Johann Peter Aubart, Stabsgefreiter / Obergefreiter, Wehrkreis XII

  • Hallo liebes Team dieses Forums,

    zunächst möchte ich mich dafür bedanken, dass es so ein tolle Gemeinschaft gibt. Vielleicht könnt ihr mir ja auch helfen:


    Ich suche alle Informationen zu meinem Großvater, vor allem wüsste ich gerne mehr über seine Einsatzgebiete.

    Er verstarb im November 1975 und ich bin Jahrgang 1980, somit kenne ich ihn leider nur aus Erzählungen.


    Es gibt ein Foto von ihm in jungen Jahren, da trägt er die Nummer 118 auf der Schulterklappe der Jacke.

    Das Foto gibt es ein zweites Mal, dort hat meine Oma seinerzeit die Nummer unkenntlich gemacht (das Foto übermalt).

    Eine ganze Zeit hatte ich die Befürchtung, dass er zur 118. Jägerdivision gehörte, aber dem ist anscheinend nicht so.


    Die folgenden Angaben sind teilweise Ergebnisse vom Bundesarchiv und tlw. aus noch vorhandenen, privaten Dokumenten.


    10.6. 1937: 9. Kompanie Infanterie-Regiment 105 Zweibrücken (Freischwimmerabzeichen)

    Es gibt eine Erkennungsmarke (nur eine Hälfte!) mit folgender Stanzung: XII 29609 B (die Marke liegt mir vor).

    Diese macht mich stutzig, denn laut Bundesarchiv war er Träger der folgenden Marke: -1- 5./ I. R. 594 = 5. Kompanie Infanterie Regiment 594


    Hier der Text vom Bundesarchiv:

    .....

    Den Erkennungsmarkenverzeichnissen und Veränderungsmeldungen der Wehrmacht ist zu Aubart, Johann, geboren am 08.12.1914 folgendes zu entnehmen:
    Der Gesuchte ist erstmals mit einer Meldung im Jahr 1940 in der Einheit 7. Kompanie Heimat-Wachbataillon 621 erfasst (Bundesarchivsignatur: B 563/32222).
    In den Verzeichnissen sind folgende weitere Verwendungen genannt:


     2. Kompanie Landesschützen-Bataillon 441 gemeldet: 1941 Bundesarchivsignatur: B 563/10541

     Infanterie-Regiment 594 gemeldet: 1941 Bundesarchivsignatur: B 563/84763
     Infanterie-Regiment 594 gemeldet: 1942 Bundesarchivsignatur: B 563/84763
     Marsch-Kompanie Infanterie-Ersatz Bataillon 170, Bad Mergentheim gemeldet: 1942 Bundesarchivsignatur: B 563/64513
     9. Kompanie Infanterie-Regiment 170 gemeldet: 1942 Bundesarchivsignatur: B 563/76187
    Letztmalig ist der Gesuchte im Jahr 1944 als Angehöriger der Einheit 3. Kompanie Infanterie-Regiment 170 aufgeführt (Bundesarchivsignatur: B 563/76179)

    .......

    Nach seinen eigenen Angaben (Dokument v. 1954) war die vorletzte Einheit die 73. Infanteriedivision Grenadier-Regiment 170, 5. Kompanie (Apr. 42- Mrz. 45)

    Die letzte Einheit war die 68. Infanteriedivision Grenadier-Regiment 169, 5. Kompanie (Mrz. 45- Ende)

    Er kam im September 1945 nach Tagil/Sibirien in verschiedene Arbeitslager (Nummern liegen mir vor) und im Mai 1948 raus.


    Im August 1942 wurde er in der Nähe von Kuschtschowskaja angeschossen und kam mit einem Lazarettzug ins Krankenhaus. Nach wenigen Monaten dann wieder an die Front.


    Ein Freund von mir konnte netterweise die Feldpost entziffern, dort steht in einer Nachricht vom Januar 1945, dass er monatelang im Graben gestanden hat. Das bezieht sich aber auf einen früheren Zeitpunkt- die Nachricht schrieb er im Krankenhaus(?), wo er vom Stabsarzt strenge Bettruhe verordnet bekam.


    Ich möchte gerne seinen Weg im Krieg nachvollziehen können- wann er sich wo aufgehalten und damit auch erlebt hat. Ein Suchauftrag an das DRK ist auch gestellt und wird derzeit bearbeitet.


    Kann ich mit den Bundesarchivsignaturen etwas anfangen bzw. diese Dokumente irgendwie einsehen?

    Wie gesagt, für jeden Hinweis bin ich dankbar.


    Beste Grüße


    Adrian

  • Hallo Adrian,


    willkommen in diesem Forum und vielen Dank für dein Kompliment! So etwas hören hier alle gern!


    Wir werden versuchen dir so gut es geht zu helfen, aber das geht leider nicht von heute auf morgen. Du liest ja schon ein wenig länger mit, somit wird es dir nicht neu sein. ;)


    Zunächst einmal etwas allgemeines:

    • Hat das Bundesarchiv die Krankenkartei mitgeschickt? Wir könnten auch bei der Entzifferung helfen.
    • Hat das Bundesarchiv die Gefangenenakten mitgeschickt?
    • Sind auf der halben Erkennungsmarke keine weiteren Buchstabe vor der XII?
    • Evtl. müsstest du dich damit „anfreunden“, dass es eine fremde Marke sein kann.
    • Gibt es eine Feldpostnummer auf dem Brief, oder Umschlag?
    • Es müsste auch einen Antrag auf Kriegsentschädigung geben, denn die Voraussetzungen hat er erfüllt.
    • Ich hatte bisher kein Glück mit den B-Nummern. Vielleicht kannst du über den Text etwas im Netz finden.
    • Hast du schon im Netz nach den Einheiten gesucht, oder hast du schon Bücher vorliegen?

    Sobald du uns die Fragen beantwortest können wir mit den Einheiten weiter machen.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    vielen Dank für den Empfang und die ersten Hinweise und Fragen.


    Krankenkartei- nein, nur die "Standard"-Karteikarte. Dort ist das Ereignis der Verwundung aber nur rudimentär dokumentiert.

    Gefangenenakte- nein

    Erkennungsmarke- nee, mehr steht da nicht. XII ist der Wehrkreis, B die Blutgruppe (nach meinen Recherchen), aber die Nummer... hm.

    Feldpostnummer ist die 02923D

    Der Antrag auf Entschädigung liegt mir vor, hat das Bundesarchiv geliefert.

    Ich habe mich schon mal mit den Einheiten befasst, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass er in Dänemark, dann in Frankreich und dann an der Ostfront war. Entweder passt das nicht oder mir fehlt da das Verständnis.:/


    LG


    Adrian

  • Hallo Adrian,


    dann beginne ich mal mit der ersten Truppe:


    „10.06.1937: 9. Kompanie Infanterie-Regiment 105 Zweibrücken„ - dazu kann ich dir keine Informationen liefern. Lt. Tessin wurde das Regiment erst am 06.10.1938 in Trier aufgestellt.

    ——


    Infanterie-Regiment 621

    14.02.1940 aufgestellt durch Wehrkreis XXI für den Oberrhein aus Stab, I. und II./MG-Regiment 148 bei der Oberfeldkommandantur Lodz (früher Stell.Abschnitt 148 Glogau); das III. aus II./Infanterie-Regiment 352 (Bataillon Fuhrmann, Darmstadt) der 246. Infanterie-Division (Wehrkreis XII, 3. Welle);

    04.08.1940 aufgelöst; die drei Bataillone wurden selbständige Heimatwach-Bataillone I. - III./621 im Wehrkreis V und am

    13.11.1940 in den Wehrkreis VII verlegt (Pfaffenhofen, Mainburg und Vilshofen); dort wurden sie in Landesschützen-Bataillone 439, 440 und 441 umbenannt.


    Gestellung:

    I. 1 - 4, II. 5 - 8, III. 9 - 12


    Unterstellung:

    554. Infanterie-Division, Oberrhein


    Ersatz: 390 Iglau, Neckarsulm, Wehrkreis V

    ——


    Landesschützen-Bataillon 441

    01.01.1941 durch Umbenennung des III. (Wach)/Infanterie-Regiment 621 (aufgestellt am 15.02.1940 im Wehrkreis XXI); dazu

    15.03.1944 eine 4. aus 3./512.


    Unterstellung:

    Wehrkreis VII, Division 407 Vilshofen (Kdr. der Kriegsgefangenen VII)


    Ersatz:

    390 (Infanterie) Neckarsulm, Karlsruhe, Mutzig, Altkirch, Wehrkreis V

    ——


    Infanterie-Regiment 594  

    15.11.1940 (13. Welle)aufgestellt im Raum Coburg, Wehrkreis XIII, aus dem III./Infanterie-Regiment 186 (73. Infanterie-Division, 2. Welle, Wehrkreis XIII) als I. und dem I./Infanterie-Regiment 183 (62. Infanterie-Division, 2. Welle, Wehrkreis VIII) als II. Bataillon; 13. und 14. Kompanie erst 20.03. bzw. 01.04.1942;


    Grenadier-Regiment 594 durch Umbenennung seit

    15.10.1942;

    02.11.1943 aufgelöst und in Regiments-Gruppen 591 und 593 eingeteilt;

    der Stab bildete den Stab/Divisions-Gruppe 323.


    Gestellung:

    I. 1 - 4, II. 5 - 8, III. 9 - 12 (1942: 13., 14. Kompanie)


    Unterstellung:

    323. Infanterie-Division; Westen;

    05/1942 Südrußland,

    08/1942 2. Armee (Woronesch),

    1943 Kiew


    Ersatz: 75 Donaueschingen, Belfort, Wehrkreis V


    Quelle: Tessin


    Fortsetzung folgt…


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Adrian,


    auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen hier im Forum. Wie wie gelesen habe, möchte dir ja Antje bereits einen ersten Überblick zu den genannten Einheiten geben. Ich würde daher versuchen, an anderer Stelle für dich zu recherchieren.

    Es gibt ein Foto von ihm in jungen Jahren, da trägt er die Nummer 118 auf der Schulterklappe der Jacke.

    Ich würde daher sehr gerne mit der o.g. Aufnahme starten. Besteht ggf. die Möglichkeit, dieses hier im Forum einzustellen? Derartige Aufnahmen können manchmal sehr wertvolle Infos enthalten, die dem ungeschulten Auge nicht auffallen würde. Sofern du dich dafür entscheiden solltest, bitte aber vor dem Upload ggf. sichtbare NS-Zeichen entwerten, danke!


    Gruß

    Michael

  • Hallo Adrian,


    es tut mir leid, aber die Feiertage haben mich noch nicht weiter an den Informationen für dich weiter arbeiten lassen. Ich werde es auf jeden Fall morgen angehen. Versprochen!


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Adrian,


    es geht weiter…


    zunächst muss ich meine Information aus Post 4 korrigieren. Die Angaben des Tessin scheinen nicht korrekt zu sein, deshalb stelle ich dir hier mal weiterführende Links ein.

    Das wären dann alles Informationen zu den Einheiten inklusive der dazugehörigen Divisionen.


    Die Einheit in der er die meiste Zeit gedient hat ist das Infanterie- bzw. Grenadier-Regiment 170. Wahrscheinlich wurde er nach seiner Verletzung dorthin versetzt.


    Solltest du weitere Fragen zu den Einheiten bzw. Einsatzorten haben, nachdem du das durchgearbeitet hast, darfst du uns gerne weiter befragen und uns deinen Schwerpunkt der Recherche mitteilen, damit wir weiter behilflich sein können. :)


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Adrian,


    vielen Dank für das einstellen der Aufnahme. Folgendes kann ich dir dazu noch sagen:


    1. Er trägt auf der Aufnahme einen Waffenrock:

    http://www.wehrmachtlexikon.de…g/feldgrau/waffenrock.php


    2. Er trägt vermutlich die Schützenschnur der Infanterie der 1. Stufe:

    http://www.wehrmachtlexikon.de…ungen/schuetzenschnur.php


    3. Bei der Waffenfarbe handelt es sich um das Weiß der Infanterie:

    http://www.wehrmachtlexikon.de…adabzeichen/waffenfarben/


    4. Auf der Schulterklappe sehen wir das Truppenkennzeichen für das Infanterie-Regiment 118:

    https://www.lexikon-der-wehrma…terieregimenter/IR118.htm


    5. Man sieht ihn hier noch als einfachen Soldaten im Dienstgrad:

    http://www.wehrmachtlexikon.de…rbaende/rangabzeichen.php


    Wenn es die Bildqualität zulassen sollte, könntest du bitte mal den Bereich der Schulterklappe vergrößern. Er scheint nämlich noch die Knöpfe mit Kompanie-Nummer zu tragen.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,


    ich danke Dir für die ausführliche Erläuterung der Uniform! Unter das Foto hat meine Oma "Soldat vom 15.2.1940-22.5.1948" geschrieben und ich denke, dass diese Aufnahme zu Beginn seiner Zeit bei der Wehrmacht entstanden ist.


    Es ist tatsächlich eine "9" auf dem Knopf zu erkennen. Wäre das dann die 9. Kompanie? Das wird für mich die größte Herausforderung- seine Stationen chronologisch wirklich nachvollziehen zu können...


    Derzeit warte ich auf weitere Dokumente aus dem Familienarchiv, es gibt noch mehr Feldpost, die dann dank meines Freundes auch gelesen werden kann (Kurrentschrift). Davon erhoffe ich mir auch weitere Hinweise.


    Viele Grüße,


    Adrian

  • Hallo Adrian,

    ich danke Dir für die ausführliche Erläuterung der Uniform! Unter das Foto hat meine Oma "Soldat vom 15.2.1940-22.5.1948" geschrieben und ich denke, dass diese Aufnahme zu Beginn seiner Zeit bei der Wehrmacht entstanden ist.

    nichts zu danken, gern geschehen. Ich würde ebenfalls davon ausgehen, dass diese Aufnahme relativ früh entstanden ist.

    Es ist tatsächlich eine "9" auf dem Knopf zu erkennen. Wäre das dann die 9. Kompanie?

    das ist richtig. Er war dann vermutlich im III. Bataillon des Regiments, siehe auch:


    Drei Infanterie-Bataillonen mit je drei Schützen- (Infanterie-) und einer Maschinengewehrkompanie.

    Die Kompanien sind im Regiment durchnumeriert, somit hatte das
    I. Bataillon: 1. – 3. (Infanterie-) und 4. (MG-) Kompanie
    II. Bataillon: 5. – 7. (Infanterie-) und 8. (MG-) Kompanie
    III. Bataillon: 9. – 11. (Infanterie-) und 12. (MG-) Kompanie


    weiterlesen unter:

    https://www.lexikon-der-wehrma…r/Infanterie-Regiment.htm

    Das wird für mich die größte Herausforderung- seine Stationen chronologisch wirklich nachvollziehen zu können...

    ja dieses Thema ist in der Komplexität nicht zu unterschätzen aber wir helfen dir natürlich so gut es geht.

    Derzeit warte ich auf weitere Dokumente aus dem Familienarchiv, es gibt noch mehr Feldpost, die dann dank meines Freundes auch gelesen werden kann (Kurrentschrift). Davon erhoffe ich mir auch weitere Hinweise.

    das hört sich doch sehr vielversprechend an, halte uns bitte auf dem laufenden.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Adrian,

    Es gibt eine Erkennungsmarke (nur eine Hälfte!) mit folgender Stanzung: XII 29609 B (die Marke liegt mir vor).

    Diese macht mich stutzig, denn laut Bundesarchiv war er Träger der folgenden Marke: -1- 5./ I. R. 594 = 5. Kompanie Infanterie Regiment 594

    ich möchte gerne nochmal dieses Thema aufgreifen. Ich finde diese Stanzung sehr ungewöhnlich. Was macht dich so sicher, dass diese ebenfalls zum gesuchten Soldaten gehört? Da es sich nur um eine Hälfte handelt wäre zu vermuten, dass der Träger gefallen ist und es sich hier um einem anderen Soldaten handelt. Die Angaben erscheinen mir auch unvollständig. Kannst du die Marke vielleicht mal einstellen?


    Gruß

    Michael

  • Hallo!


    Dies ist eine ganz normale Beschriftung für eine Erkennungsmarke des Grenzschutzes bzw. von (Grenz)Wacheinheiten. Diese Marken bestehen oft nur aus dem Wehrkeis, der persönlichen Nummer und der Blutgruppe. "Wacheinheit" würde in unserem Fall auch gut zu "erstmals mit einer Meldung im Jahr 1940 in der Einheit 7. Kompanie Heimat-Wachbataillon 621" passen. Ich denke nicht, dass dies die Marke eines anderen Soldaten sein muss. Bisher passt es noch zusammen - bis auf die Tatsache, dass es nur eine halbe Marke ist... Wer hebt denn seine Marke als "Andenken" auf und schmeißt die Hälfte davon weg?


    Unter der Voraussetzung, dass die in Adrians Besitz befindliche Marke seinem Opa gehört: Mit dieser Marke war Johann dann noch 1941 bei der Landesschützen-Einheit. Aus unbekannten Gründen hat er 1941 eine neue Erkennungsmarke erhalten. Die Marke, die das Bundesarchiv genannt hat, sollte der Opa 1941 bekommen haben (Infanterie-Regiment 594 gemeldet: 1941 Bundesarchivsignatur: B 563/84763) Diese Einheit passt zur genannten EM und dürfte somit die zweite Erkennungsmarke gewesen sein. Da Adrians Opa seine Marke nicht verloren hat (denn sie befindet sich ja "halb" im Besitz von Adrian) würde ich davon ausgehen, dass es eine Entlassung und Wiedereinberufung gegeben haben muss. Ist aber nur eine Vermutung meinerseits. Was anderes fällt mir dazu nicht ein.


    Adrian, Du könntest jetzt noch mal das Bundesarchiv anschreiben und fragen, welche Erkennungsmarke bei der Bundesarchivsignatur: B 563/32222 verzeichnet ist. Oder bei B 563/10541. Diese beiden Meldungen liegen meiner Meinung nach VOR der Ausgabe der zweiten Erkennungsmarke.


    Gruß

    Dagmar

  • Hallo Dagmar,

    Dies ist eine ganz normale Beschriftung für eine Erkennungsmarke des Grenzschutzes bzw. von (Grenz)Wacheinheiten. Diese Marken bestehen oft nur aus dem Wehrkeis, der persönlichen Nummer und der Blutgruppe.

    vielen Dank für diesen Hinweis. Ich selbst konnte noch nichts vergleichbares in der Fachliteratur finden aber das Bild von Adrian schaut ja sehr vertrauenswürdig aus.

    Bisher passt es noch zusammen - bis auf die Tatsache, dass es nur eine halbe Marke ist... Wer hebt denn seine Marke als "Andenken" auf und schmeißt die Hälfte davon weg?

    dieser Punkt bereitet mir auch noch Bauchschmerzen. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass wir hier schon mal einen vergleichbaren Fall hatten.


    @Adrian: Ich habe mal deinen Anhang angepasst und eine Quellenangabe hinterlegt.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,


    vielen Dank für die Ergänzung- habe ich vergessen... und beim nächsten Mal nehme ich nicht die volle Größe für den Anhang :)

    Ja, das Foto habe ich schnell geschossen und dann hochgeladen.


    Kann es was damit zu tun haben, dass er in Kriegsgefangenschaft war? Dass dort ein Teil der Marke einbehalten wurde?

    Ich hatte vor längerer Zeit mit einem MA des Bundesarchivs telefoniert, er sagte dass die Erkennungsmarke in der Regel nicht getauscht wurde, wenn ein Soldat die Einheit gewechselt hat. Ist das so? Vielleicht war das ja wirklich seine einzige Marke.


    Beste Grüße


    Adrian

  • Hallo Adrian,

    vielen Dank für die Ergänzung- habe ich vergessen... und beim nächsten Mal nehme ich nicht die volle Größe für den Anhang :)

    Ja, das Foto habe ich schnell geschossen und dann hochgeladen.

    vielen Dank für die Rückmeldung.

    Kann es was damit zu tun haben, dass er in Kriegsgefangenschaft war? Dass dort ein Teil der Marke einbehalten wurde?

    kann ich nicht bestätigen, dass würde für mich auch keinen Sinn machen.

    Ich hatte vor längerer Zeit mit einem MA des Bundesarchivs telefoniert, er sagte dass die Erkennungsmarke in der Regel nicht getauscht wurde, wenn ein Soldat die Einheit gewechselt hat. Ist das so?

    das kann ich bestätigen, siehe auch folgendes Thema bzw. Auszug:


    Die EM mit der ursprünglichen Beschriftung behielt der Soldat in der Regel immer, es sei denn, die Marke war ihm abhanden gekommen. Dann wurde eine Ersatz-Marke ausgegeben, die als Beschriftung den ausgebenden Truppenteil mit einer neuen Nummer trug.


    weiterlesen unter:

    Erkennungsmarken (Wissenswertes)


    Gruß

    Michael

  • Nachtrag:

    Im August 1942 wurde er in der Nähe von Kuschtschowskaja angeschossen und kam mit einem Lazarettzug ins Krankenhaus. Nach wenigen Monaten dann wieder an die Front.

    Ist zu dieser Verwundung ein genaues Datum bekannt? Wenn ja, könnte ich mal meine Unterlagen nach entsprechenden Infos prüfen.


    Gruß

    Michael