Tragen sowjetischer Beuteuniformen

  • Hallo zusammen,


    ich habe hier ein interessantes Schreiben des Oberkommandos des Heeres aus dem Jahr 1942 gefunden. Dieses Schreiben befasst sich im speziellen dem Tragen russischer Winteruniformen und Winteruniformteilen.

    An Hand der Erfahrungen aus dem ersten Winter im Russlandfeldzug, wird hier explizit auf die Problematik des Tragens von russischen Uniformteilen hingewiesen, wie zum Beispiel der Beschuss durch eigene Truppen auf Grund von Verwechslungen.

    Besonders interessant finde ich en Hinweis, dass deutsche Soldaten als Plünderer erschossen werden können, falls sie mit russischen Uniformen in Gefangenschaft geraten. Daher wurde ein generelles Trageverbot für die kämpfende Truppe erlassen.

    Ebenso werden hier Regelungen getroffen, falls auf Beutebekleidung zurückgegriffen werden muss (Ausgabe an rückwärtige Einheiten, Kenntlichmachung der Beuteuniform).


    Quelle: Deutsch russisches Projekt


    Horrido


    Daniel

  • Hallo Daniel,


    vielen Dank für dieses interessante Dokument!


    Dem OKH sind aber bestimmt die Gründe für diese ungewöhnlichen Verwendungen bekannt gewesen.

    Zunächst: die russischen Uniformen waren bestimmt nicht nur angenehm zu tragen gewesen.


    Warum haben deutsche Soldaten das aber gemacht?

    Da gibt es für mich mindestens 2 gewichtige Gründe.

    - aus Tarngründen bei speziellen Operationen kleinerer Kommandoeinheiten und Ausspähversuchen

    - die eigene Ausrüstung war für die vorherrschenden klimatischen Bedingungen absolut ungeeignet bzw. nicht vorhanden (z.B. Winterausrüstung)


    Natürlich war den Tragenden dieser Teile die Handlungstragweite bewußt. Entweder war es ihnen egal (im Falle der Winterbekleidung), oder es war zur Tarnung zumindest wichtig!

    Also, für mich ist dieser Befehl ebenso überflüssig wie unwichtig, da für den täglichen Truppenalltag, besonders im kalten russischen Winter, absolut nicht immer umsetzbar!


    Gruß

    Horst