Strategien und Taktiken der Wehrmacht

  • Hallo Michael,


    sehr interessantes Merkblatt!

    Allein der Punkt 2.c zeigt schon, wie weit die Verrohung in diesem Krieg fortgeschritten ist!

    Kriegsgefangene zum Minenräumen zu nutzen ist m.E. verboten!


    Gruß

    Horst

  • Hallo zusammen,


    anbei eine taktische Beschreibung für das anlegen von sogenannten Brandflaschenfeldern.


    Quelle: Nachrichtenblatt der Panzertruppe


    Gruß

    Michael


    PS: Begleitend dazu möchte ich gerne auf diesen Forenbereich verweisen:


  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Der Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes Mitte

    Abt. I e


    Ortsunterkunft, den 19.09.1941


    Auswertung von Erfahrungen zur Belehrung der Truppe


    I. Auszüge aus russischen Befehlen und Anweisungen


    1. Nächtliche Angriffe der Russen

    Aus der Übersetzung eines Befehls des Marschalls Timoschenko:


    „Durch Kampfhandlungen gegen Panzer und motorisierte Abteilungen des Feindes ist die Unfähigkeit der Deutschen festgestellt, plötzliche nächtliche Angriffe auf Kampfwagen, Panzer, Kraftwagen-Kolonnen abzuwehren, die zur Nacht in Dörfern und auf Straßen Halt gemacht haben. In der Regel stellen die Deutschen nur eine schwache Sicherung in kurzem Abstand auf, wenn sie sich zur Nachtruhe in bewohnten Ortschaften niederlassen; diese Sicherung kann verhältnismäßig leicht durch energische Aktion des Angreifenden vernichtet werden.


    Das alles bietet, zusammengefasst, günstige Vorbedingungen für nächtliche Spähtrupp-Unternehmen und für die Tätigkeit kleinerer selbstständiger Abteilungen, die unter dem Schutze der Dunkelheit operieren."


    Das allgemeine Ziel dieser Tätigkeit ist:

    den Gegner mürbe zu machen, seinen Mannschafts- und Materialbestand zu dezimieren, was letzten Endes unerträgliche Zustände für den Feind schaffen und einen günstigen Boden für unsere entscheidenden Angriffsaktionen vorbereiten soll."


    2. Einsatz nächtlicher Stoßtrupps:

    Aus der Anweisung über die Aufstellung nächtlicher Stoßtrupps:


    „Die Stoßtrupps werden in den Regimentern (Divisionen) aus den in politisch - moralischer und körperlicher Hinsicht besten Rotarmisten, Kommandeuren und politischen Leitern vor allem aus freiwillig sich hierzu Meldenden zusammengestellt. Für den Mannschaftsbestand dürften Bewohner waldreicher (gebirgiger) Gegenden und Jäger besonders wertvoll sein.


    Ausrüstung:

    mit automatischen Waffen, Handgranaten und Flaschen mit brennbarer Flüssigkeit.

    Der Stoßtrupp ist mit M.G.'s und leichten Geschützen zu verstärken.


    Aufgaben:

    Vernichtung von Stäben und Erbeutung wichtiger Dokumente, Einäscherung und Beschädigung feindlicher Ausrüstung, Zerstörung der Nachrichtenverbindung, Desorganisation und Panikerzeugung in der vorderen Linie und nächstliegenden Etappe des Feindes sowie Einbringung von Gefangenen."


    3. Wegeführer aus der örtlichen Einwohnerschaft

    Verwendet werden Wegeführer aus der örtlichen Einwohnerschaft, die das Gelände gut kennen und zuverlässig sind. Die nächtlichen Stoßtrupps nähern sich heimlich dem vermerkten Objekt, wobei besondere Vortrupps die feindlichen Wachen unschädlich machen, und zwar geräuschlos, woraufhin das Gros des Trupps zum Bajonettangriff übergeht. Die Teilnehmer am Überfall müssen mit Kompass, Raketen, Brandstoffen, optischen Geräten (Laternen) für einfaches Signalisieren (Nachrichtenübermittlung) und Sprengkapseln versorgt werden."


    II. Beispiele für fehlerhaftes Verhalten der deutschen Wehrmacht


    1. Verwendung von Juden als Dolmetscher:

    In dem Ort Boguschewskoje wurde bei den dort untergebrachten deutschen Truppen ein Jude als Dolmetscher verwandt. Diese Tätigkeit nutzte er aus, um antideutsche Propaganda zu treiben."


    Fehler: Beschäftigung eines Juden bei der Wehrmacht


    2. Nachrichtenübermittlung der Partisanen:

    Die Nachrichtenübermittlung der Partisanen ist teilweise so nüchtern und primitiv, dass die Art für harmlos gehalten und nicht beachtet wird. So wurden z. B. zur Erkennung des Standortes der Partisanen für Flieger 3 Feuer in Abständen von 50 m entzündet. Zum Zeichen, dass der Pilot die Lage erkannt hat, zieht er 3 Schleifen.


    Fehler: Zu große Vertrauensseligkeit gegenüber scheinbar harmlosen Erscheinungen.


    3. Mitnahme von Zivilpersonen in Wehrmachtsfahrzeugen:

    Trotz des Verbotes, Zivilpersonen in Wehrmachtsfahrzeugen mitzunehmen, ist wiederholt beobachtet worden, dass Zivilisten beiderlei Geschlechtes aus „Mitleid" mit den „armen" wandernden Personen von Ort zu Ort mitgenommen werden.


    Fehler: Dem Partisanenwesen, der Spionage, Sabotage, Nachrichtenübermittlung und Flucht von Kriegsgefangenen und verdächtigen Elementen wird Vorschub geleistet.


    4. Jugendliche Elemente als besondere Gefahrenquelle:

    Es ist festgestellt worden, dass besonders die Jugend im Alter von 16 - 30 Jahren den Einflüsterungen zurückgebliebener Agenten usw. zugänglich ist, dem Partisanentum verfällt und die Partisanen mit Nachrichten versieht.


    Fehler: Zu wenig Beobachtung dem Treiben jugendlicher Elemente.


    5. Mangelnde Ausweiskontrolle:

    ersprengte Rotarmisten fuhren in der Nähe von Lapitschi als Bauern getarnt mit einem Panjewagen vor eine Kaserne vor, um dort lagernde russische Munition zu holen.


    Fehler: Kontrolle über Personen, Ausweise usw. sind nicht scharf genug durchgeführt.


    6. Wirksamkeit der Flugblattpropaganda:

    Auszug aus einer Gefangenenvernehmung:


    „Die gute propagandistische Wirkung deutscher Flugblätter wurde hervorgehoben. Sie hat den Entschluss, die Waffen zu strecken, erleichtert, wenn auch bis zuletzt mit der Möglichkeit gerechnet wurde, dass russische Offiziere in der deutschen Gefangenschaft erschossen wurden".


    Folgerung:

    • Die verhältnismäßig geringen uns zur Verfügung stehenden propagandistischen Mittel müssen restlos ausgeschöpft und sinnvoll überlegt eingesetzt werden.
    • Das Flugblatt ist ebenso eine Waffe wie das Gewehr, vielleicht sogar noch wertvoller. Daher Verteilung durch Truppe, Feld- u. Ortskommandanturen wo nur immer möglich (Melder).

    7. a) Vorsicht und Wachsamkeit gegenüber jeden Zivilisten:

    Einem gefangenen russischen Offizier war es gelungen, zu entfliehen, sich Zivilkleider zu verschaffen und als wandernder Zivilist, ohne angehalten zu werden, über Hunderte von Kilometern wieder die russische Front zu erreichen. Nach seiner zweiten Gefangennahme sagte er aus, dass er Verpflegung bei seiner Flucht meistens von deutschen Feldküchen erhalten habe. Vor seiner zweiten Gefangennahme habe er ein Spähtrupp-Unternehmen in Zivil durchgeführt, da nach seinen eigenen Erfahrungen die Deutschen die wandernden Zivilisten unbehelligt ließen.


    Fehler: Arglosigkeit und unverantwortliche Laschheit Zivilisten gegenüber sind die besten Verbündeten des Feindes.


    b) Aus einer Gefangenenaussage:

    „Es werden auch einzelne Partisanen mit den gleichen Aufgaben (Sabotage usw.) eingesetzt, die sich mit gefälschten Ausweisen als „Arbeiter" unter die Bevölkerung mischen. Diese sind meist höhere Parteifunktionäre oder Vorsitzende von politischen Verbänden und werden zum Teil auch im Reich, Bulgarien, im Generalgouvernement und in der Ukraine eingesetzt. Es sind oft ältere Leute, die durch langjährige Schulung den Eindruck besonderer Biederkeit zu wecken verstehen und deshalb besonders gefährlich sind."


    Folgerung:

    • Höchste Achtsamkeit und Vorsicht jedem Russen gegenüber ist am Platze.


    8. Keine wichtigen Geheimpapiere mit in vorderste Linie nehmen:

    Auszug aus einer Vernehmung eines russischen Generals:


    „Eine gute Nachrichtenquelle sind die Beutepapiere gewesen. Es ist mir verwunderlich erschienen, wie oft wichtige Dokumente mit detaillierten Angaben über Operationspläne, Grenzen, Kampfaufträge, Gliederungen und dergleichen in die vorderste Linie mitgenommen und bei gefallenen Offizieren gefunden worden sind."


    Fehler: Nichtbeachtung oft bekanntgegebener Verfügungen.


    9. Gefahr leichtsinniger Ausweisausstellung und Entlassungen, ungenügende Sicherung:


    „Ein gefangener Major äußerte sein Befremden darüber, mit wie großer Leichtfertigkeit die deutschen Behörden unsichere Elemente frei ließen. Er selbst habe dauernd Leute getroffen, die schon Gefangene bei den Deutschen waren und wieder freigelassen worden sind, zum Teil sogar mit Ausweisen versehen. Er kannte sie alle als Diversanten oder Kommunisten, zum Teil auch als Partisanen. Weiter äußerte er seine Verwunderung darüber, dass es die deutsche Führung offenbar nicht für erforderlich halte, den geschlagenen Feind energisch zu verfolgen. Er bat, sich noch die Bemerkung erlauben zu dürfen, dass die Sicherung deutscher Abteilungen im Walde eine außerordentlich leichtfertige sei. So sei es ihm persönlich gelungen, auf seiner Flucht bis auf 3 m an deutsche Soldaten heranzukommen, ohne von ihnen bemerkt zu werden, bis er schließlich durch Anruf die Aufmerksamkeit auf sich zog.


    Folgerung:

    • Größte Zurückhaltung bei Ausstellung von Ausweisen,
    • Vorsicht bei Entlassungen.
    • Erziehung der Truppe zu größter Aufmerksamkeit. Sicherung!


    10. Spähtrupps in Zivil:

    Aus vielen Gefangenenaussagen geht hervor, dass der Russe vornehmlich Spähtrupps in Zivil einsetzt. Es kann daher nicht oft genug darauf hingewiesen werden, dass jeder auftauchende Zivilist, der nicht bekannt ist, verdächtig erscheint; daher sofort und durch jeden Soldaten Nachprüfung der Papiere. Vor allen Dingen sind solche Zivilisten besonders verdächtig, die sich unmotiviert im Gelände aufhalten, in der Nähe von Verpflegungs- oder sonstigen Lagern, bei Objekten von militärischer Wichtigkeit jeder Art, bei Truppenunterkünften usw. angetroffen werden.


    11. Schärfste Pass- und Ausweiskontrolle unerlässlich:

    Bei einer Kontrollstreife fielen einem Unteroffizier der Geheimen Feldpolizei zwei Männer auf. Einer der Angehaltenen antwortete dem Unteroffizier in spanischer Sprache, die der Unteroffizier etwas versteht. Auf der Dienststelle stellte sich nach eingehenden Verhör heraus, dass es sich um gebürtige Polen handelt, die als Rotspanienkämpfer aus einem Lager in Südfrankreich mit Hilfe des russischen Konsuls Pässe erhalten und über neutrale Länder im Frühjahr 1941 nach Russland gelangt seien. Hier betätigten sie sich als Partisanen, nachdem sie neue russische Pässe als Ukrainer erhalten hatten.


    Folgerung:

    1. Alle russischen Pässe mit der Kennnummer II K T und den Nummern, die um die Zahl 685.000 herum liegen, sind falsch. Auf jeden Fall sind Personen, die im Besitz solcher Pässe sind, in Haft zu nehmen und zu behalten, solange nicht feststeht, dass die Pässe auf den richtigen Namen dieser Person ausgestellt und die Person selbst außerdem in jedem Falle harmlos und unverdächtig ist.


    2. Ebenso gründlich sind Personen zu überprüfen, die im Besitz von Geldscheinen mit fortlaufender Nummer sind.


    3. Verdächtig sind Personen, die über französische oder spanische Sprachkenntnisse verfügen.


    4. Zu beachten sind ferner alle Pässe, die auf Ukrainer lauten, da vielfach Tarnung als Ukrainer mit Rücksicht auf deren bevorzugte Behandlung vorgenommen wird.


    Für den Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes Mitte

    Der Chef des Generalstabes


    gez. Unterschrift


    Für die Richtigkeit


    Becher?

    SS-Untersturmführer


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    1. Ski-Jäger-Division

    Ic

    Nr. 322/45 geheim


    Divisions-Gefechtsstand, den 23.03.1945


    Hinweise Nr.14


    2.) Geheimhaltung der Gefechtsstände


    Festgenommene verdächtige Zivilisten oder Soldaten können feindliche Agenten sein. Es ist notwendig, ihnen die Lage der Gefechtsstände zu verschleiern.


    Sie sind daher in Zukunft unter Umgehung der Gefechtsstände unmittelbar der Feldgendarmerie vorzuführen. Anschließend ist Meldung bei Division (Ic) zu erstatten unter Vorlage der den Festgenommenen abgenommenen Papiere etc.


    Lässt sich ausnahmsweise eine Vorführung auf den Gefechtsständen nicht umgehen, sind den Festgenommenen vorher die Augen zu verbinden.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
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    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    167. Infanterie-Division

    Nr. 1452/43 geheim


    Divisions-Gefechtsstand, den 01.06.1943


    III. Feststellung von Kommandeurs-Namen bei Gefangenen-Vernehmungen


    Bei der Auswertung von Funkaufklärungsergebnissen der letzten Zeit zeigt sich immer mehr die Bedeutung der Kenntnis von Kommandeursnamen der roten Verbände.


    Es ist daher künftig bei Gefangenen-Vernehmungen mit mehr Nachdruck als bisher die Erfragung dieser Namen vorzunehmen und das Ergebnis in den Tagesmeldungen zu melden.


    Soweit möglich sind auch Vornamen festzustellen, da eine erhebliche Anzahl Familien namen mehrfach auftritt.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo zusammen,


    zum o.g. Thema möchte ich gerne noch ergänzend auf diesen Bereich verweisen:



    Gruß

    Michael

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Der Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres

    34 f 10/Erf.Bl.Chef Ausb.Wesen/In 5 (Ic 2) 8200/43


    Berlin, den 15.07.1943


    B. Bau einer einfachen Alarmanlage vor Stellungen (Skizze 1)


    Diese Alarmanlage verhindert jede unbemerkte feindliche Annäherung an eigene Stellungen bei Nacht und schlechter Sicht. Sie besteht aus einem 100 m langen, straff gespannten, etwa 2 mm starken Draht, der in innen aufgerauten Drahtringen oder Ösen aus starkem Draht von 5 mm Durchmesser geführt und in der Mitte von Drahthindernissen mit diesem gleichlaufend verlegt wird. An einer Seite wird der Draht senkrecht zur Stellung geleitet und endet dort in 2 mit Abstand ineinander am Draht befestigten Konservendosen.


    Bei Berührung des Drahtes springt dieser über den Grat des aufgerauten Drahtes der Ösen und wird so in Schwingungen versetzt, die sich auf die als Resonanzboden wirkenden Schallerzeuger (Konservendosen) übertragen. Der Posten wird somit durch einen deutlich vernehmbaren Summton alarmiert. Die gleiche Wirkung wird erzielt, wenn beim Durchschneiden des Drahthindernisses Drahtstücke auf den Spanndraht fallen. Wird der Spanndraht durchschnitten, so fällt der Schallerzeuger herab.


    Bei größeren Spannweiten als 100 m erhält der Draht zweckmäßig in Abständen von 50 - 100 m weitere Abzweigungen, die fest mit dem Spanndraht verbunden werden müssen und zu weiteren Horchpostenlöchern führen.


    An der Abzweigung erhält der Draht eine Verspannung zur Feindseite (Skizze 2)


    Die Alarmanlage kann in ein vorhandenes Drahthindernis (Flandernzaun) eingebaut oder auch wie ein Stolperdraht verlegt werden.


    Neben der Stellung des Postens wird ein Pfahl so eingeschlagen, dass der daran befestigte Schallerzeuger (doppelte Konservendose) in Höhe des Kopfes des Horchpostens steht. Beide Dosen werden auf den etwa 2 mm starken Spanndraht geschoben (Bohrung im Boden) und mit je einem Knebel (Nagel ohne Kopf in Länge des Dosendurchmessers) mit ca 4 - 5 cm Abstand befestigt, dann der Draht zum Hindernis geführt, in etwa 100 m Frontbreite an den Pfählen der Sperre entlanggeführt und am Ende gespannt, nachdem er bei Pfahl 3 durch eine Drahtschlinge oder einen Drahtring geführt worden ist. Jetzt erst wird der Draht in Abständen von etwa 30 m mit aus starkem Draht gebogenen Ringen (innen aufgeraut) unterstützt. Als letztes wird die äußere Blechdose nur so stark gespannt, dass sie nicht auf dem Draht aufliegt. Bei der Anlage ist zu beachten:


    1. Draht nicht über 30 cm hoch spannen, um Unterkriechen zu vermeiden.


    2. Draht muss unten innen in den Ringen liegen.


    3. Draht so straff wie möglich spannen.


    4. Ringe freundwärts anbringen.


    5. Draht möglichst geradlinig führen.


    6. Berühren des Drahtes mit den Pfählen und Drähten des Hindernisses, Gesträuch und Grasbüscheln vermeiden.


    7. Als Schallerzeuger möglichst lange schmale Dosen (Spargeldosen) verwenden.


    8. Ein bei warmem Wetter gespannter Draht kann bei Kälte reißen. Bei Ausreißen des Dosenbodens bei Kälte muss die Dose ersetzt werden.


    9. Schnee und Eis dämpfen den Ton. Der Schallerzeuger muss daher stets sauber gehalten werden.


    10. Wind beeinträchtigt die Alarmwirkung dadurch, dass der Spanndraht mit Fremdkörpern in Berührung kommt, wodurch ein Heulton entstehen kann, der den sonstigen Summton übertönt. Leichter Wind bleibt ohne Einfluss.


    11. Bei Knicken in der Drahtführung muss der Draht so angebracht werden, dass er den Pfahl nicht berührt, da sonst die Schwingungen nicht weitergeleitet werden.


    12. Im Schnee ist nachteilig, dass der Draht zu sichtbar ist. Er kann bei Tage die Stellung des Horchpostens verraten. Tarnung aber vermindert die Alarmwirkung. Über dunklem Boden ist der Draht selbst bei Tage und aus der Nähe kaum zu erkennen.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

  • Hallo Antje,


    da hast Du wieder eine sehr interessante Anweisung gefunden, vielen Dank!


    Schade, dass ich nicht mehr aktiv im Dienst bin, ich hätte das gerne mal ausprobiert! Nicht etwa, weil ich skeptisch bin, sondern weil ich wirklich die Wirkungsweise in Echt erleben möchte.


    Viele Grüße

    Horst

  • Hallo Horst,


    das ist großartig! Selber ausprobieren… ^^ du findest bestimmt eine Möglichkeit das nachzustellen, ich bin mir sehr sicher!


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    tatsächlich hätte ich das gemacht.
    Im Rahmen einer Gefechtsausbildung meiner Soldaten hätten wir das genau nachbilden können. Diese Alarmanlage ist zwar sicher aufwändig zu bauen, aber wenn sie ihren Zwecke erfüllt und die Alarm- und Schutzfunktion tatsächlich sicherstellt, wäre das o.k..

    Das geht aber in der Regel nur, wenn man genügend Zeit hat, sich zur Verteidigung einzurichten. Dazu gehört der Stellungsbau etc. Wenn man im Rahmen der Gefechtsführung nur kurz zur Verteidigung übergeht, ist das zu zeitintensiv.


    Gruß

    Horst

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Armee-Gruppe Fretter-Pico

    Ia

    5596/44 geheim


    Armee-Hauptquartier, den 26.11.1944


    Hinweise für Kampfführung


    1. Kampf um Ortschaften


    Nicht alle Kräfte in die Ortschaften stecken. Es ist richtiger, die Ortschaften im Zwischengelände durch stärkere Krafte in ihren Flanken abzudecken, um den gegen die Ortschaft angreifenden Gegner von zwei Seiten flankierend durch Feuer und Gegenstoß zu fassen. Auch wird damit die vom Gegner immer angestrebte Unfassung ausgeschaltet, da aus der Flankenstellung zum Gegenangriff oder Gegenstoß gegen den umfassen wollenden Feind angetreten werden kann. Die gleiche Verteidigungsart gilt für Höhen.


    2. Die Armee-Kommandos der Korps sind für wendige, schwerpunktmäßige und angriffsweise Artillerie-Führung verantwortlich. Sie müssen mit allen Aushilfen sich einen Teil der Artillerie der Korps front stets so beweglich halten, dass sie schnell Schwerpunkte unter einheitlicher Führung - vor allem an den Nähten - sicherstellen können. Auch die Munitionierung mussen sie beweglich steuern. Entweder führen sie aus dem Korpsbereich unter Abgabe aus nicht angegriffenen Frontteilen Munition zum Schwerpunkt (falls Korps und Armee nicht helfen können) oder sie fordern auf dem taktischen Dienstweg Munition aus Nachbar-Korpsbereichen bei der Armee an. Bei einer beweglichen Angriffsweise geführten, tätigen Artillerie muss es selbst bei eigenen schwachen infanteristischen Kräften immer gelingen, feindliche Bereitstellungen oder Angriffe zu zerschlagen. Die Artillerie muss sich gerade in der jetzigen Kampfphase bewusst sein, dass sie das entscheidende Gerippe der Abwehrfront darstellt. Was gut geführte Artillerie leisten kann, haben Kämpfe in der ungarischen Niederung bewiesen.


    3. Die Arkos müssen sich auch in die Feuerleitung der schweren Infanteriewaffen wie schweres Infanterie-Geschoss, leichtes Infanterie-Geschoss, schwere Granatwerfer einschalten. Es muss Zusammenarbeit mit der Artillerie gefordert werden. Offizier- und Unteroffizier-Austausch ist zweckmäßig. Wir müssen einheitlich geführte Feuerabwehrfronten bekommen.


    4. Dem Drang der Artillerie, sich aus angeblichen Tarnungsgründen in oder in Nähe der Ortschaften mit ihren Feuerstellungen zu begeben, muss energisch entgegengetreten werden. Sonst erhalten wir Batterie--Nester und können die breiten Fronten nicht decken.


    Der Oberbefehlshaber


    gez.

    Fretter Pico

    General der Artillerie


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Nur für den Dienstgebrauch


    Armee-Oberkommando 9

    Ia/Panzer-Offizier-Nr.


    Armee-Hauptquartier, den 02.01.1943


    Anliegend werden Zusammenstellungen über falsches und richtiges Verhalten im Zusammenwirken mit Panzern zur Verteilung bis zu den Kompanien usw. übersandt.


    Die Aufstellungen sind zum Gegenstand des Unterrichtes zu machen.


    Durch vorübergehende Ablösung von Stellungstruppen durch "Alarmeinheiten“ wird sich oft die Möglichkeit schaffen lassen, Angriffe oder Gegenstöße und Angriffe in entsprechendem Gelände zusammen mit Panzern und Artillerie vorzuüben.


    Panzer und Artillerie-Beobachter werden immer die Möglichkeit zu gemeinsamen Übungen im Zusammenwirken haben.


    Bis 20.01.1943 sind etwaige Zusätze bzw. Abänderungsvorschläge zu melden.


    Für die Richtigkeit


    Mikach

    Leutnant


    Für das Armeeoberkommando

    Der Chef des Generalstabes


    gez.

    Krebs


    Quelle: Nara


    Gruß

    Antje

  • Hallo Allerseits,


    heute etwas zu Geheimzeichen auf Dokumenten.


    Abschrift und Bearbeitung!


    21. Infanterie-Division

    Divisions-Gefechtsstand, den 20.07.1944

    Abt. Ib Nr. 524/44 geheim


    General-Kommando XXVIII. Armee-Korps

    Qu. Nr. 1100/44 geheim vom 17.07.1944


    Ausgabe von Ausweisen für die Zivilbevölkerung im Operationsgebiet (altruss. Raum)


    1. Als Geheimzeichen für den Monat August 1944 wird festgesetzt:


    a) Der Zuname (Familienname) des Ausweisinhabers ist zu unterstreichen.


    b) Im unteren Teil des Ausweises ist bei der Angabe des Ausstellungsortes in dem darunterliegenden Worte "Ort“ innerhalb des O’s ein Punkt zu setzen.


    2. Die Ausstellung von Ausweisen für einen längeren Zeitraum als ein Monat ist, weil das Kennzeichen monatlich geändert wird, unzulässig.


    3. Für Reise-Erlaubnisscheine und Eisenbahn-Berechtigungsausweise, deren Gültigkeit sich vom Monatsende bis über den Anfang des nächstens Monats erstreckt - z. B. 27.07. bis 02.08. - gilt das Kennzeichen des Monats, in dem sie ausgestellt werden.


    Für das Divisions-Kommando

    Der erste Generalstabsoffizier



    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

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    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Panzer-Armee Oberkommando 3

    Nr. 4481/43


    Armee-Hauptquartier, den 13.06.1943


    Allgemeine Anordnungen Nr. 15


    5. Bekämpfung feindlicher schwerer Wurfgeräte


    Das Abschußgerät (Wurfgestell) für die vom Russen angewandten schweren Wurfkörper (30 cm) dient zum einmaligen Gebrauch und bleibt dann als Altmaterial liegen. Es ist daher zwecklos, Feuerstellungen, aus denen schwere Wurftraggeräte verschossen worden sind, nachträglich zu bekämpfen. Es kommt darauf an, durch ständige Überwachung festzustellen, wo der Feind Vorbereitungen zum Einsatz von schweren Wurfgeräten trifft und sodann die Stellung noch während der Munitionierung, spätestens kurz vor Angriffsbeginn durch zusammengefasstes Feuer zu bekämpfen.


    Für das Panzer-Armee Oberkommando


    Der Chef des Generalstabes


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje


    P.S. in diesem Zusammenhang möchte ich auf das nachfolgende Thema aufmerksam machen:


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    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    28. Jäger-Division

    Ia/Op


    Divisions-Gefechtsstand, den 11.04.1944


    In der Nacht vom 10./11.04.1944 wurden bei einer Nachbar-Division durch eine einzelne in ein Dorf fallende Fliegerbombe 19 deutsche Soldaten getötet und 13 verwundet. Dieser Fall gibt mir Veranlassung, noch einmal auf meinen Befehl vom 23.03. hinzuweisen, wonach alle Truppenteile der Division sich außerhalb von Ortschaften Waldlager zu schaffen haben.


    Der Bau von Bunkern unmittelbar neben den Häusern eines Dorfes genügt nicht, da, wie die Erfahrungen zeigen, der Russe immer wieder als Ziel für seine Bombenangriffe Ortschaften wählt.


    Die augenblickliche ruhige Kampflage darf nicht zu der Annahme führen, dass die Division in Zukunft nicht mehr mit feindlichen Fliegerangriffen zu rechnen hat.


    Ich wünsche, dass nun endgültig sämtliche Ortschaften von Truppenteilen geräumt werden und, soweit die geplanten Waldlager noch nicht bewohnbar sind, ihre Fertigstellung mit allen Mitteln vorangetrieben wird.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

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    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: