gemischte Eisenbahnkampfgruppe - Beispiel für eine Gliederung

  • Guten Abend zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung.

    Geheime Kommandosache

    Anlage 1 zu Oberkommando des Heeres/ Generalstab des Heeres/ Operationsabteilung (I) Nr. 31942/41 g.Kdos.




    Beispiel für die Gliederung einer gemischten Eisenbahnkampfgruppe.


    Voraus:

    Panzerdraisine mit Funk für Aufklärung (soweit vorhanden oder behelfsmäßig auszurüsten).

    1. Zug

    Panzerzug (gegebenenfalls mit Schneeräumvorrichtung), dabei Führer der
    Kampfgruppe und kleines Baukommando an Eisenbahnpionieren.
    2. Zug
    3. Zug




    Gemischt besetzt aus 1 Infanterie-Bataillon, 1 Panzer-Kompanie, 1 Batterie
    schwere Feldhaubitze (motorisiert) (Panzerkampfwagen so verladen, dass
    sie auch vom Zuge aus wirken können; desgl. möglichst 1 - 2 Geschütze je
    Zug so verladen, dass sie von der Plattform aus mit Feuerleitung (Funk)
    aus dem Panzerzuge diesen unterstützen können (Verladung des
    Wagenbelages erforderlich).
    4. Zug Bauzug mit Eisenbahnpionieren.
    5. Zug 1 Bataillon mit vermehrter Ausstattung an schweren Waffen und Pak.
    6. Zug

    Versorgungszug mit Munition, Verpflegung und Betriebsstoff (Aufteilung
    auf die einzelnen Züge kann je nach Lage zweckmäßig sein).
    7. Zug 1 Bataillon mit vermehrter Ausstattung an schweren Waffen und Pak.


    Anmerkung:

    1.) für Aufklärung ist Verwendung einer Panzerdraisine mit Funk oder eine behelfsmäßig entsprechend herzurichtende Draisine erwünscht, um ein dichtes Auflaufen der Züge auf auftretende Hindernisse mit den daraus entstehenden nachteiligen Folgen durch Artillerie-Beschuss und Flieger zu vermeiden. Kann eine solche Draisine nicht verfügbar gemacht werden, so muss die Aufgabe durch den Panzerzug selbst unter Vergrößerung des Abstandes zu den nachfolgenden Zügen übernommen werden, Die Luftaufklärung erhält dabei erhöhte Bedeutung.


    2.) Ist ein weiterer Panzerzug verfügbar, so wird oft dessen Eingliederung mit Baukommando am Ende der Kampfgruppe zweckmäßig sein, um Störungen der Strecke hinter der Kampfgruppe verhindern zu können.


    3.) Die verladene Infanterie muss durch behelfsmäßige Deckungen aus Bohlen und Sandsackpackungen gegen Infanteriefeuer geschützt werden.


    4.) Die verladenen Truppen führen nur einzelne Fahrzeuge mit, welche für die Bewegung in der Nähe des jeweils erreichten Zieles notwendig sind; nach Möglichkeit nur geländegängige motorisierte Fahrzeuge oder einzelne Panjewagen bzw. Schlitten.


    5.) Ausstattung der gesamten Kampfgruppe voll winterbeweglich, Infanterie mit Schneeschuhen bzw. Schneereifen, leichten Schlitten für schwere Waffen und Gerät.


    6.) Verbindung aller Züge der Kampfgruppe durch Funk auch während der Fahrt notwendig, Fernsprechverbindung innerhalb der Züge; die Funkgeräte der in den ersten Zügen verladenen Panzer können hierbei ausgenutzt werden. Funkverbindung zur zugeteilten Aufklärung und den unterstützenden Fliegerkampfkräften.


    7.) Je nach Aufgabe Ausstattung der Kampfgruppe mit Versorgung so, dass sie selbst und an der Strecke zurückgelassene kleinere Gefechtsgruppen mehrere Wochen lebens- und verteidigungsfähig sind.


    8.) Bereithalten weiterer Kräfte so, dass zurückgelassene Sicherungskräfte abgelöst und der Kampfgruppe wieder nach geführt werden können.


    9.) Ausreichende Luftabwehr der Züge auch während der Fahrt muss besonders sicher gestellt sein.


    Quelle: Nara



    Herzliche Grüße

    Marga