Gefängnis am Alexander Platz - Berlin 1944 Bombenanschlag

  • Hallo,


    Ende Juni 1944 waren Franzosen in der Krankenstation vom Strafgefängnis am Alexanderplatz interniert. Seit Juni 1944 haben die Familien keine Nachricht mehr bekommen.


    Ist dieses Strafgefängnis bombardiert worden ? Wenn ja, kann man wissen wo die Strafgefangene begraben sind, wenn man sie überhaupt identifizieren konnte ?


    Ich bedanke mich im voraus für jede Auskunft.


    MfG


    Waldi

  • Hallo Waldi,

    Ist dieses Strafgefängnis bombardiert worden ?

    ich würde sagen, davon ist auszugehen, siehe Auszug Wikipedia:


    Polizeipräsidium Alexander-/Dircksenstraße


    Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Gebäude in den Jahren 1944 und 1945 bei den Luftangriffen der Alliierten und der Schlacht um Berlin schwere Schäden und wurde nicht wiederaufgebaut. 1957 wurden die letzten Reste abgetragen, sodass ein Parkplatz entstand. Seit 2007 befindet sich auf dem Areal das Einkaufszentrum Alexa.


    weiterlesen unter:

    https://de.wikipedia.org/wiki/…3%A4sidium_Alexanderplatz


    Gruß

    Michael

  • Danke schön Michael.


    Das hatte ich schon gelesen. Ich gehe davon aus, dass im besten Fall die beide Franzosen von Ihrer Krankheit gestorben sind. Aber warum sind die Familien nicht benachrichtig worden ?


    Die Akten sind vielleicht bei den Landesarchiv von Berlin oder Brandenburg ; sie könnten auch vernichtet sein oder in Moskau sein.


    Ich glaube schon, dass die Familien sich mit Ungewissheiten, sich abfinden müssen.


    Vielen Dank auf jeden Fall für die Recherche.


    MfG


    Waldi

  • Hallo Waldi,


    es kann natürlich gut möglich sein, dass Dokumente bei Bombenangriffen oder auch bei der Einnahme von Berlin vernichtet wurden. Wenn es dazu noch etwas geben sollte kann es auch nur in den öffentlichen Archiven zu finden sein. Eine spezielle Anlaufstelle scheint es dazu ja auch nicht mehr zu geben, weil das ganze Gebäude abgerissen wurde. Es wäre leider kein Einzelfall, dass in den Kriegswirren keine Nachrichten mehr erstellt oder weitergeleitet wurden.


    Gruß

    Michael

  • Danke schön Michael.


    Das ist mir schon klar. Leider sind solche Fälle mehr verbreitet als man es in Frankreich weisst.


    Aber, das Gefängnis am Alex war ja kein gewöhnliches Gefängnis, sodass man sich vieles denken kann.


    Es ist immer sehr peinlich, überall in der Welt, nicht zu wissen wo Verwandte gestorben und begraben sind.


    Gute Nacht.


    MfG


    Waldi

  • Hallo Waldi,


    Ich habe gerade eine Datenbank gefunden die sich mit NS-Zwangsarbeitern, Internierte usw. in Berlin beschäftigt.


    Schau dir mal den Post hier im Forum dazu an.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    Vielen Dank Antje.


    Ich glaube, dass die Frage kein Thema für Wehrmacht Forum ist.


    Ich dachte nur, weil es Bombenanschläge gab, dass eventuell die Luftwaffe irgendwie reagirt hätte.


    Die eine Familie sucht wo der Grossvater gestorben ist. Die deutschen Behörden haben damals der Familie geschrieben, dass er in Neuengamme am 19/2/1944, gestorben sei.


    Eine Enkelin hat aus Neugier auf ITS Bad Arolsen geschaut, und gesehen dass Ihr Grossvater Roger Lavolot, noch Ende Juni 1944 gelebt hat. Er war zu dieser Zeit in der Krankenstation von dem Gefängnis am Alexanderplatz. Und danach kam keine Nachricht mehr.


    Die Enkelin hat jetzt eine Nachricht aus der Gedenkstätte Neuengamme bekommen. Roger Lavolot war nie dort und ist auch nicht dort gestorben.


    Er arbeitete bei Daimler Benz in Berlin und lebte im Lager von Genshagen . Dann, laut ITS hat er eine Bande von Franzosen, die Diebstähle machte, gehört. Er wurde verhaftet Ende Februar 1944, und war im KZ Sachenshausen vorläufig untergebracht, weil am Alexanderplatz die Seuche war. Es ist nicht klar, zumal für mich, ob er verurteilt worden ist. Aber laut Bad Arolsen war er noch Ende Juni 1944 am Leben in der Krankenstation am Alexanderplatz.


    Ich dachte, dass er eventuell nach einen Bombenanschlag, gestorben sei, sowie der Lier, der der Chef von der Bande war, und der auch in der Krankenstation war.


    Vielen Dank an Euch Allen, dass Ihr mich gelesen habt.


    Schönen Tag


    MfG


    Waldi

  • Hallo Waldi,


    Habt ihr euch mal an die Gedenkstätte Sachsenhausen gewendet? Ob er dort tatsächlich registriert war?


    Wenn er bei Daimler Benz in Berlin war, muss er auch über die Datenbank die ich gestern eingestellt hatte, zu finden sein.


    LG und viel Erfolg.

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    Danke schön für das Interesse.


    Nein ich habe in der Liste von Gestern Genshagen nicht gefunden. Es war ja nicht in Berlin aber im Brandenburg. Und im Gefängnis vom Alexanderplatz ist auch nichts aufgelistet.


    Ja die Enkelin hat Mittwoch an Sachsenhausen geschrieben, auf Französisch. Es dauert mindestens vier Wochen bis sie antworten. Es könnte sein, dass Lavalot wieder nach Sachsenhausen kam, weil viele Internierten von diesem KZ bei Daimler Benz arbeiteten. Vielleicht ist er dort gestorben. Er ist ja bei Yad Vashem aufgelistet, aber es ist nicht klar wo er gestorben ist. Er war nicht Jüdisch. Nur ein kleiner Diebstähler, der krank und hunger hatte. So habe ich das verstanden.


    Daimler Benz hat kein richtiges Archivgut. Die grosse Firmen haben oft nichts behalten, oder sagen es so, weil sie Angst hatten , dass Sie viele Entschädigungen bezahlen müssten. Aber die Enkelin hat mir geschrieben, dass Sie doch bei Mercedes schreiben will.


    Das ganze ist natürlich sehr furchtbar, sowie was die Deutschen nach dem Krieg mitmachen mussten.


    Aber es wäre interessant zu wissen, wieso die Familie eine Nachricht bekommen hat, dass er in Neuengamme gestorben sei, was der Wahrheit nicht entspricht. Und das steht auch im Sterberegister von Saint Cloud, in der Nähe von Paris, wo er geboren ist.


    Vielen Dank nochmal für die Nachricht.


    MfG


    Waldi

  • Hallo Waldi,


    schön mal wieder von dir zu hören. Dann mache ich einfach mal weiter. Besonders interessant, finde ich hier den beigefügten Grundriss aber schau am besten selbst.


    Weiteres folgt..........


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,


    Sehr interessant.


    Mein Vater, französischer Staatsangehörigkeit, wurde Ende August 1939, wegen angebliche Spionage, in Deutschland verhaftet (er kam gerade aus Indochina zurück, wo er sein Militärdienst gemacht hatte). Er wurde, u.a., von der Gestapo am Alexanderplatz, verhört. Laut meiner Mutter hat er dort eine schlimme Zeit gehabt. Er selbst hat nie davon gesprochen. Danach war er, laut ITS Bad Arolsen, eine kurze Zeit, im Lager Altenfurt bei Nürnberg, wo viele polnische Gefangenen untergebracht waren. Einige von Ihnen kamen nach Piasnica. Er selbst wurde im Ilag XIII eingesperrt. Danach, eine lange Geschichte...


    Die Frage war eigentlich nicht für mich, sondern für einen Franzose der dort 1944 verhört wurde. Ich würde es gerne weiterleiten, aber ich weiss nicht ob ich es darf.


    Auf jeden Fall vielen, vielen Dank für die Nachricht.


    Waldi

    .

  • Hallo Waldi,


    vielen Dank für deine Ausführungen. Es ist wirklich ein Wunder, dass ich mich nach so langer Zeit noch an diese Frage erinnern konnte. Manchmal findet man halt erst entsprechende Hinweise im Netz, wenn man nicht aktiv danach sucht. Im Anhang stelle ich dir jetzt die letzten beiden Seiten dieses Berichts ein.

    Ich würde es gerne weiterleiten, aber ich weiss nicht ob ich es darf.

    Dazu kann ich dir leider keine Auskunft geben, da ich diesen Bericht ja nicht verfasst habe. Das mußt du für dich entscheiden.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Waldi,


    schön mal wieder von dir zu hören. Dann mache ich einfach mal weiter. Besonders interessant, finde ich hier den beigefügten Grundriss aber schau am besten selbst.


    Weiteres folgt..........


    Gruß

    Michael


    Danke schön Michael.


    Ich habe das Buch auf Internet gefunden. Das kann sich jeder anschauen.


    Schönen Sonntag.


    Grüss


    Waldi

    Einmal editiert, zuletzt von Waldi () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Waldi mit diesem Beitrag zusammengefügt.