Guten Tag zusammen,
Schriftverkehr zwischen dem Reichskommissar und Gebietskommissaren im Ostland, wobei das wohl vorangehende Schreiben des Reichsschatzmeisters Schwarz nicht in der Akte enthalten ist. Aber das ist meiner Meinung nach kein Versäumnis. Dieser Briefwechsel spricht für sich.
Abschrift und Bearbeitung
Quelle: germandocsinrussia
Berlin, den 19.08.1942
Arbeitsbereich Osten
der NSDAP.
Stellungnahme
an Reichsleiter Rosenberg
Rauchst. 17
Betr.: Schreiben des Reichsschatzmeisters Schwarz vom 13.08.42 betreffend Lotterien im Ostland.
Nach meiner Auffassung handelt es sich, da die Lotterien zu Gunsten der einheimischen Selbsthilfe-Werke veranstaltet werden sollen, nicht um eine Angelegenheit, die den Arbeitsbereich betrifft.
Es ist hier die Zuständigkeit des Ministeriums gegeben.
Ich würde jedoch vorschlagen, hier vor allem die Stellungnahme der NS-Volkswohlfahrt (Parteigenosse Degenhardt) zu verlangen.
Der Reichsschatzmeisters würde in diesem Fall nur über die technische Durchführung derartiger Lotterien Auskunft und Aufklärung geben. Im übrigen ist es mir nicht recht verständlich, dass Generalkommissare im gegenwärtigen Augenblick nicht wesentlichere Dinge zu erledigen haben als die Frage der Sammlung für die einheimische Bevölkerung.
Schmidt
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Stabsleiter
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Berlin, den 15.09.1942
RMfdbO.
II 4 c 1386
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Stellungnahme
An
Herrn Reichsminister Rosenberg
Ministerbüro
Betr.: Lotterie der lettischen und estnischen Volkshilfe.
Bezug: Schreiben des Reichsschatzmeisters vom 13.8.42
und Schreiben des Arbeitsbereichs Osten der NSDAP vom 19.8.1942.
In Absatz 2 Ziffer 1 - 8 des Erlasses vom 25.5.1942 - II 2 3683 II 4 495- über die Errichteten der einheimischen Selbsthilfewerke in den Generalkommissariaten Estland, Lettland und Litauen sind die Aufgaben dieser Selbsthilfeorganisationen festgelegt. Die Aufgabenstellung der ESW., sieht die Durchführung von Lotterien zugunsten der ESW. jedoch nicht vor.
Nach Art und Form der vom Reichsschatzmeister angeordneten WHW-Lotterie in Lettland und Estland eine Lotterie nachzuahmen, halte ich nicht für richtig. Die Selbsthilfewerke nehmen unter dem Motto „Ein Volk hilft sich selbst“ und dem Schutz der Generalkommissare ein Tempo an, dass m. E. politisch nicht erwünscht sein kann. Die einheimischen Selbsthilfewerke sind durch ihre bestimmte Aufgabenstellung auch ohne Durchführung einer Lotterie in der Lage, durch Sammelmaßnahmen Geld zu beschaffen.
Die im Reich geübte Form des WHW und insbesondere die Benennung der sozialen Maßnahmen brauchen keine direkte Nachahmung zu erfahren.
Degenfeld
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