Herbert Metzler, Gefreiter

  • Hallo Hubiradf.,


    willkommen in diesem Forum.


    Feldpost-Nummer 24906

    (Mobilmachung - 01.01.1940) 14. Kompanie Infanterie-Regiment 170

    (24.08.1943-05.04.1944) 03.02.1944 14. Kompanie Grenadier-Regiment 170.


    Infanterie-Regiment 170

    26.08.1939 aufgestellt (2. Welle) in Würzburg, WK XIII., durch 17. Infanterie-Division (Infanterie-Regiment 55)

    18.10.1940 gab das III. als II./Infanterie-Regiment 593 an die 323 Infanterie-Division (13. Welle) ab; wurde ersetzt.


    In Grenadier-Rgt. 170 umbenannt am 15.10.1942

    10.1943 Auflösung des III. Bataillons

    05.1944 in Sewastopol vernichtet.

    Wiederaufstellung in Ostungarn (Debreczen) seit 16.06.1944 mit den alten Feldpost-Nummern.


    Gestellung:

    1939 I. 1-4, II. 5-8, III. 9-12, 13, 14

    1943 I. 1-4, II. 5-8, 13, 14


    Unterstellung:

    73. Infanterie-Division:

    1939 Polen,

    1940 Frankreich,

    1941 Balkan, Juli Südrußland, Krim,

    1942 Mius, Kaukasus,

    1943 Kuban, Südrußland,

    1944 Krim, Sewastopol, Aug. Warschau,

    1945 Westpreußen


    Ersatz:

    170 Bad Mergentheim, WK XIII;

    1944 E 213 Laun, WK XIII


    73. Infanterie-Division

    (WK XIII, E 213 Erlangen, Laun)

    26.08.1939 aufgestellt als Division 2. Welle (Res.Div. des WK XII!) durch die 17. Infanterie-Division, Divisions-Stab aus dem Artillerie-Kommandantur 17 Nürnberg mit: Infanterie-Regiment 170 I.-III. in Würzburg (Infanterie-Regiment 55)

    Infanterie-Regiment 186 I.-III. in Coburg? (Infanterie-Regiment 95?)

    Infanterie-Regiment 213 I.-III. in Nürnberg (Infanterie-Regiment 21)

    Artillerie-Regiment 173 I.-IV.

    Divisions-Einheiten 173.


    Am 29.01.1940 wurde das II./Infanterie-Regiment 186 als II./Infanterie-Regiment 520 an die 296. Infanterie-Division (8. Welle) abgegeben;

    am 18.10.1940 ein Drittel der Division, darunter Regiment-Stab 213, III./170, III./186 und III./213 an 323. Infanterie-Division (13. Welle) nach Coburg; die Abgaben wurden ersetzt.

    Nach der am 02.10.1943 befohlenen Umgliederung aller Ostdivisionen auf Divisionen neuer Art 44 wurden die dritten Bataillone der Infanterie-Regimenter 01.1944 in der Feldpost-Übersicht gelöscht und im November das Füsilier-Bataillon 73 errichtet. Die Division wurde am 09.05.1944 durch die Eroberung Sewastopols auf der Krim vernichtet.

    Die Wiederaufstellung erfolgte mit Befehl vom 16.06.1944 bei Ob.Südost in Ostungarn, die des Grenadier-Regiment 213 zwar mit seinen alten Feldpost-Nummern, aber als Grenadier-Regiment 70, da dieses aktive Regiment (FStO Homburg, WK XII) mit der 111. Infanterie-Division in Südrussland vernichtet worden war:

    Grenadier-Regiment 70

    Grenadier-Regiment 170 I., II.

    Grenadier-Regiment 186 I., II.

    Disvisions-Füsilier-Bataillon 73

    Artillerie-Regiment 173 I.-IV.

    Divisions-Einheiten 173


    Die Division wurde 09.1944 bei Praga/Warschau bis auf Reste vernichtet; die Heeresgruppe Mitte beantragte am 18.09.1944 die Auflösung wegen „Versagens“, die jedoch abgelehnt wurde.


    Im Kampf um Danzig wurde die Division 1945 abermals völlig zerschlagen; der zur Verwendung ins Reich abbeförderte Divisions-Stab ging am 17.04. auf See (Dampfer Goya) unter.


    Unterstellungen:


    Datum Korps Armee Heeresgruppe Einsatz-Ort
    09.1939 z.Vfg. Nord Polen; Osten
    10.1939 XII. 1. C Saarpfalz, Westen
    12.1939 z.Vfg. OKH bei Eiweiler Saarpfalz, Westen
    01.1940 z.Vfg. OKH bei Eiweiler Saarpfalz, Westen
    05.1940 z.Vfg. 16. A Luxemburg; Westen
    06.1940 XXIII. 12. A Frankreich; Westen
    07.1940 XXV. 12. C Frankreich (Belfort); Westen
    08.1940 XXV. 12. C Frankreich; Westen
    09.-10.1940 LX. 1. D Frankreich; Westen
    11.1940 XI. 1. D Frankreich; Westen
    12.1940 XI. 1. D Frankreich; Westen
    01.-02.1941 XI. 1. D Frankreich; Westen
    03.1941 XXX. 12. Rumänien; Südost
    04.-05.1941 XXXX. 12. Griechenland; Südost
    06.1941 z.Vfg. 12. Jugoslawien; Südost
    07.1941 z.Vfg. OKH Süd Jassy; Osten
    08.-10.1941 LIV. 11. Süd Nikolajew, Perekop; Osten
    11.-12.1941 XXXXII. 11. Süd Krim; Osten
    01.1942 z.Vfg. 1. Panzer Armee Süd Mius (Taganrog); Osten
    02.-05.1942 XIV. 1. Panzer Armee Süd Mius; Osten
    06.1942 XIV. Süd Mius; Osten
    07.1942 LVII. Süd Mius; Osten
    08.1942 XXXIX. 17. Armee A Kaukasus; Osten
    09.-12.1942 V. 17. Armee A Novorossisk; Osten
    01.-09.1943 V. 17. Armee A Novorossisk; Osten
    10.1943 XXIX. 6. Armee A Melitopol; Osten
    11.-12.1943 XXXXIV. 6. Armee A Melitopol; Osten
    01.-02.1944 XXXXIV. 3. rumänische Armee A Melitopol; Osten
    03.1944 V. 17. Armee A Krim (Kertsch); Osten
    04.1944 V. 17. Armee Südukraine Sewastopol; Osten
    05.1944 (Reste) z.Vfg. Südukraine Rumänien
    06.-07.1944 in Aufstellung 9. Armee Südost Debreczen
    08.1944 IV. SS 9. Armee Mitte Praga, Warschau; Osten
    09.1944 (Reste) IV. SS 9. Armee Mitte Praga, Warschau; Osten
    10.-11.1944 XXXXVI. 9. Armee Mitte Warschau, Modlin; Osten
    12.1944 XXXXVI. 9. Armee A Warschau, Modlin; Osten
    01.1945 XXXXVI. 9. Armee A Warschau, Modlin; Osten
    02.-03.1945 XXVII. 2. Armee Weichsel Westpreußen (Kgr.); Osten
    04.1945 (Danzig) Westpreußen (Kgr.)

    Quelle: Tessin


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Fortsetzung,


    beim Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge wird dein Gesuchter als vermißt geführt


    Herbert Metzler

    Nach den uns vorliegenden Informationen ist Herbert Metzler seit 09.05.1944 vermisst.

    In dem Gedenkbuch des Friedhofes Sewastopol - Gontscharnoje haben wir den Namen und die persönlichen Daten von Herbert Metzler verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.

    Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.

    Details zur Person:

    Nachname:

    Metzler

    Vorname:

    Herbert

    Geburtsdatum:

    15.11.1911

    Todes-/Vermisstendatum:

    09.05.1944

    Todes-/Vermisstenort:

    Sewastopol/Krim


    Gruß

    Antje


    P.S. kleiner Tipp am Rande, der Forenleiter legt viel Wert auf Grußformeln. ;)

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Liebe Antje,

    vielen herzlichen Dank für Ihre Bemühungen. Bin sehr froh, Informationen über meinen Vater zu erhalten.

    Ich bestelle hiermit einen Auszug aus dem Gedenkbuch des Friedhofes Sewastopol - Gontscharnoje und

    bedanke mich sehr für Ihre Bemühungen.


    Mit freundlichen Grüßen


    Hubert Metzler

  • Hallo Hubert,


    Gerne geschehen, wenn du noch etwas mehr wissen möchtest solltest du einen Rechercheantrag beim Bundesarchiv stellen. Evtl. sind in den dort lagernden Unterlagen noch Auszeichnungen, Lazarett-Aufenthalte etc. zu finden.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Liebe Antje,

    Ich bestelle hiermit einen Auszug aus dem Gedenkbuch des Friedhofes Sewastopol - Gontscharnoje und

    bedanke mich sehr für Ihre Bemühungen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Hubert Metzler

    Lieber Hubert,


    den Gedenkbuchauszug kann man nicht hier im Forum bestellen. Das müsste man direkt beim Volksbund machen. Antje hatte den Link zur Internetseite eingestellt: https://www.volksbund.de/erinn…enken/graebersuche-online


    Liebe Grüße

    Dagmar

  • Hallo Hubert!


    Auszugs-Abschrift und Bearbeitung!


    Am 06.05.1944 heißt es in der Lagemeldung des Armee-Oberkommando (AOK) 17: "Bei V. Armee-Korps wurden wiederholte, in Bataillonsstärke geführte und von starkem Feuer und Flammenwerfern unterstützte Feindangriffe am rechten Flügel der 73. Infanterie-Division zwischen Hof Karanskij und Hahnenkamm abgewiesen. Gegenstoß gegen eine am Hahnenkamm eingedrungene kleinere Feindgruppe im Gange. Bei Kadykowka weiteres Heranschieben feindlicher Infanterie. Um Fortkuppe und Kamary starke Kfz.-Ansammlungen und 32 Panzer von Luftaufklärung erkannt.


    Zweitägige erbitterte Kämpfe haben im Nordabschnitt General Hartmanns Kampfgruppen erheblich dezimiert. Sie sind in 48 Stunden auf ein Drittel ihrer bisherigen Kampfstärke zusammengeschmolzen, haben aber im wesentlichen die Nordfront gehalten.


    Am Morgen des 07.05.1944 schlägt Jeremenkos Küstenarmee los. 80.000 Artilleriegranaten hageln auf die Stellungen des V. Armee-Korps von den Sapunhöhen bis zur Küste bei Balaklawa nieder. Dann greifen russische Infanterie und Panzer in Massen an, und ihre Schlachtflieger unterstützen sie.


    Die 111. Infanterie-Division, die am 15.04.1944 nach dem Rückzug von Ishun das rumänische Regiment des Obersten Voicu in der HKL im Claustal, einer Talsohle zwischen Serpentinen und Nowo Schuli, abgelöst hatte, gerät, wie die südlich anschließende 73. Infanterie-Division, in den Brennpunkt der Schlacht. Bereits am Vormittag toben im Abschnitt von den Serpentinen bis zur Bucht von Balaklawa heftige Kämpfe. Der Hauptstoß der Russen zielt entlang der Straße Kamary - Nikolajewka, auf den Straßensattel am Südfuß der Sapunhöhen.


    Adlerdorf und Adlerhöhe wird vom Grenadier-Regiment 170 verteidigt und gehalten. Dieses Restregiment hatte der Kommandeur des Pionier-Bataillons 73, Major Scharnagel, am 18.04.1944 von Oberst Dörrenbeck, der verunglückt ist, übernommen.


    Auch nördlich der Adlerhöhe beginnt die deutsche Front zu zerbröckeln. Das bei Herzogstand stehende Grenadier-Regiment 70 (111. Infanterie-Division) wird mit wiederholten starken Angriffen zum Wanken gebracht.


    Ebenso bröckelt die deutsche Front bei Kadykowka und südlich davon auseinander. Gegen Mittag stehen die Russen unmittelbar vor Hohe Batterie, Bunker- und Buschberg, Adlerhöhe und Herzogstand.


    Während das Grenadier-Regiment 170 noch die Adlerhöhe hält, erfolgen beiderseits gefährliche Einbrüche; die unter Führung von Major Scharnagel verteidigte Adlerhöhe wird einfach umgangen.


    Der gefährlichste Einbruch erfolgt über den unmittelbar westlich von Kadykowka gelegenen Kalkberg in Richtung Straßensattel. Das hier stehende Grenadier-Regiments 186 ist dem Feindstoß nicht mehr gewachsen. Die Front der 73. Infanterie-Division zerreißt. Die feindliche Absicht ist, aus dem Raum Straßensattel die deutsche Verteidigung nach beiden Seiten aufzurollen.


    Sie raffen die letzten Reserven der 73. Infanterie-Division zusammen. Noch einmal werden die Russen am Südfuß der Sapunhöhen zurückgedrückt. Die letzten Sturmgeschütze der Brigaden 191 und 279 helfen dabei. Die Front wird geschlossen, aber die Sicherungsschleier sind wirklich nur Schleier.


    Die Reste des Grenadier-Regiment 70 (111. Infanterie-Division) am Südfuß der Sapunhöhen, Major Scharnagel mit Resten des Grenadier-Regiments 170 nach wie vor die weit vorgestaffelte Adlerhöhe und das Grenadier-Regiment 186 bei Windmühlen- und Bügelberg halten sich noch. Diese Verteidigungsinseln werden umgangen.


    Um 21.45 Uhr wird die notdürftig errichtete deutsche Riegelstellung am Straßensattel durchbrochen, eine starke Feindgruppe geht entlang der Straße auf Weingut Nikolajewka vor. In Nikolajewka residiert noch der Kommandierende General des V. Korps, Müller, und sein Chef des Stabes Hepp. In einem anderen Teil des Weingutes liegt noch der Stab der 111. Infanterie-Division.


    Am 07.05.1944 zeichnet sich der Untergang der 17. Armee ab. Die Armee hat kein einziges Bataillon mehr in Reserve. Da jeder noch hofft, von der Krim fortzukommen, bleibt nur die Zurücknahme der Nordfront .


    In der Nacht zum 8.Mai sind die Russen an einzelnen Frontstellen weiter vorgedrungen. Nach starker Artillerie- und Schlachtfliegervorbereitung treten sie am Morgen des 08.05.1944 wieder zu gezielten Angriffen an. Auf der Adlerhöhe kämpft Major Scharnagel mit Resten des Grenadier-Regiments 170 den letzten Kampf. Die noch weit vorn haltende Adlerhöhe geht verloren. Major Scharnagel und viele Soldaten des Grenadier-Regiments 170 fallen, nur kleine Reste der Höhenbesatzung gehen in Gefangenschaft.


    Im Südabschnitt wahrt die 73. Infanterie-Division gegen starke Feindangriffe zunächst noch den Zusammenhang. Gegen Mittag geht dann die Hohe Batterie und gegen Abend Karan verloren. Angriffe gegen Windmühlenberg und Straßensattel werden abgewehrt.


    Das Kriegstagebuch des Seekommandos Krim vom 08.05.1944 vermerkt: "Durchbruch heute noch mit letzter Kraft verhindert. Sapunhöhen konnten nicht zurückerobert werden. Truppe stark mitgenommen."


    Am Abend des 08.05.1944 wird die Hafenschutz-Stellung aufgegeben. Die 50. Infanterie-Division gelangt mit Prahmen und Sturmbooten auf das Südufer der Sewernaja-Bucht. Die Süd- und Sewernaja-Bucht werden mit 71 Minen verseucht. Die Hafenanlagen werden zerstört.


    Nach Rückkehr von einer Frontinspektion bei der am Dnjestr stehenden 6. Armee, und nach der Lageorientierung bei der 17.Armee durch seinen Generalstabschef Wenck, stellt GFM Schörner bei Hitler den Antrag auf unverzügliche Räumung der Krim. Am 09.05.1944, um 02.15 Uhr trifft beim AOK 17 der Befehl ein: "Der Führer hat die Räumung der Krim genehmigt!" Grundbedingung zur Räumung ist das Halten der Chersones-Stellung und, wenn möglich, der Nikolajewka-Stellung.


    Um die Russen möglichst weit von den Verladestellen in den Chersones-Buchten fern zu halten, entschließt sich die 17. Armee, die Nikolajewka-Stellung, soweit sie in russischer Hand ist, zurückzuerobern. Diese Stellung beginnt an der Sewernaja-Bucht und verläuft über alte russische Stellungsteile nach Süden, über den Englischen Friedhof, ostwärts Nikolajewka, Straßensattel und Windmühlenberg und endet 2 km ostwärts Kap Fiolent. Vor allem muss um Zeitgewinn gekämpft werden denn es dauert einige Zeit, bis die Evakuierungs-Flotte heran ist.


    Im Süden werden die Reste der 73. Infanterie-Division geworfen. Der Windmühlenberg geht verloren. Die HKL wird auf eine Linie bei Kloster Georgiewskiy zurückgenommen. Damit sehen die Russen vom Höhengelände um Karan den Südteil der Chersones-Halbinsel ein.


    Ab Mittag des 09.05.1944 ist die gesamte deutsche Abwehrfront in Bewegung gekommen. Der chaotische Rückzug fordert noch einmal hohe Opfer.


    Über die Kämpfe am 09.05.1944 ist im Wehrmachtsbericht vom 10. 05.1944 folgendes zu lesen: "Im Brückenkopf von Sewastopol stehen deutsche und rumänische Truppen weiterhin in schweren Kämpfen mit den vordringenden Bolschewisten. Im Zuge unserer Absetzbewegung wurden die Trümmer der Stadt Sewastopol geräumt. Schlachtflugzeuge vernichteten am gestrigen Tage 30 sowjetische Panzer. In Luftkämpfen und durch Flakartillerie wurden 19 feindliche Flugzeuge abgeschossen..."


    Quelle: Die Eroberung der Krim 1941-44 - Wilhelm Tieke


    Gruß

    Antje

  • Hallo Hubert,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Bericht der 73. Infanterie-Division über die Zeit vom 10.04.-13.05.1944


    I. Absetzbewegung von Kertsch nach Sewastopol vom 10.04.-16.04.1944.

    Am 10.04.1944 trifft fernmündlich der Befehl zum Absetzen ein.

    • Grund: Lage an der Nordfront der Krim.

    Beginn der Absetzbewegung ist für 19.00 Uhr befohlen. Erste Auffangstellung: beiderseits Marienthal. In der alten Stellung werden Nachtruppen belassen.


    Der Feind bricht abends auf dem gesamten Abschnitt in die Stellungen der Nachtruppen ein. Dadurch verzögert sich das Herauslösen um 3 Stunden. Der Feind stört die Absetzbewegung durch ununterbrochenes starkes Feuer der schweren Waffen und durch Bombenwürfe auf die Rückmarschstraßen. Es entstehen vereinzelt Frontlücken, die mit Reserven (Pionier-Bataillon 173) nur mühsam geschlossen werden können.


    Nach Abwehr eines starken Feindangriffes setzt sich die Kampfgruppe Dorenbeck am 11.04.1944 auf den Tartarengraben ab. Die Begründung dafür ist das Zurückgehen der 6. rumänischen Kavallerie-Division (rechter Nachbar), wodurch die rechte Flanke der Division geöffnet wurde. Am Tartarenwall 18 Panzer abgeschossen. Sehr unangenehm ist der Mangel an Lkw., um die gesamte Infanterie motorisieren zu können. Munitionslage bei Artillerie-Regiment 173 sehr knapp.


    Tartarengraben wird verloren, eigene Truppe kämpft sich zurück. Linke und rechte Flanke der Division ist offen, die Division selbst deckt das Absetzen der Nachbarn.


    25 feindliche Panzer in der tiefen linken Flanke im Vorgehen.


    Die rechte Nachbar-Division meldet bereits Absetzen aus der Parpatsch-Stellung. Auch in der rechten tiefen Flanke 30 Feindpanzer im Vorgehen. Große Ausfälle an Pferden und Fahrzeugen durch feindliche Tieffliegerangriffe. Division setzt sich vom Tartarengraben ab und besetzt ihren Abschnitt in der Parpatsch-Stellung.


    Eintreffen der kämpfenden Teile der Division unter Führung von Oberst Dorenbeck in der Parpatsch-Stellung am 12.04.1944 zwischen 06.00 und 07.00 Uhr. Artillerie hat nur noch 20 Rohre. Um 11.00 Uhr am linken Flügel der Division starker Feindangriff mit Panzerunterstützung. Um 16.00 Uhr greift Infanterie des Gegners auf breiter Front mit Panzerunterstützung an. Der Russe marschiert in Marschkolonne vor unserem rechten Flügel der 6. rumänischen Kavallerie-Division nach. Feindliche Panzer 2 1/2 km tief in unserer rechten Flanke.


    Wegen frühzeitigem Absetzen der Nachbarn wird eigenes Absetzen erforderlich.


    Division erhält Auftrag, das Abfließen des Korps und aller Trosse durch Sperren der Enge bei Stary-Krim zu sichern. Dort starke Partisanentätigkeit. Der Weg nach Stary-Krim ist bereits durch Banden gesperrt. Die Kampfgruppe Dorenbeck geht daher über die Nordstraße zurück und tritt am 13.04.1944 morgens gegen Stary-Krim an, um die Höhen ostwärts davon zu nehmen.


    Die Kampfgruppe Dorenbeck sichert unter schwierigsten Bedingungen das Abfließen aller Teile nach Szudak und wird für die hervorragenden Leistungen im Wehrmachtsbericht genannt. Kampfgruppe Dorenbeck wird der 98. Infanterie-Division unterstellt, während der Divisions-Stab gemäß Korpsbefehl über Jalta am 15.04.1944 Sewastopol erreicht. Es erfolgt Übernahme des Divisions-Abschnitts der Verteidigungsfront in Sewastopol. Kampfgruppe Dorenbeck trifft tags darauf in Sewastopol ein und scheidet aus dem Unterstellungsverhältnis der 98. Infanterie-Division aus.


    Tagelanger, ununterbrochener Einsatz, härteste Abwehrkämpfe, Mangel an motorisierten Fahrzeugen, Kampf mit offenen Flanken, unerwartet starke Partisanentätigkeit, hoher Ausfall an Waffen und Gerät kennzeichnen die Absetzbewegung von Kertsch nach Sewastopol und gestalteten die Woche von 10.04. - 16.04.1944 für die Division außerordentlich schwierig. Trotz der ungünstigsten Bedingungen erfüllte die Division die ihr gestellten Aufgaben.


    Stärke der Division vor der Absetzbewegung von Kertsch nach Sewastopol:

    Offiziere: 205

    Unteroffiziere: 1.360

    Mannschaften: 6.305


    Verluste der Division während der Absetzbewegung von Kertsch nach Sewastopol:


    Art des Verlustes

    Offiziere

    Unteroffiziere

    Mannschaften

    gefallen

    1

    16

    57

    verwundet im

    Lazarett

    13

    67

    256

    vermißt

    16

    157

    853

    krank

    4

    28

    114


    Namentliche Offiziers-Verluste siehe Anlage 1.


    II. Kämpfe im Kampfraum Sewastopol und Absetzen auf das Festland vom 16.04. - 13.05.1944.


    Mit dem nun folgenden Einsatz im Kampfraum Sewastopol begann für die Division ein ungewöhnlich harter und schwerer Zeitabschnitt. Die Division wird im Südabschnitt von Sewastopol eingesetzt. Die HKL verläuft westlich der Balaklawa-Bucht auf Kamm des Hausberges bis einschließlich Hahnenkamm, springt dann nach Westen auf den Steinberg zurück und geht von da aus ostwärts des Bahngutes durch die Katykowkasenke zur Adlerhöhe und zum Herzogstand. Feindliche Infanterie-Angriffe sind vor allem zwischen Hausberg und Hahnenkamm zu erwarten. Ferner ist für feindliche Infanterie-Angriffe Herzogstand und Adlerhöhe geeignet. Feindliche Panzerangriffe werden beiderseits des Bahngutes erwartet.


    Am 17.04.1944 hat die Division folgenden Waffenbestand:

    150 leichte M.G. deutscher Fertigung,

    30 leichte M.G. russisch,

    300 M.P.,

    12 mittlere Granat-Werfer 34,

    8 leichte Granat-Werfer russisch,

    8 leichte Pak,

    5 schwere Pak

    6 2 cm Flak,

    2 leichte J.G.,

    8 leichte Feld-Haubitzen,

    1 schwere Feld-Haubitze,

    3 7,5 cm Feld-Kanone 16 n.A.,

    3 7 cm Kanonen und

    6 7,15 cm Kanonen.


    Es herrscht starker Mangel an schwere M.G.-Lafetten, an Ofenrohren und Ofenrohrmunition. Die Kfz.-Lage hat sich seit dem Einrücken in den Kampfraum Sewastopol sehr gebessert, während die Frage der Zugmittel für die Artillerie und für die schwere Pak nicht gelöst ist.


    Am 18.04.1944 erster Angriff des Feindes in Bataillons-Stärke mit Panzerunterstützung gegen den Abschnitt des mittleren Regiments. Er wird blutig abgewiesen. 3 Panzer werden abgeschossen.


    Feind schiebt sich vor dem ganzen Abschnitt der Division auf 1 - 1,5 km an die HKL heran und nützt Balaklawa und Katykowka zur Bereitstellung seiner Infanterie aus. Die feindlichen Angriffsvorbereitungen können infolge der geringen zur Verfügung stehenden Artillerie.-Munition und der wenigen Geschütze nicht nachhaltig gestört werden.


    Am 19.04.1944 erfolgt der zweite Angriff gegen Abschnitt des Grenadier-Regiments 170 und Grenadier-Regiments 186. Nach Abschuss von 7 Panzern wird der in Bataillons-Stärke geführte Angriff abgeschlagen. Der Ausbau der eigenen HKL stößt auf erhebliche Schwierigkeiten, da der Feind ausgezeichnete Beobachtungsmöglichkeiten hat. Die Division hat laufend empfindliche Ausfälle.


    In den nächsten Tagen flaut die Kampftätigkeit etwas ab. Als besonderer Schwerpunkt der feindlichen Bereitstellung ist der Raum ostwärts Herzogstand und Adlerhöhe zu erkennen.


    Die Division verfügt am 22.04.1944 über folgende Waffen:

    220 leichte M.G. 34,

    16 schwere M.G.,

    26 mittlere Granat-Werfer 34,

    10 7,5 cm Pak 40,

    7 7,5 cm Pak,

    6 2 cm Flak 30,

    6 2 cm Flak Oerlikon,

    8 leichte Feld-Haubitzen 18,

    3 Flak-Kanonen 16 n.A.,

    3 7,10 cm Kanonen,

    2 leichte Feld-Haubitzen 30,

    1 schwere Feld-Haubitzen 18,

    9 15,5 cm Kanonen.


    2. und 3. Linie sind mangelhaft ausgebaut.


    Am 23.04.1944 dritter Feindangriff in Stärke von 2 Regimentern und 100 Panzern. Der Angriff wird unter Abschuss von 36 Panzern abgeschlagen, nachdem die Panzer bereits die Infanterie überrollt hatten.


    Fortsetzung folgt.


    Quelle: Nara


    Gruß

    Antje

  • Fortsetzung!



    Am 24.04.1944 erneuter Feindangriff mit Panzerunterstützung gegen den Abschnitt der Regimenter 170 und 186, Abschuss von 27 Panzern. Kleine örtliche Einbrüche werden im Gegenstoß bereinigt. Ein großer Teil der Panzer wurde mit Panzernahbekämpfungsmitteln erledigt.


    Am 25.04.1944 fünfter Angriff des Feindes mit schwächeren Infanteriekräften und wenigen Panzern, wird unter Abschuss von 2 Panzern abgeschlagen.


    Am 26.04.1944 sechster Angriff des Feindes mit starken Kräften von Balaklawa aus gegen den Hausberg. Feind erzwingt einen Einbruch am Hausberg und setzt sich in den Besitz desselben. Eigene Verluste sind erheblich. Infolge Fehlens ausreichender Beobachtungs-Stellen kann die Artillerie die Abwehr nicht genügend unterstützen. Der Tags darauf geführte Gegenangriff führt unter hohen eigenen Verlusten zunächst zum Erfolg, die eigenen Kräfte werden jedoch bei einem feindlichen Gegenangriff unter erheblichen Menschen- und Materialverlusten wieder geworfen. Weitere Gegenangriffe zur Wiedergewinnung des Hausberges müssen mangels genügender Kräfte unterbleiben.


    Die HKL im Südabschnitt wird auf Befehl des Korps um etwa 1,5 km nach Westen zurückverlegt. Diese neue Linie ist unzureichend ausgebaut.


    Am 29.04.1944 ist beim Feind die Vorbereitung eines neuen Großangriffs zu beobachten, Kräfte zum Einsatz in der 2. Linie und kampfkräftige Reserven sind weder bei der Division noch beim Korps vorhanden. Der Division wird am 30.04. lediglich ein Polizei-Bataillon mit rund 300 Mann zugeführt. Schwächere Angriffsversuche des Feindes gegen die Front des Grenadier-Regiments 170 und 186 werden vor erreichen der eigenen HKL zerschlagen.


    In der Nacht vom 06. auf 07.05.1944 stark zunehmende feindliche Fliegertätigkeit, Bombardierung von Flugplätzen, Truppenunterkünften, Versorgungslagern und Straßen. Das Einschießen zahlreicher Batterien und die feindliche Fliegertätigkeit lassen darauf schließen, dass der Großangriff des Feindes gegen die Sewastopol-Front unmittelbar bevorsteht.


    Am 07.05.1944 zweistündiges Trommelfeuer zahlreicher leichter und schwerer Batterien auf die gesamte HKL der Division. Um 10.15 Uhr tritt der Feind nach Verlegung seines Artillerie-Feuers auf die Artillerie-Stellungen mit starken Infanteriekräften im gesamten Divisionsabschnitt zum Angriff an. Es gelingt ihm, im Abschnitt des Grenadier-Regiments 170 gegen die erheblich geschwächte Grabenbesatzung ein Einbruch.


    In den Mittagsstunden gelingt es dem für den verunglückten Kommandeur des Grenadier-Regiments 170, Oberst Dorenbeck, als Führer der Kampfgruppe 170 eingesetzten Major Scharnagel, den feindlichen Stoß abzufangen und den Einbruch mit den geringen zur Verfügung stehenden Kräften abzuriegeln. Das Grenadier-Regiment 186, das bis zum Einbruch der Dunkelheit trotz der Bedrohung in der Nordflanke gehalten hatte, muss sich vor dem mit starken Infanterie- und Panzerkräften angreifenden Feind aus den bisherigen Stellungen absetzen. Teile der sich absetzenden Truppe werden eingeschlossen, igeln sich ein und schlagen sich im Laufe der Nacht nach Westen durch.


    Dem Feind ist es im Verlauf des Tages gelungen, bei seinem mit Schwerpunkt bei 73. Infanterie-Division geführten Großangriff, die HKL zu überrennen und einen etwa 3 - 4 km tiefen Einbruch zu erzielen. Die durch hohe personelle und materielle Verluste in ihrer Kampfkraft äußerst geschwächten Division ist nicht mehr in der Lage, einen für den nächsten Tag zu erwartenden weiteren Großangriff erfolgreich Widerstand zu leisten.


    Um 23.00 Uhr des 07.05.1944 geht der Befehl des General-Kommandos V. A.K. ein, dass die vorgesehene Räumung des Kampfraumes Sewastopol durchzuführen ist.


    Am darauffolgenden Tage um 10.00 Uhr setzt der Feind seinen Großangriff mit Schwerpunkt Südfront fort. Nach einem Feuerschlag seiner Artillerie und nach Abwurf von Phosphorbrandbomben gelingt es ihm, sich weiter vorzuschieben. Erst am Nachmittag kann der Feindangriff zum Stehen gebracht werden.


    Nachdem am 08.05.1944 Oberst Otte, Kommandeur Grenadier-Regiment 213, und Major Scharnagel, Kommandeur Pionier-Bataillon 173, gefallen sind, übernimmt im gesamten Südabschnitt Major Hausmann, Ib der Division, den Befehl.


    Am 09.05.1944, 05.00 Uhr, Fortsetzung des feindlichen Angriffs nach starker Artillerie- und Granatwerfervorbereitung. Den im offenen Gelände liegenden, nicht eingegrabenen und vielfach auch nicht kampferprobten Truppen (Baupioniere, Angehörige der Marine, Alarmeinheiten) gelingt es nicht, den gegnerischen Vorstoß abzuschlagen und aufzufangen. Der Feind stößt mit Einsatz von Panzern und starken Infanteriekräften durch und setzt sich in den Besitz des für die weitere Kampfführung entscheidenden Windmühlenberges. Der beabsichtigte Aufbau einer Abriegelungsfront gelingt nicht mehr. Erst in einer weiter rückwärts liegenden, nur zum Teil ausgebauten Stellung, kann die nach Westen zurückflutende, eigene Truppe aufgefangen und in eine Verteidigungsfront eingegliedert werden.

    • Südgruppe: Kampfgruppe Hausmann,
    • Nordgruppe: Grenadier-Regiment 186.

    Durch Flakkampftrupps und Panzernahbekänpfungsmittel werden 6 Feindpanzer abgeschossen.


    Am Spätnachmittag trifft der Befehl zum Absetzen auf die Chersones-Stellung ein. Major Hausmann wird um 23.00 Uhr durch Major Bunge, Kommandeur II./Grenadier-Regiment 123 (50. Infanterie-Division), abgelöst.


    Dem Feind ist es am 09.05.1944 gelungen, durch einen großangelegten und mit größter Materialüberlegenheit geführten Angriff die Sewastopol-Front an einer entscheidenden Stelle zu durchbrechen und unter Ausnutzung des Ersten Erfolges die Räumung des gesamten Brückenkopfes zu erzwingen.


    Die eigene Truppe hat in den schweren Abwehrkämpfen der letzten Tage starke personelle und materielle Verluste erlitten. Die Masse der in der ehemaligen HKL eingesetzten kampferfahrenen Infanterieverbände ist zerschlagen, die Führer und Unterführer ausgefallen. Die Kampfmoral der Truppe hat durch die gewaltige Materialüberlegenheit des Feindes (Artillerie, Salvengeschütze, Schlachtflieger, Panzer) stark gelitten.


    An Waffen fehlen hauptsächlich M.G.; schwere Pak und schwere Artillerie.


    Am 10.05.1944 liegt während des ganzen Tages schweres Artillerie-Feuer aller Kaliber auf dem gesamten Kampfraum, insbesondere auf den Anlegestellen. In den Nachmittagsstunden fühlte der Feind mit etwa 10 Panzern gegen die Stellung des Grenadier-Regiment 170 vor. Trotz der fehlenden Panzerabwehr hält die Infanterie den Panzervorstößen stand. Im zusammengefassten Artilleriefeuer werden đie Panzer in den späten Nachmittagsstunden zum Abdrehen gezwungen. Die feindliche Luftwaffe beherrscht uneingeschränkt den Luftraum. Angriffe von Schlacht- u. Bombenflugzeugen wechseln den ganzen Tag über ab.


    Am 11.05.1944 hält das starke feindliche Artilleriefeuer auf dem verkleinerten Kampfraum den ganzen Tag über an. Ein Panzervorstoß gegen Grenadier-Regiment 170 wird unter Abschuß von 8 Panzern abgeschlagen.


    Die zur Verladung bereitgestellten Truppenteile können mangels Schiffsraum nicht verladen werden und erleiden in der Nähe der Anlegestelle laufend empfindliche Verluste. Um 23.00 Uhr setzt sich die Truppe befehlsgemäß ohne Feinddruck aus der Chersones-Stellung ab und begibt sich an die befohlenen Anlegestellen.


    Von Grenadier-Regiment 170 und 186 verbleibt je eine verstärkte Kompanie in der Schutzstellung.


    Bis 24.00 Uhr sind jedoch keine Schiffe zur Verladung eingetroffen. Die Truppe steht mit Handwaffen und dem am Mann tragbaren Gerät diszipliniert und geordnet an den Anlegestellen. Funkverkehr kommt wegen Ausfall von Gerät nicht zustande.


    12.05.1944. Der Feind hat die eigenen Absetzbewegungen wahrgenommen und stößt nunmehr mit starken Infanterie- und Panzerkräften der ausweichenden Truppe nach. Er wird vorübergehend durch die in der Schutzstellung eingesetzten Truppen zum Stehen gebracht. Ein Durchbruch von Feindpanzern (2.00 Uhr) kann jedoch nicht verhindert werden. Damit sind die an der Ostküste der Kasastscha-Bucht bereitgestellten Truppenteile abgeschnitten.


    Die Division hat auf Grund der Tatsache, dass nahezu keines der versprochenen Schiffe bereitgestellt war, starke Teile der in der Chersone-Stellung eingesetzten Grenadier- und Pioniereinheiten, nahezu das gesamte Artillerie-Regiment und die Masse der Panzerjäger-Abteilung verloren. Die eigene Truppe hat im Vertrauen auf die Befehle der eigenen Führung 2 Tage standgehalten und sich dann in tadelloser Ordnung befehlsgemäß vom Feind gelöst.


    Am 13.05.1944 Ankunft der Restteile der Division in Konstanza.


    In den schweren Kämpfen um Sewastopol in der Zeit vom 15.04. - 13.05.1944 hat die Division einem übermächtigen Feind Widerstand geleistet und ihm schwerste Verluste zugefügt. Sie hat dort im Rahmen der 17. Armee dazu beigetragen, dass:


    1.) in der Südukraine eine feste Front gebildet und der feindliche Vormarsch aufgehalten werden konnte,

    2.) starke Feindkräfte in wochenlangen harten Kämpfen auf der Krim gebunden wurden.


    Stärke der Division bei Beginn der Kämpfe in Sewastopol

    Offiziere 171

    Unteroffiziere 1.102

    Mannschaften 5.025


    Verluste der Division in Sewastopol:


    Art des Verlustes

    Offiziere

    Unteroffiziere

    Mannschaften

    gefallen

    24

    73

    321

    verwundet im

    Lazarett

    41

    231

    994

    vermißt

    58

    418

    2.293

    krank

    7

    53

    172


    Namentliche Verlustliste siehe Anlage


    Von Sewastopol zurück gekehrt:

    Offiziere: 41

    Unteroffiziere: 307

    Mannschaften: 1.045


    Bei Trossen auf dem Festland waren:

    Offiziere 15

    Unteroffiziere 182

    Mannschaften 966


    An 6. Armee abgegeben in der Zeit, in der die Division auf der Krim kämpfte:

    Personell:

    Feldersatz-Bataillon 173,

    Kraftfahr-Kompanie 173,

    Fahrschwadron 1/173,

    Fahrschwadron 2/173,

    Sanitäts-Kompanie 1/173,

    Veterinär-Kompanie 173.


    Materiell:

    Bäckerei-Kompanie 173,

    Schlächterei-Kompanie173.


    Quelle: Nara


    Gruß

    Antje

  • Hallo Hubert,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Generalleutnant Busich

    Kommandeur des AHA / Abwicklungsstabes

    (15) Rudolstadt/Th., 01.12.1944

    Prinz-Eugen-Kaserne


    An den Herrn Kommandeur der 73. Infanterie-Division


    Abwicklung der 73. Infanterie-Division


    Beim Abwicklungsstab werden Nachforschungen nach vermissten Soldaten durchgeführt, sowie deren Angehörige verständigt. Wertvolle Grundlagen für die Suchaktion sind taktische Berichte, die Anhaltspunkte geben, in welchen Räumen die Einheiten der betr. Soldaten letztmalig auftraten. Auf Grund dieser Kenntnis konnte schon in zahlreichen Fällen festgestellt werden, in welchem Raum und von welchem Zeitpunkt ab Soldaten als vermisst gelten müssen.


    Da hier die 111. und 336. Infanterie-Division, die ebenso wie Ihre Division auf der Krim eingesetzt waren, abgewickelt werden, darf ich Sie um die Zusendung eines Berichtes bitten. Die sich hier beim Abwicklungsstab befindlichen Offiziere der beiden oben genannten Divisionen sind leider nicht in der Lage, einen entsprechenden Bericht anzufertigen. Ich bitte Sie deshalb einen Offizier zu beauftragen, der durch persönliches Erleben der Kämpfe in der Lage ist, anhand beigefügter Anhaltspunkte den Bericht aufzusetzen und sage Ihnen für Ihre Bemühungen schon im voraus meinen besten Dank. Heil Hitler!


    Ihr

    B


    Quelle: Nara


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: