalisiert).



    Gruß Peter

    Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen.W.R.

  • Hallo Michherman,

    Liebe Antje, lieber Michael, der Stand ist: ich habe mit dem Stadtarchiv Reinberg Kontakt aufgenommen. Die Stadt-Archivarin, Frau S. hat mich eingeladen das Archiv dort zu besuchen. Das ist zu bestimmten Öffnungszeiten möglich. Allerdings ist es äußerst unwahrscheinlich, dass ich über meinen Vater persönlich dort etwas erfahre. Frau S. hat mir Auskunft gegeben, dass es keine Zahlen der Gefangenen gibt, und auch keine Personendaten.


    Ich habe zum anderen mit dem Versorgungsamt Essen Kontakt aufgenommen. Dort bekam ich die Auskunft, dass inzwischen das LVR die Akten des Versorgungsamtes übernommen hat. Ich habe deswegen mit dem dortigen Leiter Kontakt aufgenommen und erwarte noch seine Antwort.

    Herzliche Grüße

    Michherman

    besten Dank für die Rückmeldung, auch wenn die Anfrage im ersten Moment wohl nicht ganz so gut verlaufen ist. Wie ich aber sehen konnte, hat Peter ggf. eine weitere Möglichkeit zur Überprüfung ausfindig gemacht. Hoffen wir mal das beste.


    Gruß

    Michael


    PS: Aus Gründen des Datenschutzes (auch gegenüber Dritten) habe ich mal den Namen der Ansprechpartnerin anonymisiert.

  • Hallo Michherman


    Das ist eine Akte aus dem Militärarchiv in Freiburg ( Bundesarchiv)


    Dort kannst du eine Kopie dieser Akte bestellen.


    Anbei der Link: https://www.bundesarchiv.de/DE/Navigation/Home/home.html


    Es ist dort ganz gut beschrieben wie die Vorgehensweise ist.


    Falls noch Fragen dazu sind, einfach melden.


    Gruß Peter

    Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen.W.R.

  • Hallo Michherman,


    kein Thema und vielen Dank für die Info. In den meisten Fällen ist das nicht der Fall, daher meine Vorgehensweise.

    Lieber Michael, ja tut mir leid, dass ich den ganzen Namen hingeschrieben habe. Aber der Name der Archivarin steht in der öffentlich zugänglichen Website der Stadtverwaltung Rheinberg: https://www.rheinberg.de/de/inhalt/archivbestaende/

    Gruß

    Michael

  • Ich verstehe. Das hast Du auf jeden Fall richtig gemacht. Besser einmal zu vorsichtig, als eine Unterlassungsklage am Hals. Wir leben in komischen Zeiten. Auch der Name ist persönlicher Besitz!

    LG Michherman

  • Die Antwort des LVR ist inzwischen eingetroffen. Leider sehr deprimierend. Die Akten sind vernichtet.

    Ich habe daraufhin noch einmal den Bescheid des Bundesarchivs durchgelesen und finde den lapidaren Satz: "Angaben über eine Kriegsgefangenschaft konnten nicht ermittelt werden."

    An Rheinberg habe ich inzwischen geschrieben. Da bekomme ich Ende Oktober, Anfang November einen Termin.

    Ob ich mal dem VDK schreibe? Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Vater seine Anträge beim Versorgungsamt mit deren Hilfe durchgeführt hat.

    LG Michherman

  • Hallo Michhermann,


    ein Versuch schadet nicht.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: