Seilzuggerät - Erfahrungsbericht

  • Guten Tag zusammen,



    Aus einer Akte zum Einsatz über Seilzuggeräte

    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Abschrift


    Geheim !


    3./ Pi. 52

    O.U., den 13.01.1941


    Betr. : Erfahrungsbericht über Seilzuggerät Modell 120


    Bezug: Schreiben Pi. Batl. 52 vom 09.01.1941


    An das

    Pionier -Bataillon 52


    Mit dem Seilzuggerät Modell 120 ist wiederholt geübt worden. Es wurde dabei folgendes festgestellt:


    A. Allgemeines:

    Das Gerät ist brauchbar und auch von wenig geschulten Kräften leicht zu handhaben. Auch die Verwendung über größere Entfernungen hat sich bewährt.


    B. Mängel:

    Es wurden folgende Mängel festgestellt:


    1. Die Verankerung der Berg- und Talstation genügt bei weichem Untergrund oder Sand nicht. Regelmäßig lösten sich beim Anspannen die Ankerpfähle, und es konnte nicht die vorgeschriebenen Spannung des Trage- und Transportseiles erreicht werden. Erst nach Einbau von je 3 Ankerplatten des Fährseilgeräts der Brückenkolonne auf jeder Station hielt die Verankerung. Ob die normale Verankerung sich bei festem Boden bewährt, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.


    Vorschlag zur Verbesserung:

    Bei Einsatz des Gerätes in weniger festem Gelände müsste eine Verankerung ähnlich der vom Fährseilgerät geschaffen werden.


    2. Die Verankerung an den Stützen der Berg- und Talstation ist unzureichend, da besonders die äußere Verspannung sich ständig lockerte.


    Vorschlag zur Verbesserung:

    a) längere Verankerungspfähle

    b) statt der sich häufig lockernden Spannschlösser, Anbringen einer Schraubverspannung.


    Sonstiges:

    Erfahrungen mit Raketenwurfgeräten liegen nicht vor, da das gelieferte Gerät unvollständig ist.


    I.V.

    gez. Unterschrift

    Leutnant ( Ek. )



    Gruß Marga

  • Guten Abend zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Abschrift


    Geheime Kommandosache


    O.U., den 14.01.1941


    Pionier-Bataillon 260


    Betr. Erprobung des Seilzuggeräts


    1.) Nach den bisher gemachten Erfahrungen ist das Seilzuggerät für das Anlandbringen von Schiffsladungen über See nicht geeignet. Entsprechend seiner Eigenart als Hilfsgerät im Gebirge mit einer Tal - und Bergstation hat das Gerät von dem Ausgangs- bis zum Endpunkt keine weiteren Unterstützungen, da sowohl Trage - als auch Zugseil mit großem Höhenunterschied freitragend eingebaut sind.


    2.) Für die Handhabung des Gerätes ist eine gleichbleibende Höchstspannung sowohl für Zug - als auch Tragseil, die beide durch verschiedene Spannungsmesser kontrolliert werden, Voraussetzung.


    3.) Zur Erzielung dieser Spannung müssen daher beide Endstationen festbleibend verankert sein. Versuche hierzu an der Küste haben bisher gezeigt, dass sogar die für das Gerät vorgesehene Verankerung infolge der anderen Bodenverhältnisse als im Gebirge nicht ausreicht und durch behelfsmäßige zusätzliche Verankerung verstärkt werden muss.


    4.) Eine Befestigung am Mast eines Schiffes ist

    a) aus den vorerwähnten Gründen,

    b) wegen der horizontalen Lage der Seile,

    nicht möglich.


    Die Einrichtung der sogenannten Talstation ist so kompliziert, dass sie sowohl Raum - als auch konstruktions - mäßig auf einem Schiff nicht einzubauen ist. Durch den Einbau der Talstation auf einem Schiff ist die Transporteinrichtung Schwankungen unterworfen, wodurch eine betriebssichere Handhabung nicht gewährleistet ist. Geringe Veränderungen des Standortes des Schiffes haben ein Durchhängen der Seile zur Folge, sodass die darunter hängende Ladung zum Teil unter Wasser taucht. Wind und Wasser sind zudem in der Lage, größere Schwankungen hervorzurufen, die ihrerseits die am Strand verankerte Bergstation losreißen.


    gez. Ziegelmayer




    Gruß Marga