französischer Stabzünder (piquet antichar)

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Oberkommando des Heeres

    Generalstab des Heeres

    Abteilung Fremde Heere Ost / Gen d Pi u Fest b Ob d H

    Az. 34 V Pi 2

    Nr. 1684/40 geheim

    Hauptquartier, den 18.04.1940


    VII. Der französische Stabzünder (piquet antichar)


    Der französische Stabzünder ist ein Abknickzünder und zum Aufsetzen von Verlängerungsstücken eingerichtet. Er findet Anwendung für behelfsmäßige Kampfwagengeschoßminen, besonders bei artilleriegeschossen verschiedenen Kalibers. Das Vorhandensein von piquets antichars war bisher nur allgemein bekannt (siehe Merkblatt über fremde Panzerabwehrminen vom 20.12.1939). Das Gewinde des Stabzünders paßt auch in die französische 8,1 cm Wurfgranate, nicht aber in die französischen 1- und 2-Zünderminen.


    Mit seinem Vorkommen in Hindernissen aller Art besonders Kampfwagenhindernissen auch als Hindernispfahl getarnt sowie im Gelände mit über 20 cm hoher Bewachsung muß gerechnet werden.


    Der Einbau in Schienenhindernissen erfolgt unmittelbar hinter der Schiene.


    Wirkung: Durch Umfahren der piquets antichars wird der Zünder geknickt und betätigt und die Detonation der Ladung herbeigeführt.


    Die entsprechenden Hinweise im Merkblatt über fremde Panzerabwehrminen vom 20.12.1939 sind sinngemäß zu berichtigen.


    Beschreibung:


    Die Hülse des Stabzünders ist aus mehreren Teilen zusammengeschraubt. An der Stirnseite des Zünderkopfes befindet sich eine Aufdrehung für die Schlagbolzenmutter a).


    Sie ist durch einen Stift gegen Verdrehen und selbsttätiges Lösen gesichert und beim zusammengesetzten Zünder mit Dichtungsmasse vergossen. Seitlich ist in dem Kopfstück eine Halteschraube b) für den Bajonettverschluß eines Verlängerungsrohres (Hindernispfahl) eingeschraubt.


    In das zweite Stück ist eine Ringnute c) eingedreht (Knickrille). Im vierten Stück befinden sich zwei gegenüberliegende Schlitze d) für den Sicherungsschieber h). Der Schlagbolzen e) wird durch die Schlagbolzenmutter a) am Zünderkopf bei gespannter Schlagbolzenfeder g) gehalten. Auslösung des Schlagbolzens erfolgt durch Bruch an der Knickstelle f), die beim zusammengesetzten Zünder in gleicher Höhe mit der Knickrille c) der Hülse liegt.


    Der Sicherungsschieber h) dient zum Auffangen des Schlagbolzens bei vorzeitigem unbeabsichtigtem Bruch des Schaftes an der Knickstelle. Bei gebrochenem Schlagbolzen faßt die Schlagbolzenspitze in das Langloch des Schiebers und verhindert ein Entsichern.


    Für die Richtigkeit

    Mally

    Major


    I.A.

    Abberger


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje