Fleckfieber

  • Hallo allerseits,


    Allgemeines zu Fleckfieber:

    • Es ist eine Infektionskrankheit die durch Bakterien von Läusen auf Menschen übertragen wird und
    • hohes Fieber, Ausschlag, Kopfschmerzen etc. hervorruft.
    • Eine Übertragung von Mensch zu Mensch besteht nicht.
    • Bei Nichtbehandlung (heute mit Antibiotika) wird in der Literatur eine Sterberate von ca. 40% erwähnt.
    • Unhygienische Zustände sind für diese Erkrankung verantwortlich.

    Vorbeugung: „Lauseto“ und „Rusla-Puder (auch als Russla-Puder bekannt) und Entwesung.


    ————


    Abschrift!


    9. SS-Panzer Grenadier-Regiment 21

    O.U., den 31.05.1944


    An

    III. SS-Panzer Grenadier-Regiment 21

    Truppenverbandplatz


    Bericht über Lauseto und Rusla-Puder


    Die Einführungen von Lauseto hat bei allen Männern der Kompanie große Anwendung gefunden. Ein großer Teil der Wäsche, sowie auch Decken sind bereits von den Männern in diese sich gut bewährte Lauge gewaschen und entlaust worden. Es hat sich jetzt schon erwiesen, dass das „Lauseto“ vernichtend wirkt und noch mehr erwünscht wird.


    Das „Rusla-Puder“ dagegen ist von den Männern sehr unbeliebt dadurch, weil es erstens eine geringere Wirkung hat und zweitens einen abscheulichen Geruch hervorruft.


    Schmid ?

    SS-Sturmmann

    und Kompanie-Sanitäts-Dienst-Grad (S.D.G)


    Quelle: Nara


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Moin zusammen


    Interessanter Beitrag zum Fleckfieber,


    hier habe ich auch noch etwas dazu gefunden.



    05.05.1942

    Zugang: 3 Kranke; Abgang: 1 Verwundeter mit Flugtransport. 155 Mann befinden sich nun zum Genesungsaufenthalt in der Betreuung der Kompanie.


    Leider ist es in den meisten Fällen bei Fleckfieber - Rekonvaleszenten nicht möglich, ihre Gesundheit hier wieder vollständig herzustellen.

    Meist ist Herzmuskelschädigung eine Folgeerscheinung dieser heimtückischen Krankheit, die in der Heimat ausgeheilt werden muss.


    (Quelle: Kriegstagebuch der Sanitäts-Kompanie 717 bzw. 817)




    Gruß many

    Auskunft zu Zivilverschollenenliste

  • Hallo Allerseits!


    30.03.1942


    Tätigkeitsbericht für die Zeit vom 16.02.1942 - 28.02.1942


    Das Fleckfieber hat unter der Zivilbevölkerung erheblich zugenommen. Auch bei der Wehrmacht ist ein starkes Ansteigen der Fleckfiebererkrankungen zu verzeichnen.


    Die ersten Ansteckungen im Dezember aus Gegend Mjedwjec und Tschudoze erfolgten bei Bau- Bataillonen, die mit russischen Kriegsgefangenen in enger Berührung standen. Mit Beginn der schweren Abwehrkämpfe folgte dann ein Anstieg der Erkrankungen beim X. Armee-Korps, dessen Tempo in den letzten Tagen schnell zunimmt. Die Orte, in denen Vermutlich die Ansteckungen stattgefunden haben konnten, liegen in der Gegend St. Russa - Schimsk - Sseltzy - Dne. Vermutlich wurde das Fleckfieber durch den infolge des russischen Angriffs auf St. Russa erfolgten Abtransport des Kriegsgefangenenlagers St. Russa, in welchem Fleckfieber kranke Russen lagen, außerdem noch weiter verbreitet. Die Russen wurden auf der Straße St. Russa - Sabelestje - Tuleblja und St. Russa - Korosetya - Schimsk abtransportiert. Weiter wesentlich für die Beurteilung der Lage ist, dass alle Ortschaften außerordentlich dicht mit Truppen belegt sind, die selbst? mit der Zivilbevölkerung in den meisten Dörfern eng zusammenliegen.


    Eine starke Truppen- und Kolonnenbewegung, die dauernd durch die Dörfer ziehenden Kolonnen, durch verschneite und verstopfte Straßen gezwungen, unvorbereitet bald hier bald dort zu übernachten, die aus dem Kampfgebiet und den niedergebrannten Dörfern ausströmende Zivilbevölkerung tragen viel dazu bei, und durchbrechen, durch die Not gezwungen, alle Absperrmaßnahmen.


    Außerdem ist durch Schneeverwehungen und Verstopfungen der Wege durch Kolonnen der Abtransport von Fleckfieberkranken zu Sanitätseinrichtungen oft tagelang nicht möglich.


    Die Zivilbevölkerung wurde durch Einsatz von Ortsärzten, Zuteilung von russischen Zivilärzten, Feldscheren und kriegsgefangenen Ärzten soweit wie möglich überwacht, Kranke in Zivilkrankenhäusern, die im Bereich jeder Ortskommandantur behelfsmäßig eingerichtet wurden, isoliert. Die Entlausung der Zivilbevölkerung wird in vorhandenen Saunen durchgeführt.


    Der Gesundheitszustand der Truppe ist sehr unterschiedlich. Der Kräfte- und Ernährungszustand der kämpfenden, in vorderster Linie eingesetzten Truppe des II. Armee-Korps ist an den einzelnen Frontabschnitten nicht gleich. Kann er an der Nord-, Nordost- und Südfront noch als zufriedenstellend bis gut bezeichnet werden, so ist er in den Abschnitten um Melmesisi, Salutsche und im Raume der 290. Infanterie-Division und einem Teil der 30. Division kaum noch zufriedenstellend. Infolge eines äußerst angespannten Kampfeinsatzes jedes einzelnen Soldaten bei fast völligem Fehlen ordnungsgemäßer Winterunterkünfte; ohne auch nur zeitweiliger Ablösung, wie es die taktische Lage erzwingt, im Zusammenhang mit einer durch die Nachschublage bedingte unzureichende Verpflegung ist es zu einer bedeutenden Herabsetzung des Kräfte- und Ernährungszustandes der Soldaten gekommen. Die Widerstandskraft gegen Krankheiten aller Art, besonders wie sie durch die Einflüsse des russischen Winterklimas hervorgerufen werden, ist stark gesunken. Körperliche Erschöpfungszustände treten vermehrt auf.

    —————-

    30.03.1942


    Tätigkeitsbericht für die Zeit vom 01.03.1942 - 15.03.1942


    Die Fleckfiebererkrankungen nehmen zu. Bis Ende der Berichtszeit waren im Armeebereich im ganzen 1.035 Erkrankungsfälle gemeldet, davon sind 114 gestorben. Die Entlausung wird trotz bestehender Schwierigkeiten durchgeführt. Bei der kämpfenden Truppe ist natürlich nur die Anwendung behelfsmäßiger Entlausungseinrichtungen möglich. Außer Fleckfieber traten während des gesamten Winters übertragbare Krankheiten nicht in gehäuftem Maße auf.


    In den gesundheitlichen Verhältnissen hat sich gegenüber der letzten Berichtszeit nichts wesentlich geändert. Infolge des stets gleichbleibenden angespannten Einsatzes bei gekürzten Verpflegungsrationen ist der Gesundheits- und Kräftezustand der kämpfenden Truppe beim II. Armee-Korps kaum noch zufriedenstellend. Fasst alle Soldaten zeigen Anzeichen deutlicher Unterernährung. Grund: unzureichende Versorgung eingeschlossener Truppenteile auf dem Luftwege. Zwar werden die Brotrationen auf 600 Gramm erhöht, die übrige Verpflegung musste aber, wie schon einige Zeit, auf 2/3 pro Portion gekürzt bleiben.


    In Riga findet zur Zeit ein Ausbildungshaus für Raumentwesung mit Blausäure statt. Es nehmen 28 Soldaten teil, die schon Anfang Januar in der Methode vorgebildet wurden und nunmehr ihre praktische Ausbildung vollenden sollen.


    —————

    04.03.1943


    Tätigkeitsbericht für die Zeit vom 01.01.1943 - 31.01.1943


    1. Ernährungszustand

    Der Ernährungszustand ist ausreichend bis gut. Wo infolge des Einsatzes und stärkerer körperlicher Beanspruchung Herabsetzung des Allgemeinzustandes sich bemerkbar machte, wurde Erhöhung des Brotsatzes veranlasst und Zusatzkost ausgegeben. Gleichzeitig wurde Erholungsbedürftige, soweit möglich, in Urlauberheime der Division, bzw. in das Erholungsheim der Armee Busch geschickt.


    2. Verpflegung, Bekleidung, Unterkunft

    Verpflegung im allgemeinen ausreichend und den Verhältnissen entsprechend abwechslungsreich.

    Wo,die Unterkunftsverhältnisse infolge der Entwicklung der taktischen Lage und der Gefechtstätigkeit beeinträchtigt waren, wurde Neueinrichtung von Unterständen unter Einsatz allen Materials, das herbeigeschafft werden konnte, betrieben. Wesentliche Mängel grundsätzlicher Art hinsichtlich Bekleidung bestanden nicht.


    3. Gehäuftes Auftreten von Krankheiten

    Der Gesundheitszustand der Truppe ist gut. Sowohl der Krankenbestand als auch der Neuzugang an Kranken war gering, nur bei den Bau-Bataillonen, bei denen es sich durchweg um ältere Leute handelt, war der Zugang an Neuerkrankungen etwas höher. Die am häufigsten aufgetretenen Krankheiten waren Erkältungskrankheiten, Erkranken der Haut, sowie Gelenk- und Muskel-Rheumatismus.


    4. Seuchenlage:


    Zugänge an 01.01.-15.01.1943 16.01.-31.01.1943 01.01.-15.12.1942 16.12.-31.12.1942
    Fleckfieber 51 36 55 36
    Malaria Tertiana - - 15 3
    Bazillenruhr - 7 2 6
    Diphtherie 53 58 29 30
    Typhus 25 4 16 5
    Scharlach 5 6 4 3
    Wolhyn. Fieber 4 28 7 9
    Gelbsucht 39 45 58 55
    Todesfälle
    an Fleckfieber
    13 4 4 7


    In einem Befehl vom 20.01.1943 an sämtliche Sanitäts-Offiziere wurde auf die Gefahr einer Ausbreitung von Infektionskrankheiten, insbesondere des Fleckfiebers, in den nächsten Monaten hingewiesen. Die verteilten Druckschriften:

    • „Truppenhygiene im Winter“
    • „Das Fleckfieber“ und
    • „Fleckfieber-Merkblatt“

    wurden in Erinnerung gebracht. Den Truppenärzten wurde größte Aufmerksamkeit in der Verhütung und Bekämpfung der Infektionskrankheiten, den Ortsärzten noch schärfere Überwachung des Durchgangsverkehrs in den Ortschaften (Evakuierte, Flüchtlinge, Panjefahrer) nahegelegt.


    Nach den hier vorliegenden Meldungen wird Russlapuder in reichlichem Maße gebraucht.


    5. Kälteschäden


    Zugänge: 01.01.-15.01.1943 16.01.-31.01.1943 01.12.-15.12.1942 16.12.-31.12.1942
    1. Grades 106 66 136 109
    2. Grades 368 308 259 364
    3. Grades 107 66 66 68


    Todesfälle durch Erfrierungen traten im Januar 1943 nicht auf.


    Von den Kälteschäden entfallen:

    01 % auf den Kopf

    15 % auf obere Gliedmaßen und

    84 % auf untere Extremitäten.


    Die Frostschäden traten in erster Linie bei Stoßtruppunternehmungen auf, bzw. beim Krad-Fahren. Sie waren in ganz überwiegender Zahl nicht u vermeiden, nur in einigen wenigen Fällen (insgesamt 7) wurde Selbstverschulden durch grobe Unachtsamkeit festgestellt.


    Tatbericht wurde eingereicht.


    ....


    Quelle: Nara T-312 R-619 AOK 16


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
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  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    3 Panzer-Division

    Ib

    Divisions-Gefechts-Stand, den 06.09.1944


    Bekämpfung von Läusen mit Delicia


    An Stelle von Lauseto kommt in nächster Zeit zum größten Teil Delicia zur Ausgabe.


    Folgendes Lösungstabelle ist zu beachten:


    Wassermenge Konzentration Verwendung
    4 Liter schwach Wäscheimprägnierung für 2 Mann
    2 Liter normal Wäscheimprägnierung für 1 Mann
    1 Liter stark nur zur Imprägnierung von Tüchern.


    Nachdem die erforderliche Wassermenge abgemessen ist, wird der Inhalt der Packung (2 Tabletten) unter Umrühren darin gelöst, 30 Minuten danach ist die entsprechende Delecia-Emulsion gebrauchsfertig.


    Erst nach Ablauf dieser Zeit ist die Bildung des wirksamen Imprägnierstoffes in der Emulsion beendet.


    Die Imprägnierflüssigkeit darf deshalb nicht vorzeitig verwendet werden.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

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  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Infanterie-Division 56

    Abteilung Ib

    Ortsunterkunft, 12.06.1943


    4.) Fleckfieberhäuser


    Alle gesperrten Fleckfieberhäuser sind durch augenfällige Schilder (möglichst schwarze Inschrift in deutscher und russischer Sprache auf gelbem Grund) zu kennzeichnen.


    Die Ortskommandanten müssen über jeden neuen Fleckfieberfall unterrichtet werden und die gesperrten Häuser listenmäßig unter Festlegung der Sperrzeit führen.


    Für das Divisionskommando

    Der erste Generalstabsoffizier


    Wehr

    Oberstleutnant im Generalstab


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

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  • Hallo Allerseits,


    hier noch weiterführende Informationen…


    Abschrift und Bearbeitung!


    Beurteilung von Fleckfieberkranken


    Das Oberkommando der Wehrmacht

    hat mit Nr. 2459/43 (H S In/WiG (Ib) vom 06.09.943 bekanntgegeben:


    Fleckfieberrekonvaleszenten bedürfen bis zur Erlangung ihrer vollen Einsatzfähigkeit länger Schonzeit.


    Sie sind nach der endgültigen Entfieberung drei Monate als „gvH." (garnisons-verwendungsfähig Heimat zu beurteilen, sofern nicht ein abortiv leichter Verlauf eine günstigere Beurteilung bereits vorher ermöglicht.


    Wurde die Erkrankung durch Komplikationen erschwert, so kann dadurch die Kriegsbrauchbarkeit für längere Zeit gemindert werden.


    Wird vom Chefarzt ein längerer Sonderurlaub zur Wiederherstellung der Gesundheit für erforderlich gehalten, so ist der Truppe gegenüber zum Ausdruck zu bringen, dass bei Nichtgenehmigung die Erlangung der vollen Einsatzfähigkeit nicht zu erwarten ist.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

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  • Moin zusammen


    Zitat aus den Kriegstagebuch der Sanitäts-Kompanie 717 bzw. 817 vom 15.03.1941 bis 30.06.1944


    „Leider ist es in den meisten Fällen bei Fleckfieber - Rekonvaleszenten nicht möglich, ihre Gesundheit hier wieder vollständig herzustellen.

    Meist ist Herzmuskelschädigung eine Folgeerscheinung dieser heimtückischen Krankheit, die in der Heimat ausgeheilt werden muss.“



    Gruß many

    Auskunft zu Zivilverschollenenliste

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    755. Schutz vor Verlausung durch „Salbenschnur"


    Von verschiedenen Dienststellen ist von Laienseite ohne Beteiligung der zuständigen Sanitätsdienststellen die Vorbeugung vor Körperverlausung durch Tragen einer mit grauer Quecksilbersalbe getränkten Schnur empfohlen worden.


    Die Anwendung grauer Quecksilbersalbe ohne ärztliche Kontrolle ist nicht selten gesundheitsschädlich, da es infolge der auftretenden Quecksilberdämpfe zu Vergiftungen kommen kann, aber auch bei vielen Menschen eine akute körperliche Überempfindlichteit gegen das Quecksilber und seine Verbindungen besteht.


    Ganz abgesehen davon gehört das Quecksilber auch zu den Sparmitteln.


    Die Anwendung grauer Quecksilbersalbe zur Bekämpfung von Kleiderläusen mit einer Salbenschnur oder ähnlichem Verfahren wird daher untersagt.


    Zur Läusebekämpfung sind nur die planmäßig eingeführten Mittel anzuwenden.


    Oberkommando der Wehrmacht, 04.08.1942


    49 p 12/14 4486/42 AHA/S In/WiG (I)


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

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  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Der Heeresarzt

    Az. 1317 (Gr.Ltr./II a)

    Nr. I/50 082/42 geheim


    Hauptquartier Oberkommando des Heeres, 14.12.1942


    Kälteschäden und Fleckfiebererkrankungen im Winter 1942/43


    Dem Anfall von Kälteschäden und Fleckfiebererkrankungen wird vom Führer wie vom Oberkommando des Heeres laufend gespannteste Aufmerksamkeit zugewandt. Es ist daher unbedingt erforderlich, dass


    a.) die Divisionskommandeure, Kommandierenden Generale, Oberbefehlshaber der Armeen und Heeresgruppen von ihren Leitenden Sanitätsoffizieren laufend über den Stand der genannten Erkrankungen unterrichtet werden,


    b.) mir sofort kurze Nachricht zukommt über besondere Häufungen oder sonstige Besonderheiten auf diesen Gebieten,


    c.) zu a.) und b.) ist unbedingt notwendig, dass die Ursachen und getroffenen Abwehr- bzw. Verbesserungsmaßnahmen gemeldet werden.


    Im Entwurf

    gez. Dr. Handloser


    Für die Richtigkeit


    Angerhoff?

    Oberstarzt


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

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  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Der Heeresarzt

    Az.: 1273 Nr. 1./25 262/42 (II a)


    Hauptquartier Oberkommando des Heeres, den 20.05.1942


    Läusepuder „Russla"


    Auf Grund zahlreicher Versuche hat sich die Anwendung des Läusepuders „Russla" von Professor Morell zur behelfsmäßigen Läusebekämpfung bewährt.


    Der Puder wird in Packungen mit je 4 Einzelportionen zu je 10 g geliefert. Die Ausgabe an die Sanitäts-Parke erfolgt nach Maßgabe der Lieferung.


    Die Anwendung erfolgt durch Einreiben der behaarten Körperstellen (Achsel, Brust, Unterleib, Oberschenkel) mit dem auf die Hohlhand gestreuten Puder. Zweckmäßig wird bei Läusebefall in den ersten 14 Tagen täglich, später nur jeden 2. Tag eine Portion Puder (= 10 g) benutzt.


    Auf der Einwirkung auf die Läuse und Nissen ist die Beseitigung des Juckreizes und die Heilungstendenz der Kratzeffekte beachtenswert. An den anfangs vielleicht fremd anmutenden Geruch tritt sehr bald Gewöhnung ein.


    Zur Entseuchung ist das Präparat nicht geeignet.


    I.A.



    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

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  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Der Heeres-Sanitätsinspekteur

    Heeresarzt

    Az.: 1274 (II a)

    Nr. I. / 25 573 / 42 geheim


    Hauptquartier Oberkommando des Heeres, den 30.05.1942


    Fleckfieberbekämpfung


    Trotz der vorgeschrittenen wärmeren Jahreszeit ist noch kein merkliches Absinken der Zugangskurve an Fleckfieber festzustellen. Wenn auch an Teilen der Front Kampfhandlungen im Gange sind, die eine ordnungsmäßige Entlausung erschweren oder zeitweise unmöglich machen, so gibt es doch andere Abschnitte, wo eine Entlausung in dezentralisierter Form jetzt besser möglich ist als in der ausgesprochen kalten Jahreszeit.


    Es muss immer wieder betont werden, dass das Fleckfieber in der wärmeren Jahreszeit nicht zurückgehen muss, wenn nicht die Voraussetzung hierzu, die Läusefreiheit, erreicht wird.


    Es ist vordringliche Pflicht der leitenden Sanitätsoffiziere, der Läusebekämpfung größte Aufmerksamkeit zu schenken und durch dauernde Hinweise das Interesse hierfür bei der Truppenführung wach zu halten.


    Es gibt nur eine Möglichkeit zur Fleckfieberbekämpfung: die laufend durchgeführte, gründliche Entlausung.


    Dr. Handloser


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
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  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Der Heeres-Sanitätsinspekteur

    Heeresarzt

    Az.: 1274 (IIa)

    Nr.: I/20 897 / 42 geheim


    Hauptquartier OKH, den 23.04.1942


    Der Chef des Generalstabes/General-Quartier Az. 1273/IVb (IIa) Nr. 1/8145/42 vom 18.02.1942


    Fleckfieberbekämpfung


    Um die Truppe vor weiteren und folgenschweren Gefahren zu bewahren, wird erneut auf die bereits durch mehrere Verfügungen befohlene, unbedingt erforderliche laufende Entlausung hingewiesen.


    Die Gründe für die Verlausung sind hinreichend bekannt, nicht immer jedoch die daraus sich ergebenden Gefahren für den einzelnen Mann und die Truppe selbst:


    1.) Beständiger Juckreiz beeinträchtigt das Allgemeinbefinden, steigert die Nervosität.


    2.) Die Kratzeffekte führen bei gleichzeitiger Verschmutzung zur Geschwürsbildung, ja sogar zu Blutvergiftungen und damit zu kürzerem, meist jedoch länger dauerndem Ausfall bei der Truppe.


    3.) Die größte Gefahr droht jedoch durch das Fleckfieber.


    Ohne Laus gibt es kein Fleckfieber!


    Die wirkungsvollste Waffe gegen das Umsichgreifen des Fleckfiebers ist die laufende Entlausung. Diese mit allen zu Gebote stehenden Mitteln durchzuführen, ist vordringlich. Da es nicht immer möglich ist, ganze Truppeneinheiten geschlossen zu den gelegentlich weiter entfernt liegenden bodenständigen Entlausungsanstalten zu bringen, muß von jeder behelfsmäßigen Entlausungsmöglichkeit Gebrauch gemacht werden.


    Immer wieder ist die Truppe zu belehren und auf die Gefahren der Verlausung hinzuweisen. Zum Teil hat sich die Truppe in mustergültiger Weise läusefrei halten können, zum Teil jedoch bis jetzt noch nicht das volle Verständnis hierfür aufgebracht, gelegentlich sich sogar gleichgültig verhalten mit der Begründung, dass ja doch wieder ein neuer Läusebefall eintreten würde.


    Als Spiegelbild für die hierdurch bedingte, in ihrem vollen Umfange von der Truppe noch nicht erkannte Gefahr ist das immer noch anhaltende Ansteigen der Fleckfiebererkrankungen anzusehen.


    Während im Februar dieses Jahres die täglichen Zugänge im Ostheer durchschnittlich bei 50 Fleckfiebererkrankungen lagen, sind diese Zugänge im März auf täglich 160 angestiegen. Auch die erste Hälfte des Monats April lässt noch keinen Stillstand erkennen.


    Das Fleckfieber ist keine jahreszeitlich gebundene Erkrankung. Lediglich auf Grund der bisherigen Erfahrungen ist die Erkrankungshäufigkeit im Winter und Frühjahr größer. Ein Absinken der Zugangskurve während des Sommers muss nicht eintreten, ganz besonders nicht, wenn die Entlausung nicht lückenloser durchgeführt wird.


    Die Armeeärzte und Leitenden Sanitätsoffiziere müssen nochmals alle Maßnahmen zur Verhütung einer Weiterverbreitung des Fleckfiebers und die hierfür erforderlichen Entlausungsmöglichkeiten überprüfen und die energische Mitarbeit aller Einheitsführer erwirken.


    Den Oberbefehlshabern, Befehlshabern ist erneut Vortrag zu halten.


    Im Entwurf gezeichnet

    Dr. Handloser


    Für die Richtigkeit


    Oberfeldarzt


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
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  • Hallo zusammen,


    ich möchte in diesen Zusammenhang auch gerne noch auf diese Ausarbeitung aufmerksam machen:


    Fleckfieberforschung im Deutschen Reich 1914 - 1945. Untersuchungen zur Beziehung zwischen Wissenschaft, Industrie und Politik

    unter besonderer Berücksichtigung der IG Farben


    http://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2008/0157/pdf/dtw.pdf


    Gruß

    Michael

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    56. Infanterie-Division

    Abteilung Ib


    Ortsunterkunft, den 14.04.1943


    Besondere Anordnungen für die Versorgung Nr. 71 - Auszug


    3c) Fleckfieberbekämpfung


    Die Zahl der Fleckfieber-Erkrankungen mit Todesfällen hat im Armeebereich im vergangenen Monat zugenommen. Die jetzige Ruhepause ist zur Bekämpfung des Fleckfiebers auszunutzen. Die hierüber ergangenen Befehle sind genauestens zu beachten.


    3d) Kopfläuse


    Neben Kleiderläusen werden bei Hilfswilligen, aber auch bei Truppenangehörigen neuerdings Kopfläuse beobachtet, die gleichfalls Fleck-, Rückfall- und Fünftagefieber übertragen.


    Bei Gesundheits besichtigungen und Entlausungen ist nach Kopfläusen zu fahnden und entsprechende Behandlung (Haarschneiden, Läusekappe mit Cuprex bzw. Sabadill-Essig (1/2 stunde) durchzuführen.


    Für das Divisionskommando

    Der erste Generalstabsoffizier


    Moelln?


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
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  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    26.06.1944


    Besondere Anordnung der Versorgung


    9. Wirkungsdauer der "Lauseto"-Imprägnierung


    Nach neueren Untersuchungen behält lagernde mit „Lauseto" imprägnierte Wäsche ihre Wirksamkeit etwa 15 Monate lang unverändert bei. Diese Wäsche hat, wenn sie getragen wird, noch einen 3 Monate anhaltenden Läuseschutz.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
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    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    SS-Totenkopf-Division

    I b


    Divisions-Gefechtsstand, den 19.02.1942


    Besondere Anordnungen für die Versorgung Nr. 16


    3.) Vorbeugungsmaßnahmen gegen Fleckfieber :


    a) Neu eintreffende Truppen sind unverzüglich über das Wesen des Fleckfiebers und die hier bestehende Fleckfiebergefahr eingehend zu unterrichten.


    b) Trotz der bestehenden Schwierigkeiten muss versucht werden, die Soldaten vor Verlausung zu bewahren und eine etwa eintretende Verlausung mit allen Mitteln, auch behelfsmäßigen, zu bekämpfen.


    c) Es ist unter allen Umständen dafür Sorge zu tragen, dass die mit fleckfieberkranken Soldaten und Zivilisten belegten Häuser gespennt und durch Anbringung von deutlich erkennbaren Warnschildern als gesperrt bezeichnet werden. Das Betreten und die Belegung dieser Häuser durch Wehrmachtsangehörige ist verboten.


    d) Von folgenden Merkblättern und Verfügungen ist eingehend Kenntnis zu nehmen :


    a) Truppenhygiene im Winter,


    b) Fleckfiebermerkblatt für Soldaten. (Ins Soldbuch einzulegen).


    c) Fleckfiebermerkblatt, besonders für den Sanitäts-Offizier bestimmt, muss im Besitz eines jeden Sanitäts-Offiziers sein.


    Für das Divisionskommando

    Der 2. Generalstabsoffizier


    I.A.


    SS-Sturmbannführer


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

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    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: