Panzer-Abwehr und Panzer-Warndienst

  • Hallo Allerseits!


    Abschrift und Bearbeitung!


    68. Division

    Ia

    Divisions-Gefechtsstand, den 18.02.1945


    Durchführung der Panzer-Abwehr


    1. Der Panzer-Abwehrplan bildet die Voraussetzung für jeden Erfolg, er enthält:


    a) Bereitstellung und Einsatz der Panzernahbekämpfung-Trupps,


    b) Anlage von Panzersperren,


    c) Durchführung und Organisation des Panzer-Warn- und Meldedienstes.


    2. Panzer-Warnung


    Zur rechtzeitigen Alarmierung bei Panzer-Gefahr ist von jeder in der H.K.L. eingesetzten Einheit sowie im frontnahen Raum ein Panzer-Warndienst zu organisieren. Hierzu sind Panzer-Warnposten aufzustellen, die mit Fernglas und Leuchtpistole auszurüsten sind und den Auftrag haben, bei Auftreten von Panzern in dem ihnen zugewiesenen Beobachtungsabschnitt Panzer-Warnung zu geben. Panzer in benachbarten Beobachtungsabschnitten sind lediglich zu melden.


    Es ist unter allen Umständen zu verhindern, dass sich die Panzer-Warnsignale entlang der Hauptkampflinie oder in nicht unmittelbarer von Panzern bedrohten Räume verbreiten. Eine gedankenlose Weitergabe der Panzer-Warnung durch nicht angegriffene Teile ist verboten. Einer Panik ist mit allen Mitteln zu begegnen.


    3. Panzer-Beobachtung


    Der Panzer-Beobachtungsdienst wird im H.K-F. von den Beobachtungsstellen der Panzerjäger-Einheiten durchgeführt.


    Alle Beobachtungs-Organe sind jedoch neben ihren sonstigen Aufträgen zur Panzer-Beobachtung verpflichtet. Die Meldungen der Beobachtungsstellen müssen folgende Punkte enthalten:

    • Wann? - Uhrzeit
    • Was? - Anzahl, Typ der Kampfwagen
    • Wo? - Standort oder Richtung und Entfernung, Fahrtrichtung?
    • Wie? - Fahrend, stehend, mit und ohne Begleit-Infanterie (nur gezählte Panzer, keine Übertreibungen)


    Darüber hinaus ist durch alle Stellen laufend auf alle Anzeichen für einen voraussichtlichen Panzereinsatz beim Gegner zu achten. Im einzelnen ist zu melden:


    a) Einsatz von Panzererkundungs-Trupps,


    b) Schaffen von Gassen durch Minenfelder,


    c) Erkundung von Furten, Vorbereitung von Brückenschlag,


    d) Frische Gleiskettenspuren unter Angabe von Richtung und Anzahl,


    e) Verdächtige Ketten- und Motorengeräusche, vor allem bei Nacht (Kettengeräusche besonders verdächtig während den feindlichen Artillerie-Feuern. Geräuschtarnung)


    4. Panzer-Meldedienst wird unter Ausnutzung aller verfügbaren Nachrichtenmittel oder durch Melder ausgeübt. Drahtverbindungen zu den wichtigsten Beobachtungsstellen möglichst durch Funk überlagern. Alle Beobachtungsstellen sind mit Leuchtpistolen und Panzer-Warnmitteln auszurüsten.


    Panzer-Warngespräche gelten als Ausnahmegespräche. Auf dem Funkwege können sie offen durchgegeben werden.


    Leuchtzeichen für Panzer-Warnung: Rauchbündelpatrone violett oder blau.


    Flugzeuge warnen die Truppe durch Abwurf violetter oder blauer Rauchsichtzeichen.


    5. Der Panzer-Warnplan umfasst folgende Stufen:


    a) 1. Stufe - Panzer-Vorwarnung bei gemeldeten feindlichen Panzer-Durchbrüchen,


    b) 2. Stufe - Panzer-Gefahr bei Annäherung von Feindpanzern bis 10 km;


    c) 3. Stufe - Panzer-Alarm bei Annäherung von Feindpanzern bis 5 km.


    Die in den Ortschaften und Stützpunkten verantwortlichen Führer treffen den Warnstufen entsprechend folgende Anordnungen:


    a) bei Stufe 1 - Überprüfen aller aktiven und passiven Panzerabwehr-Maßnahmen;


    b) bei Stufe 2 - Alarmierung aller der für die Panzernahbekämpfung eingeteilten Soldaten;


    c) bei Stufe 3 - Bereitstellung aller Panzernahbekämpfung-Trupps in unmittelbarer Nähe der Einsatzräume. Verschieben der Panzer-Warnposten. Besetzen und Schließung aller Panzer-Sperren (Sprengungen dürfen nur auf ausdrücklichen Befehl oder bei unmittelbarer Annäherung von mehr als 5 Panzerkampfwagen durchgeführt werden).


    Für das Divisionskommando

    der erste Generalstabsoffizier

    ...


    Quelle: germandocsinrussia Findbuch 12477, Akte 473


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: