Hallo Allerseits,
Abschrift und Bearbeitung!
Grenadier-Regiment 406
Tross 459/44 geheim
Ortsunterkunft, den 18.07.1944
Bezug: 201. Sicherungs-Division
Ia Nr. 2430/44 geheim vom 15.07.1944
Verbleib von Grenadier-Regiment 406
An 201. Sicherungs-Division
Über die letzte Verbindung, die Angehörige des Trosses Grenadier-Regiment 406 mit den Gefechtsteilen, insbesondere Regiments-Gefechtsstand hatten, wird wie folgt berichtet:
Am 27.06.1944, 23.00 Uhr waren Stabsveterinär Dr. Menslage und Oberleutnant Kiehl beim Regiments-Gefechtsstand Oberstleutnant von Papen in Samoschje, 17 km Ostsüdost Lepel. Es waren sämtliche Herren des Regiments-Stabes und die Führer und Adjutanten des II., III. Bataillons und der 14. Kompanie zugegen.
Hauptmann Beier, Kommandeur III./406 war im Laufe des Vormittages durch Mine verwundet und ins Lazarett geschafft worden. Es bestand keine Funkverbindung zu höheren Dienststellen.
Es wurden gerade 2 Offiziere vom Sicherungs-Regiment 601 eingewiesen, die Höhe 226,9 zu besetzen. Panzerbrechende Waffen waren nicht vorhanden. Die Geschütze der 14./406 waren durch Feindeinwirkung vernichtet, nachdem sie vorher 2 feindliche Panzer in Brand geschossen hatten.
Beim Regiment lag ein Befehl von der Kampfgruppe von Monteton vor, den Gefechtsstand weiter nach Süden zu verlegen. Oberstleutnant von Papen befahl daraufhin Sagliniki als Regiments-Gefechtsstand, wohin sich der Regiments-Stab zu Fuß um 23.30 Uhr in Marsch setzte.
Es hieß, dass im Rücken des Regiments starke Bandengruppen vorhanden seien. Teile des Regiments waren im Laufe des Tages schon von starken Banden im Rücken und in der Flanke angegriffen worden.
Stabsveterinär Dr. Menslage und Oberleutnant Kiehl begaben sich dann auf ausdrücklichen Befehl von Oberstleutnant von Papen zum Gefechts-Tross, der sich 2 km West Tscherzy befand.
Als um 01.00 Uhr des 28.06. der Gefechts-Tross des II./406 über Adamowka in Südost Richtung Verpflegung verschaffen wollte, stieß er bereits auf russische Panzer und Infanterie und eine Verbindung war nicht mehr möglich.
Kurz darauf erschienen in Tscherzy 2 feuernde russische Panzer, worauf sich der Gefechts-Tross in Richtung Lepel in Marsch setzte. Seitdem fehlt von diesen Teilen des Regiments jede Nachricht.
Das I./406 unter Hauptmann Graf von Hagen war am 28.06. 5 km Süd Lepel zur Verfügung des Kampfkommandanten von Lepel in Reserve gehalten worden. Gegen Abend des 28.06. nach Sprengung der Lepeler Brücken, zog sich Graf von Hagen auf Befehl von Oberst von Monteton mit dem Bataillon einschließlich Gefechts-Tross über die Essa in westliche Richtung zurück.
Um 24.00 Uhr war Stabsveterinär Dr. Menslage zur Verbindungsaufnahme beim Bataillon im Walde Südwest Gorodez. Es hieß, dass am nächsten Tage ein Gegenstoß auf Lepel geplant sei.
Gegen 02.00 Uhr des 29.06. erschien der Feind mit starken Teilen in Gorodez, worauf sich der Gefechts-Tross, der sich im Waldstück Gorodez befand, durch die Sumpfwälder in Nordwest Richtung zurückzog. Seitdem fehlt ebenfalls vom I./406, dem die 13./406 zugeteilt war, jede Nachricht.
gez. Kiehl
Oberleutnant und Kompanie-Chef
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201. Sicherungs-Division
IIa Nr. 2457/44 geheim
Divisions-Stabsquartier, den 24.07.1944
Geheim!
Dem Panzer-Armee-Oberkommando 3 vorstehende Abschrift mit der Bitte um Kenntnisnahme.
Die Division bittet beim Armee-Oberkommando 4 Nachforschungen über den Verbleib etwaiger Teile bzw. Versprengter des Grenadier-Regiments 406 anstellen zu lassen.
Für das Divisions-Kommando
Der erste Generalstabsoffizier
…
Quelle: Nara
Gruß
Antje
