Kämpfe um Weißwasser-Görlitz-Niesky April 1945

  • Hallo zusammen.


    Schlachten um Niesky, 18. April 1945


    An den Kämpfen um Niesky nahmen zwei polnische Infanterieregimenter teil. 32. Infanterieregiment der 8. Infanteriedivision und 28. Infanterieregiment der 9. Infanteriedivision. Die Demarkationslinie zwischen den Regimentern war die durch Niesky verlaufende Eisenbahnlinie. Nördlich der Bahnlinie griff das 28. Infanterieregiment an. Dieses Regiment wurde vom 63. Panzerabwehr-Artillerie-Regiment (76 mm) und der 2. Division des 40. leichten Artillerie-Regiments (76 mm) unterstützt. Südlich der Bahnlinie griff das 32. Infanterieregiment, unterstützt vom 53. Panzerabwehrartillerieregiment (76 mm) und der 1. Division des 37. leichten Artillerieregiments (76 mm), an.


    Der Angriff auf Niesky begann um 03.00 Uhr. Um 11:00 Uhr erreichten die Truppen das Stadtzentrum. Es war geplant, dass die Einnahme von Niesky sehr schnell erfolgen würde und um 11:00 Uhr wurde das 32. Infanterieregiment im Straßenkampf von Panzern der 2. Panzerbrigade unterstützt. Aufgrund der geringen Fortschritte bei der Eroberung der Stadt wurde beschlossen, die deutschen Einheiten in Niesky mit einem Manöver einzukesseln. Um die Stadt von Norden her einzukreisen, wurde das Infanterieregiment II/28 in den Kampf eingesetzt, und um die Stadt von Süden her einzukesseln, wurde das Infanterieregiment III/32 in den Kampf eingesetzt. Zu diesem Zeitpunkt wurde die 2. Panzerbrigade aus den Kämpfen in der Stadt abgezogen und in Richtung Diehsa gerichtet. Die schwersten Kämpfe mit mehreren Gegenangriffen fanden im Zentrum von Niesky und im Fabrikviertel im nördlichen Teil der Stadt statt.


    Die Ferien endeten gegen 18 Uhr. Einige deutsche Einheiten zogen sich in den Waldkomplex westlich von Niesky zurück. Nach Ende der Kämpfe beauftragten beide Infanterieregimenter ihre Einheiten, die Waldgebiete der geschlagenen deutschen Truppen zu durchkämmen. Am 19. April, nach der Schlacht bei Diehsa, wurde das 2. Panzerbataillon der 2. Panzerbrigade aufgrund des Auftauchens kleiner deutscher Einheiten westlich von Niesky in diesem Gebiet zurückgelassen. Dies könnte darauf hindeuten, dass es in der Gegend um Niesky noch kleine deutsche Einheiten aus Niesky gab, die mit Panzern oder Panzergeschützen ausgerüstet waren.


    Ein Durchbruch deutscher Truppen aus Niesky ist durchaus möglich. Die nächstgelegene Durchbruchsrichtung war Süden. In der Nacht um 18 Uhr befanden sich südlich von Niesky nicht mehr viele Einheiten der polnischen Armee und es gab viele Lücken in den Verteidigungslinien. Dies war den gesamten Tag des 19. Aprils über aufgrund der sehr hohen Sättigung des Gebietes mit Einheiten der 8. Infanteriedivision und mehreren Artillerieregimentern eher unmöglich. Am Morgen des 20. April verließen Einheiten der polnischen Armee dieses Gebiet südlich von Niesky. Das Gebiet sollte von aus dem Osten (Horka) kommenden Einheiten der Sowjetarmee eingenommen werden. Allerdings verließen polnische Einheiten in vielen Fällen die Verteidigungslinien, ohne sie den Russen zu übergeben. Erst Ende 20/4 wurde das Gebiet von der sowjetischen 50. Schützendivision und der 116. Schützendivision besetzt.


    Die Bücher von Kazimierz Kaczmarek sind in zwei Gruppen einzuteilen.
    Die erste Gruppe besteht aus Büchern, die ausschließlich auf der Grundlage polnischer Archivmaterialien geschrieben wurden, die zweite Gruppe besteht aus Büchern, die nach 1980 geschrieben wurden.
    Die letztgenannte Gruppe wurde auf der Grundlage neuer Materialien aus sowjetischen Archiven und Mikrofilmen aus deutschen Archiven aus den USA verfasst. Beispielsweise griff in den alten Büchern zusammen mit der 20. PzDiv die 21. PzDiv aus Richtung Görlitz an. In den neuen Büchern erscheint 21 PzDIv nicht mehr.


    Grüße

    Jarek

  • Warum die "Russen" dieses Widerstandsnest in Niesky nicht mit schweren Waffen, wie weitragende Artillerie oder Panzer angriffen, lässt sich nur so erklären, dass die Eroberung der Stadt ebend bereits am 18.04.45 an die höheren russ. Dienststellen gemeldet worden waren.

    Hier interessiert mich, welche polnischen Einheiten in den Kampf um Niesky eingriffen. Polnische Gefallene sind belegt.

    Hallo Wirbelwind


    Ich denke, der Grund war ein anderer.
    Beim Überqueren der Neiße wurde nur die erste deutsche Verteidigungslinie erkannt. Schweres Artilleriefeuer konzentrierte sich auf identifizierte Schusspunkte. Auf der zweiten und dritten Verteidigungslinie ging es dann eher um Aufklärung durch Kampf und Frontalangriff.
    Polnische Einheiten erwarteten keinen starken deutschen Widerstand in Niesky. Am Abend des 17. April gab es sogar Versuche, die Stadt mit einem Marschangriff einzunehmen.
    Zum Angriff auf Niesky wurden vier Infanteriebataillone mit Unterstützung der Artillerie eingesetzt. Es gab viel Artillerie.


    - Zwei leichte Artilleriegeschwader umfassen 16 Divisionsgeschütze ZIS-3 76 mm und 8 Haubitzen M-30 122 mm.
    - zwei Panzerabwehr-Artillerie-Regimenter mit 48 ZIS-3 76-mm-Divisionsgeschützen.
    - Eigene Artillerie von zwei Infanterieregimenten: 12 x 45 mm 53-K-Panzerabwehrkanonen, 8 x 76 mm Wz.27-Regimentskanonen und 12 x 120 mm Mörser.


    Der Masseneinsatz von Panzerfaust durch deutsche Truppen war kein Hinweis darauf, Panzer zum Kampf in die Stadt zu schicken. In kleinen Teilen des Zentrums von Niesky und im Fabrikviertel kam es zu sehr heftigen Kämpfen. Welche Ziele könnten in einer solchen Situation für schwere Artillerie, 122 mm und 152 mm, angezeigt werden?

    Nach Kämpfen bis zum Mittag stellte sich heraus, dass die deutsche Verteidigung sehr stark war. Daher wurde beschlossen, ein Manöver durchzuführen, um die Stadt einzukreisen und die deutschen Einheiten in der Stadt abzuschneiden. Nachdem die Verteidiger diese Absicht erkannt hatten, zog sich Nieskys Besatzung aus der Stadt zurück.


    Beste Grüße

    Jarek

  • Brandenburger beschreiben , das am17.04. sowj.Panzer durch denNordteil (Gut Schönfelder ) Kodersdorf ungehindert rollten ,welche warscheinlich zur 7.mech.Grd.Pz gehörten .


    Jarek kannes sein ,das am18./19.04.1945 Gefechtaufklärung durch poln.Panzer aus dem Raum Kaltwasser/Klein-krauscha in süd-westlicher Richtung (HG1) durchgeführt wurden .?

    War ja eigentlich sowj. Frontabschnitt. Die 8./9.poln.ID kämpfte ja nördlich ,(Usmannsdorf,Wehrkirch,NieskyAltmarkt).

    MfG April45

    Hallo April45


    Die beigefügte sowjetische Karte zeigt die Marschroute des 7. Korps und die Daten.


    Das Korps durchzog am 17. April den Raum Kodersdorf. Die 254. Schützendivision bereiste diese Route zusammen mit dem 7. Korps.


    Am 18. April rückte die 213. Schützendivision in die Lücke in der Frontlinie der 52. Armee und der 2. Armee der polnischen Armee ein. Von morgens bis mittags griff die 213. Schützendivision, unterstützt vom 1198. leichten Selbstfahrlafettenregiment, Kodersdorf aus dem Raum Mückenhain an. Um 13:00 Uhr begann der Gegenangriff der deutschen Streitkräfte aus dem Raum Kodersdorf. Während der Kämpfe zog sich die 213. Schützendivision in ihre Ausgangspositionen zurück und das 1198. Leichte Selbstfahrlafettenregiment verlor 14 seiner 21 SU-76M-Selbstfahrlafetten.


    Ich glaube, dass dieser Angriff des 213. DS und des 1189. selbstfahrenden Artillerieregiments mit dem Angriff der 2. und 4. Panzerbrigade zusammenhängt.


    Aus Archivdokumenten geht nicht hervor, dass polnische Einheiten in dem von Ihnen angegebenen Gebiet Aufklärungsarbeiten durchgeführt haben. Sowohl das 2. schwere Panzerregiment als auch das 28. selbstfahrende Artillerieregiment besetzten im Raum Horka nur Verteidigungsstellungen.


    Ich füge auch eine Karte des Angriffs der 231. Division und des 1198. Regiments bei.


    Beste Grüße


    Jarek

  • Hallo zusammen ,

    Niesky ,stellte am17/18.04.1945 (ein Problem) dar. Von poln.Seite als eingenommen gemeldet , und trotzdem nicht frei von deutschen Truppen! Zwischen Ödernitz und Kodersdorf bestand zwar ein Schlauch,

    den die 52.A in Richtung Bautzen nutzen konnte (7.mech.GPz..57Pz.Br. +Inf.),aber das Umgruppieren von deutschen Einheiten an der Südflanke blieb ja nicht unbemerkt .Schörner meldete am 18.04.1945

    an das OKH ,das der Angriff in Richtung Norden (Panzerkorps GD) im Anrollen ist.Darauf wurde festgelegt ,die neue Hkl ,auf Höhe R115 (Niesky-Rietschen) zu errichten . Man wollte damit eine Entlastung in Richtung

    Spremberg erreichen. Gräser (4.Pz.A) befahl darauf hin die durch poln. Einheiten schwach bedrohten Teile der Z.B.V615 auszudünnen und in Richtung Spremberg zu verlegen . Die Gefechtentwicklung in der Hauptdurchbruchsrichtung Forst/Muskau/Spremberg veränderte ,duch die Einkesselung von Spremberg (20.04-22.04), die gesammte Ausgangslage .Die Umgruppierungen der Brandenburger nach Rabental/Ullersdorf ,

    das Aushalten von Resteinheiten in Rietschen und Niesky waren Folgen davon. Das heranführen von starken deutschen gepanzerten Verbänden(trotz Spritmangel) ,am19./20./21.04.1945, an der Südflanke

    stellte eine ernste Bedrohung dar ,worauf die sowj./poln.Seite reagieren mußte.Wie Jarek schon sagte, der Informationsaustausch und die Truppenführung auf beiden Seiten waren mangelhaft . Die Fallschirmpanzer HG1

    hat Schörner förmlich inden Angriff getrieben ,man wartete ja immer noch auf die Zusammenführung mit dem Fallschirmpanzerkorps,die Waffen-SS Einheiten/Ersatzverbände und der Volkssturm wurden hin und her gejagt ,und waren Lückenfüller . Die Fehleischätzungen der poln.Truppenführung (die sowj. nicht ganz unschuldig ) führten zu den enormen Verlusten auf deren Seite. Jareks Gefechtsabläufe in und um Niesky sind

    nach meine Erkenntnissen grob,richtig.Die Karte oben zeigt , das die 57Pz.Br. von Zentendorf(Neißeübergang) bis Weißenberg fast ungehindert vorstoßen konnte.Meine Darstellung basiert auf unterschiedlichen

    Unterlagen und Aussagen .

    beste Grüße April45

  • 4.Panzerverluste (poln.) im Raum Klein-Krauscha 19.04 ?

    Hallo April45,


    am 19. April befanden sich in der Region Klein-Krausch keine Einheiten der polnischen Armee, auch keine Panzereinheiten.


    Wie auf der beigefügten Karte zu sehen ist, befand sich Klein-Krauscha im Verteidigungsbereich der 50. Schützendivision der 52. Sowjetarmee. Die 52. Armee, das 7. Mechanisierte Korps nicht mitgerechnet, verfügte nur über eine Panzereinheit, die mit T-34-Panzern ausgerüstet war. Dabei handelte es sich um Panzer, die mit einer 76-mm-Kanone ausgerüstet waren und zum 124. Unabhängigen Panzerregiment gehörten.


    Dieses Regiment kämpfte mit der Division HG1 vom Abend des 17. April bis zum Mittag des 18. April im Raum Groß-Krausch. Im Kampf verlor das Regiment 12 Panzer und 3 Panzer wurden von 21 Vollzeitpanzern beschädigt.


    Grüße

    Jarek

  • Hallo Jarek ,

    ist ja auch nicht wichtig. In einer Gefechtlagekarte vom18.04-21.04.1945 der Fallschirmpanzergrenadierdivision 1 und den dazugehörigen Tagebuchaufzeichnungen wird von Panzerbewegungen im Bereich

    Kaltwasser/Klein Krauscha berichtet . Meine Gespräche mit Angehörigen der Fallschirm Pz. Div. vor vielen Jahren halfen auch in dem Fall nicht weiter. E.Berndt mit seiner Lagekarte zeigt den Verlust von

    einem der 3Tiger I der 6.Kompanie Fallsch.Pz.IIAbt. Es gab ja nur noch 1./3./IAbt. mit Panthern ,die 2. und4. war ja in Grafenwöhr . Der Angrif der 3 Tiger I ,auf Neu Krauscha ,wird auch von sowj.Berichten

    bestätigt. Zeitzeugen aus Mückenhain, erzählten vor vielen Jahren ,von abgeschossenen T34 in dem Bereich zwischen Mückenhain und Kodersdorf.Grenadiere bestätigten dieses. Es ging um 7-8 Panzer

    und nicht um die später erzählten (40+) . Die T34 und der TigerI, müssen Anfang Mai in Richtung Kodersdorf geborgen/abgeschleppt worden sein ,weil Heimkehrer auch von anderen Standorten sprachen.

    Vor 20 Jahren lag hinter Gut Schönfelder in der Furt vom weißen Schöps immer noch Reste eines T34 Fahrgestells. In nord/nordwestlicher Richtung von Kodersdorf wurden Flakeinheiten der Luftwaffe vom 16.04 bis

    22.04. 1945 zur Panzerabwehr eingesetzt . Berichte von H. Eberling und Kl.R.Woche bestätigen das.Seltsam ist ,das in sowj.Berichten kaum poln.Pz.Einheiten in dem Zeitraum erwähnt werden.

    Die eingezeichneten Bewegungen deutscher gepanzerter Verbände haben nicht immer mit Gefechten zu tun. Es waren Vorstöße ,die meistens abgebrochen wurden oder Sicherungsaufgaben beinhalteten.

    beste Grüße April45

  • Hallo zusammen,


    In der polnischen Literatur gibt es unterschiedliche Informationen über die Liste der deutschen Einheiten, die den Rücken der 2. polnischen Armee von Norden her angreifen.


    Gibt es verlässliche deutsche Daten zu deutschen Einheiten?
    Ist es möglich, die Kontaktlinie zwischen den angreifenden Gruppen aus dem Norden und dem Süden zu bestimmen?
    War die 16. Panzerbrigade im Raum Dauban – Förstgen – Weigersdorf von Einheiten der nördlichen Gruppierung oder beider Gruppen umzingelt?


    Beim Thema T-34 und Mückenhain – Kodersdorf gibt es noch einen Hinweis. Ich habe (flüchtig) in russischen Berichten gelesen, dass das 7. Mechanisierte Korps in diesem Gebiet am 17. April auch deutsche Gegenangriffe abwehrte. Ich muss diese Berichte noch einmal lesen.


    PS

    Das 7. Mechanisierte Korps kämpfte in diesem Raum am 17. April 2045 von 5:00 bis 13:00 Uhr in Abwehrkämpfen.
    Nach 13 Uhr startete er einen Angriff Richtung Mückenhain, Särichen, Ödernitz.


    Grüße

    Jarek

  • Hallo Jarek ,

    in deutschen Berichten und Dokumenten ,wird oft nicht zwischen poln. und russi. Einheiten unterschieden. Die 16.Panzerbrigade ,war ja meiner Meinung nach auch durchmischt. Die Vernichtung

    der poln.Einheiten zwischen Klitten und Dauban geht meines Wissens auf das Konto des Panzerkorps GD . Zusammengewürfelte Einheiten wurden zu diesem Zweck unterstellt.

    H.Speater hat im Band III (1958) der GD-Bände ab Seite 593 die Kampfhandlungen beschrieben.Die Nordgruppe (Jäg.Rgt. 1 BR ,Pz.Korps.Pi.Btl. 500 GD und Kampfgruppe Kappel). gingen

    gegen Zimpel/Tauer/Förstgen in Richtung Dauban vor.Die Südgruppe hatte die Aufgabe Weißenberg zu entsetzen ,die russ./poln. westlichen Einheiten in Bautzen abzuschneiden

    und dann mit der Nordgruppe zu vereinigen.

    Der Südgruppe standen inzwischen neben den Jäg.Rgt. 2 BR, die 20 Pz.Div. mit unterstellten Einheiten ,Stg.Br.300,Pz.Jgd 88 Panzergruppe Wietersheim zu Verfügung.Wietersheim wurde am 10.04.1945

    zur Führung des Panzerregiments Brandenburg beauftragt ? Die Kampfgruppe Kappel war ursprünglich I/1244 an der Neiße bei Rothenburg.Es Ist schwierig zwischendem 20.04-24.04. in dem Bereich

    feste Frontverläufe festzulegen ,Alles war in Bewegung.

    beste Grüße April45

  • Hallo 45. April,


    Vielen Dank für Ihre Erklärung.


    Ich habe Zweifel, wann Truppen der 545. Volksgrenadier-Division und der 464. Ersatz-Division in diesem Gebiet erschienen. Sie haben die Sturmgeschützbrigade Großdeutschland in der nördlichen Gruppierung nicht erwähnt. (?)
    Heute habe ich die Kampfberichte des 7. Garde-Mechanisierten Korps vom 17. April 1945 durchgesehen. Ich habe darin interessante Informationen gefunden, die ich vorher nicht kannte.


    Am Mittag des 17. April wehrte die 57. Garde-Panzerbrigade Angriffe der Division HG1 im Raum Klein-Krausch ab. Es verlor 13 T034/85-Panzer (10 Panzer verbrannten und 3 Panzer beschädigt).


    Darüber hinaus kämpfte gleichzeitig das 355. schwere selbstfahrende Artillerieregiment der Garde, ausgerüstet mit ISU-122-Panzergeschützen, im Raum Kodersdorf. Während der Schlacht wurden 6 Panzergeschütze zerstört/beschädigt. Wir haben also „Stalin“ in Kodersdorf, nur nicht IS-2, sondern ISU-122. ;)


    In diesem Gebiet erlitten am 17. April auch die 25. und 26. Garde-Mechanisierten Brigaden Panzerverluste.


    Grüße


    Jarek

  • Hallo Jarek ,

    das mit der Sturmgeschützbrigade GD (Panzerjäger IV A +1 Stg. III ) in der Nordgruppe hatte ich schon mal erwähnt. Ist ja aus der Not geboren bei den Brandenburgern gelandet. (II.Abt.)

    Die 545.VGD ist eigentlich ein Thema für sich. H.Speater schreibt , das bis Ende März-Anfang April noch Teile der 21.Pz.Div in dem Frontabschnitt vorhanden waren .Durch die Verstärkung

    der russ. Panzerarmeen (Forst /Muskau) wurde diese herausgezogen,aus dem Bereich Rothenburg , Korthaus/v.Luck 21.Pz.Div.beschreiben das Diese durch so genannte Magenbatailione (Verschleißeinheiten)

    ersetzt wurden.Sie besetzten die erste Grabenreihe nach der Neiße (stehen,halten,untergehen).Null motorisiert-kaum schwere Waffen.Dazu zählte die 1244 zwischen Niederneuendorf und Lodenau .

    Die 1244 hatte aber Mitte Februar ihre Wurzeln bei der 36.Grenadierdiv. der Waffen-SS ,wurde dann der 545.VGD (1085,1086,1087) Anfang März einverleibt. Da in der gemischten Einheit auch ein

    großer Anteil Fahnenjunker vorhanden war ,ist vielleicht das beschriebene harte Vorgehen der Kampfgruppe Kappel zu verstehen. Zur 464 ,Anfang März 45 wurde befohlen Ausbildungseinheiten und Ersatz

    in den frontnahen Bereich zu verlegen (für den Ernstfall?).Das Panzerkorps GD war eine kampferfahrenes Korps es versuchte eigene wertvolle Einheiten zu Beginn der Kapfhandlungen zu schonen

    das Ende war ja absehbar. (keine Munition,kein Sprit ,kein Panzerersatz usw...)

    Hast Du etwas zum poln. TigerI von Kodersdorf (Ledwoch Tiger Color )gefunden?

    beste Grüße April45

  • Hallo,

    habe eine ganze Weile gegrübelt. Ich komme nicht so recht klar mit der Tatsache., dass zwei poln. Infanterieregimenter Niesky eroberten. Unbenommen steht für mich fest, dass polnische Armeeangehörige in die Kämpfe um Niesky verwickelt waren. Die polnischen Gefallenen zeugen davon. Die Hauptlast der Kämpfe trugen doch aber Angehörige der Roten Armee. Mit denen schlug sich doch ,,Pi-Müller" und seine ihm unterstellten Männer am Katzenbuckel/Wartturm herum. Am 20.04.45 brach er doch mit seinen verbliebenen Sturmpionieren und Zivilisten durch den sowjetischen Ring durch und erreichte mit viel Glück die deutschen Linien.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind ,

    E.Berndt schreibt in seinem Buch von 4902 Toten, 2798 Vemißten auf polnischer Seite , die wenigsten davon sind in Niesky gefallen . Pi-Müller hat durch sein Erscheinen Anfang der 90iger in Niesky,

    dazu die Abhandlungen in Band III GD , die strategische Wichtigkeit von Niesky hervorgehoben. Dem war nicht ganz so. Die R115(heute B115 ) war so etwas wie das Niemandsland (benutzen auf

    eigene Gefahr ),denn die Schwerpunkte hatten sich nach dem 18./19./20.04. 1945 nach Westen verschoben.Die Gefechts- Transportwege der sowj.Regimenter streiften natürlich auch Niesky ,aber die Aufgaben

    waren klar verteilt .Pi-Müller schreibt von Kosakeneinheiten ,die er vernichtet hat ,die Diskusionen um die Unterstellung des Sturmregiments sind bis Heute nicht geklärt Seine überlebendenBrbg.wurden danach gleich wieder gegen Ullersdorf eingesetzt und verheizt.

    .Der sowj.Soldatenfriedhof zeigt ,das die Verluste in und um Niesky nicht ganz unerheblich waren ,ein Menschenleben war nicht viel wert ,auf beiden Seiten. Mich würde mal interessieren ,wo die Versorgungs und Werkstadteinheiten(poln./russ.)sich in dem Zeitraum befanden , Der Bereich zwischen Bahnlinie Kodersdorf-Uhsmannsdorf und Neiße, muß doch ein riesiges Heerlager gewesen sein.Auf deutscher Seite begann man danach,die gesicherten Abschnitte durch unzählige Minenfelder zu sichern,welche von der Neiße bis nach Kolm reichten . Die Hinterlassenschaften forderten nach dem Krieg noch viele zivile Opfer . Keine Verlegepläne

    Minenmix (Panzer ,Holz,Glas und Schützenminen ) es gab Berge davon. Ich kannte einen alten Mückenhainer ,dem fehlten beide Hände,verloren nach dem Kreig!!

    MfG April45

  • Hallo zusammen.


    Die von mir veröffentlichten Informationen stammen nicht aus historischen Büchern, sondern ausschließlich aus Archivdokumenten und Karten.
    An der Einnahme der Stadt Niesky am 18. April 1945 beteiligte sich die Sowjetarmee nicht. Dies wird durch die am 18. April 1945 erstellte sowjetische Stabskarte (Karte 1) bestätigt.

    Es ist schwierig zu schlussfolgern, dass es sich um falsche Daten handelt.


    Der Fall Niesky wurde in den folgenden Tagen noch komplizierter, als Einheiten der 2. polnischen Armee das Gebiet verließen.
    Am 19. und 22. April 1945 wurde das Gebiet um Niesky von Divisionen der 52. Sowjetarmee eingenommen (Karte 2).
    Nach dem 23. April 1945 befanden sich in Niesky die Kommandos der 3. Divisionen der Sowjetarmee (50. Infanteriedivision, 116. Infanteriedivision, 214. Infanteriedivision) (Karte 3).


    Daraus lässt sich schließen, dass sich die Präsenz der Soldaten der Sowjetarmee stärker im Bewusstsein der Einwohner von Niesky verankerte.


    Grüße

    Jarek

  • Hallo zusammen ,

    die Gefechte im Bereich der Nebengruppierung 2.pol. Armee/52.Armee muß man im Zusammenhang mit der Hauptstoßrichtung der 1.ukr.Front sehen ,Die 3.G.Pz.Armee ( +4./5.G.Pz A usw..)

    erfüllten ihre gesteckten Ziele im großen Ganzen.Wichtig war 9.Armee einkesseln ,Vorstoß auf den Süden von Berlin, und somit den Ring um Berlin schließen.Die 2.poln. Armee hatte eigentlich auch die

    Aufgabe die Südflanke der 5.G.Pz.Armee zu sichern , was aber total mißlang. Ich habe mal die poln. Erklärung unter dem Tiger I Bild (Kodersdorf/Mückenhain)

    übersetzt ,dort heißt es, Tiger I (R02) der Fallschirmpanzerdivision HG 1 April 1945 .Der beschädigte Panzer wurde von den Truppen der 2. polnischen Armee erbeutet.

    In deutschen Aufzeichnungen heißt es , derAngriff auf Mückenhain ,durch die Fallschirmpanzergrenadierdivision 1 , am 19./20.04.1945 wurde von Panthern und dem Tiger I (Obfw.Ruppert, II Abt./6.Komp?. )

    unterstützt. Das würde ja bedeuten ,das poln.Truppen in dem Zeitraum auch östlich ( zwischen Klein Krauscha -Kodersdorf) kämpften?

    beste Grüße April45

  • Hallo April45,

    Die farbenfrohe Silhouette des Tigers aus Kodersdorf hat keinen Bezug zu einem echten Foto. Niemand in polnischen historischen Foren bestätigt die Echtheit dieses Gemäldes.


    Folgende Informationen habe ich auf der Website dws.org.pl gefunden:


    (...) Vor vielen Jahren sah ich eine Kartenskizze des Raumes Kodersdorf-Mückenhain, auf der in Form von Kreuzen die Orte der Panzerwracks nach der Schlacht mit Roßmann und eine Beschreibung der Kreuze in Form von (zum Beispiel) SU-122, T -34 oder IS. Während sich einige SU in der Nähe des Bahnhofs Kodersdorf bemerkbar machten, stand ein zerstörter Tiger in der Nähe des Gasthauses an der Hauptstraße in Mückenhain. (...)


    (...) Im Buch von Karl-Heinz Schmeelke über die 1.FJ-Panzer-Division HG wird bei der Beschreibung der Tätigkeit der Fsch. Pz. Aufkl. Abt. 1 HG am 17. April 1945 soll beim morgendlichen Angriff auf Neu-Krauscha eine Panzerunterstützung durch 3 „Tiger“-Panzer erfolgt sein. Einer von ihnen (vom Typ „Tiger I“) wurde von einer sowjetischen Panzerabwehrkanone getroffen. Der Eintrag lautet: „Fdl. Pak-Treffer Tiger I (Treffer Gleiskette) Besatzung bootet aus Angriff kommt zum Stehen“. In dem erwähnten Buch gibt es auch ein (schlechte Qualität – „Fotokopie“) Foto des „Tigers“, der an diesem Angriff teilnimmt. Auf dem Turm ist die Nummer „112“ aufgemalt. (...)


    Interessante Informationen habe ich auch im Buch „Tiger im Kampf I“ von Wolfgang Schneider gefunden. Fragment der Seite im Anhang.
    In deutschen Quellen nicht bestätigte Informationen beziehen sich auf die Anzahl der Tiger. Deutsche Archivmaterialien scheinen nur zwei Tiger zu bestätigen. (?)


    Der Verlust des ersten Tigers am 17. April entspricht dem Kampf gegen die Sowjetarmee im Raum Mückenhain und Krauscha. Der Tiger wurde durch Panzerabwehrkanonen zerstört. Der zweite Tiger-Gegenangriff auf polnische T-34 im Raum Kodersdorf entspricht der polnischen Version.


    Kann jemand die Namen Ebersbach, Heide Hill, Freischütz auf der Karte identifizieren?


    Zum Schluss noch ein Foto des Tigers, von dem ich beschrieb, dass er aus der HG1-Division stammt. Sein Standort ist wahrscheinlich ein Depot für zerstörte/beschädigte/verlassene Ausrüstung in Teplice (Tschechische Republik).


    Bedeutet dies, dass polnische Truppen in dieser Zeit auch im Osten (zwischen Klein Krauscha und Kodersdorf) kämpften? - NEIN


    Grüße

    Jarek

  • Hallo Jarek ,

    es ist schon beeindruckend , wie Du versuchst Detailfragen zu klären.Danke.Zu Deinen Ortsangaben , wenn du deine Karte mit der Höhe 219,1 weiter südlich verfolgst ,findest du an der alten Heerstraße,

    die Punkte Freischütz (Schäferei),Heide Hill (Heideberg),Liebstein,Ebersbach ,Görlitz.Das ist ein vorgelagerter Höhenzug der Königshainer Berge (Thiemdorf) mit einer alten Straße auf dem Kamm , welche einen großflächigen

    Ausblick über das gesammte östliche/westliche Gefechtsfeld um Kodersdorf/Rabental) ermöglicht. Wurde als Aufmarschtrasse für die Angriffsbewegungen der deutschen Einheiten genutzt.(Fallschirmpanzer,Stg 300,Brbg. usw.)

    Der Heideberg besaß/ besitzt einen Betonunterstand (Bunker) damals für Funk,Beobachtungs und Nachrichtenverbindung ,Rundumblick).Ich weiß nicht ,ob das Thema Tiger I bei der Fallschirmpanzer Div. HG1 hier richtig plaziert ist?

    Das poln. Bild vom Kodersdorfer Tiger I ist mangelhaft ,dem stimme ich zu, aber es gab Sie.(russi./poln.Dokumente,Zeitzeugen usw...) Zum Tiger I von Kodersdorf: Nach meiner Meinung ist es ein Tiger I

    des Panzerkorps GD ,welcher im März 1945 der Fallschirmpanzerdivision zugewiesen wurde. Die gesammte Geschichte würde hier den Rahmen sprengen. Ich kenne die Bücher von (Schneider ,Trojca,Jentz

    Doyle usw..) Panzer mit diesem Farbschema gab es 06./07.1944 (6Stk.) in Ostpreußen bei der GD. Tiger I gab es laut Schmeelke schon im Brückenkopf von Bad Muskau( 02./03.1945).Der beschädigte Tiger von

    Emmrichswalde/Charlottenhof (kleine Landeskrone) und der von nördl. Ortsausgang Kodersdorf sind sachlich belegt . Den Dritten in Tschechien (Mai 45) kenne ich nur von Bildern.(gibt es davon noch mehr)?

    Die Panzerbesatzungen und Stäbe wurden, wenn möglich, im rückwärtigen Raum in festen Quatieren/Gutshäusern untergebracht (z.B. Ebersbach,Rabental,Charlottenhof usw..)) ,und der normale Landser mußte mit seinem Erdloch/Bunker ,bei Wind und Wetter in vorderster Front zurechtkommen.(unter täglichem Beschuß und Ungewissheit der momentanen lage).

    beste Grüße April45

  • Hallo Jarek,


    ist mir so noch nicht bekannt. Ich kenne aber ähnliche Zahlen für Stärkemeldungen. Zum Beispiel 1/2/4/21 würde für 1 Verbandsführer/2 Zugführer/ 4 Gruppenführer/ 21 Manschaftsangehörige stehen.

    Vielleicht hilft dir dieser Ansatz.


    Horrido


    Daniel

    Suche Infos über die Eisenbahnpioniere und die Eisenbahnentseuchungszüge.

  • Hallo zusammen.

    Jarek von wann stammt ,der Ausschnitt der schematischen Kriegsgliederung ? Das V.Armeekorps endete ja im Kessel der 9.Armee (Busse). Laut Führerbefehl wurde ja die 36. Grenadierdivision der Waffen-SS

    Ende Februar/ Anfang März durch unterschiedliche Heerestruppenteile ergänzt ,welche ja Ihre Frontstandorte beibehielten.(1244,687).In Eigenständigkeit. Mitte März/Anfang April wurde Vieles entgegen des

    Wunschdenkens des OKH umgruppiert und neu aufgestellt. Unterlagen sind in dem Zeitraum Mangelware. Am nördlichen Abschnitt ( Bad Muskau),hatte die 545.VGD /615 z.b.V die Hauptlast zu tragen.

    Die 545.VGD wurde dabei in drei Keile gespalten. Nord/Mitte /Süd . Nach meiner Meinung , sind die zeitmäßigen Kernstärkemeldungen nicht ausschlagebend für wirkliche Einheitsstärken.

    beste Grüße April45