Frontbewährung

  • Hallo an alle,

    hoffentlich habe ich meine Frage hier richtig positioniert.....

    Im 2.WK kamen Offiziersanwärter der Wehrmacht nach Lehrgängen und einer Grundausbildung für 3 Monate an die Front ("Frontbewährung").


    Weiß jemand, wie diese drei Monate genau berechnet wurden?

    Und: Was geschah nach diesen 3 Monaten? Weitere Ausbildung und Lehrgänge, vermute ich. Zumindest in der Theorie.
    Was geschah aber in der Praxis z.B. in den ersten Monaten 1944 in der Sowjetunion? Konnte ein Offiziersanwärter in Frontbewährung wirklich damit rechnen, nach 3 Monaten wieder von der Front zurückbeordert zu werden?

    Ich freue mich auf Hinweise und sage vorab danke!

    Viele Grüße
    Ute

  • Hallo Michael,

    vielen Dank für diesen superspannenden Bericht!! Da hat sich der Autor sehr intensiv mit seiner Vergangenheit auseinandergesetzt, das verdient Anerkennung.

    Du hast mir damit besonders Freude gemacht, weil dort eine Fahnenjunkerschule in Posen erwähnt wird - es heißt von meinem Großvater, dass meine Großmutter ihn in Posen besucht habe, und und ich konnte das bisher nicht zuordnen. Jetzt aber!!

    Die "3 Monate Frontbewährung" habe ich von Wikipedia gelernt und sie decken sich mit Bemerkungen in den Feldpostbriefen meines Großvaters, der davon ausging, dass er nach 3 Monaten wieder zurückversetzt würde.

    Da hilft der Artikel schon, denn er zeigt zum einen, wie Du schreibst, dass der genaue Ablaufplan wohl eher theoretischer Natur war. 45 Tage statt drei Monate! Zum anderen gab es wohl wirklich das, dass auch noch 1944 Offiziersanwärter von der russischen Front zurückbeordert wurden.

    Danke Dir nochmals und viele Grüße
    Ute

  • Hallo Ute,


    es freut mich zu sehen das Dir dieser Bericht etwas weiterhelfen konnte bzw. das er Dir gefallen hat. Vielleicht wird dieser Bereich nochmal von jemand anderen zu diesem Thema erweitert werden können. Ich werde selbstverständlich auch weiterhin die Augen offenhalten ob ich zu diesem noch etwas beitragen kann.


    Mit bestem Gruß


    Michael

  • Hallo Michael, hallo an alle,

    heute habe ich noch einmal meinen Onkel besucht und ein paar weitere Infos zu seinem Vater = meinem Großvater erhalten. Als er verwundet wurde, hatte er wohl seinen Urlaubsschein schon in der Tasche und sollte nach diesem Urlaub zu einem Offizierslehrgang antreten.

    Also nochmal die Fakten in Kürze: Mein Opa war Offiziersanwärter, Fahnenjunker bei seinem Tod im April'44. Frontbewährung ab 17.12.43 "für 3 Monate", am 14.3.44 verwundet. Dazu dann die Info von heute, siehe oben. Ich spekuliere mal: Offizierslehrgang geplant ab 1.4.44, könnte doch gut passen.

    Was meine Fragen beantwortet: Offenbar gab es so etwas wie "3 Monate Frontbewährung", wie auch immer sich das in der Praxis dann genau berechnete, da mag es individuell Abweichungen gegeben haben. Und tatsächlich wurden Soldaten von der Russland-Front heimgeschickt bzw. zur Ausbildung geschickt, auch noch zu diesem Zeitpunkt.

    Ich schreibe das hier, falls mal jemand anders was zu dem Thema sucht..... - Umgekehrt bin ich weiterhin an anderen Lebensläufen oder an Literaturzitaten zu dem Thema interessiert.

    Viele Grüße
    Ute