Werwolf

  • Hallo,

    habe nachgeschaut. Es handelt sich bei dem besagten Offizier um Major John Poston vom 11. Husarenregiment. Er befand sich mit Major Peter Earle in einem Jeepauf dem Rückweg aus dem Hauptquartier des VIII. Korps General Barkers zu Montgomery als beide von Werwölfen mit einem MG beschossen und verwundet wurden. Posten setzte sich zu Wehr. Als er seine Munition verschossen hatte und sich mit erhobenen Armen ergeben wollte, tötete ihn ein Werwolf mit einem Bajonettstich in die Brust. Earle überlebte. Der Leichnam von Polton wurde achtlos in einen Graben geworfen. Das ganze geschah am 21.04.45 gegen 18.00 Uhr. Am gleichen Abend, zu späterer Zeit gerieten 2 britische Offiziere auf derselben Straße ebenfalls in einen Hinterhalt von Werwölfen und wurden getötet.

    Montgomery nahm sich wohl den Tod von Poston sehr zu Herzen, weil dieser wie ein Sohn für ihn war. In den Augen Montgomerys und seiner Nachrichtenoffiziere trugen zwei Männer letztendlich die Verantwortung für den sinnlosen Tod des 25-jährigen- Heinrich Himmler und Hans-Adolf Prützmann, den beiden Gründern des ,,Werwolfes". Beide fielen Montgomery im Mai 45 in die Hände. Zuerst Prützmann und später Himmler. Beide verschieden nach Verhören in Lüneburg durch Suizid. Daran bestehen bis heute Zweifel. Prützmann soll eine Giftampulle in seinem Feuerzeug versteckt und bei einem Toilettengang geschluckt haben und Himmler seine Giftkapsel in der Mundhöhle versteckt und in der Nacht am 23.05.45 drauf gebissen haben. Die These, dass beide nach ihrer jeweiligen Festnahme mehrmals gründlich gefilzt wurden und die besagten Zyanid-Kapseln nicht gefunden wurden, stimmt mich auch nachdenklich. Außerdem im Falle des ,,Reichsheinis", wie kann es dieser geschafft haben, diese zerbrechliche Kapsel in der Mundhöhle aufzubewahren, ohne sie ungewollt zu zerbeißen, denn er hat in der Zeit nach seiner Gefangennahme nachweislich gegessen und getrunken.

    Das ich nicht missverstanden werde, Beide, Prützmann und Himmler waren Kriegsverbrecher, die zum Tode zu verurteilen gewesen und sicherlich auch gehenkt worden wären. Deshalb ist es zwar interessant, die näheren Todesumstände zu erfahren aber Vorsicht ist geboten, dass da nicht an neuen Legenden gestrickt wird.

    Im gleichen Buch wird behauptet, dass ursprünglich Skorzeny mit dem Aufbau des ,,Werwolfes" betraut werden sollte. Dieser aber dankend ablehnte. So kam Prützmann ins Spiel. Der sich ja bei der Jagd nach Partisanen in der Ukraine als Höherer Polizei-u. SS-Offizier in den Augen Himmlers bereits einige Meriten erwarb.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,

    noch eine Ergänzung zum voran gegangenen Post. Jürgen Stroop, seines Zeichens SS-Gruppenführer und Höherer SS-und Polizeiführer für das Gebiet ,,Rhein-Westmark" half bei der Organisation des Wehrwolfes tatkräftig in seinem Beritt mit. Er soll nach relativ kurzer Zeit über 5000 Werwölfe verfügt haben. Ob diese Zahl seriös ist, kann ich vorerst nicht belegen. Jedenfalls hat Stroop beim Werwolf mitgemischt. Nach Kriegsende lieferten die Amerikaner Stroop 1947 an Polen aus. Im Gefängnis interviewte ihn der polnische Journalist Moczarski, der ebenfalls als Gefangener einsaß. Ihm gegenüber äußerte er sich auch zu den Todesumständen von Himmler und Prützmann. Danach befragt, woher seine Informationen stammten, meinte Stroop lapidar von SS-Kameraden, die darüber Bescheid wussten. Nun ja, überprüfen lässt sich dererlei eh nicht mehr. Stroop wurde in Polen zum Tode verurteilt und 1952 gehenkt. Die SS-Männer, welche Himmler selbst in die Gefangenschaft begleiteten, sind natürlich ebenfalls inzwischen verstorben. Prützmann geriet wohl allein in Gefangenschaft.

    Übrigens war noch eine weitere spektakuläre Werwolf-Aktion geplant. Die Ermordung des Polizeipräsidenten von Köln, Karl Winkler. Das Kommando kam aber an ihn nicht heran, so dass er, im Gegensatz zu Oppenhoff, am Leben blieb. Selbst den Bürgermeister von Rheydt März 1945, Heinrich Vogelsang, sollte der Werwolf an den Kragen. Dies hätte sicherlich Goebbels gefreut. Diese Aktion unterblieb.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    erstmal vielen Dank für deine Ausführungen. Zu Hans-Adolf Prützmann anbei mal den Wikipedia-Eintrag, der die Thematik mit den Sterbeort ebenfalls thematisiert:


    Zum Sterbeort gibt es unterschiedliche Angaben: Es wird gleichermaßen Lüneburg wie ein Vernehmungslager bei Diest (Belgien) angegeben. Das Datum, der 21. Mai 1945, scheint jedoch historisch gesichert. Lüneburg wäre nicht unwahrscheinlich, da auch Himmler zuvor versucht hatte, sich in Flensburg in Sicherheit zu bringen. Himmler wollte sich an der letzten Reichsregierung unter Karl Dönitz beteiligen. Als dies misslang, ging Himmler mit Gefolge nach Süden, um dort unterzutauchen, was ebenfalls nicht gelang. Himmler wurde in Meinstedt von den Briten verhaftet und anschließend nach Lüneburg gebracht, wo auch er Suizid beging. Wenn Prützmann sich also zu dieser Zeit im Gefolge von Himmler befand, wäre Lüneburg als Sterbeort plausibel.


    weiterlesen unter:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Adolf_Prützmann


    Gruß

    Michael

  • Hallo,

    wie bereits geschrieben, gibt es Zweifel an den Todesumständen der beiden. Es ist auch nicht erkennbar, wo sich genau der jeweilige Begräbnisort von Himmler und Prützmann befindet und das ist auch gut so. Entsprechende ,,Feiern" und ,,Aufmärsche" der ewig Gestrigen wären die Folge. Die Engländer sollen ja wohl Himmler ein Jahr nach seiner Beerdigung nochmals ausgegraben haben. Es gab da ein Gerücht, dass sein Leichnam sich nicht mehr an dem Ort befindet, an dem er vergraben wurde. Es wurde angenommen, dass jemand von seinen Gefolgsleuten den Leichnam weggenommen hätte, um ihn für andere Zwecke nutzbar zu machen. Außerdem war zu diesem Zeitpunkt in gewissem Umfang auch der Werwolf noch nicht ganz verschwunden.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen,


    hier noch ein kurzer, aber interessanter Artikel des Spiegels zu Ilse Hirsch. Diese war Mitglied der Werwolf-Gruppe, welche unter Leitung von Adolf Prützmann während des Unternehmes Karneval den Aachener Bürgermeister Oppenhoff ermordeten.


    https://www.stern.de/panorama/…ocket-newtab-global-de-DE


    Horrido


    Daniel

    Suche Infos über die Eisenbahnpioniere und die Eisenbahnentseuchungszüge.

  • Hallo,

    bei dem verlinkten Stern-Artikel bin ich ein wenig skeptisch, was die Rolle Skorzenys betrifft. Ursprünglich sollte er wohl, anstelle von Prützmann, den Werwolf aufbauen. Dazu kam es aber nicht. Zu dem Zeitpunkt befasste er sich mit der Aufstellung der Panzerbrigade 150 für die Ardennenoffensive. Es ist davon auszugehen, dass Skorzeny, dem die SS-Jagdverbände unterstanden, die Ausbildung der ,,Werwölfe" durch entsprechende Kapazitäten (z. Bsp. durch die bereits existierenden Kampfschulen) unterstützte.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo. Ich empfehle jedem, der sich für dieses Thema interessiert, über Werwolf in Westpreußen und Oberschlesien zu lesen. der dunkelste Ort ist unter der Laterne ... beste Grüße

    Ich suche Informationen über die 12. Flak-Division in Ostpreußen im Jahr 1945.

  • Hallo sonnenberg,


    sarkastischerweise würde ich Dir antworten, na klar, wenn die Laterne dunkel ist, weil entweder ausgeschaltet oder die Glühlampe entzwei ist. Das bringt aber nichts fürs Thema. Nach einem Blick in meine Bücher kann ich mich genauer zum Thema ,,Werwolf" in Westpreußen und Oberschlesien äußern, sofern da näher darauf eingegangen wird. Es ist für mich durchaus vorstellbar, dass es gerade in Oberschlesien Aktivitäten der Werwölfe gegeben hat. Schließlich war Oberschlesien bereits in der Zeit nach dem I. WK ein Unruhgebiet. Stichwort Annaberg/Freikorps ,,Oberland".


    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,

    sarkastischerweise würde ich Dir antworten, na klar, wenn die Laterne dunkel ist, weil entweder ausgeschaltet oder die Glühlampe entzwei ist. Das bringt aber nichts fürs Thema.

    Sarkasmus war noch die meine Stärke, aber irgendwie verstehe ich Dich in Deinen letzten Beitrag nicht. Wenn das besagte Buch (belegbare) Inhalte zum Thema Werwolf in Westpreußen und Oberschlesien liefert, ist dieser Hinweis hier doch genau richtig oder was möchtest du uns damit sagen?


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,


    um auf Deinen letzten Post zu antworten. Mir ist nicht klar, was sonnenberg mit seinem Vergleich meint. Auch erschließt sich mir nicht, auf welches Buch er sich bezieht. Vielleicht habe ich das überlesen. Jedenfalls bin ich noch nicht dazu gekommen bei Rose oder Koop nachzuschauen. Habe erst einmal das Buch von Gerlach ,,Durchbruch bei Stalingrad" gelesen.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,

    um auf Deinen letzten Post zu antworten. Mir ist nicht klar, was sonnenberg mit seinem Vergleich meint. Auch erschließt sich mir nicht, auf welches Buch er sich bezieht. Vielleicht habe ich das überlesen. Jedenfalls bin ich noch nicht dazu gekommen bei Rose oder Koop nachzuschauen. Habe erst einmal das Buch von Gerlach ,,Durchbruch bei Stalingrad" gelesen.

    vielen Dank für deine Rückmeldung. Mich persönlich würde es sehr freuen, wenn uns Sonnenberg auch nochmal dazu ein paar Hintergrundinfos geben könnte. Gestern habe ich das besagte Buch auf jeden Fall in einer Schnellsuche nicht gefunden. Eine Inhaltsbeschreibung wäre z.B. sehr hilfreich.


    Gruß

    Michael

  • Hallo,

    wegen Werwolf-Aktivitäten in Westpreußen und Oberschlesien habe ich sowohl bei Rose als auch bei Koop in den entsprechenden Büchern nachgeschaut. Koop schreibt allgemein, dass es zahlreiche Werwolfgruppen jenseits von Oder und Neisse gab. Erheblich mehr, als im Westen des Großdeutschen Reiches. Als Ursachen benennt er, dass der Vormarsch der Roten Armee wesentlich langsamer erfolgte als der Amerikaner. Es fanden sich im Osten des Reiches straffere Strukturen, da die Wehrmacht intensiver in das Werwolf-Geschehen eingebunden war als in den anderen Teilen des Reiches. In den Ostgebieten hatten die SS und Wehrmacht mehr Zeit zum Aufbau des Werwolfes. Hinzu kamen die Massaker an der dt. Zivilbevölkerung durch die vorrückende Rote Armee. Zu Oberschlesien hält Koop fest, dass das Freikorps ,,Oberschlesien"als Ziel hatte, die baldige Wiedereroberung des oberschlesischen Industriegebietes. Die Masse seiner Angehörigen bildete eine in Aufstellung begriffene Panzervernichtungsbrigade des Volkssturmes. Ein kleiner Teil dieser Angehörigen stellte sich für Werwolf -Aufgaben zur Verfügung und nahm über den Gauleiter bzw. Stellvertretenden Gauleiter Kontakt mit Generaloberst Schörner, OB HG ,,Mitte" auf.

    Das Freikorps ,,Oberschlesien" hatte aus dem Industriegebiet Kattowitz/Gleiwitz bis zum 20.03.1945 80 Männer aus den eigenen Reihen für den Werwolf gewonnen. Hinzu kamen 60 Männer aus dem Kreis Teschen, fünfzehn aus der Region Oderberg sowie 6 aus dem raum Rybnik, die zunächst in den Volkssturm überführt wurden. 30 Hitlerjungen aus Niederschlesien sollten den ,,Werwolf" in Oberschlesien verstärken. In Niederschlesien standen rund 250 Werwölfe bereit. Im März 45 waren im Bereich Heeresgruppe Mitte diesseits der Front 21 Werwolf-Gruppen aufgestellt , weitere 24 wurden vorbereitet. 40 Gruppen des ,,Frontaufklärungskommandos 202" und des SS-Jagdverbandes ,,Russland" mit ähnlichen Aufgaben befanden sich ebenfalls im Aufbau. Diese Aufzählung zeigt für mich, dass es keineswegs einfach ist, genau zu zuordnen, wer da wirklich tätig wurde. Ob Werwolf, Frontaufklärung, Jagdverbände, Freikorps oder andere Sondereinheiten. Außerdem erwähnt Koop in seinem Buch eine Organisation ,,Freies Deutschland". Deren Aufgabe war es, bei einem erneuten Krieg, die Westgebiete von Polen los zu reißen. Aktivitäten dieser Leute ist bis 1950 wohl nachweisbar.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    vielen Dank für deine umfangreichen Ausführungen. Auch hier kann man mal wieder sehr gut sehen, dass es noch viele Themen gibt, die nur unzureichend aufgearbeitet sind. Hoffen wir mal, dass sich noch weiteres Material zu diesem Thema finden lässt, was ich persönlich auch äußerst interessant finde.


    Gruß

    Michael

  • Hallo,

    Koop macht in seinem Buch natürlich auch Angaben zu Schulen, wo die Werwölfe im Partisanenkampf unterwiesen wurden. da gab es die Kampfschule Hirschberg am See (Sudetenland). Diese stand in erster Linie dem Volkssturm zur Verfügung. &0 Schüler der SA fanden Platz. Die Werwölfe absolvierten Lehrgänge von 14 Tagen Dauer und waren zusätzlich zu den SA-Leuten untergebracht. Der Leiter der Schule war Inspekteur für Kampfschulen bei Prützmann. In der T-Schule Eger wurden ebenfalls Werwölfe innerhalb von 14 Tagen zu Saboteuren ausgebildet. In der Nachrichtenschule Prag erfolgten unter anderem Unterweisungen an englischen Agentenfunkgeräten für Werwölfe. An der Kampfschule der HJ in Wartha konnte die Anzahl von 80 Teilnehmern pro Lehrgang nicht ausgeschöpft werden, weil nicht genügend Ausbilder zur Verfügung standen. Des Weiteren existierte das Sonderlager Ludwigsdorf bei Hirschberg/Riesengebirge (Niederschlesien). Hier konnten pro Lehrgang 40-50 Werwölfe geschult werden. Selbst in manchen Wehrertüchtigungslagern, wie das in Neukirch-West (Ostsachsen) wurden Werwölfe geschult. An anderen Orten im Reichsgebiet gab es ebenfalls Kampfschulen, an denen Werwolf-Ausbildung erfolgte, wie zum Beispiel in Lübbecke.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Michael,

    die von Dir verlinkten Angaben decken sich mit denen, die Koop in seinem Buch macht und die ich zum großen Teil hier gepostet habe. Beim nochmaligen Sichten ist mir klar geworden, dass es sogar in der Umgebung meiner ehemaligen Heimat zu größeren Werwolf-Aktionen kam. Bspw. wird beschrieben, dass in Liberec, ehemals Reichenberg (Sudeten) noch 1946 mehrere tschechische Polizisten und deutsche Antifaschisten von Werwölfen umgebracht wurden, Das geschah noch vor der Ausweisung der Deutschen. Werwölfe sollen im Bomov-Ausläufer eine stake Position gehalten haben. In Aussig an der Elbe (Usti nad Labem) kam es zur größten Aktion der Werwölfe in diesem Gebiet. Sie sprengten große Mengen strategisches Material in einem Depot für Kriegsmaterial. Dabei kamen zahlreiche Deutsche und Tschechen um. Es brach daraufhin Panik unter der Bevölkerung aus und es kam zu einem Progrom gegen die in der Stadt lebenden Deutschen. Beides konnte nur von der Armee beschwichtigt werden. Über diese Tat berichtete auch der Geheimsender der Werwölfe, der bis Sommer 1945 in Betrieb war, bevor ihn die Amerikaner auf der bayrischen Seite des Böhmerwaldes aushoben. Die tschechischen Sicherheitskräfte fanden im August/September 45 20 geheime Waffenverstecke des Werwolfes und machten etwa 200 jugendliche Werwölfe bei Kampfaktionen dingfest. Koop hält anhand seiner Quellen fest, dass Aussig die ,,inoffizielle Hauptstadt" der sudetendeutschen Werwölfe gewesen sei, obwohl das Hauptquartier der Werwölfe in Reichenberg war. In der Umgebung von Aussig entstanden mehrere große Ausbildungslager. Ab März 45 erfolgte die Aufstellung des Werwolfes überwiegend aus den Reihen der HJ und BDM. Die Ausbildung erfolgte durch erfahrene Frontsoldaten. An entlegenen Orten des Elbsandsteingebirges, des Erzgebirges und im Böhmischen Mittelgebirge erfolgte die Anlage von Waffenverstecken. Belegt ist auch ein Angriff in der Nacht vom 11. auf den 12.05.45 von etwa 30 Deutschen aus der Slowakei auf Aussig. Was aus ihnen wurde, konnte bisher nicht in Erfahrung gebracht werden. All die Geschehnisse in Aussig in der unmittelbaren Nachkriegszeit erklären mir auch ein stückweit, warum so viele deutsche Zivilisten in Aussig ihr Leben verloren. Seinerzeit soll die Elbe blutrot gewesen sein von den Erschlagenen. Das russische und tschechische Sicherheitskräfte rigoros gegen den Werwolf oder vermeintliche Werwölfe vorgingen, ist bekannt. Ähnlich wie die Amerikaner verfielen auch die Russen in eine Art Werwolf-Hysterie. Im Buch stehen zahlreiche Namen von Jugendlichen/Erwachsenen, die nach zermürbenden tagelangen Verhören zugaben dem Werwolf anzugehören. Oft endete es mit Erschießen oder zumindest mit hohen Lagerhaftstrafen in der Sowjetunion oder Speziallagern in der SBZ (Ketschendorf, Jamlitz, Mühlanger, Buchenwald) aus denen nicht viele zurück kehrten. Die zurück kamen, waren gesundheitlich gezeichnet.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,

    finde das Buch von Koop, ,,Himmlers letztes Aufgebot" sehr informativ und natürlich lesenswert. Auch Rose sein Buch ,,Werwolf" enthält wertvolle Hinweise. Wer sich mit dem Thema ,,Werwolf" und Freikorps ,,Adolf Hitler " beschäftigen will, der kommt um diese Publikationen nicht herum. Im nächsten Post von mir werde ich neben dem Osten des Reiches auch den Westen näher beleuchten, was da an spektakulärer Werwolf-Aktionen stattfand.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,

    bei Werwolf-Aktionen im Westen/Süden Deutschland tauchen oft die Ermordung des Aachener Oberbürgermeister, Franz Oppenhoff, oder die ,,Penzberger Mordnacht" auf. Weniger bekannt ist vielleicht, dass Werwölfe auch Zwangsarbeiter in Baden-Würtemberg am Kriegsende erschossen. Das ganze Drama begann damit, dass mit Vorrücken der französischen Truppen im Oberrheintal April 45 die Aufstellung von Werwolf-Gruppen befohlen wurde. So auch im Kreis Lörrach. Dafür zeichnete der frühere HJ-Bannführer Rathäuser verantwortlich. Er bildete 3 Gruppen. Zwei davon sollten Erdbunker als Verstecke für die Werwölfe bauen. Um diese Arbeiten zu forcieren, erfolgte die Abstellung von 10 Zwangsarbeitern zu diesen Arbeiten. Nach Fertigstellung dieser Erdbunker sollten die Zwangsarbeiter ursprünglich durch den Volkssturm exekutiert werden. Dazu kam es nicht, weil dieser sich aufgelöst hatte. Stattdessen befahl Rathäuser einem Teil seiner Werwölfe, die Exekution vorzunehmen. Daraufhin erschossen Werwolf-Angehörige 8 Zwangsarbeiter von hinten. 2 konnten vorher fliehen. Ein weiteres, bekanntes Verbrechen des Werwolfes ist die Ermordung des Pfarrers von St. Trupbert, W. Strohmeyer. Dies geschah auf Veranlassung von W. Perner am 22.04.45. Perner war Angehöriger des SS-Jagdverbandes ,,Süd". Als Verantwortlicher der Tötungsaktion wurde er 1948 zum Tode verurteilt und hingerichtet. Die Zerstörung Freudenstadts am 16.04.45 wegen Widerstands gegen französische Truppen soll auch auf das Wirken von Werwölfen zurück gehen. Hier taucht auch Zöberlein auf, der in der Penzberger Mordnacht ein unrühmliche Rolle spielen wird.

    MfG Wirbelwind