Hallo Allerseits,

Abschrift und Bearbeitung!

Oberkommando der Kriegsmarine

Berlin, den 29.09.1941

Merkblatt Expressgut-Bestimmungen

Im Allgemeinen ist der Versand von Wehrmacht-Nachschubsendungen als „Expressgut“ für die Dauer des Krieges nicht zulässig (vgl. Merkheft für die Kriegsdauer zu Marine-Dienstvorschrift 287 Teil 2 VIII 5.).

Im Einvernehmen mit dem Reichs-Verkehrsministerium werden Ausnahmen zugelassen. Diese Ausnahmen beziehen sich jedoch lediglich auf Güter, deren beschleunigte Versendung an eingesetzte oder für den sofortigen Einsatz bestimmte Einheiten (U-Boote usw.) erforderlich sind.

Das Einzelgewicht für Expressgut darf, ebenso wie für Eilgut, höchstens 50 kg betragen. Ausnahmen sind nur in besonders dringenden Fällen möglich und sofern die pünktliche Durchführung der Reisezüge durch das Ein-, Um- und Ausladen schwerer Stücke nicht gefährdet wird.

Bei Versand von Expressgut im Gewicht über 50 kg ist zweckmäßig einen Begleiter, bei über 100 kg sind zwei Begleiter mitzugeben, die für Ein-, Um- und Ausladung des Gutes der Reichsbahn zur Verfügung stehen. In solchen Fällen ist der „Große Wehrmacht-Fahrschein“ zu benutzen.

In allen Fällen der Versendung von Expressgut mit Übergewicht ist das Einverständnis der zuständigen Reichsbahn-Direktion einzuholen.

(Für Berlin: R.B.D. Berlin, Großadmiral von Köster Ufer 1 - 3, Oberinspektor Czechowski, Tel. 19 5271 J2 8840 App. 32819.)

Soll Expressgut nach oder durch Italien, Rumänien oder Bulgarien versandt werden, ist in jedem Falle je 1 großer Wehrmacht-Fahrschein für die gesamte Strecke und für die im Auslande von der Grenze bis zum Bestimmungsbahnhof zurückzulegende Strecke auszufertigen.

Bei Versand nach allen anderen Ländern (besetzten Gebieten) ist nur ein großer Wehrmacht-Fahrschein vom Absende- bis zum Empfangsbahnhof erforderlich.

(OKM Skl Qu A III f 7206/41 geheim)

Quelle: germandocsinrussia

Gruß

Antje