Kochrezepte der Wehrmacht

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    SS-Totenkopf-Division

    Ib


    Divisions-Gefechtsstand, den 20.09.1942


    Besondere Anordnungen für die Versorgung Nr. 38


    V. Veterinärwesen


    2. Vorsicht beim Genuß von Enteneiern:


    Zur Vermeidung schwerer gesundheitlicher Schädigungen durch Enteneier, die oft Krankheitskeime enthalten, dürfen Enteneier nicht roh oder weichgekocht verzehrt werden. (Kochzeit mindestens 8 Minuten.)


    Für die Richtigkeit


    T. Friederici

    SS-Obersturmführer


    Für das Divisionskommando

    der 2. Generalstabsoffizier


    gez.

    Schneider

    SS-Sturmbannführer


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo,

    deshalb habe ich mich immer ein wenig gewundert, warum nach dem Krieg Enteneier teils zum Kuchenbacken genommen wurden. Scheint ja gut gegangen zu sein.

    Vorstellbar, dass es dem hungernden Landser egal war, ob die Enteneier roh nicht genossen werden sollten, sondern nur hartgekocht oder gut durchgebraten. Wenn es dafür keine Möglichkeiten gab und nichts anderes zur Verfügung stand, wurden die Eier sicherlich auch so gegessen.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    ich stimme dir zu, daß Eier auch roh gegessen wurden, bevor es gar nichts gab.


    Allerdings darfst du nicht vergessen, dass die Enteneier in einem Kuchen mindestens 25 - 30 Minuten oder länger im Ofen einer hohen Temperatur ausgesetzt waren.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
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    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung


    713. Vollmilchzulage für Soldaten, die mit chemischen Stoffen und giftigen Farben arbeiten


    Oberkommando der Wehrmacht vom 05.07.1940 - 62 v 23 VA/Ag VIII (IV, 3b) 3192/40


    Den mit chemischen Stoffen und giftigen Farben arbeitenden Soldaten, worunter insbesondere die Tankwarte, Arbeitskommandos, die mit dem Füllen und Entleeren von Betriebsstofftransportfahrzeugen, Spritzlackierer und die Soldaten der Bildstellen, die dauernd mit Entwicklerflüssigkeit arbeiten, fallen, kann bis auf weiteres eine Milchzulage von täglich 0,5 Liter Vollmilch verabfolgt werden.


    Die Milchzulage ist eine rein ärztlich zu verordnende und vorbeugende Maßnahme und feine Verpflegungszulage. Es genügt auch nicht, dass die Betreffenden nur zeitweise oder nur vorübergehend mit Bleibenzin und ähnlichen Giftstoffen in Berührung kommen. Deshalb kommt die Verordnung von Milchzulage nicht etwa für Monteurlehrgänge, Bildschülerlehrgänge oder technische Kompanien insgesamt in Frage, sondern sie ist für den oben genannten eng begrenzten kleinen Personenkreis gedacht.


    Die Genehmigung zur Ausgabe erfolgt auf Antrag des Truppenarztes durch den Kommandeur.


    Eine Barauszahlung ist nicht zulässig.


    Die Milch wird bei der zuständigen Heeresverpflegungsdienststelle angefordert. Diese hat für die Bereitstellung zu sorgen.


    Kosten sind beim Kapitel VIII E 230 zu buchen.


    Abt. IVa, CI, 2


    Quelle: Verordnungsblatt stellvertretendes Generalkommando 8; 7. Jahrgang; Breslau, den 03.08.1940; Nr. 32


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
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  • Hallo zusammen,


    Abschrift und Bearbeitung aus dem Verordnungsblatt vom 16.07.41

    Quelle: germandocsinrussia


    531. Kochanweisungen für schnellgefrorenes Fischfilet


    Schnellgefrorenes Fischfilet, im folgenden nur mit Fischfilet bezeichnet, wird nach einem besonderen Verfahren gefroren und kann unaufgetaut verwendet werden. Tiefgefroren lässt es sich jedoch schwer in Portionen teilen und ist daher so weit aufzutauen, dass es sich schneiden lässt.


    Zum Auftauen legt man die Blöcke am zweckmäßigsten mit Zellophanumhüllung (damit wertvolle Nährstoffe nicht auslaugen) in kaltes Wasser.


    Niemals darf der Auftauprozess dadurch beschleunigt werden, dass man das tiefgefrorene Gut in die Nähe von Öfen, Zentralheizungen usw. oder in die Sonne legt.


    Vor der Zubereitung wird das Fischfilet zweckmäßig mit etwas Säure (Essig, Zitronensaft oder kristallisierter Zitronensäure) Salz und gehackten Kräutern (Petersilie, Schnittlauch, Kerbel) mariniert, weil dadurch der Seefischgeschmack fast vollständig aufgehoben wird.


    Rezepte ( für 1 Mann)


    Die Angaben sind nur als Anhaltspunkte zu betrachten und dem jeweiligen Geschmack anzupassen.


    1. Fischfilet gedämpft oder gekocht

    200 g Fischfilet

    — Wasser, Salz, Essig

    — Gewürzkörner, Lorbeerblätter

    — Petersilie


    Das Dämpfen des Fischfilets ist dem Kochen oder Sieden vorzuziehen, da beim Dämpfen die Nähr- und Geschmackstoffe nicht so auslaugen und die Portionsstücke weniger leicht zerfallen. Hierzu ist ein Kessel mit Siebeinsätzen erforderlich. Man füllt so viel Wasser in den Kessel, dass die Siebe beim Einsetzen nicht im Wasser stehen. Auf die Siebe legt man die in Portionen geschnittenen Fischfilets und lässt sie gar dämpfen.


    Beigabe: Senf- Tomaten-, Kräuter- oder Meerrettichtunke, Kartoffeln und Gemüse, gleich welcher Art.


    2. Fischfilet gebraten

    200 g Fischfilet

    — Mehl oder Vollsoja

    — Fett oder Öl zum Braten


    Aus Mehl, Vollsoja, Salz und Wasser stellt man einen dünnen Teig her. Die Filetstücke werden durch den Teig gezogen, abgestrichen, in Paniermehl gewälzt und in heißem Fett oder Öl hellbraun gebraten. Steht kein Paniermehl zur Verfügung, so werden die Fischstücke einfach in trockenem Mehl gewendet.


    Beigabe: Kartoffelsalat oder Salzkartoffeln und Gemüse.


    3. Fischfrikassee

    200 g Fischfilet

    10 g Fett

    20 g Mehl

    1/4 l Flüssigkeit (Wasser, Gemüsebrühe oder Milch)

    — Kapern oder Gurken


    Aus Fett, Mehl und Flüssigkeit stellt man eine helle Tunke her, die man mit den Gewürzen gut abschmeckt. Die Tunke muss möglichst dick gehalten werden, da das Fischfilet Wasser enthält, das beim Kochen heraustritt und die Tunke stark verdünnt. Das Fischfilet wird in große Stücke geschnitten, dann lässt man es in der Tunke 15-20 Minuten ziehen.


    Beigabe: Salzkartoffeln oder Reis, Blumenkohl oder Salat.


    Das gare Gemüse kann auch unter das Frikassee gemischt werden. Statt der Kaperntunke kann man auch eine Kräuter- oder Senftunke verwenden.


    4. Fischgulasch

    200 g Fischfilet

    1/4 l Gulaschtunke:

    — 10 g Fett

    — 5 g Zwiebeln

    — 20 g Mehl

    — 10 g Tomatenmark

    — Salz, Paprika oder Pfeffer


    Aus Fett, Mehl und Zwiebeln stellt man eine dunkle Mehlschwitze her, die man mit Wasser oder Brühe zu einer dicken Tunke auffüllt und mit Tomatenmark, Salz und Paprika oder Pfeffer abschmeckt.


    Das Fischfilet schneidet man in große Stücke und lässt es in der Tunke 20 bis 30 Minuten ziehen.


    Beigabe: Kartoffeln und Sauerkohl, Bohnen oder Salat.



    Mehr Rezepte folgen.



    Gruß Marga



  • Hallo,

    esse gern Fisch und versuche den auch an die Angel zu bekommen. Meine Erfahrungen mit Meeres-und Süßwasserfisch. Frischer oder gefrosteter Meeresfisch, so er denn noch in Ordnung ist, schmeckt weniger nach Fisch als Süßwasserfisch. Auch bei der Zubereitung ist letzterer geruchsintensiver. Vielleicht funktioniert das mit dem Marinieren auch bei Hecht und Co, damit es noch besser schmeckt..

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    gut zu wissen, vielen Dank. Da ich bei uns die Einzige bin, die sehr gerne Fisch isst, brauche ich ihn nicht leider nicht oft zuzubereiten. Ich ging tatsächlich, was den Geruch betrifft, vom Gegenteil aus.


    Übrigens finde ich, dass man von den Rezepten hier auch manchmal noch was aus der alten Küche lernen kann. Die Zubereitung wird zudem kurz und bündig erklärt. Für weniger erfahrene Hobbyköche bestens geeignet. Man muss sich nur ein wenig mit den alten und modernen Produkten auskennen. Ich besitze so einige alte Rezepte. Würde ich sie so nachkochen wie es im Kochbuch angegeben wird, würde ich wohl jedesmal Bauchschmerzen bekommen, weil z. B. vor allem übermäßig viel Butter, Fett usw. im Rezept angegeben werden.


    Doch zurück zum Fisch.


    Gruß Marga

  • Hallo Marga,

    was ich so an Inhalten von alten Rezepten mitbekommen habe bzw. was streng danach gekocht wurde, war schon oft sehr fetthaltig. Nicht zu vergessen die obligatorische Mehlschwitze an die Soße oder gar der Soßen-Pfefferkuchen. Trotzdem wusste Oma oder auch Muttern, wie Geschmack ans Essen kam (Fett ist nun mal u. a. ein Geschmacksverstärker). Außerdem wurde damals noch schwerer körperlich gearbeitet. Da mussten Kalorien her.

    Trotzdem sind die hier bereits veröffentlichten Tipps meist interessant.

    Damit lassen sich heute direkt oder in abgewandelter Form weiterhin schmackhafte Speisen zubereiten. Mal sehen, was da noch so kommt.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,



    Fortsetzung Fischrezepte:


    5. Gebratene Fischklopse

    150 g Fischfilet

    30 g Bratlingspulver

    5 g Zwiebeln

    10 g Fett,

    — Salz und je nach Geschmack Essig,

    — Senf, Majoran oder Petersilie


    Die Filetstücke und die Zwiebeln werden durch den Wolf gedreht, mit der Bratlingsmasse (ausgequollenes Pulver, 1 Teil Pulver zu 2 Teilen Wasser) und den übrigen Zutaten gut vermengt und kräftig abgeschmeckt. Aus der Masse werden Frikadellen geformt und in heißem Fett gebacken.


    Beigabe: Salzkartoffeln und Sauerkohl, Rotkohl, Weißkohl, rote Rüben, Bohnen oder Salat.


    Gekochte Fischklopse

    Aus der gleichen Fischmasse, der man gewässerte feingewiegte Heringe beigeben kann, werden rund Klöße geformt, die man in kochendem Salzwasser gar ziehen lässt. Als Beigabe sind Kapern-, Speck-, Kräuter-, Zwiebel- oder Tomatentunke, Salzkartoffeln und Salat geeignet.


    7. Kohlrollen mit Fischfüllung

    — Fischmasse wie zu 5,

    250 g Weißkohl oder Wirsing

    5 g Fett zum Anbraten


    Die geputzten Kohlköpfe, aus denen der Strunk herausgeschnitten wird, werden in kochendem Salzwasser halb gar gekocht. Danach löst man die Blätter, legt zwei oder drei aufeinander und rollt einen Teil der Fischmasse so ein, dass die Rollen auch seitwärts geschlossen sind. Große Bratpfannen werden gefettet und die Kohlrollen dicht aneinander eingeordnet. Dann werden ie Pfannen in den Ofen gegeben und die Kohlrollen unter öfterem begießen langsam gar geschmort.


    Beigabe: Katoffeln und Zwiebeltunke.


    8. Pichelsteiner Fisch

    200 g Fischfilet

    400 g Gemüse ( Mohrrüben, Weißkohl, Sellerie, Lauch, Zwiebeln)

    500 g Kartoffeln

    10 g Fett

    — Salz, Suppenwürze nach Geschmack


    Das Gemüse putzen und in dünne kleine Scheiben schneiden. Lauch und Zwiebeln werden in dem Fett angedünstet und mit dem übrigen Gemüse im Kessel mit der erforderlichen Wassermenge angesetzt und fast gar gekocht. Das Fischfilet wird in große Stücke geschnitten und unter das Gemüse gemengt; man lässt es einmal aufkochen und dann gar ziehen. Zum Schluss gehackte Kräuter daruntermischen.


    9. Kümmelkohl mit Fisch

    200 g Fischfilet

    400 g Weißkohl oder Wirsing

    500 g Kartoffeln

    10 g Fett

    5 g Zwiebeln, Lauch oder Sellerie

    — Salz, Essig, Suppenwürze

    — Kümmel nach Geschmack


    Den geschnittenen Kohl lässt man mit den in Fett angeschwitzten Zwiebeln, Lauch oder Sellerie und heißem Wasser, Salz und Kümmel 1/2 Stunde kochen. In Würfel geschnittene Kartoffeln gibt man noch hinzu und lässt sie mit dem Kohl zusammen kochen. Man würzt nach Geschmack und bindet, wenn erforderlich, mit Mehlschwitze. Das Fischfilet schneidet man in nicht zu kleine Stücke und lässt es in dem Gemüse 15 bis 20 Minuten gar ziehen.


    10. Mailänder Fischgericht

    200 g Fischfilet

    100 g Spaghetti, Makkaroni oder Nudeln

    10 g Fett

    10 g Mehl

    1/4 l Wasser (Fischbrühe)

    10 g Tomatenmark

    — Salz, Essig (Zitronensaft)


    Das Fischfilet wird nur kurz aufgetaut und gar gedämpft.


    Spaghetti werden gekocht, mit kaltem Wasser abgeschreckt* und abgegossen.


    Aus Fett, Mehl und Flüssigkeit stellt man eine helle Tunke her, die mit Tomatenmark, Salz und Zitronensaft oder Essig abgeschmeckt wird.


    Spaghetti und das gare Fischfilet werden schichtweise in große Pfannen eingefüllt, mit der Tomatentunke übergossen, mit Semmelbrösel oder geriebenem Käse bestreut und mit etwas zerlassenem Fett beträufelt und im Backofen 15 bis 20 Minuten überbacken.


    Einige Rezepte eignen sich nicht für alle Küchen, auch nicht mit ortsfesten Kochanlagen, da ihre Durchführung an das Vorhandensein von Geräten, wie große Pfannen usw. gebunden ist. Auch ist oft die Zahl der Verpflegungsteilnehmer so hoch, dass sich diese Gerichte nicht mehr herstellen lassen.


    O.K.H. (Ch H Rüst u. BdE), 31-05.41



    Tipp

    * Falls tatsächlich jemand Rezept 10 nachkochen möchte, Pasta schreckt man nicht mehr ab, weil dann die Stärke abgespült wird und die Soße (Tunke) nicht mehr gut haftet.



    Gruß Marga

  • Hallo,

    da hat uns Marga dankenderweise etliches an Fischgerichten zum Nachkochen in den Thread gestellt. Fischbratklopse lassen sich auch aus relativ grätenreichen Fischarten herstellen (Güster/Blei oder Rapfen) Einfach durch den Fleischwolf zusammen mit Speck drehen, ordentlich würzen, panieren und scharf braten. Warm gegessen zu frischem Brot ein Genuss. Wer möchte, anschließend einen Köm oder/und ein Bier (Fisch muss schwimmen).

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,


    Hmmh, klingt sehr verlockend. Vielen Dank Wirbelwind. Ich vermute mal, Forelle eignet sich dann auch? Oder nur Karpfen Fische? Karpfen hatten wir ab und zu vor Weihnachten in der Badewanne. Ich habe sie immer gestreichelt. Habe bis heute keinen Karpfen , wie auch Kaninchen, mehr essen können. Nun ja, Sentiment beiseite, wir haben heute den Luxus der unendlichen Auswahl.


    Gruß Marga

  • Hallo Marga,

    wenn Du willst, kannst Du jeden Meeres-/ Süßwasserfisch zu Bratklopsen verarbeiten. Bach- oder Regenbogenforellen wären mir aber dafür zu schade. Lieber die Bachforelle gebraten oder gedünstet. Für mich ein Leckerbissen, da sie nur in ganz sauberem Wasser abwächst und daher sehr gut schmeckt. Regenbogenforelle geht auch, muss dann aber ordentliches Futter bekommen haben in einem geeigneten Gewässer. Karpfen sind nicht mein Ding. Meist schmecken sie modderig. Ausmoseln in der Badewanne hilft da nur bedingt. Besser in einem kiesigen Graben setzen und ordentliches Futter geben. Geräucherte Karpfen-oder Regenbogenstücke schmecken auch nicht schlecht. Der Hit für mich ist allerdings eine frisch geräucherte noch warme Herbstmakrele. Da kommen für mich Aal und Heilbutt nicht mit.

    MfG Wirbelwind

  • Guten Abend zusammen,


    Hier noch ein paar Rezepte aus dem Jahre 1941

    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Zubereitung der Kost


    -— H.V.Bl. 1941 Teil C Nr. 499 —


    Nachstehend werden weitere Kochrezepte für fleischlose Rezepte veröffentlicht. Gleichzeitig werden 3 Rezepte für Gerichte unter Verwendung einer kleinen Fleischmenge bekanntgegeben, zu denen ebenfalls laufend neue Rezepte hinzukommen. Die Erläuterungen zu den Kochanweisungen im Heeres-Verordnungsblatt 1941 Teil C Nr. 499 gelten auch weiterhin. In einzelnen Kochrezepten sind Gewürze angegeben, die in der Feldkost- und Speisezusammenstellung nicht zugewiesen sind. Diese Gewürze sind aus Ersparnissen angenommen und erwähnt worden, um dem Koch ihre Verwendungsmöglichkeit zu den einzelnen Gerichten zu zeigen.


    O.K.H. (Ch H Rüst u. BdE), 20.06.1941


    I. Fleischarme Gerichte


    1. Kartoffelsuppe mit Fleischklößen oder Spätzle


    20 g Rindfleisch

    10 g Schweinefleisch

    30 g Bratlingspulver (ausgequollenes Pulver: I Teil Pulver, 2 Teile Wasser


    1000 g Kartoffeln

    10 g fr. Suppengemüse

    5 g Fett (Fettvorrat)

    Abschmecken mit Salz, gehackten Kräutern, Majoran


    Die Kartoffeln schälen, in Würfel oder Scheiben schneiden, in der erforderlichen Wassermenge ansetzen und fast gar kochen. Das Suppengemüse putzen, klein schneiden, in dem Fett dünsten und dazugeben. Das Fleisch durch die Hackmaschine drehen, mit der Bratlingsmasse gut verarbeiten und von dieser Masse die Klöße formen. Die Klöße in der Suppe einmal aufkochen und ziehen lassen. Ist ein großes Durchschlagsieb vorhanden, so kann die Masse mit etwas Milch verdünnt und durch das Sieb als Spätzle in die kochende Suppe durchgeschlagen werden. Zum Schluss mit gehackten Kräutern (Petersilie, Schnittlauch, Wildkräuter usw.) abschmecken.


    2. Spanischer Reis


    50 g Wurst (Fleisch- oder Jagdwurst)

    50 g Reis

    50 g Erbsen

    5 g frische Zwiebeln

    10 g Suppengemüse (aus Ersparnissen)

    Abschmecken mit Salz, Knoblauchpulver und gehackten Kräutern


    Die Erbsen, die gewaschen und eingeweicht wurden, in der erforderlichen Wassermenge unter späterer Beigabe des geputzten Suppengemüses fast gar kochen. Den Reis waschen und dazugeben. Zum Schluss die in kleine Würfel geschnittene Wurst nach Möglichkeit anbraten und daruntermischen. Mit sehr wenig Knoblauchpulver und frischen, gehackten Kräutern abschmecken.


    3. Erbsen mit Sauerkraut und Schweinefleisch


    30 bis 50 g Schweinefleisch

    75 g Erbsen

    110 g Sauerkraut

    375 g Kartoffeln

    10 g frisches Suppengemüse

    Abschmecken mit Salz, Majoran


    Von dem Fleisch etwas Fett abschneiden, ausbraten, darin Fleisch und das geputzte und kleingeschnittene Suppengemüse leicht anrösten. Die gewaschenen und eingeweichten Erbsen in der erforderlichen Wassermenge ansetzen und ungefähr 1 1/2 Stunde kochen lassen. Dann das Fleisch und und die geschälten, in Würfel geschnittenen Kartoffeln dazugeben und durchkochen lassen. Die Hälfte des Sauerkrautes grob hacken, zu dem Gericht geben und alles gar kochen lassen. Zum Schluss den Rest des Sauerkrautes feingehackt unter das Gericht mischen, noch einmal aufkochen und mit Majoran und frischen gehackten Kräutern abschmecken.



    Fortsetzung folgt.


    Gruß Marga

  • Fortsetzung


    II. Fleischlose Rezepte


    4. Kartoffelgulasch


    1350 g (maximal) Kartoffeln

    10 g Fett (Fettvorrat)

    2 g getr. Zwiebeln

    10 g Tomatenmark oder 15 g Condimento,

    10 g Mehl

    0,5 l Knochenbrühe oder Wasser mit Speisewürze

    Abschmecken mit Salz, Essig und Paprika.


    Das Mehl in dem Fett schwitzen, die Zwiebeln dazugeben und mit einem ganz kleinen Teil des Tomatenmarks mitrösten. Mit der Brühe auffüllen, glattrühren und gut durchkochen lassen.


    Die Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden und in der Tunke langsam fertig kochen. Mit Essig, wenn vorhanden mit etwas Paprika, und dem restlichen Tomatenmark abschmecken.



    5. Linsen süßsauer


    120 g Linsen

    300 g Kartoffeln

    5 g Fett (Fettvorrat)

    10 g frisches Suppengemüse.

    Abschmecken mit Salz, Essig und Zucker und frischen gehackten Kräutern (Petersilie, Schnittlauch usw.


    Die gewaschenen und eingeweichten Linsen in der erforderlichen Menge Brühe oder Wasser ansetzen und kochen. Die Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden, und nach 45 Minuten Kochzeit dazugeben. Die Suppenkräuter putzen, kleinschneiden, in dem Fett dünsten und noch ungefähr 15 Minuten mitkochen. Etwas Zucker in einer Pfanne braun rösten, mit Essig ablöschen und glattrühren, bis der Zucker aufgelöst ist. Zum Schluss die Linsen mit dieser Lösung und den Kräutern abschmecken.



    6. Sauerkohl mit Kartoffeln


    300 g Sauerkohl

    500 g Kartoffeln

    5 g frische Zwiebeln

    10 g Fett ( Fettvorrat)

    Abschmecken mit Salz und Kümmel oder Wacholderbeeren.


    Die Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden und in der erforderlichen Wassermenge ansetzen. Sobald die Kartoffeln 5 Minuten kochen, die Hälfte des grobgehackten Sauerkohls dazugeben. Wenn das Gericht gar ist, den Rest des Sauerkohls feingehackt und die in dem Fett hellgelb gerösteten Zwiebeln dazugeben und noch einmal aufkochen lassen. Je nach Vorhandensein können einige Wacholderbeeren oder etwas Kümmel mitgemocht werden.



    7. Makkaroni mit Gemüse


    75 g Makkaroni, Spaghetti oder Nudeln

    1/4 l Dose Gemüsekonserven (gemischtes Gemüse) oder

    600 g frisches Gemüse

    5 g Fett (Fettvorrat)

    5 g frische Zwiebeln

    10 g Tomatenmark oder Condimento

    Abschmecken mit Salz und frischen gehackten Kräutern (Petersilie, Schnittlauch, Kerbel oder Wildkräuter)


    Das Dosengemüse abgießen und bereitstellen, das Gemüsewasser zum Kochen der Makkaroni verwenden. Die Makkaroni zerbrechen und in der erforderlichen Wassermenge, das Gemüsewasser mitgerechnet, ungefähr 10 Minuten kochen. Das Gemüse und die in dem Fett angerösteten Zwiebeln dazugeben und gut durchkochen lassen. Zum Schluss mit dem Tomatenmark und reichlich gehackten Kräutern abschmecken. Werden statt des Dosengemüses frische Gemüse verwendet, so sind sie ihren Garzeiten entsprechend vorzukochen.


    8. Süße Graupen mit Früchten


    80 g Graupen

    0,4 l entr. Frischmilch

    250 g Frischobst (Erd-, Johannis-, Stachel-, oder Himbeeren, Kirschen usw.)

    30 bis 40 g Zucker (je nach Obstsorte)

    Abschmecken mit Zitronenschale.


    Die Graupen waschen und in der Milch gar kochen und mit etwas Zucker und abgeriebener Zitronenschale abschmecken. Das Obst mit etwas Wasser und Zucker aufkochen, mit ein wenig eingerührtem Puddingpulver binden und zu den Graupen getrennt ausgeben oder daruntermischen. Das Gericht kann warm und kalt gegessen werden. Sofern dich die Früchte dazu eignen, können sie selbstverständlich auch in rohem Zustande und gezuckert beigegeben werden.





    Gruß Marga

  • hallo,

    auch wenn die Rezepte schon etwas älter sind, lohnt sich bei bestimmten Gerichten, je nach Geschmack ein Nachkochen. Manches lässt sich auch Abwandeln. Beispielsweise gibt es bei uns öfters Nudeln mit gebratenem Frischgemüse, z. Bsp. Paprika, Möhren, Zwiebeln, Kohl. Hat wenig Kalorien und schmeckt mir. Von mir aus kann Marga noch viele solcher Rezepte bringen.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    herzlichen Dank für deine freundliche Antwort. Ja, ich koche ebenfalls regelmäßig Pasta mit Gemüse ohne Fleisch, aber mit Käse (auch überbacken). Ich liebe Gemüse und Suppen und brauche nicht unbedingt Fleisch dazu. Habe mir hier ebenfalls schon einige Rezepte abgewandelt. Mal sehen, was ich noch finden kann.


    Herzliche Grüße

    Marga

  • Hallo Allerseits,


    heute habe ich mal einen Speiseplan vom ?-Regiment 431 für die Zeit vom 21.07.1943 - 23.07.1943


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

  • Hallo,

    schon mal ein interessanter Einblick für mich. Nun ist mir nicht ganz klar, wie groß die Mittagsportionen waren, ob es noch Nachschlag gab und was Wehrmachtssuppe im Detail bedeutete. Vielleicht gibt es ja dazu noch weitere Infos.

    MfG Wirbelwind