Ferdinand Schörner, GFM

  • Hallo Michael,
    der von Dir zur Verfügung gestellte Link zum Dossier von Schörner für mich sehr aufschlussreich :thumbup: Natürlich sind seine Aussagen im Kontext zu sehen. Es ging um seinen Kopf. Anders wie Paulus mußte er unter Umständen mit der Todesstrafe rechnen. Interessanterweise versuchte er ja, Fritsch im Nürnberger Kriegstribunal ans Messer zu liefern. Wobei ich mich frage, warum? Gab es da was Persönliches zwischen beiden? Sonst war doch Schörner auch nicht zimperlich. Auch sein Verhältnis zu Röhm, dem er nicht unbedingt einen Drang zur Machtergreifung unterstellte, kannte ich so nicht. Leider enthalten die Dokus nichts zu seinen militärischen Fähigkeiten. Gerade das wäre ein Stück weit interessant, wie die sowjetische Seite dies bewertet.


    MfG Wirbelwind

    Hallo,
    bezüglich der Bewertung von sowjetischer Seite versuche ich Mal, etwas über russische Foren in Erfahrung zu bringen.
    Zur Erfolgswahrscheinlichkeit kann ich jedoch noch keine Aussage treffen.
    MfG
    Jörg

  • Hallo!


    hier noch ein Zeitungsausschnitt von Januar 1945. Es geht hier um die Auszeichnung von Schwertern und Brillanten zum Eichenlaub.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß
    Antje

  • Hallo,
    kleine Ergänzung. Bis Kriegsende sollten noch 4 weitere Beleihungen in dieser Stufe erfolgen. Nach meinem Kenntnisstand war es v. Saucken, der letzte, der am 08.05.1945 die Brillanten zum Ritterkreuz verliehen bekam.


    MfG Wirbelwind

  • Hallöchen,


    Schörner schreibt zum 20 April 1944 an die Soldaten der Heeresgruppe Südukraine!


    Unter anderem informiert er sie, dass er zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe ernannt wurde und


    motiviert seine Soldaten weiter zu kämpfen.

    [Anmerkung: Hier haben wir mal wieder einen verständnisvollen Vorgesetzten!]


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

  • Hallo Antje,


    das von Dir eingestellte Dokument zeigt mir einmal mehr die Wandlungsfähigkeit eines Schörners. Da, wo es ihm opportun erschien, zeigte er sich als verständnisvoller militärischer Führer, der anderseits aber auch schnell zum Kommißknopp mutieren konnte, wenn es dem Erreichen seiner Ziele diente.

    Auf diese Janusköpfigkeit werden wir beim ,,Ferdl" immer wieder stoßen. Ungeachtet seiner Eitelkeit, wofür es in diesem Thread bereits schon mehrere Beiträge gab.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,


    behaupte mal, ein typischer Schörner. Zu der Zeit war er ja OB der Heeresgruppe ,,Nord" im Kurlandkessel. Da galt es alle Kräfte zu mobilisieren. Solch ein Auftreten mit Hilpert als Kommandierender General und von Bodenhausen als Divisionskommandeur machte schon was her. Das wusste natürlich auch Schörner.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen,


    wenn ich das richtig sehe, wurde das folgende Dokument aus dem Juli 1944 noch nicht eingestellt. Behandelt wurden hier z.B. folgende Themen:


    - Abwehr feindlicher Panzer

    - Heiligkeit der Waffe

    - Versprengte

    - Abtransport von Verwundeten


    Quelle: Nara


    Gruß

    Michael

  • Hallo zusammen,


    ich glaube diese Veröffentlichung wäre wirklich mal eine inhaltliche Bereicherung zum Thema Schörner. Leider habe ich aber bei den letzten Auktionen dazu immer kein Glück gehabt. Dennoch soll es hier natürlich nicht unerwähnt bleiben.


    Quelle: Archiv


    Gruß

    Michael

  • Hallo,


    wieder mal guter Tipp, Michael. Hab mir das Taschenbuch daraufhin bestellt. Sicherlich ein Kontrast zu der von Kern verfassten Biografie. Gerade GFM Schörner ist und bleibt für mich eine reizbare Figur des 2. WK.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,

    wieder mal guter Tipp, Michael.

    gern geschehen, nichts zu danken.

    Hab mir das Taschenbuch daraufhin bestellt.

    ich begrüße deine Entscheidung. :thumbup:

    Sicherlich ein Kontrast zu der von Kern verfassten Biografie.

    das ist auch meine Vermutung. Über ein entsprechendes Feedback zum Inhalt wurde ich mich sehr freuen!


    Gruß

    Michael

  • Hallo,


    ohne den Artikel bewerten zu wollen, aber da sind doch einige Zahlen durcheinander geraten. Schörner kam nicht bereits 1940 ins russ. Gefangenenlager, sondern erst nachdem die Amerikaner ihn 1945 an die russ. Verbündeten ausgeliefert hatten bzw. 1972 war er kein Kommandierender General.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo,

    nehme schon an, dass Schörner nicht nur gedroht hat, sondern auch Exempel statuieren lassen. Dabei gibt es eine feine Unterscheidung. Die baltischen Länder gelten faktisch als Schutzgebiet, während alles ringsumher mehr oder weniger als Feindesland betrachtet wird.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,

    nehme schon an, dass Schörner nicht nur gedroht hat, sondern auch Exempel statuieren lassen.

    davon würde ich ebenfalls ausgehen aber dazu war in dieser Rolle leider nichts weiter zu finden. Ich bin mir aber sicher, dass wir noch zahlreiches interessantes Material finden werden.


    Gruß

    Michael

  • Hallo zusammen,


    anbei noch ein Fundstück vom 04.01.1945 mit der Überschrift:


    Wir wollen mehr tun als unsere Pflicht!


    Quelle: T-314 R-78


    Gruß

    Michael


    PS: Das ist leider schon Maximum in Bezug auf die Qualität.

  • Hallo,


    mittlerweile habe ich die Dokumentation von Herrn R. Aschenauer ,,Der Fall Schörner" gelesen. Aschenauer war der Anwalt von Schörner und später seines jüngeren Sohnes. Leider hat sich meine Vermutung nicht bestätigt. Sie ist kein Kontrast zur Biografie von Kern über GFM Schörner. Ein richtiger Blick in das Quellenverzeichnis bei Kerns Buch hätte mich schon darauf aufmerksam machen können. Nun ja. Viele Dinge, die in der Doku stehen, handelt die Biografie ausführlicher ab. Gerade, wenn es um die erhobenen Anschuldigungen nach dem Krieg gegen Schörner geht. Trotzdem war es für mich kein heraus geschmissenes Geld für Aschenauers Doku. Die Hintergründe der Flucht finde ich bei Aschenauer besser dargestellt, als bei Kern. So war mir bis dato nicht bewusst, dass ursprünglich die Kapitulation zu einem späteren Zeitpunkt geplant war, als diese dann tatsächlich erfolgte. Damit sollte erreicht werden, dass sich sehr viele Soldaten und Offiziere der HG ,,Mitte" in amerikanische Kriegsgefangenschaft begeben konnten. Der entsprechende Rückzug war bereits eingeleitet. Selbst hinhaltenden Widerstand auf dem Erzgebirgskamm nach der Kapitulation war vorgesehen. Doch dazu kam es nicht mehr. mein Opa hat immer davon gesprochen, dass Kämpfe zwischen Wehrmachteinheiten und der Roten Armee in der CSR/bzw. in der Slowakei bis 22.05.1945 stattgefunden hätten, um den Durchbruch zu den Amerikanern zu erreichen. Leider haben das die Wenigsten dann noch geschafft.


    Was mir außerdem auffiel. Schörner bekam das Goldene Parteiabzeichen verliehen, obwohl er der NSDAP nicht angehörte. Als Berufsoffizier durfte er nicht wählen. Das war mir so nicht bekannt. Das der Ruf Schörners als brutaler Offizier nur von seinen Stäben ausgegangen sein soll, kann ich so nicht nachvollziehen. Schörner war kein Dummkopf. Falls es so den Anschein gehabt hätte, wäre er zur Tat geschritten. Ich nehme an, ihm ist es nicht unrecht gewesen, dass ihn diese Aura umgab. So ließen sich Befehle schneller umsetzen bzw. kriegsmüde Wehrmachtsangehörige besser bei der Stange halten. Wo ich mir nicht schlüssig bin, ist der Fall des Obergefreiten Arndt, wofür ja Schörner rechtskräftig verurteilt wurde und dafür im Gefängnis saß. Es gab ja Zeugenaussagen, dass Arndt den Krieg überlebt bzw. nicht standrechtlich erschossen wurde. Was ist da wirklich dran?


    MfG Wirbelwind