Adolf Pogoda, Major d.R.

  • Hallo,

    nach Anfrage an die Wast habe ich über meinen Großvater Adolf Pogoda eine letzte Meldung vom 03.10.1942. Mit diesem Datum wurde er als Major der Reserve gemeldet. Vor dieser Zeit war Hauptmann im Offizierslager 56 Prostken (bis 30.06.1942), danach war er in der Kommandatur des Stammlage I F Suwalki (bis 03.10.1942)

    Stab verstärktes Kriegsgefangen-Arbeitsbataillion 182
    - aufgestelltam 15.09.1942 im Wehrkreis X Hamburg-
    Unterstellung: Heerestruppe: Norwegen (Mosjoen) - ohne weitere Angaben-
    Abgang: am 25.11.1944 zur Führer-Reserve Wehrkreis I Königsberg

    Nach Angaben meines Vaters hat er meinen Großvater noch am 18.01.1945 in Königsberg gesehen. Es soll zu diesem Zeitpunkt wieder im aktiven Dienst wohl im westlichen Königsberg gewesen sein.

    Danach gibt es keine Meldungen oder Informationen mehr. Mein Vater hat nun von Oberst Lasch das Buch gelesen, in der Hoffnung dort etwas übe der Verbleib seines Vaters heraus zu finden. Leider negativ.

    In der Hoffnung hier in diesem Formu mehr Erkenntnisse zu bekommen

    Beste Grüße
    Akemi



  • Hallo Akemi,

    ersteinmal herzlich Willkommen im Forum. Dein Anfrage verstehe ich so, das Dein Großvater Adolf Pogoda / letzter Dienstgrad Major d.R. seit Januar 1945 als vermisst gilt( letzte Information von Deinem Vater).
    Und Du suchst jetzt nach evtl. noch hilfreichen Informationen.

    Deine gemachten Angabe sind alle von der WASt in Berlin, Dir auf Anfrage zugegangen sind.

    Mit dem Buch von Oberst Lasch meinst Du sicherlich -So fiel Königsberg- von General Otto Lasch.

    Sicherlich ist es ersteinmal Hilfreich, sich mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.v. in Verbindung zu setzen. Hier kannst Du auf Anfrage sicherlich etwas über den genauen Truppenteil erfahren, immer natürlich vorausgesetzt , er ist dort als gefallen oder vermisst gemeldet.
    .
    Vielleicht kannst Du über den genauen Truppenteil etwas näheres über seinen Verbleib erfahren. Ich habe bei den Recherche über einen im Januar 1945 als vermisst gemeldeten Verwandten, Informationen von ehemaligen Kompanieangehörigen erhalten. Allerdins war dies nur mit der super Unterstützung des Volksbundes möglich, die mir noch lebende Regimentsangehörige der verschiedenen Kompanien ermittelten, die ich dann angerufen habe.

    Sonst check doch mal alles im Internet durch. Überall gibt es Spuren.

    Viel Erfolg

    Gruß
    Martin

  • Hallo Ehrenblatt,

    vielen Dank für die schnelle Antwort.

    Leider hatte die Wast nach dem Abgang am 25.11.1944 keinerlei Informationen mehr zu evtl. Truppenteilen nennen können - und das ist genau das Problem. Keiner in der Familie weiss, wo er danach eingesetzt wurde. Bis zum 13.11.1942 (Meldung 05.03.1941) war Stab II Infanterie-Regiment 240 (aufgestellt Truppenübungsplatz Wahn, Wehrkreis VI Münster) aus dem Infanterie-Regiment 250 früher IV. Landwehr-Infanterie-Regiment 162.
    Unterstellung 106. Infanterie-Division-1941 Heeresgruppe Mitte (Moskau).

    Wenn er am 18.01.1945 wieder im aktiven Dienst gewesen ist, dann gehe ich davon aus, dass es sich um Infanterie handeln muss, obwohl er in den drei Jahren davor immer mit Kriegsgefangenen-Lagern oder Bataillionen zu tun hatte. Hilft die Nummer der Erkennungsmarke? Habe gehört, dass diese nicht wirklich weiterhilft.

    Grüße

    Akemi

  • Hallo Akemi und willkommen im Forum,


    deine Anfrage ist leider nicht leicht zu beantworten geschweige denn das man etwas brauchbares dazu steuern könnte. Ich habe vor kurzem ebenfalls dieses Buch gelesen bzw. vorliegen. Dieses dokumentiert sehr gut die damals im Kessel bestehenden Verhältnisse.


    Es zeigte ebenfalls sehr gut das Durcheinander gerade in Bezug auf die verteidigenden Einheiten. Ich habe z.B. gelesen das zahlreiche zurückflutende Einheiten bzw. versprengte Soldaten aufgegriffen wurden und den bestehenden Einheiten zugeführt wurden um die Ausfälle zu kompensieren.


    Gerade die Einzelverbände wurden oftmals in Kampfgruppen neu zusammengeführt. Ebenso war wohl auch der Personalstamm der VGD davon massiv betroffen, wie z.B.


    die 548 VGD und die 561 Volksgrenadier-Division.



    Etwas besser sah es wohl aber bei der 1. ID der 5. PD und der 69. und 367. ID aus.


    Wenn Du über keine weiterführenden Informationen zur Einheit verfügst wird sich da mit Sicherheit kein Ansatz mehr finden lassen. Könnte es aber vielleicht möglich sein das Du noch über eine Feldpostnummer von einem Brief oder ähnlichem verfügst?


    Lasch hat zur Fertigstellung seines Buches ebenfalls zahlreiche andere Quellen verwendet die sich mit den Kampfhandlungen um Königsberg befassen. Diese sind ebenfalls alle im Buch aufgeführt. Du könntest auch mal prüfen welche Du von diesen ggf. noch einsehen könntest.


    Gruß
    Michael


    PS. Die EKM wird Dich mit hoher wahrscheinlich nicht weiterbringen.


    http://www.wehrmacht-forum.de/showthread.php?t=769


    Alles weitere hat ja bereits Martin angesprochen

  • Hallo, Akemi!


    Ergänzend zum Tip von Martin: Dein Großvater ist in der Tat beim Volksbund in der Online-Datenbank verzeichnet:



    Hier der entsprechende Eintrag:



    Selber suchen kannst Du hier: http://www.volksbund.de/graebersuche/content_suche.asp


    Rufe bitte beim Volksbund an und frage dort nach dem letzten Truppenteil. Gebe die "Aktenzeichennummer" aus der Online-Datenbank beim Telefonat mit an: P3627887 Mal schauen, was man Dir da so sagt.


    Offensichtlich ist Adolf Pogoda auch beim Deutschen Roten Kreuz registriert. Wende Dich schriftlich an den DRK-Suchdienst (das empfiehlt ja auch der Volksbund) und frage dort nach Unterlagen über Deinen Opa. Frage dort bitte auch ausdrücklich nach den russischen Kriegsgefangenenunterlagen und ob Dein Opa in diesen verzeichnet ist. Bearbeitungsdauer: Über ein Jahr. Überlege also gut, was Du vom Suchdienst wissen möchtest und formuliere Deine Anfrage ausführlich! Sonst hast Du nach einem Jahr eine Auskunft, mit der Du nichts anfangen kannst. ;) Über die Arbeit und die Auskünfte des Suchdienstes kannst Du dich im Internet informieren. Ich selber habe dort noch nicht wirklich angefragt.


    Da Dein Opa zuletzt Major war, hast Du vielleicht schon beim Militärarchiv in Freiburg angefragt? Liegt dort etwas über Adolf P. vor?
    Wenn Du dort noch nicht angefragt haben solltest, so warte mit einer Anfrage, bis Du den letzten Truppenteil Deines Opas weißt. Dann kann man Dir im Militärarchiv auch gleich was über diese Enheit und deren Verwendung/Einsätze raussuchen - sofern überhaupt etwas darüber vorhanden ist.



    Soweit von mir.


    Gruß Dagmar

  • Hallo Akemi,


    ich habe noch einen sehr interessanten Ansatz zu der damals herrschenden Truppenthematik im Kessel gefunden:


    Durch dem Zusammenbruch der Ostfront wurden alle versprengten Einheiten und Soldaten in diesem Bereich durch den Streifendienst dem Aufstellungstab Würdig zugeführt. Dieser konnte nur basierend auf diesen Soldaten binnen 8 Tagen 8 komplette Infanterie-Btl. einsatzbereit melden.


    Später wurden noch zwei weitere Aufstellungstäbe gebildet. Den Schätzungen Lasch zur Folge wurden in der betr. Zeit ca. 30.000 Mann diesem Frontabschnitt zugeführt.


    Gruß
    Michael


    Quelle: So fiel Königsberg von. O. Lasch

  • Hallo zusammen,

    zunächt einal vielen Dank für die hilfreichen Informationen.

    Vielen Dank Dagmar für die Suche beim Volksbund. Die Orte der Vermisstenmeldung habe ich versucht zu finden, um für meinen Vater den näheren Einsatzraum einzugrenzen. Die Suche nach seinem Vater lässt ihn auch mit mittlerweile 85 Jahren wohl nicht los.

    Königsberg ist klar
    Nautzken habe ich gefunden (heisst heut Dobrino)
    Ellakrug gibt es in der geschriebenen Forn nicht. Ich gehe jedoch davon aus, dass es sich um "Ellerkrug" handelt, einen ehemaligen Gutsbezirk (gehörte zu Powenden, jetzt Chrabrovo und da liegt der heutige Flughafen von Kaliningrad)
    Bei "Molchengen" finde ich gar nichts.
    Die Eingrenzung mit den den drei gefundenen Orten ergibt ein Raum nord-östlich von Köngisberg Richtung Kuhrische Nehrung / Samland.

    Das Militärarchiv werde ich anschreiben (telefonisch hatte ich dort schn mal Kontakt aufgenommen )und den Volksbund werde ich mal anrufen. Auch den Suchdienst vom DRK werde ich nochmals anschreiben.

    Eine letzte Feldpostnummer versuche ich mal ausfindig zu machen, wenn demnächst meine Eltern besuche.

    Die Ergebnisse stelle ich dann ein.

    Grüße
    Akemi

  • Hallo Akemi,


    also basierend auf dem vorhandenen Kartenmaterial ist auf jeden Fall gut zu sehen das die 367. ID den nordöstlichen Abschnitt (Richtung Nautzken) der Front längere Zeit verteidigt hat. Dazu kamen dann natürlich noch die in diesem Frontabschnitt vorhandenen Sperrforts.


    Gruß
    Michael