Feld-Lazarett 2/582 (mot.)

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    Feld-Lazarett 2/582 (mot.)

    Unterstellt: Armee-San.-Abt. 582

    Einsatzort: Schröttersburg (heute Plock - Polen)

    Kriegstagebuch 01.10.1944 - 31.12.1944


    Kriegsrangliste:

    Dienstrang/Stellung Name, Vorname Zugang woher Abgang wohin
    Ass.-Arzt (Z),
    Zahnarzt
    Dr. Beiter, Hans 09.12.1944
    Feld-Laz. 774
    Oberarzt, Hilfsarzt
    Gr. Führer
    Dr. Burmann, Erich 07.12.1942
    San.Ers.Abt. 10
    Oberfeldarzt,
    Chefarzt
    Dr. Crodel, Walter 12.07.1943
    Feld-Laz. 664
    Stabsarzt, Hilfsarzt Dr. Disselhoff, Volker 01.12.1943
    Gr.Rgt. 453
    Unterarzt (Z) Fhj.,
    Zahnarzt
    Dr. Doerbecker, Gerhard 12.02.1943
    2./A.Rgt. 589
    09.12.1944
    Feld-Laz.774
    Stabsarzt, Hilfsarzt Leonhard, Ludwig 03.08.1943
    Res.Laz. Bensberg
    Oberarzt, Abt.Arzt Dr. Mittmann, Paul 05.08.1942
    H.S. Staffel
    Attendorn
    Ass.Arzt (Z),
    Zahnarzt
    Dr. Nickel, Eduard 29.055.1943 H.S.
    Staff. Aachen
    Stabsarzt, Abt.Arzt
    Führer d. Laz.-Gruppe
    Dr. Zumfelde, Heinrich 27.08.1939
    W.B.K. Bochum
    Stabsapotheker,
    Apotheker
    Höhm, Karl 05.04.1943
    Kr.-Laz. 4/614
    Oberzahlmeister,
    Dienststellenleiter
    Loosen, Johann 05.10.1943
    Res.Laz. Bensberg
    Kriegspfarrer Stehböck
    ? Buchalla
    Feldwebel Colitz
    ? Kreutzkämper
    Feldwebel Kulm
    Feldwebel Laux 25.11.1944
    San.Ers.u.Ausb.Abt. Hamm
    Feldwebel Müller
    Unteroffizier Uhlendahl
    sonstige genannten Personen im KTB
    Beratender Internist Prof. Bogendörfer
    Stabsarzt, Adjutant
    Armeearzt AOK 2
    Bühl
    Oberstabsarzt,
    Ia Sachbearbeiter
    Armeearzt AOK 2
    Borgmann
    Oberstabsarzt,
    Standortarzt
    Canzler
    ? Prof. Gras
    Oberarzt Dr. Harshalw
    Stabsarzt, berat.
    Pharmakologe
    Hindemitt
    Generalstabsarzt Dr. Jäckel
    Oberstabsarzt,
    beratender Chirurg
    Prof. Kras
    Generalstabsarzt
    Armeearzt AOK 2
    Dr. Oehlmann
    Generalarzt u.
    Korpsarzt,
    Brigadeführer 4 SS. Pz.Korps
    Rothard
    Oberstabsarzt,
    beratender Psychiater
    Schorre
    Oberstabsarzt,
    stellv. Chefarzt
    Schwarz
    Oberfeldarzt Dr. Sohn
    Oberfeldarzt, beratender Psychiater Dr. Stokart von
    Obersstabsapotheker
    AOK2
    Trillhose
    Oberbefehlshaber
    Generaloberst
    der Armee
    Weiss
    Oberstabsarzt,
    Kriegslazarettes 2/684
    Veer de
    O.Sturmbannführer,
    SS Feld-Lazarett
    Zwirner
    Oberzahlmeister,
    ASA 582
    Nather
    General und
    Festungskommand.
    Riegelstellung
    Weichsel, Patient
    Rothe
    Oberquatiermeister
    Oberst i.G.
    Wireing
    Hauptmann
    Feldjägerkommando 2
    Dyck
    Oberleutnant
    V K ASA 532
    Harder
    Oberstleutnant Feist
    Oberinspektor
    V K ASA 532
    Paulus
    Oberfeldintendant Pieper
    Feldwebel, Patient Wiener
    BDM-Führerin Grau, Ruth
    BDM-Führerin Wassermann


    Kriegstagebuch Ereignisse:


    01.10.1944

    N.S.F.O.-Vortrag von Oberfeldarzt Crodel an die Einheit u. Lazarettinsassen.

    Thema: Der politische Soldat u. seine Ausrichtung"


    03.10.1944

    Besuch von Oberfeldarzt von Stokart, (der beratende Psychiater der Heeresgruppe Mitte).


    04.10.1944

    Die Unterbringung der mitgeführten Pferde, Schweine, Hühner lässt sehr zu wünschen übrig. Nachträglich wurde bekannt, dass der von der Ortskommandantur zugewiesene Hof durch Geflügelcholera verseucht ist. Eine Anzahl Hühner ist eingegangen. Von den gesunden wurde daraufhin eine grosse Anzahl geschlachtet.


    05.10.1944

    Oberstabsarzt Professor Kras, der beratende Chirurg, besucht das Lazarett.


    07.10.1944

    Das Lazarett erhält erstmalig einen größeren Zugang von Verwundeten, die aus dem Narewbrückenkopf stammen. Die Patienten wurden zwischen dem Kriegslazarett 2/684 und dem Feldlazarett geteilt. Auf das Feldlazarett entfielen 103 Patienten.


    08.10.1944

    N.S.F.O.-Vortrag. Stabsarzt Zumfelde: Geschichtliche Persönlichkeiten und ihr Einfluss auf das Reich.

    Oberarzt Burmann wird zu einem politischen Schulungsvortrag für einen Tag nach Zichenau kommandiert.


    09.10.1944

    Besichtigung durch Oberfeldarzt Sohn, Inspektor Paulus und Oberzahlmeister Nather.

    Es wurden die Bestandsbücher und Geheimbücher kontrolliert und im wesentlichen in Ordnung befunden.


    12.10.1944

    Generalstabsarzt Jäckel kommt vorbei und informiert sich kurz über die Verhältnisse im Lazarett.


    14.10.1944

    Kontrolle des Lazaretts durch das Feldjägerkommando 2. Hauptmann Dyck, dessen Gruppe, die sich O.K.W. Feldjäger nennt, bei uns um Verpflegungsanschluss bittet.


    15.10.1944

    N.S.F.O.-Vortrag. Stabsarzt Disselhoff: Der Völkerbund.

    Die Abteilung überweist uns als Ersatz für einen ausgefallenen Lkw einen 4t Citroen.


    17.10.1944

    Es kommt erstmals ein Lazarettzug, um Patienten abzutransportieren. Die Einheit schiebt 32 Patienten nach rückwärts ab.


    19.10.1944

    Das Zug- und Reitpferd "Rheingraf" trifft ein.


    21.10.1944

    Oberarzt Mittmann der Einheit veranstaltet mit Buchalla und Kreutzkämper ein Hauskonzert, zwei Herren der ortsansässigen Standortverwaltung, nämlich Herr Sturm und Herr Mantay beteiligen sich rege am Programm.


    22.10.1944

    N.S.F.O.-Vortrag. Stabsarzt Leonhard: Völkerschlacht bei Leipzig.


    25.10.1944

    Dem Personalmangel bezüglich der hygienischen und sanitären Reinhaltung des Lazaretts und dem Mangel an polnischen Arbeitskräften wird durch Heranziehen von BDM-Führerinnen abgeholfen. Es treffen aus Königsberg und den östlichen Gebieten davon unter der Leitung von Bannmädelführerin Ruth Grau 17 BDM-Führerinnen ein.



    27.10.1944

    Der Ausbau des Lazaretts wird allmählich zum Abschluss gebracht. Die Küche, das Waschhaus und der Gang harren noch der Vollendung. Sehr langsam geht es aber noch immer mit den Malern voran.


    29.10.1944

    N.S.F.O.-Vortrag. Oberarzt Mittmann: Der Ostraum.


    30.10.1944

    In Schröttersburg machte sich der Mangel an Garagen sehr störend bemerkbar. Es musste deshalb zur Herstellung einer eigenen Garage geschritten werden. Es gelang in der Nähe der Ziegelei eine Lehmgrube ausfindig zu machen, wo man Boxen zur Unterbringung von Fahrzeugen einrichten kann. Zunächst musste aber ein Anmarschweg dorthin geschaffen werden. Dieser ca. 200 m lange Weg, der auch zur Wegnahme eines Hangrückens Veranlassung gab, ist heute fertiggestellt worden.

    Die durchschnittliche Belegungszahl im Oktober belief sich auf 260 Patienten. Zu Beginn des Monats betrug die belegte Bettenzahl nur ca. 100. Dadurch, dass mehrere male einige Krankenkurswagen von dem H.V.Pl. Modlin über Nasielsk - Sichelberg nach Schröttersburg geleitet wurden, ist die Zahl der Laz.-Insassen erfreulicherweise um 100 gestiegen. In der Hauptsache hat es sich hierbei um SS-Angehörige gehandelt, die Geschossverletzungen erlitten hatten. Im ganzen hat das Lazarett im Oktober 2 Tote zu beklagen. 112 Patienten sind dienstfähig zur Truppe entlassen worden.


    Fortsetzung folgt


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

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    Fortsetzung KTB


    01.11.1944

    Die Winterbevorratung ist rege betrieben worden. Es sind inzwischen 50t Kohlen und 40 t Kartoffeln eingelagert worden.

    Um die Kellerräume weitgehend für Luftschutzzwecke zu verwenden, musste ein Teil der Kartoffeln in einer Miete vorschriftsmäßig aufbewahrt werden. Die übrigen Winterbevorratungen, vor allem durch Lieferung vom ASP 580 (Vitamin Tabletten, Papierhüllen, Frostschutzsalbe, Wärmebeutel) sind ebenfalls durchgeführt. Nur die zusätzliche Winterbekleidung steht noch aus.


    02.11.1944

    Da der Armeearzt 2 an Oberfeldarzt Dr. Crodel die Geschäfte des Feldstandortarztes übertragen hat und dieser gleichzeitig der älteste am Orte anwesende San.-Offizier ist, musste nach dem Abmarsch des Kriegslazarettes 2/684 (Oberstabsarzt de Veer) eine Abgrenzung der Arbeitsgebiete zwischen Feldstandortarzt und Standortarzt vorgenommen werden.

    a) Die Aufgabe des Standortarztes übernahm vorläufig der Stabsarzt der Luftwaffe Andree.

    b) Die sehr große Ambulanz für Truppenärzte der Umgebung wird von Oberarzt Burmann vom Feldlaz. 2/582 übernommen.


    3.11.1944

    Das Kriegslazarett 2/684 (Fpn. 37293) rückt ab. Von diesem Lazarett bleiben in Schröttersburg Kriegspfarrer Stehböck u. Biesold.


    04.11.1944

    Nunmehr sind auch die Stallungen bei der Firma Matschuk frei geworden, in der unsere Pferde, Hühner, Gänse und Schweine untergebracht werden.


    05.11.1944

    N.S.F.O.-Vortrag. Stabsapotheker Höhm: Werden des dritten Reiches.


    09.11.1944

    Der beratende Internist, Professor Bogendörfer und Professor Gras besichtigen das Lazarett.

    Von einer besonderen Gedenkfeier für die Gefallenen der Bewegung wurde in diesem Jahre deshalb Abstand genommen, weil für Sonntag, den 12. November, eine besonders würdige Gemeinschaftsfeier anläßlich der ersten Vereidigung des Volkssturmes vorgesehen war, zu der das Feldlazarett 2/582 auch eine Abordnung stellte.


    12.11.1944

    N.S.F.O. Vortrag. Oberarzt Burmann: Rassenpolitik u. Wehrkraft.


    14.11.1944

    Besprechung mit Brigadeführer Rothardt (Generalarzt u. Korpsarzt des 4. SS. Pz. Korps). Es war nämlich inzwischen von dem Nachkommando des Kriegslazarettes die Kopernikusschule an das SS-Feldlazarett 501 (Obersturmbannführer Zwirner) übergeben worden. Dieses SS-Feldlazarett hat dort 250 Betten aufgemacht, welche in erster Linie für Angehörige der SS vorgesehen werden sollten. Der Chefarzt von 2/582 hat geltend gemacht, dass bei größerem Anfall von SS-Angehörigen -besonders in der Winterzeit- eine erhebliche Verzögerung in der Durchschleusung und ersten Versorgung der neu angekommenen Patienten eintritt, wenn sich an der Aufarbeitung dieser Zugänge nur ein Lazarett beteiligt. Es wurde daraufhin gestattet, dass auch das Armee-Feldlazarett SS-Angehörige aufnehmen kann.


    17.11.1944

    Auf Befehl des Oberbefehlshabers der Armee, Generaloberst Weiss, ist die infanteristische Ausbildung und die Unterweisung im Nahkampf auch vom Feldlazarett 2/582 laufend betrieben worden. Da sich geeignete Ausbilder in der eigenen Einheit nicht befinden, wurde ein Patient, nämlich Feldwebel Wiener, dessen Einheit aufgelöst ist, vorläufig mit dieser Aufgabe betraut. Da der sehr starke Lazarettbetrieb im Laufen bleiben muss und zudem ein Teil der Mannschaften noch zum weiteren Ausbau des Lazarettes benötigt wurde, war es nur möglich, jeden Mann 4 mal in der Woche eine Stunde zu schulen. Wie sich später herausstellte, war aber die Ausbildung durch Fw. Wiener eine so gründliche, dass das Gesamtergebnis ein sehr befriedigendes war und deshalb die 4-stündige Ausbildung als völlig genügend angesehen werden kann.


    19.11.1944

    N.S.F.O.-Vortrag. Oberzahlmeister Loosen: Verpflegungslage.


    20.11.1944

    Die Winterbekleidung für die eigene Einheit in Gestalt von Handschuhen, Überhandschuhen, Filzstiefeln, Pelzmänteln u. Kopfschützern trifft ein. Sie wurde, soweit erforderlich, für die Mannschaften des Außendienstes ausgegeben.


    21.11.1944

    Auf Befehl des A.S.A. 582 musste bei der Einheit eine San.Schule aufgemacht werden. Hieran nahmen von dem Feldlaz. 5 fünf Angehörige, von dem Feldlaz. 31 acht, vom Feld-Laz. 6/582 sechs, von der eigenen Einheit dreizehn und von der 3. KTA 581 vier, von der San.Komp. 500 ein Mann teil. Die Schule dauerte bis zum 18. Dezember.

    Als Lehrer waren tätig: Oberfeldarzt Dr. Crodel, Stabsarzt Zumfelde, Stabsarzt Leonhard, Stabsarzt Disselhoff, Oberarzt Burmann, Ass.Arzt Nickel, Stabsapotheker Höhm, die Feldwebel Colitz u. Müller u. Uffz. Uehlendahl.

    Sämtliche Prüflinge haben die Prüfung bestanden. Es darf allerdings nicht verschwiegen werden, dass das Gesamtergebnis im Vergleich zu früheren Jahren ein reduziertes war. Eine San.- Schule bringt, wenn täglich 5 Stunden Unterricht abgehalten werden müssen, eine erhebliche Belastung mit sich. Aber unter dieser Stundenzahl kann bei einer 4-wöchigen Dauer das Pensum nicht bewältigt werden.


    25.11.1944

    In diesen Tagen hat die Einheit auch Feldwebel Laux verlassen, der im Austausch jüngerer Jahrgänge zur San.Ers.u.Ausb.Abt. Hamm versetzt wurde. Die Einheit hat durch ihn einen bewährten Kameraden verloren.


    26.11.1944

    N.S.F.O.-Vortrag. Hauptfeldwebel Harre: Japan u. der Großasiatische Raum.


    27.11.1944

    Als ein besonders prominenter Patient wird General Rothe eingewiesen. Er ist der Festungskommandant der Riegelstellung Weichsel.


    30.11.1944

    An diesem Tage werden zum ersten mal 30 Mann mit einem Laz.-Schiff abtransportiert. Der IA-Sachbearbeiter, Oberstabsarzt Borgmann, des Armeearztes 2 war seit Wochen bemüht, einige Schiffe für den Verwundetentransport auszurüsten. Es waren zu diesem Zweck die Schiffe "Kaiser Friedrich", "Skaws" u."Bella" durch die Weichselwerft wieder fahrbar gemacht worden. Die Schiffe haben Patienten von Modlin bis Bromberg gebracht, ja sogar bis Posen, indem sie von Landsberg aus die Warthe stromaufwärts befuhren.

    Im Monat November sank die durchschnittliche Belegungszahl in geringem Maße, um erst gegen Ende des Monats wieder auf 300 anzusteigen. An Todesfällen war einer zu beklagen. Dienstfähig zur Truppe sind in Marsch gesetzt worden 206 Patienten.


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    Quelle: germandocsinrussia


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    Antje

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    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

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    03.12.1944

    N.S.F.O.-Vortrag. Ass.Arzt (Z) Nickel: Kriegstreiber England.


    04.12.1944

    Besuch des Armeearztes AOK 2, Generalstabsarzt Dr. Oehlmann. Er war begleitet durch Oberstabsapotheker Trillhose und Adjutant Stabsarzt Bühl. Nachdem zunächst das SS-Feldlazarett 504 besichtigt worden war, wurde unser Lazarett in Augenschein genommen. Der Generalstabsarzt sprach sich über das Lazarett und die vorgenommene hygienische Verbesserung sehr zufriedenstellend aus.


    07.12.1944

    Besichtigung des Lazarettes durch den Oberquartiermeister der Armee, Oberst i.G. Wireing. In seiner Begleitung befandsich Oberstleutnant Feist und Oberfeldintendant Pieper. Nach der Besichtigung des Lazarettes und Einnahme des Mittagessens daselbst, setzte der mit der Führung der Besichtigungsgruppe beauftragte Oberstabsarzt Borgmann eine Dampferfahrt an. Zuvor wurden die von der San.Komp. 500 (stellv. Chefarzt Oberstabsarzt Schwarz) ausgerüsteten Laz.-Schiffe besichtigt. Den Ausbau im einzelnen hat Oberarzt Dr. Harshalwe durchgeführt. Sowohl die Besichtigung im Feldlazarett wie auch der Laz.-Schiffe haben den Oberquartiermeister sehr befriedigt. Er schied mit dankenden, und anerkennenden Worten.

    09.12.1944

    Es wurde bereits im früheren Kriegstagebuch als besondere Tätigkeit im Monat September der Ausbau einer Garage in der Lehmgrube erwähnt. Nachdem ein ca. 200 m langer Zufahrtsweg angelegt worden war, mussten noch die entsprechenden Boxen ausgebaut werden. Meine Fahrer, unterstützt von einigen Aufkranken und Hilfswilligen, haben diese schwierige Aufgabe nunmehr durchgeführt. Es fand eine Besichtigung statt, bei der anerkennende Worte fielen. Außerdem wurde den Männern, die fast jeden Tag bei kalter Witterung im freien arbeiten mussten, eine kleine Feier mit Glühweinpunsch bewilligt.


    10.12.1944

    Besuch des beratenden Psychiaters, Oberstabsarzt Schorre und des Stabsarztes Hindemitt, der beratender Pharmakologe ist.

    N.S.F.O.-Vortrag. Feldwebel Kulm: Die Möhnetalsperre.


    11.12.1944

    Auf Befehl des Armeearztes werden die Geschäfte des Standortarztes in Schröttersburg an Oberstabsarzt Canzler übergeben.

    Er richtete in der Burgstr. 12 eine sehr geeignete Ambulanz und Sprechzimmerwohnung ein.


    15.12.1944

    Ass.Arzt Beiter trifft im Austausch gegen Feldunterarzt Z. Dörbecke ein.


    16.12.1944

    Die HJ veranstaltet unter Leitung der Bannmädelführerin Fräulein Wassermann einen Spielzeugverkauf. Die kleinen Mädchen hatten ca. 200 Spielsachen fabriziert, welche die verheirateten Laz.-Insassen für ihre Kinder kaufen konnten. Der Erlös fiel dem WHW zu. Damit war der Auftakt zu den bevorstehenden Weihnachtsveranstaltungen gegeben.


    17.12.1944

    N.S.F.O.-Vortrag. Oberarzt Burmann: Kolonisation um Schröttersburg


    18.12.1944

    Abschlussprüfung der ersten Laz.-Schule in Schröttersburg. Sämtliche Schüler haben bestanden. Sechs mit Prädikat sehr gut, sieben mit dem Prädikat genügend. Die übrigen Ergebnisse lagen dazwischen.


    20.12.1944

    Am frühen Nachmittag fand ein Scharfschießen der Offiziere und Beamten des Lazarettes auf dem Schießstand Grabowka statt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Panzerfaust I u. II erklärt.

    Am Spätnachmittag wurde den Laz.-Insassen durch die Kreisleitung Schröttersburg ein Weihnachtsspiel Hänsel u. Gretel vorgeführt. Die Patienten sahen zum ersten mal an diesem Tage den Lichterbaum brennen. Dieser sowohl, wie die zahlreichen Geschenke des Ortsgruppenleiters lösten große Begeisterung aus.

    21.12.1944

    Besuch durch Oberleutnant Harder und Oberinspektor Paulus, welche die Abt. V K der ASA 532 führen. Die Herren besichtigten die Fahrzeuge und sprachen auch verschiedene Einzelheiten mit dem Chefarzt durch.

    Am gleichen Tage wurde ein bulgarischer Laz.-Zug mit 107 Patienten von uns beladen.


    24.12.1944

    Um 16.00 Uhr fand ein Feldgottesdienst durch Kriegspfarrer Stehböck statt, dessen Besuch vollständig freiwillig war und der deshalb wohl mit besonderem Interesse wahrgenommen wurde.

    Um 20.00 Uhr wurde dann die Kameradschaftsfeier der Einheit durchgeführt. Auch hierbei brannte der Lichterbaum. Es wurden teils ältere Weihnachtslieder, teils neuere Lichtfestlieder im Sinne von Heidschi-Bumbeidschi gesungen.

    Der Einheitsführer hielt eine Weihnachtsansprache, die im wesentlichen die Förderung der Kameradschaft als den Ausdruck der soldatischen Liebe zum Inhalt hatte.


    25.12.1944

    Da nicht alle Patienten im Betreuungssaal Aufnahme finden konnten, wurde am 1. Weihnachtsfeiertag noch ein Nachmittagskaffeekonzert veranstaltet, welches unter der Leitung von Oberarzt Dr. Mittmann stand. Hierzu waren verschiedene Einladungen an alle Gönner des Feldlazarettes ergangen, u.a. auch an Herrn General Rothe, an den Kreisleiter, an die Frauenschaft.


    27.12.1944

    Die Einheit hatte an diesem Tage 6t ihrer Tonnage abgeben müssen und zwar einen Ford A A und den Citroen, der uns erst am 15.10.44 zugewiesen worden war. In der Zwischenzeit wurde dieser Wagen gründlich überholt. Durch Extra-Gratifikationen in Gestalt von Zigarren und Schnaps wurde auch eine neue Plane für diesen Wagen beschafft, da die mitgelieferte nur noch aus Fetzen bestand. Auch wurde das Fahrzeug aus eigenen Mitteln mit Werkzeug aller Art ausgestattet. Mit welchen Gefühlen die Abgabe dieses Fahrzeuges - schon 8 Tage nach Fertigstellung - von meinen Kraftfahrern aufgenommen wurde, bedarf keiner Schilderung.


    29.12.1944

    Besuch des Oberzahlmeisters Nather von der ASA 582. Es waren einige Rücksprachen wegen Erhöhung der Kammerbestände erforderlich.


    31.12.1944

    Die Einheit versammelte sich in den letzten beiden Stunden des alten Jahres zu einem gemütlichen Beisammensein. Sie gedachte dabei des Führers und brachte ein zuversichtliches Hoch auf diesen aus.

    Bezüglich der Gesamtleistung im Monat Dezember 44 ergab sich eine durchschnittliche Belegungsstärke von 260 Patienten. In dieser Zeit starben 7 Patienten. Es waren dieses Fälle mit spät eingelieferter Diphtherie oder schweren Schussverletzungen mit mehrfacher Verletzung innerer Organe.

    Zur Truppe sind 228 Patienten dienstfähig entlassen worden.


    F d. R.


    Oberfeldarzt u. Kdr.


    Verlustliste: Fehlanzeige


    Quelle: germandocsinrussia


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    Antje

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