Herbert Löffel, Matrosenobergefreiter

  • Hallo


    Ein bekannter von mir fragte mich, ob ich ihm helfen könnte bei der Familienforschung zu seinem Großonkel.


    Bei der Wohnungsräumung der Oma wurden Dokumente, Briefe und ein Bild gefunden


    Der Großonkel soll in Russicher Gefangenschaft gestorben sein, ein Bild seiner Mutter hatte er immer bei sich und hatte es versteckt.


    Bei der Lagerräumung wurde diese Bild gefunden, durch eine Deutschen Zwangsarbeiter.


    Diese Angaben sind von meinem Bekannten.


    Im Anhang: Bild Dokumente Brief


    Quelle: Eigentum Löffel


    Vielleicht können wir einiges zusammentragen zu Herbert Löffel.


    Zb. Welches Schiff oder Verwendung Einsatzorte.


    Würde mich freuen wenn ihr mir helfen könnt.


    Anfrage bei Bundesarchiv wurde gemacht.


    PS. Den Brief kann ich leider nicht lesen.


    Gruß Peter

  • Hallo Peter,


    den Namen habe ich wie gewünscht in Löffel geändert. Leider stehen in dem Heimkehrer- Dokumenten der Name Löffler. Habt ihr den Namen beim Bundesarchiv mit angegeben?


    Den Brief transkribiere ich dir gleich.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Peter,


    von meiner Seite mal die Aufschlüsselung der Feldpostnummer:


    04306

    (28.4.1940-14.9.1940) 1. Kompanie Marine-Artillerie-Abteilung 205,


    https://www.lexikon-der-wehrma…Abt/MarineArtAbt205-R.htm


    (1.2.1941-11.7.1941) 1. Kompanie Marine-Artillerie-Abteilung 621,

    (12.7.1941-26.1.1942) 1. Batterie Marine-Artillerie-Abteilung 621,


    https://www.lexikon-der-wehrma…Abt/MarineArtAbt621-R.htm


    (25.1.1943-31.7.1943) Batterie Tirpitz (Marine).


    Gruß

    Michael

  • Nachtrag:


    ich kann noch ein paar ergänzende Information zum Portrait geben. Es zeigt ihn als Obergefreiten mit einem Laufbahnabzeichen was aber im Prinzip nicht zu dieser FPN passt. Ich gehe mal davon aus, dass wir hier einen einen fünfzackigen Stern sehen, der für eine Bootsmannslaufbahn stehen würde. Das hätte aber nichts mit einer artilleristischen Laufbahn zu tun gehabt, sondern mit einem Dienst auf See.


    Diese Aufnahme kann auf Basis vom Mützenband erst nach dem 01.11.1938 entstanden sein.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Peter,


    es folgt der transkribierte Brief an Frau Löffel. Ich habe es eins zu eins übernommen. Alles was kursiv ist, musste ich annehmen. Aufgrund des besseren Verständnisses habe ich Absätze eingebunden.


    Gruß

    Antje


    Grüß Gott, liebe Frau Löffel!


    Heut Mittag habe ich Ihren Lieben Brief erhalten. Er hat mich aber so in Aufregung gebracht und so erschüttert, daß ich Ihnen alsbald schreiben will.


    Was soll man zu diesem komplizierten Falle sagen? Warum hat man Ihnen vom Roten Kreuz nicht sofort noch 1949 geschrieben, als der Heimkehrer seinen Brief abgegeben hatte? Ihre Anschrift stand doch auf dem Bilde. Und wer mag auf das Bild geschrieben haben: gestorben 1945? Wohl einer der Kameraden, die das Säckchen dann auch in die Mauer gesteckt haben.


    Ich habe mir Ihren Brief ein paar lesen müssen, bis ich alles erfaßt und das mir so Unerwartete und unmöglich Erscheinende verstanden hatte.


    Jedenfalls fühle ich aufs innigste mit Ihnen und nehme an Ihrem Schmerze herzlichen Anteil. Ich weiß, was Sie, wenn sich die Nachricht als wahr herausstellen sollte, an ihm verloren haben.


    Mit der Hedwig können Sie sprechen und ihm das gleiche Zeugnis ausstellen, das sie ihrem bei Wahlstatt gefallenen Sohn Heinrich ausstellte, als sie sprach: „Er hat mich nie betrübt.“ Und ich als sein Pfarrer kann mich dem nur anschließen. Auch mir hat er nie Anlaß gegeben zu irgend einem Tadel. Gern habe ich stets an ihn gedacht und gedenke auch weiter seiner als einer meiner besten Jünglinge.


    Möge Gott Sie und seine Geschwister trösten mit seinem reichsten Troste. Denken Sie nur nicht allzuviel auch über das, was er hat leiden müssen. Nun ist so alles überstanden; seines Lohnes wird er nicht entbehren müssen, und einst werden Sie ihn wiedererhalten, schöner und strahlender als sie ihn haben hingeben müssen.


    „Wer an mich glaube“ - so schrieb der Herr - „der wird leben, auch wenn er stirbt. Und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben.“


    So wollen halt die Nachwehen dieses unseligen Krieges, der soviel unschuldige Opfer forderte, nicht aufhören. Und weinende wird es geben, auch in unserer Gemeinde, die immer noch hoffen und eines Tages doch die so schwer entäuschende Kunde erhalten werden.


    Ich brauche wohl nicht lange Ihnen versichern, daß ich des lieben Herbert jetzt mehr als je am Altare gedenke. Nur gut, daß Sie an Josef und Gertrud und Hilde eine so gute Stütze haben. Und vielleicht wendet sich auch die ganze Angelegenheit nach zum Besten.


    Sie fragen, liebe Frau Löffel, nach meinem Befinden. Es ist leider auch nicht das beste. Als Junge habe ich wieder an der Galle gelegen - Ihr Gallenleiden wird wohl auch von den vielen Sorgen herkommen - und außerdem stellte der Arzt auch Zucker und sehr hohen Blutdruck bei mir fest.


    Und nun will ich schließen. Mit der Versicherung meiner innigsten Anteilnahme an Ihrem Schmerze und herzlichen Grüßen an Sie alle verbleibe ich


    Ihr

    St. Stenzel

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo


    Ich bedanke mich bei euch Antje und Michael für eure Unterstützung :thumbup:


    Gebe ich an meinen Bekannten weiter. ( würd sich freuen )



    Gruß Peter

    Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen.W.R.

  • Hallo Peter,


    immer wieder gerne. Ich muss gestehen, dass ich ziemlich lange gebraucht habe um den Brief zu transkribieren. Der gute Pfarrer hat nämlich angefangen zu „schmieren“ je länger der Brief wurde.


    Beim Volksbund bin ich auf einen:


    Herbert Löffel

    Geburtsdatum: 01.09.1922

    Geburtsort: Burgweide
    Todes-/Vermisstendatum: 06.02.1945 - 07.02.1945
    Todes-/Vermisstenort: Russ.Kgf.Lg.Nischny-Tagil
    Dienstgrad: Obergefreiter

    gestoßen.


    Evtl. lohnt es sich dort einmal hinzuschreiben, da die Aussage des Heimkehrers ja einen anderen Todeszeitraum angibt?


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Peter,


    du hast es vermutlich schon gesehen aber es wird vermutlich nicht schaden, es trotzdem nochmal aufzuführen. Der Soldat, der bei seiner Rückkehr befragt wurde, bzw. vom dem die Heimkehrererklärung stammt, diente im Heeres-Pionier-Bataillon 753, siehe auch Anlage.


    https://www.lexikon-der-wehrma…PionierBat/PiBat753-R.htm


    Gruß

    Michael


    PS: Merkwürdiger Weise, sagt aber die hinterlegte FPN etwas anderes:


    FPN 37195

    (Mobilmachung-1.1.1940) 2. Kompanie Pionier-Bataillon z.b.V. 751

    (30.7.1941-28.2.1942) 2. Kompanie Pionier-Bataillon 751

    (23.4.1944-24.11.1944) 25.9.1944 gestrichen.

  • Hallo Michael


    War mir nicht so nicht aufgefallen mit der FPN.


    Danke dir:thumbup:


    Gruß Peter

    Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen.W.R.

  • Hallo


    VIELEN DANK im Namen meines Bekannten für eure Unterstützung :)



    Gruß Peter

    Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen.W.R.

  • Hallo Peter,


    immer wieder gerne. Wenn noch was ist, du weißt wo du uns finden kannst. ;)


    Wenn ihr etwas herausfindet bitte informiert uns. :)


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: