Unteroffizier-Schulen der Luftwaffe

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    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Berlin W 50, den 16.05.1941

    Nürnbergerstr. 39/40

    Fernspr. 12 00 47 App. 84/1833


    D. R. d. L. u. Ob. d. L.

    L. In. 10

    Kommando der Unteroffizier-Schulen

    und Unteroffizier-Vorschulen der Luftwaffe

    Gr. Ia Az. 11 Br.B.Nr. 197/41 geh.


    Bezug: D.R.d.L.u.Ob.d.L. Gen. Qu.2.Abt.

    Az. 11 b 30/11 Nr. 8139/40 geh. (IIN) vom 26.12.1940


    Betr.: Aufstellung des Kommandos der Unteroffizier-Schulen und Unteroffizier-Vorschulen der Luftwaffe


    Die vom Generalstab der Luftwaffe befohlene Aufstellung von Unteroffizier-Schulen und Unteroffizier-Vorschulen ist soweit durchgeführt, dass die Unteroffizier-Vorschule 1 mit etwa 1000 Unteroffiziervorschüler nunmehr in Annaberg/Erzgebirge und Hubertusburg zum Anlaufen kommt.


    Es ist beabsichtigt, eine zweite Unteroffizier-Vorschule zum 1. Oktober 1941 in das Kloster Stetten zu legen. Auch hierfür sind zunächst 1000 Unteroffziervorschüler vorgesehen. Die weiteren Schulen 3 und 4 sollen zum 1. April 1942, falls es gelingt entsprechende Liegenschaften frei zu machen, aufgestellt werden.


    Für die Unteroffizier- Vorschulen 1 und 2 ist der Ersatz bereits sichergestellt, für die Unteroffizier-Vorschulen 3 und 4 jedoch noch nicht.


    Aus besonderen Gründen wird darauf verzichtet, in der Presse eine Werbung für die Unteroffizier-Vorschulen der Luftwaffe aufzuziehen. Voraussichtlich wird es auch gar nicht nötig sein, weil schon jetzt — nachdem sich herumgesprochen hat, dass auch die Luftwaffe Unteroffizier-Vorschulen eröffnet — fast täglich 50 bis 100 Jungen sich für diese Vorschulen melden.


    Es unterliegt keinem Zweifel, dass das für diese Unteroffizier-Vorschulen ausgesuchte Material in jeder Hinsicht erstklassig sein muss. Das Kommando der Unteroffizier-Vorschulen der Luftwaffe legt besonderen Wert darauf, dass in erster Linie Söhne von Angehörigen der Luftwaffe aller Art (also auch Gefolgschaftsmitglieder) bevorzugt für diese Schulen ausgesucht werden, weil deren Söhne schon ein besonderes Interesse für die Luftwaffe besitzen.


    Ferner betrachtet es das Kommando der Luftwaffe als Ehrensache, Söhne gefallener Angehöriger der Luftwaffe bei entsprechender Eignung in erster Linie einzustellen.


    Was den Unteroffiziervorschülern geboten wird, welche Anforderungen gestellt werden, welche Verpflichtungen einzugehen sind usw. ist aus beiliegendem Merkblatt * zu ersehen. Es wird gebeten, den unterstellten Dienststellen dieses Merkblatt zuzuleiten. Sollten nicht genügend Exemplare dieses Merkblattes mitgesandt sein, können weitere Merkblätter beim Kommando angefordert werden.


    Es wird ferner gebeten, bei den Truppenteilen gelegentlich eines Dienstunterrichts und bei Gefolgschaftsbesprechungen usw. sämtliche Angehörige der Luftwaffe, die Söhne haben, die Ostern 1942 die Volksschule verlassen, besonders auf die Unteroffizier-Vorschulen der Luftwaffe hinzuweisen und dabei zu betonen, dass bei Bewerbungsgesuchen, die den Wehrbezirkskommandos und Wehrmeldeämtern zuzuleiten sind, angegeben wird, dass es sich um Söhne von Angehörigen der Luftwaffe handelt, damit diese Gesuche schnellstens und bevorzugt bearbeitet werden.


    I.A.

    gez. Tschoeltsch


    F.d.R.

    gez. Joest

    Major


    * Merkblatt liegt nicht bei.



    Gruß Marga