Erich Schlüter, Wettersoldat

  • Hallo zusammen,


    Gesucht wird: Der Stationierungsort / die Stationierungsorte, der Verband / die Einheit und der Auftrag dieses Verbandes/der Einheit:

    Des Soldaten Erich Schlüter geb. 06.05.1923,

    Juli-Sep. 1941 Grundausbildung in der 2. Batterie Beobachtungs-Ersatz-Abteilung 6,

    Oktober 1941 Einweisungslehrgang bei der 7. Batterie (Wetter) des ALR 3 in JÜTERBOG.


    Ab 01.11.1941 mit neuer FPN 30861 („Wetterpeilzug 535“) über METZ verlegt nach FRANKREICH.

    Der fragliche Zeitraum beginnt am 03.11.1941 und geht bis zum April 1942, in dem er / seine gesuchte Einheit in FRANKREICH stationiert war.

    Wo also war der WPZ im Einsatz und hat wen „mit Wetter versorgt“?


    Danke im Voraus und Gruß

    BeobKan

  • Hallo Beobkan und willkommen im Forum,


    hast du dich beeits an die WASt gewandt und einen Antrag gestellt? Falls nicht könnstest du dort weitere Stationierungsorte und Informationen zu Erich Schlüter genannt bekommen.


    Ansonsten habe ich bisher nur etwas allgemeines zu den Wetterpeiltrupps beizusteuern:


    http://www.lexikon-der-wehrmac…peiltrupps/Gliederung.htm


    Horrido


    Daniel

    Suche Infos über die Eisenbahnpioniere und die Eisenbahnentseuchungszüge.

  • Hallo BeboKan,


    willkommen in diesem Forum!


    Juli-Sep. 1941 Grundausbildung in der 2. Batterie Beobachtungs-Ersatz-Abteilung 6,


    Eine Gliederung zur Beobachtungs-Ersatz-Abteilung 6 findest du hier.


    Es gibt ein Buch zu Jüterbog: „Jammerbock III - Die Wehrmacht (1935 - 1945) - Militärgeschichte Jüterbog (H. Schulze)“


    und dann gibt es noch die Barbara-Meldungen, das sind Mitteilungsblätter, da musst du aber mal im Netz schauen, welche Ausgabe für dich in Frage käme.


    ——-


    Informationen zum Artillerie-Lehr-Regiment 3 findest du hier.


    ——


    Es gibt einen Erich Schlüter mit dem von dir genannten Geburtsdatum, der beim Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge gelistet ist. Er gilt als vermißt, im Raum: Neustettin / Deutsch Krone / Eulenburg / Gross Born / Ruschendorf / Schloppe; handelt es sich dabei um die die Person zu der du recherchierst?


    Gruß

    Antje

  • Hallo liebe Forums-Mitglieder,


    Guten Tag und vielen Dank für die unerwartet schnellen Antworten!

    Meine Antworten im Einzelnen:

    Sehr geehrter Moderator: WASt - Hinweis wird dankbar aufgenommen;

    Sehr geehrter schwarzermai: auf das/Dein/Ihr exzellentes Buch habe ich Zugriff - dort ist Erich Schlüter sogar namentlich aufgeführt - als Vermisster Anfang 45 in POMMERN. Entscheidend ist für mich der Hinweis mit dem Wetterpeilzug 509 - der Spur werde ich nachgehen, danke;

    Sehr geehrte Antje611: ich nehme jede Quelle dankbar an; ein bisschen Hausaufgaben hab ich gemacht: auch auf die Barbara-Meldungen und den Jammerbock III habe ich Zugriff - wertvolle Quellen, aber leider kein Treffer. Und: es ist in der Tat genau dieser Erich Schlüter, der im Raum Ruschendorf vermisst gegangen ist. Gibt es auch zu diesem Zeitraum Details? Dazu konnte ich bisher recherchieren:

    Aus H. J. Froben: „Aufklärende Artillerie – Geschichte der Beobachtungsabteilungen …......“

    S. 66 unter „Beobachtungslehrabteilung“:


    Nach den tiefen russischen Einbrüchen Januar 1945 beiderseits von Warschau und hinein nach Ostpreußen bildete die Artillerieschule II unter ihrem Kdr, General Raithel, auf das Stichwort „Walküre“ am 20.01. Eingreifdivisionen. Das Schützenregiment 3 der „Division Bärwalde“ bestand aus dem ALR (mot) 3 und dem Lehrstab B, einschließlich der zu diesem Zeitpunkt hier befindlichen Lehrgangsteilnehmer, unter Oberst Böhmer. Nicht zum Schützen-Rgt abgestellte Teile des ALR (mot) 3 rollten mit der Bahn nach Pibrans, östlich von Pilsen, um in Anlehnung an den Truppenübungsplatz Kammwald eine neue Artillerieschule II unter General Kadgien aufzubauen. Indessen besetzte die Einsatzdivision mit Gefechtsstand in Bärwalde westlich von Neustettin ab 28.01. den Pommernwall, das Schützen-Regiment 3 übernahm einen Abschnitt in der Gegend von Rummelsburg, etwa 40 km nordöstlich von Neustettin und schob Sicherungen bis auf die Burg von Bütow vor. Es musste sich aber bald auf Stellungen westlich von Neustettin bei Raddatz, dann südwestlich in der Nähe von Machlin zurückziehen und teils Front nach Süden einnehmen. Flüchtlingstrecks und Rücktransporte von Heeresgut boten erschütternde Bilder. Ende Februar brach der Russe beim rechten Nachbarn bis zur Ostsee bei Kolberg durch, und das Regiment setzte sich im Verbande der Division Bärwalde bis in das Gebiet von Bad Polzin und mit den südlichsten Teilen, der Kampfgruppe Lange, in den Raum Dramburg/Falkenburg ab. Frontal auch teilweise von polnischen Truppen bedrängt, und im Rücken von den Russen bedroht, versuchte das Regiment am 05.03. über Schivelbein nach Nordwesten auszubrechen. Als dies nach größeren Ausfällen mißlang, erging der Befehl, sich in Gruppen von 12 – 15 Mann zu den etwa 80 km entfernten deutschen Linien an der Oder durchzuschlagen. Die Masse der Oberfähnriche aus verschiedenen Einsatz-Regimentern kämpfte sich unter hohen Verlusten zunächst nach Norden zur Ostsee durch, rettete viele Flüchtlinge und traf bei Dievenow auf deutsche Truppen. Rund 300 Versprengte, darunter viele ehemalige Angehörige der Beobachtungsabteilung 67, fanden sich weiter südlich im Forst Hohenbrück zusammen. In einer riskanten Aktion unter Leutnant Schmidt überquerten sie am 23.03. die Oder südlich des Stettiner Haffs.

    Ende des Ausschnitts.


    Dankbare Grüße!


    BeobKan

  • Hallo liebe Forenmitglieder,


    zu o. gen. Spuren folgende Aufklärungsergebnisse:

    WASt: ein großer bürokratischer Aufwand - das erinnert ja eher an eine "WA-A (wie "Abwehr")St;

    Wetterpeilzug 509: endete hinsichtlich der gesuchten Stationierungsorte im Nichts (interessant ist, dass die FPN 30861 gem. "hl-barbara" dem WPZ 535 zuzuordnen ist, gemäß "axishistory" dem WPZ 509,

    Heeresgruppe D: sowohl unter A.O.K. 1 als auch unter A.O.K. 12 (als WPT) ohne Ergebnis.

    Bin ratlos.


    Grüße

    BeobKan

  • Hallo


    zuerst war der 509 im Westen. 509 wurde in den Osten verlegt und in einen Stab einer Beobachtungs-Abt. eingegliedert. (damit aufgelöst)

    Eine eigene FPN war nicht mehr nötig, die bekam dann 535, welcher 509 im Westen ablöste. 535 übernahm dann die ehemalige Feldpostnummer von 509, den es ja nicht mehr gab.


    Uwe

  • Hallo BeobKan, für mich stellt sich die Fage, auf was möchtest Du hinaus, welche Daten liegen denn insgesamt vor (aufgrund welcher Quellen?), du fragst nach 1941/1942 und doch geht es bis 1945 ... mehr Infos bitte, danke uwe

  • Hallo BeobKan,


    super, dass du schon Informationen vorliegen hast.


    Nur damit alle auf dem gleichen Stand sind hier noch die vollständigen Vermissten-Infomationen des Volksbundes:


    Nachname: Schlüter

    Vorname: Erich

    Dienstgrad: Leutnant

    Geburtsdatum: 06.05.1923

    Todes-/Vermisstendatum: 01.02.1945

    Todes-/Vermisstenort: Neustettin / Deutsch Krone / Eulenburg / Gross Born / Ruschendorf / Schloppe


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo liebe Forenmitglieder,


    danke schon mal für das weitere Interesse!

    Absicht ist es, das Schicksal des Soldaten Erich Schlüter (geb. 05.05.1923) im Krieg über seinen Weg, d. h. seine Stationierungsorte nachzuzeichnen. Über seine Feldpostbriefe konnte dieser bislang einigermaßen rekonstruiert werden; eine große Lücke tut sich auf im Zeitraum Ende 1941 bis April 1942.

    Bekannt ist:

    17.07.1941 Ankunft in LEMGO zur Rekrutenausbildung als Kanonier bei der 2. Batterie Beobachtungs-Ersatz-Abteilung 6, 02.08.1941 Vereidigung,

    29.09.1941 Versetzung nach JÜTERBOG,

    01.10.1941 Angehöriger der 7. Batterie ALR 3, vorgesehen für einen Einsatz in einem Wetterpeilzug im Rahmen eines Armeekorps, am 09.10.1941 berichtet er von seinem WPZ im ALR 3 – Ersatzbatterie,

    31.10.1941 Verlegung über METZ (mit FPN 30861) nach Frankreich.

    - - Hier: Beginn der Lücke: bei welcher Einheit und wo stationiert?

    Seitdem mehrere Briefe ohne erkennbare Orts- und Einheitsangaben.

    12.04.1942 zum „Obersoldaten“ befördert, 13.04.1942 Einkaufen in DIJON.

    03.02.1943 als Gefreiter mit FPN 58281 beim Lehrgang für Fahnenjunker der Artillerie.

    Der weitere Stationierungsweg ist grob, aber für den Zweck ausreichend dokumentiert.

    Zu 1945:

    Bekannt ist nur, dass er seit den Kämpfen in POMMERN im Februar 1945 vermisst wird. Den genauen Ort zu erfahren, wo er zum letzten Mal gesehen wurde, ist natürlich illusorisch (und wurde deshalb von mir auch nicht gefragt, aber man weiß ja nie). RUSCHENDORF-SCHLOPPE ist ja bereits ein unerwarteter, näherer Hinweis.


    Gruß an alle Beteiligten!

    BeobKan

  • Hallo BeobKan,


    Feldpostnummer 30861

    (2.1.1940-27.4.1940) Wetterpeiltrupp 509

    (28.2.1941-29.7.1941) Wetterpeizug 509.


    Feldpostnummer 58281:

    (?) Lehrstab III u. 1.-6. Lehrgang Schule fur Fahnenjunker der Artillerie.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo BeobKan,


    erstmal vielen Dank für diese Aufstellung.

    Zu 1945:

    Bekannt ist nur, dass er seit den Kämpfen in POMMERN im Februar 1945 vermisst wird. Den genauen Ort zu erfahren, wo er zum letzten Mal gesehen wurde, ist natürlich illusorisch (und wurde deshalb von mir auch nicht gefragt, aber man weiß ja nie). RUSCHENDORF-SCHLOPPE ist ja bereits ein unerwarteter, näherer Hinweis.

    Hast du überhaupt irgendwelche Infos zu diesen Kampfhandlungen vorliegen bzw. sind dir ggf. auch andere beteiligte Einheiten dazu bekannt?


    Gruß

    Michael


    PS: Damit meine ich Infos, die über deine Ausführungen vom Post Nr. 5 hinausgehen.

  • Hallo Antje,

    danke!


    Hallo Administrator,

    leider nein - keine weiteren Nadeln im Heuhafen gefunden.

    Erich Schlüters letzter Brief: aus einem Bunker in einer "Kampfstellung" der 5. / ALR (mot) 3 vom 12.02.1945, Postschließfach 168, SCHIVELBEIN, FPN 26911.

    Leider kann ich auch in der ausgezeichneten Ausarbeitung von Herrn Wolfgang Fischer von der Gesellschaft für Artilleriekunde "Fähnrichregimenter der Artillerie in den Abwehrkämfen in Pommern 1945" keinen Hinweis auf Einheiten des ALR 3 finden.


    Grüße

    BeobKan

  • Hallo BeobKan,

    Hallo Administrator,

    leider nein - keine weiteren Nadeln im Heuhafen gefunden.

    Erich Schlüters letzter Brief: aus einem Bunker in einer "Kampfstellung" der 5. / ALR (mot) 3 vom 12.02.1945, Postschließfach 168, SCHIVELBEIN, FPN 26911.

    Leider kann ich auch in der ausgezeichneten Ausarbeitung von Herrn Wolfgang Fischer von der Gesellschaft für Artilleriekunde "Fähnrichregimenter der Artillerie in den Abwehrkämfen in Pommern 1945" keinen Hinweis auf Einheiten des ALR 3 finden.

    danke für die Rückmeldung. Ich kann dir nichts versprechen aber schauen werde ich auf jeden Fall für dich.


    Ich melde mich wieder!


    Gruß

    Michael

  • Hallo Administrator,


    danke für den Hinweis, ich gehe jeder Spur nach, aber wieder nicht die gesuchte Nadeln im Heuhaufen.Der Schwerpunkt der Recherche betrifft auch den Zeitraum 03.11.1941 bis zum April 1942, bzw. bis zum

    03.02.1943, als er sich im Dienstgrad Gefreiter zum Lehrgang für Fahnenjunker der
    Artillerie melden musste.

    Wo in FRANKREICH kann er stationiert gewesen sein, und wen kann der WPZ „mit Wetter versorgt“ haben?


    Gruß

    BeobKan

  • Hallo BeobKan,


    ich wollte der Vollständigkeit halber noch die Zuordnung posten zur:


    Feldpostnummer 26911

    Mobilmachung - 01.01.1940) Verpflegungsamt Oberbaustab 12

    (02.01.1940 - 27.04.1940) gestrichen

    (28.04.1940 - 14.09.1940) RAD-Abteilung 2/344

    (24.08.1943 - 05.04.1944) 12.11.1943 gestrichen

    (10.11.1944 - Kriegsende) 6.3.1945 Stab I u. 1.-4. Kompanie Regiment >Boehmer

    (10.11.1944 - Kriegsende) 21.3.1945 Stab I u. 1.-3. Kompanie 3 Division Bärwalde.


    —-


    Im Netz habe ich einen Bericht gefunden der mitteilt wer mit wem zusammengearbeitet hat, um damit die Artillerie zu versorgen. Leider weiß ich sonst nicht wie ich dir helfen kann.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

    Einmal editiert, zuletzt von Antje611 ()

  • Hallo BeobKan,


    danke für die Rückmeldung.

    Der Schwerpunkt der Recherche betrifft auch den Zeitraum 03.11.1941 bis zum April 1942, bzw. bis zum

    03.02.1943, als er sich im Dienstgrad Gefreiter zum Lehrgang für Fahnenjunker der
    Artillerie melden musste.

    Wo in FRANKREICH kann er stationiert gewesen sein, und wen kann der WPZ „mit Wetter versorgt“ haben?

    Hast du ggf. noch Ansatzpunkte für mich zum suchen vorliegen? Zum Beispiel Angaben auf Armee und oder auch Korps-Ebene?


    Gruß

    Michael

  • Hallo Antje,

    erneut danke für Deine Mühe!


    Hallo Admimistrator,

    nein, leider keinerlei Ansatzpunkte - außer dass diese Wettereinheit - nach schwarzermai´s Hinweis s.o. - den Stab der Heeresgruppe D mit Wettermeldungen versorgte und Erich einmal in DIJON zum Einkaufen war.

    Es muss doch zu ermitteln sein, wo die Wettertrupps/einheiten stationiert waren. Da sie im Rahmen der Besatzungstruppen eingesetzt waren, werden sie keine häufigen Stellungswechsel gemacht haben. Jede schießende Artillerieeinheit benötigt Wetterdaten; von denen, die sie liefern, ist aber nie die Rede. Umso wertvoller das Buch von schwarzermai zu den "Wettermeldern". Eine Idee sind vielleicht die Heeres-Küsten-Artillerie-Regimenter, deren Bedeutung mit der Atlantikwallstrategie zunahmen?


    Gruß

    BeobKan