Georg Seufert, Unteroffizier

  • Guten Morgen zusammen,

    ich hoffe, es ist in Ordnung wenn ich hier bereits den dritten Thread eröffne.
    Aber nachdem die Infos bei Manfred Blümel so gut laufen, hat mir nun auch die beste Freundin meiner Mutter einen Ordner mit Unterlagen zu ihrem Vater gegeben.

    Was ich bisher weiß:
    Ich habe ein Schreiben, in dem der Hauptfeldwebel den Eltern von Josef Seufert das Infanterie Sturmabzeichen per Post sendet. Datum ist der 26.03.1942, Feldpostnummer 34 315 E. Als Ort steht nur "Osten".

    Verliehen wurde es aber bereits am 10.12.1941. Als Einheit steht 4./Inf. Regt.289.


    Weiterhin habe ich ein Dokument zum Erhalt des EK2 vom 08. November 1941. Auch bereits die Einheit 4./Inf. Regt.289.
    Außerdem ein Besitzzeugnis des Verwundetenabzeichens in Schwarz, ausgestellt am 11. Februar 1942 im Reservelazarett Breslau, als Rang wird Obergefreiter angegeben, Verwundung erlitten am 30. Dezember 1941.


    Aus dem Jahr 1945 habe ich einen Kriegsurlaubsschein. Hier wird er als Unteroffizier betitelt. Die Einheit lautet (Ausbildungs- und Ersatz-Abteilung f. Ln.-Helf.) Lg.-Nachr.-Rgt. 7.
    Dieses war in Augsburg/Pfersee stationiert.

    Weitere Dokumente:
    Besitzzeugnis der Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938 (1. Kompanie, Nachrichten-Abteilung 38), als Funker der Reserve.

    Dringenste Frage der Freundin meiner Mutter: Wo war Josef Seufert im Winter 1941?


    Viele Grüße,

    Christian

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Hallo Uli,

    vielen Dank und Grüße aus Würzburg!

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Hallo Christian,


    kannst du uns das Geburtsdatum nachreichen und mitteilen ob Josef den Krieg überstanden, gefallen oder vermißt ist?


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Bitte um Änderung: der Vorname lautet Georg und NICHT Jose.


    Hallo Antje,


    ja, ich habe noch einige weitere Informationen.
    Vielleicht ist die ein oder andere auch für die Allgemeinheit interessant :)

    Geburtsdatum ist der 21. September 1913.
    Und ja, er hat den Krieg überlebt und gründete 1947 eine Schneiderei in seinem Heimatort Volkach bei Würzburg.

    Er war wohl auch kurz in US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft, wurde aber am 31. Juli 1945 bereits entlassen.
    Hier die Abschrift der "Entlassungsbescheinigung":
    This is to certify that, SEUFERT GEORG, a civilian, has been screened secure and released from Prisoner of War enclosure at Heilbronn, Germany, 31. July 1945.
    Certified by Major SAMUEL T. Miller, Prison Officer.

    Weiterhin gehe ich davon aus, dass er aufgrund seiner erlittenen Verwundung vorübergehend vom Kriegsdienst freigestellt wurde.

    Vom 23. Januar 1945 habe ich ein Dokument der Würzburger Uniformfabrik Franz Kreisel in dem dieser an das 6. Ln. Ers. Lg. Nachr. Regt.7 in Augsburg folgendes schreibt:

    Betr.: Freistellung von minderkriegsbrauchbaren Soldaten zur Verwendung in der kriegswichtigen Industrie.
    Das Gefolgschaftsmitglied Uffz. Georg SEUFERT, geb. 21.9.1913 zu Volkach, Tauglichkeitsgrad a.v. Versehrtenstufe I, befindet sich in Ihrem Regiment.
    Seufert war in meinem W-Betrieb als Abteilungsleiter bei der Ausführung von Kriegsaufträgen SS Rangstufe 2, Dringlichkeit 4961 - Feldausrüstung - eingesetzt und würde auch weiter bei diesen Aufgaben dringend benötigt als fachlich wertvolle Führungskraft bei Errichtung von Ausweichbetrieben und Anlernen von berufsfremden Arbeitskräften im Zuge des Totalen Kriegseinsatzes.
    Da jeder nicht frontverwendungsfähige Mann eingesetzt werden soll, wo er nach seinen Kenntnissen die größte Leistung vollbringen wird, stelle ich hiermit Antrag auf Freistellung und Verwendung in meiner Uniformfabrikation.


    Diesem Antrag wurde ganz offenbar nicht stattgegeben, da wir ja weiter oben bereits einen Kriegsurlaubschein aus dem März haben.


    Viele Grüße,

    Christian

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Hallo Christian,


    schön zu sehen, dass wir jetzt ein weiteres Projekt haben.

    Bitte um Änderung: der Vorname lautet Georg und NICHT Jose.

    das habe ich jetzt berichtigt. Ich weiß im Moment noch nicht so genau wo ich aufsetzen soll aber der Dezember 1941 erscheint mir ganz sinnvoll.

    Ich habe ein Schreiben, in dem der Hauptfeldwebel den Eltern von Josef Seufert das Infanterie Sturmabzeichen per Post sendet. Datum ist der 26.03.1942, Feldpostnummer 34 315 E. Als Ort steht nur "Osten". Verliehen wurde es aber bereits am 10.12.1941. Als Einheit steht 4./Inf. Regt.289.

    Ich gehe mal davon aus, dass dir diese Seite bereits bekannt ist aber sicher ist sicher. Was für dich bestimmt sehr interessant sein dürfte, wären hier die Verleihungsbestimmungen und hierbei insbesondere diese Punkte:


    Das Infanterie-Sturmabzeichen (in Silber) kann an Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Schützenkompanien nicht motorisierter Infanteriedivisionen und der Gebirgsjägerkompanien verliehen werden, die ab 1. 1. 1940

    1. an 3 Sturmangriffen,

    2. in vorderster Linie

    3. mit der Waffe in der Hand einbrechend

    4. an 3 verschiedenen Kampftagen beteiligt gewesen sind. Erfolgreiche gewaltsame Erkundungen sowie Gegenstöße und Gegenangriffe sind als Sturmangriffe zu werten, insofern sie zum Nahkampf geführt haben.


    Zur Einleitung und zum besseren Verständnis der Lage der Division im Dezember 1941, mal eine passende Mitteilung an die Truppe.


    Quelle: Nara T-315 R-1200


    Gruß

    Michael

  • schön zu sehen, dass wir jetzt ein weiteres Projekt haben.

    Hallo Michael,
    ja, das finde ich auch. Je mehr ich im Bekanntenkreis darüber spreche, desto mehr Leute interessieren sich plötzlich auch für Ihre Verwandten oder Vorfahren.

    Interessant fand ich an Herrn Seufert, dass ich keine Medaille zur Winterschlacht 1941/1942 finden konnte. Vermutlich bekam er keine, da er vorher verwundet wurde. Auch spannend, dass er ja vermutlich kurz vor Moskau verwundet wurde, dann aber ins Lazarett in Breslau gebracht wurde. Interessant, dass es da nichts gab, was etwas näher lag.

    Zwischen der Verwundung und der erneuten Verwendung in der Nachrichten-Abteilung war er übrigens nicht mehr als Soldat sondern als Schneider in der Heimat tätig.




    Genau, das kannte ich schon von meinem Großvater Manfred Blümel, der bekam ja die gleiche Auszeichnung.

    Gruß,
    Christian

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

    Einmal editiert, zuletzt von Chriwue () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Chriwue mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo Christian,

    ja, das finde ich auch. Je mehr ich im Bekanntenkreis darüber spreche, desto mehr Leute interessieren sich plötzlich auch für Ihre Verwandten oder Vorfahren.

    das freut mich zu hören !

    Interessant fand ich an Herrn Seufert, dass ich keine Medaille zur Winterschlacht 1941/1942 finden konnte. Vermutlich bekam er keine, da er vorher verwundet wurde.

    für den Erhalt dieser Auszeichnung galten folgende Verleihungsbestimmungen:


    Vorraussetzung für die Verleihung waren, neben dem Einsatz östlich des Wehrmachtsbefehlshabers Ukraine und Ostland oder im Operationsgebiet Finnland östlich der finnisch-russischen Grenze und innerhalb des Zeitraums 15.11.1941 bis 15.4.1942:


    - 14tätiger Einsatz an Kämpfen (30 Einsätze für Luftwaffenangehörige) oder

    - Verwundung oder Erfrierung für die ein Verwundetenabzeichen verliehen wurde oder

    - Bewährung in einem Zeitraum von mindestens 60 Tagen


    Quelle: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Orden/mwio.html

    Auch spannend, dass er ja vermutlich kurz vor Moskau verwundet wurde, dann aber ins Lazarett in Breslau gebracht wurde. Interessant, dass es da nichts gab, was etwas näher lag.

    schwer zu sagen, aber vielleicht hing es mit der Art der Verwundung zusammen. Man darf hier natürlich auch nicht den Umstand vergessen, dass die ganze Front auf dem Rückzug war bzw. im schweren Abwehrkampf lag.

    Genau, das kannte ich schon von meinem Großvater Manfred Blümel, der bekam ja die gleiche Auszeichnung.

    sorry aber bei den ganzen unterschiedlichen Anfragen verliere ich manchmal den Blick für das Detail.

    Verliehen wurde es aber bereits am 10.12.1941. Als Einheit steht 4./Inf. Regt.289.

    zur Standortbestimmung habe ich für den 10.12.1941 noch sehr gutes Material vom Schwester-Regiment gefunden, siehe Anlage.


    Quelle: Nara T-315 R-1200


    Gruß

    Michael

  • Nachtrag:

    Dringenste Frage der Freundin meiner Mutter: Wo war Josef Seufert im Winter 1941?

    auf Basis der 98. Infanterie-Division, sofern noch nicht gesichtet.


    siehe auch:

    http://www.maparchive.ru/divis…8_Infanterie-Division.pdf


    Gruß

    Michael

  • Nachtrag:

    Aus dem Jahr 1945 habe ich einen Kriegsurlaubsschein. Hier wird er als Unteroffizier betitelt. Die Einheit lautet (Ausbildungs- und Ersatz-Abteilung f. Ln.-Helf.) Lg.-Nachr.-Rgt. 7. Dieses war in Augsburg/Pfersee stationiert.

    Luftgau-Nachrichten-Regiment 7


    1. Aufstellung:


    * 1.7.1938, FStO Augsburg. Die Bau-Kompanie des Rgts. (4, 5, 21) traten Anfang 1940 zum Luftnachrichten-Regiment 13 über, die III. (Ersatz-) Abteilung in München mit den Kompanien 16-20 wurde 1942 III./Luftn.Regiment 305. Dafür wurde für Luftnachrichten-Helferinnen eine III. Ersatz-Abteilung in Landsberg (1943 Möhringen, 1944 Augsburg) und eine IV. Ersatz-Abteilung in München-Freimann (1943 Stuttgart-Möhringen, 1944 Unterfürberg) gebildet. Vier später gebildete Kompanien (22-23, 32) traten zu den Luftgau Nachrichten-Regiment Belgien-Nordfrankreich und Ostfrankreich. Die II. Luftnachrichten-Flugmelde-Abteilung bestand bis 1944 mit den Kompanien 8-15 und wurde dann I./Luftnachrichten-Regiment 227 der 7. Jagd-Division. Bei Kriegsende gehörten die 6. und 7. Ersatz-Kompanie in Augsburg-Pferrsee und Wiesbaden sowie drei Ersatz-Abteilungen für Luftnachrichten-Helferinnen (III. Augsburg-Pferrsee, IV. Nürnberg-Unterfürberg, V. Bensheim-Bergstraße) zum Luftnachrichten-Ausbildungs- und Ersatz-Regiment 3 in Augsburg Pferrsee. Beim Regiment, jetzt umbenannt in Luftgau-Nachrichten-Abteilung 7 verblieben also 1944 nach Auflösung des Regimentsstabes nur die eigentlichen Betriebskompanie 2, 3 in München, 4 in Nürnberg und die Tel.Bau-Kompanie 5 in München.


    2. Gliederung:


    1939 I. 1-3 + 4-5, II. (Flugm.) 7, 8-15

    1945 nur I. 2-5


    3. Unterstellung:


    Luftgau VII


    Quelle: VMD


    Gruß

    Michael

  • Nachtrag:

    Besitzzeugnis der Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938 (1. Kompanie, Nachrichten-Abteilung 38), als Funker der Reserve.

    Hierzu habe ich unterschiedliche Einträge:


    Panzer-Division Nachrichten-Abteilung 38


    1. Aufstellung:


    * 15.10.1935, Friedensstandort Wien, Wehrkreis XVII; die 3. (Nachrichten-) Kompanie bildete bei Mobilmachung den Stamm der Nachrichten-Abteilung 85 der 4. leichten Division; August 1944 in der Normandie vernichtet; November 1944 in der Eifel wiederaufgestellt.


    2. Unterstellung:


    2. Panzer-Division (Einsatz siehe Panzer-Abwehr-Abteilung 38)


    3. Ersatz:


    81 Weimar, Wehrkreis IX


    Luftnachrichten-Abteilung 38


    1. Aufstellung:


    * Anfang 1940 aus einer Luftnachrichten-Abteilung z.b. V.; wurde Ende 1940 1./Luftnachrichten-Regiment 38.


    2. Unterstellung:


    VIII. Fliegerkorps


    Quelle: VMD


    Hast du dazu ggf. noch weitere Angaben auf der Verleihungsurkunde stehen?


    Gruß

    Michael

  • Hast du dazu ggf. noch weitere Angaben auf der Verleihungsurkunde stehen?

    Hallo Michael,

    leider nein.
    Ein etwas dickeres (also dickes Papier) Dokument ist mit Berlin, 9. November 1938 datiert.

    Ein anderes Dokument auf Durchschlagpapier ist mit Wien, 12. Juli 1939 datiert (Wien, Meidlingerkaserne).
    Ein Oberstleutnant schreibt hier mit Schreibmaschine:
    In kameradschaftlicher Erinnerung an die in der Panzer-Nachrichtenabteilung 38 gemeinsam erlebten unvergesslichen Tage des März 1938 freue ich mich, Ihnen nun die beiliegende Medaille aushändigen zu dürfen.

    Gruß,
    Christian

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Hallo Christian,

    In kameradschaftlicher Erinnerung an die in der Panzer-Nachrichtenabteilung 38 gemeinsam erlebten unvergesslichen Tage des März 1938 freue ich mich, Ihnen nun die beiliegende Medaille aushändigen zu dürfen.

    danke für die Rückmeldung. Dann hatte ich ja schon die richtige Abteilung dabei gehabt.


    Gruß

    Michael