Personeller Bedarf der Wehrmacht Jahrgänge 1919, 1920 - Ausbildung 1940

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Personeller Bedarf der Wehrmacht Jahrgänge 1919, 1920 - 1940


    Der Oberbefehlshaber des Heeres

    General-Stab / Ausbildung Abteilung (Ia)

    Hauptquartier O.K.H., den 21.09.1940


    Geheim!


    Rekrutenausbildung der Jahrgänge 1919 und 1920


    Im Herbst dieses Jahres kommen mit den Jahrgängen 1919 (letztes Drittel) und 1920 junge Jahrgänge zur Einstellung, die ihre aktive Dienstzeit im Kriege beginnen. Sie müssen eine sorgfältige, der Friedensausbildung möglichst angeglichene Grundausbildung erhalten.


    Die Ausbildung findet zum Teil im Ersatzheer statt, zum Teil muss sie im Ersatzheer begonnen und im Feldheer beendet werden, zum Teil wird sie ganz bei Divisionen des Feldheeres durchgeführt. Trotz der damit gegebenen verschiedenen Vorbedingungen muss eine einheitlich gute Ausbildung erreicht werden. Hierfür gelten folgende Richtlinien:


    1.) Der Rekrut ist zum feldverwendungsfähigen Kämpfer für den Bewegungskrieg, in erster Linie für den Angriff auszuzubilden und zur Härte gegen Anstrengungen zu erziehen. In den Besonderheiten des Kampfes um Ortschaften und Wälder, sowie des Kampfes bei Dunkelheit ist er zu schulen. Soldatische Auffassung und straffe soldatische Haltung in Auftreten und Gruß müssen bei Abschluß der Ausbildung erreicht sein.


    Die Exerzierausbildung hat sich während der Rekrutenausbildung auf die für Erziehung des Mannes, für geschlossene Bewegungen und straffes Auftreten in der Öffentlichkeit notwendigen Ordnungsübungen und die Griffe „Das Gewehr über" und „Gewehr ab" zu beschränken. Eine Ausbildung im Exerziermarsch und im Präsentiergriff darf erst mit Einsetzen der Verbandsausbildung erfolgen. Das dieser Ausbildung bisher entgegenstehende Verbot hebe ich auf.


    2.) Die Ausbildungszeit beträgt 3 Monate, für die Panzertruppe wie bisher 4 Monate.


    3.) Maßgebend für die Ausbildung im Einzelnen sind die Ausbildungspläne für die Achtwochenausbildung im Ersatzheer. In Anlehnung an sie ist die Grundausbildung auf 3 Monate auszudehnen. Die gewonnene Zeit ist in erster Linie zur Vertiefung der Gefechtsausbildung, daneben auch zur Festigung der formalen Ausbildung auszunutzen.


    Als Anhalt für die Erweiterung der Achtwochenausbildung können die Richtlinien der anliegenden Verfügung dienen.


    Truppenteile des Feldheeres, die über die Ausbildungspläne für die Ausbildung im Ersatzheer nicht verfügen, fordern diese rechtzeitig bei den Stellvertretenden Generalkommandos an.


    4.) Im Ersatzheer sind, wenn nicht zwingende Gründe entgegenstehen, in getrennten Ausbildungsgruppen zusammenzuzufassen:


    a) Rekruten, die ihre Ausbildung geschlossen im Ersatzheer erhalten;

    b) Rekruten, die nach etwa 8 Wochen Ausbildung Anfang Dezember zu Neuaufstellungen der 12. Welle übertreten und dort ihre Ausbildung vollenden.


    Für die Rekruten unter a) kann Ausbildung im Exerziermarsch, Präsentiergriff und Standortwachdienst nach Abschluss der dreimonatlichen Grundausbildung vorgesehen werden, wenn über diese hinaus noch weitere Zeit für die Ausbildung bei den Ersatztruppenteilen zur Verfügung steht. Die Anordnungen hierzu erlässt Chef Heeres-Rüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres.


    5.) Die Rekrutenausbildung bei den im Oktober Stammabgaben leistenden Divisionen 1. und 4. Welle und bei den Neuaufstellungen der 11. Welle ist etwa Mitte Januar 1941 abzuschließen.


    6.) Die Neuaufstellungen der 12. Welle übernehmen die Rekruten von den Ersatztruppenteilen Anfang Dezember und bringen ihre Ausbildung bis zum 15.02.1941 zum Abschluss. Durch rechtzeitige - möglichst persönliche - Fühlungnahme der Kommandeure mit den Ersatztruppenteilen ist sicherzustellen, dass die Ausbildung sich folgerichtig an die des Ersatzheeres anschließt, und dass unnötige und abstumpfende Wiederholungen vermieden werden.


    Chef Heeres-Rüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres teilt hierzu zeitgerecht den Truppenteilen der 12. Welle die für die Ersatzgestellung zuständigen Ersatztruppenteile mit.


    Die die Ausbildung leitenden Kommandeure und die mit der Überwachung der Ausbildung beauftragter Dienststellen sind mir dafür verantwortlich, dass die Ausbildung einheitlich nach vorstehenden Richtlinien erfolgt. Sie tragen dafür Sorge, dass trotz der Schwierigkeiten, die sich im Zusammenhang mit den organisatorischen Vorhaben ergeben können, eine dreimonatliche Grundausbildung sichergestellt bleibt.


    von Brauchitsch


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: