SS-Gebirgsjäger-Regiment 1 - 249

    Hallo,


    bei der Recherche zum Werdegang meines Großvaters bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich nicht mehr weiterkomme.


    Er stammt aus einem Dorf in dem nach dem 1. Weltkrieg zu Ungarn gefallenen KuK-Gebiet nördlich des Plattensees, nahe der österreichischen Grenze und war Volksdeutscher. Im April 1942 ging er wohl bei der ersten Werbeaktion zur Waffen-SS und blieb dort bis Kriegsende. Von seinem Werdegang dort ist sehr wenig bekannt, ich konnte bis jetzt nur einen Krankenakt aus dem Lazarett III Halle/Saale "Zoo" finden.


    Dort wird er als Unterscharführer der 3./SS-Werfer Abt. 503 ausgewiesen, seine Erkennungsmarke lautete auf SS-Geb. Jäg. Reg. 1 - 249.


    Über die Einsätze der Werferabt. 503 konnte ich schon etwas finden, es passt zu seiner Verwundung, die er im April 1945 auf dem Rückzug kurz vor Wien erlitten hat. Meines Wissens wurde die Abt. 503 aber erst 1944 aufgestellt, mir fehlen also einige Jahre in seiner Laufbahn.


    Kann mir deshalb jemand etwas zu der Einheit auf seiner Erkennungsmarke sagen: SS-Geb. Jäg. Reg. 1 - 249?


    Wo wurde sie von 1942 bis 1944 eingesetzt?


    Wie ist das System der Erkennungsmarken der Waffen-SS, behielt man immer die gleiche, oder wechselte sie mit der Eingliederung in andere Enheiten?


    Vielen Dank im voraus.


    Mark.

    Hallo Mark,


    herzlich willkommen in diesem Forum.


    Bevor ich ins Detail gehe, möchte ich dich Fragen woher du die Informationen bezüglich der Erkennungsmarke und der Krankenakte hast. Das sind wichtige Infos, damit wir dir weiterhelfen können, ohne alles zu hinterfragen. ;). Hat dein Großvater den Krieg überlebt? War er in Gefangenschaft? Danke.


    Erkennungsmarke (EM):

    Normalerweise behält der Soldat seine Erkennungsmarke die ganze Soldatenzeit, es sei denn, er hat sie verloren oder sie ging kaputt.


    Ich fange trotzdem mal hiermit an:


    SS-Werfer-Abt. 503

    09.1944 aufgestellt durch Umbenennung der SS-Werfer-Abteilung 103 (III. SS-Panzer-Korps) nach Überführung in die Sondertruppen (4 Batterien. mit je sechs 15 cm-Werfern).


    Unterstellung:

    Sondertruppe Reichsführer SS;

    zuletzt II. SS-Panzer-Korps, Ungarn


    SS-Werfer-Abt. 103

    22.10.1943 aufgestellt aus der seit dem Sommer in Aufstellung befindlichen Werfer-Abteilung des III. (Germanischen) SS-Panzer-Korps, zunächst 4 Batterien, von denen eine in Vielfach-Werfer-Batterie 521 umbenannt und ersetzt wurde;

    09.1944 zu den Sondertruppen Reichsführer SS überführt und in 503 umbenannt.


    Unterstellung:

    III. (Germanisches) SS-Panzer-Korps


    Generalkommando III. (Germ.) SS Panzerkorps

    15.04.1943 (Befehl vom 19.04.1943) auf dem Truppen-Übungs-Platz Grafenwöhr aufgestellt, ursprünglich für die Divisionen „Wiking" und ,Nordland" bestimmt, führt dann die „germanischen" Panzer-Grenadierverbände der SS (11. Panzer-Grenadier-Division „Nordland“, Brigaden „Nederland", „Langemarck“ und „Wallonien"), die bis Kriegsende unter dem Korps vereinigt blieben.


    Korpstruppen:

    Artillerie-Kommandeur; 1945: Arko 138 (Heer)

    SS Nachrichten-Abteilung 103

    schwere SS Panzer-Abteilung 103

    SS Werfer-Abteilung 103

    SS Sanitäts-Abteilung 103

    SS Nachschubtruppen 103


    Unterstellung:

    07.-08.1943 Befehlshaber des Ersatzheeres (BdE) in Aufstellung Bayern

    09.-11.1943 2. Panzer-Armee, Heeresgruppe F; Balkan

    12.1943 im Antransport zur Heeresgruppe Nord; Oranienbaum bei Leningrad

    01.-02.1944 18. Armee; Heeresgruppe Nord; Oranienbaum bei Leningrad

    03.-09.1944 Armee-Abteilung Narwa, Heeresgruppe Nord; Narwa

    10.1944 zur Verfügung Heeresgruppe Nord; Kurland (Libau)

    11.-12.1944 18. Armee; Heeresgruppe Nord; Kurland (Libau)

    01.1945 18. Armee; Heeresgruppe Nord; Kurland (Libau)

    02.1945 11. Armee; Heeresgruppe Weichsel; Hinterpommern (Arnswalde)

    03.-04.1945 3. Panzer-Armee Heeresgruppe Weichsel; Oder (Stettin)


    Ersatz:

    SS Panzer-Grenadier-Ersatz-u. Ausbildungs-Bataillon 5 Klagenfurt


    Quelle: Tessin


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

    Hallo Mark,


    auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen hier im Forum.

    Zitat von mfried

    Kann mir deshalb jemand etwas zu der Einheit auf seiner Erkennungsmarke sagen: SS-Geb. Jäg. Reg. 1 - 249?

    Ich würde diese Angaben wie folgt bewerten:


    SS-Geb. Jäg. Reg. 1 - Einheitenbezeichnung

    249 - Erkennungsmarkennummer


    Auf dieser Basis würde sich folgendes Bild ergeben. Entweder war er vorher Angehöriger vom:


    SS-Gebirgsjäger-Regiment 1 Prinz Eugen


    * 1942 in Kärnten aus Freiwilligen, insbesondere Volksdeutschen aus dem Banat; wird 22.10.1943 SS- Freiwilligen-Gebirgsjäger-Regiment 13.


    Gliederung:


    I. 1-6, II. 7-12, III. 13-18, IV. 19-21


    Unterstellung:


    SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division Prinz Eugen: 1942/43 Bosnien


    oder:


    SS-Freiwilligen-Gebirgsjäger-Regiment 27


    * 22.10.1943 bei Durchnumerierung der Waffen-SS aus dem am 30.4.1943 aus muselmanischen Bosniaken in Südfrankreich gebildeten Kroat. SS-Freiwilligen-Gebirgsjäger Regiment 1; Waffen-Gebirgsjäger-Regiment der SS 27 (kroat. Nr. 1) seit Juni 1944.


    Gliederung:


    1943 I. 1-6, II. 7-12, III. 13-18, IV. 19-23

    1944 I. 1-4, II. 5-8, III. 9-12, IG-Kompanie, Panzerjäger-Kompanie, Stabsjäger-Kompanie


    Unterstellung:


    13. SS-Freiwilligen-bosnisch-herzegowinische Gebirgs-Division (Kroatien);

    1944 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS Handschar (kroat. Nr. 1); Jugoslawien, Südungarn


    Quelle: VMD


    Ich persönlich würde aber im Moment mehr zur Prinz Eugen tendieren. Hier findest du noch eine relativ umfangreiche Verbandsgeschichte:


    http://www.lexikon-der-wehrmac…rregimenterSS/GJRSS13.htm


    Ich werde mal schauen, ob ich eventuell eine vergleichbare Erkennungsmarke finden kann.

    Zitat von mfried

    Wie ist das System der Erkennungsmarken der Waffen-SS, behielt man immer die gleiche, oder wechselte sie mit der Eingliederung in andere Enheiten?

    Zu diesem Thema haben wir hier auch noch einige Infos zusammengetragen.


    Gruß

    Michael


    PS: Dieses Thema wurde jetzt in den SS-Einheitenbereich verschoben.

    Nachtrag:

    Zitat von Wehrmachtlexikon

    Ich werde mal schauen, ob ich eventuell eine vergleichbare Erkennungsmarke finden kann.

    ich habe zu meiner Vermutung schon etwas belegbares gefunden. Im Anhang habe ich dir mal einen Auszug aus einem Erkennungsmarken-Verzeichnis der Prinz Eugen eingestellt. Die Schreibweise wird hier eigentlich ganz gut bestätigt aber zeigt uns auch vermutlich, dass deine Nr. Angabe unvollständig ist. Ich persönlich vermisse hier nämlich eine Kompanie-Angabe.

    Zitat von Wehrmachtlexikon

    Zu diesem Thema haben wir hier auch noch einige Infos zusammengetragen.

    hierzu findest du in der Anlage ebenfalls eine gute Hilfestellung. Soldaten haben unter normalen Umständen die Erkennungsmarke behalten, auch wenn sie die Einheit gewechselt haben. Verlust oder wechsel der Waffengattung etc. ausgenommen.


    Quelle: Nara T-354 R-146


    Gruß

    Michael