Unterhaltungsspiele in der Wehrmacht

  • Hallo zusammen,


    so weit ich mich erinnern kann, habe ich etwas derartiges noch nicht in einer Nara-Rolle gefunden. Ich glaube schon, dass dieser Umstand den seltenheitswert dieses Fundstücks unterstreicht. Im Anhang findet ihr eine Aufnahme von einem Brettspiel mit dem Namen:


    Das große Belagerungsspiel


    siehe auch:
    https://www.team-militaria.de/…aftsspiel-Freizeit-SELTEN


    Quelle: Nara T-314 R-450


    Gruß
    Michael


    PS: Sind euch vielleicht noch weitere Brettspiele bekannt, die wir hier mit aufnehmen könnten?

  • Guten Tag zusammen,


    Hier noch etwas zur Freizeitgestaltung.

    Gefunden im Verordnungsblatt der Waffen-SS vom 1. März 1941

    Abschrift und Bearbeitung.

    Quelle: germandocsinrussia



    122. Unterhaltungsspiele und Freizeitgestaltung.


    In Anlehnung an die Veröffentlichung im Heeres-Verordnungsblatt 1940 (C) Ziffer 1211 wird für die Waffen-SS bestimmt:


    Zur gleichmäßigen Ausstattung aller dem Kommandoamt der Waffen-SS unterstellten Einheiten mit Unterhaltungsspielen pp. werden einmalig je Kopf RM 0,50 der Iststärke an Unterführer und Mannschaften nach dem Stande vom 1.1.1941 zur Verfügung gestellt.


    Die Unterhaltungsspiele (Brettspiele, Würfelbecher, Kartenspiele u. a.) und Musikinstrumente (Mund- und gegebenenfalls Handharmonikas) sind von den Verwaltungsführern in Zusammenarbeit mit den WE-Führern (WE-Sachbearbeitern) zu beschaffen und vorhandene instandzusetzen.


    Die beschafften Unterhaltungsspiele sind im Beschaffungsnachweis zu vereinnahmen und dem Kommandoamt der Waffen-SS Abteilung VI - in einer Liste in der die Gegenstände einzeln aufzuführen sind, zu melden.


    Die Verbuchung der Kosten hat beim Kapitel: 21/7b zu erfolgen.


    Kommandoamt der Waffen-SS IVa



    Herzliche Grüße

    Marga

  • Hallo,


    Dieser Fund stammt aus dem Heeres-Verordnungsblatt

    Findbuch 12451


    Akte 119 vom 15. Februar 1941

    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    119. Unterhaltungsspiele usw. für die Freizeitgestaltung.


    Ergänzung zu Heeres-Verordnungsblatt 1940 Teil C Seite 506

    Nr. 1211


    Die am 15.12.1940 in der Neuaufstellung oder Umbildung befindlich gewesenen Divisionen dürfen bei der Beschaffung von Unterhaltungsspielen usw. für die Freizeitgestaltung statt der Iststärke die Sollstärke an Unteroffizieren und Mannschaften zugrunde legen.


    Der Kommandant des Heeres, 7.2.41

    - 104/41 - Generalstab des Heeres/ Heerwesenabt.

    - 31c 32.16 - Allgemeines Heeres-Amt/ Amtsgruppe/ H (IIIb)


    Gruß Marga


  • Guten Tag zusammen,


    Eine Menge Text für einen Würfelbecher, stammt ebenfalls aus dem Heeres Verordnungsblatt vom 5. März 1941.


    Abschrift und Bearbeitung.

    Quelle: germandocsinrussia


    188. Unterhaltungsspiele für die Freizeitgestaltung.


    — H.V.Bl. 1940 Teil C S. 506 Nr. 1211 —


    I. Die einmalige unentgeltliche Belieferung des Feld- und Ersatzheeres mit Unterhaltungsspielen und Musikinstrumenten läuft nunmehr an. Es stehen zunächst Würfelbecher mit je 5 Würfeln auf Abruf bereit. Es können angefordert werden:


    beim Feldheer:

    a) für Truppen usw., die bereits im Verlaufe der einmaligen Belieferung durch das Oberkommando der Wehrmacht im Jahre 1940 Spiele usw. erhalten haben, auf je volle 40 Köpfe der Sollstärke 1 Becher mit Würfeln,


    b) für Truppen usw., die neu aufgestellt und nicht durch das Oberkommando der Wehrmacht beliefert worden sind, auf je volle 20 Köpfe der Sollstärke 1 Becher mit Würfeln,


    beim Ersatzheer:

    auf je volle 40 Köpfe der Sollstärke 1 Becher mit Würfeln; für Reserve Lazarette auf je 30 Betten 1 Becher mit Würfeln.


    Für Soldatenheime im Bereiche des Feld- und Ersatzheeres ist auf je 40 Köpfe der durchschnittlichen täglichen Besucherzahl 1 Becher zu berechnen.


    Bedarfsmeldungen sind unter „Geheim“ dem Chef H. Rüst und Befehlshaber des Ersatzheeres/Abteilung H (IIIb) vorzulegen unter Angabe der Anschrift (beim Feldheer Feldpostnummer usw.) unter der versandt werden soll, und zugleich beim Feldheer unter Angabe des Armee- Oberkommandos ( bei Unterbringung im Heimatgebiet des Wehrmacht-Kommandos), in dessen Bereich zur Zeit die meldende Kommandobehörde bzw. Truppe liegt.


    II. Es melden unter gewissenhafter Beachtung von Ziffer I

    a) die Heeresgruppen-Kommandos, Armee-Oberkommando und der Kommandant des Hauptquartiers für die betreffenden Stäbe,


    b) die obersten territorialen Befehlshaber ( Militär-Befehlshaber usw.) in Frankreich, Belgien und Nordfrankreich, im Generalgouvernement, in den Niederlanden, in Norwegen und Rumänien für die ihnen unterstellten territorialen Dienststellen bzw. Truppen des Heeres in einer Bedarfszahl,


    c) die General-Kommandos und Division-Kommandos des Feldheeres für ihre Stäbe und die ihnen kriegsgliederungsmäßig unterstehenden Truppen usw. in einer Bedarfszahl,


    d) Heerestruppen, die hinsichtlich der Versorgung einem Wehrkreis-Kommando unterstellt sind, über dieses, im übrigen ebenfalls unmittelbar an Ch H Rüst u. BdE,


    e) die Wehrkreis-Kommandos, der Wehrmachtsteilen-Bevollmächtigte in Böhmen und Mähren, der Befehlshaber der deutschen Truppen in Dänemark und der Kommandant der Stabsabteilung beim Ch H Rüst u. BdE für die ihnen unterstehenden Truppen und Dienststellen des Ersatzheeres in einer Bedarfszahl.


    Nachsendung an inzwischen in einen anderen Bereich verlegte Truppenteile durch die im einzelnen verteilenden Kommando-Behörden ist erforderlich.


    III. Zum Abruf weiterer Spiele wird zeitgerecht im Heeres-Verordnungsblatt Teil C aufgefordert werden.


    Oberkommando des Heeres, 27.2.41

    488/41(II) Generalstab des Heeres/Heereswesen-Abteilung

    — 31c 32.16 — Ch H Rüst u. BdE/AHA/Ag/H (IIIb).



    Herzliche Grüße


    Marga

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    31.07.1944


    395. Beschaffung von Unterhaltungsspielen aller Art für Wehrmachtzwecke


    1. Unterhaltungsspiele jede Art für Wehrmachtzwecke werden gemäß Vereinbarung zwischen dem Oberkommando der Wehrmacht und dem Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion zukünftig ausschließlich durch das Oberkommando der Wehrmacht beschafft und den einzelnen Wehrmachtteilen zugeteilt.


    Mit Rücksicht auf die zwingenden Notwendigkeiten der Rüstungsfertigung werden nur noch bestimmte Spiele im Rahmen des tatsächlichen Bedarfs hergestellt.


    2. Die auf die Kriegsmarine entfallenden Zuteilungen werden ausschließlich durch das Marineoberkommando Ostsee und Nordsee für Zwecke der Wehrbetreuung verausgabt.


    Es versorgen:

    Marineoberkommando Ostsee:

    • eigenen Bereich,
    • Marineoberkommando Norwegen,
    • Flottenkommando,
    • Marinegruppenkommando Süd,
    • Kommandierenden Admiral U-Boote.

    Marineoberkommando Nordsee:

    • eigenen Bereich,
    • Marinegruppenkommando West,
    • Deutsches Marinekommando Italien.

    3. Anforderungen auf Unterhaltungsspiele für Wehrbetreuungszwecke in der Truppe sind nur an das gemäß Ziffer 2. zuständige Marineoberkommando zu richten und auf das unbedingt notwendige Mindestmaß zu beschränken. Jede anderweitige Bestellung, wie auch z. B. bei Industriefirmen, ist zwecklos und untersagt.


    4. Soweit Gefolgschaftsmitglieder geschlossen in Gemeinschaftslagern untergebracht sind, können sie gleichfalls zur Gestaltung der Freizeit mit Spielen versorgt werden.


    Anforderungen für diese Zwecke sind von den in Frage kommenden Dienststellen unter Bezugnahme auf diese Verfügung dem Oberkommando der Marine MarWehr/D zum Vierteljahresersten zur Prüfung und Genehmigung vorzulegen. Die Auslieferung der genehmigten Unterhaltungsspiele erfolgt dann durch das Marineoberkommando Ostsee bzw. Nordsee im Rahmen des Kontingents für Gefolgschaftsmitglieder.


    5. Die verausgabten Spiele sind pfleglich zu behandeln.


    6. Spielkarten stehen darüber hinaus auch in Zukunft als Kantinenartikel zur Verfügung.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    IX. Spielzeugwerk der Hitler-Jugend 1943


    Das Oberkommando der Marine gibt mit Verfügung KVVd 7470 vom 29.05.1943 bekannt:


    „Das Spielzeugwerk der Hitler-Jugend 1942" hat mit einem Gesamtergebnis von 8,5 Millionen Stück Spielzeug abgeschlossen.


    Durch den Einsatz der Jugend in den Betrieben wurde ein Drittel dieser hergestellt.


    Die Maßnahmen des totalen Kriegseinsatzes und die damit verbundene Schließung kriegsunwichtiger Industriezweige hat u. a. dazu geführt, dass auch die Spielzeugindustrie einschließlich des Spielzeughandels stillgelegt wurden. Dadurch kommt dem freiwilligen Kriegseinsatz der Werkarbeit im Rahmen des Spielzeugwerkes der Hitler-Jugend eine besondere Bedeutung zu. Die Hitler Jugend hat auch in diesem Jahre vom Reichsjugendführer den Auftrag erhalten, durch freiwilligen Einsatz in großem Umfange Spielzeug herzustellen, damit auch in der kommenden Kriegsweihnacht alle deutschen Kinder beschenkt werden können. Der Aufruf des Reichsjugendführers wendet sich auch an die Jugend in den Betrieben, die außerhalb ihrer Arbeitszeit diese Aufgabe besonders intensiv betreiben soll.


    Der Einsatz der schaffenden Jugend im Vorjahre hat gezeigt, dass durch die praktische handwerkliche Betätigung innerhalb dieses Kriegseinsatzes nicht nur das fachliche Können erweitert, sondern die Jungen und Mädel zugleich zur Entfaltung ihrer Phantasie und schöpferischen Begabung geführt hat. Damit hat die Durchführung dieser Aktion neben dem ideellen und materiellen Erfolg gleichzeitig einen berufs- und persönlichkeitsfördernden Einfluß auf die berufstätige Jugend ausgeübt.


    Die Richtlinien für die Vorbereitung und Durchführung des Spielzeugwerkes für den Bereich der Deutschen Arbeiter Front (D.A.F.) ergehen vom Jugendamt der D.A.F.


    Um auch dem Spielzeugwerk der Hitler-Jugend in diesem Jahre den gewünschten Erfolg zu sichern, soll wieder die Jugend in den Betrieben zum Einsatz kommen.


    Diese Aktion ist durch Zur-Verfügung-Stellung von Räumen, Werkstätten, Werkzeugen, Materialabfällen usw. zu unterstützen.


    (24371 V)


    Quelle: Ostsee-Stations-Tagesbefehl; 18.06.1943; Nr. 97


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: