Eintritt als Freiwilliger in die SS-Verfügungstruppe

  • Hallo zusammen,


    Wie liest man eine Wehrnummer? Es handelt sich um einen SS-Freiwilligen.


    Bischofsburg 20/247/1/8Fr.


    Was ich davon verstehe:

    Wehrbezirkskommando Bischofsburg (heute Biskupiec). Bedeutet dies, dass er dort als neuer Rekrut registriert wurde?

    20 = Geburtsjahrgang 1020

    247 = Nummer 247 der polizeilichen Meldebehörde

    1 = Blatt 1 der Wehrstammrolle

    8Fr. = Zahl, unter der der Freiwillige in der Wehrstammrolle eingetragen war (ich nehme dabei an, das 'Fr.' Freiwillige bedeutet).


    MfG,


    Timo

  • Hallo Michael,


    Ich hatte diese Link/Seite auch schon gelesen.Ich denke, meine Frage lautet eigentlich: Wie soll ich diese Daten interpretieren? Insbesondere der Zusatz "Fr." Er meldete sich 1938 freiwillig zur SS-Verfügungstruppen und schrieb, dass sie ihm einen 4-Jahres-Vertrag gaben, von denen zwei Jahre 'Wehrpflicht' waren. Das lässt mich vermuten, dass "Fr." tatsächlich für "Freiwilligen" steht um die SS-Freiwilligen von den anderen Wehrpflichtigen zu unterscheiden. Stimmt das?


    Hat er diese Wehrpflicht in Bischofsburg erfüllt oder war dies einfach das nächste Wehrbezirkskommando für einen Jungen aus Sensburg und hat er sich für diese zwei Jahre Wehrpflicht gleich bei seiner SS-Einheit angeschlossen? Ich bin mir nicht sicher, wie das damals gemacht wurde und kann nicht viele Informationen darüber finden.


    MfG

  • Hallo Timo,

    Insbesondere der Zusatz "Fr." Er meldete sich 1938 freiwillig zur SS-Verfügungstruppen und schrieb, dass sie ihm einen 4-Jahres-Vertrag gaben, von denen zwei Jahre 'Wehrpflicht' waren. Das lässt mich vermuten, dass "Fr." tatsächlich für "Freiwilligen" steht um die SS-Freiwilligen von den anderen Wehrpflichtigen zu unterscheiden. Stimmt das?

    ich würde das auch so sehen aber ob wir dazu einen schriftlchen Beleg finden, kann ich noch nicht sagen.

    Hat er diese Wehrpflicht in Bischofsburg erfüllt oder war dies einfach das nächste Wehrbezirkskommando für einen Jungen aus Sensburg und hat er sich für diese zwei Jahre Wehrpflicht gleich bei seiner SS-Einheit angeschlossen? Ich bin mir nicht sicher, wie das damals gemacht wurde und kann nicht viele Informationen darüber finden.

    Anbei ein paar sehr hilfreiche Links für das Prozedere von einem Freiwilligen:


    http://www.wehrmachtlexikon.de…categories.php?cat_id=256


    http://www.wehrmachtlexikon.de…categories.php?cat_id=222


    http://www.wehrmachtlexikon.de…categories.php?cat_id=225


    http://www.wehrmachtlexikon.de…categories.php?cat_id=226


    Ich glaube, dass man das hieraus ableiten kann.


    Gruß

    Michael

  • Ich erhielt eine Erklärung von einem befreundeten Historiker: durch den SS-Eintritt vor ihrem 18. Geburtstag würden sich die Rekruten der Wehrpflicht entziehen, da die ersten zwei Jahre ihres Vierjahresvertrags mit der SS als Wehrpflicht gelten würden. Anmeldung in der Tat am nächsten Wehrbezirkskommando - in diesem Fall Bischofsburg - und das war nur Registrierung.


    Hier ist etwas uneins: der Freiwillige sagte, er habe sich für das "lokale Regiment" beworben und sei erst der SS beigetreten, als das lokale Regiment ihn nach einem zweiten Test abgelehnt habe. Aber in diesem Fall sollte er keine normale Wehrnummer haben - ohne den 'Fr.' Suffix? Es kommt mir auch seltsam vor, dass er sich vor seinem 18. Geburtstag beim örtlichen Wehrmachtsregiment bewerben konnte. Ich versuche festzustellen, ob dies tatsächlich möglich war oder ob es eine liberale Darstellung der Wahrheit war, die mann so oft bei Freiwilligen der SS aus der Vorkriegszeit sah, als sie versuchten, sich als nur "Soldaten" ohne politische Motivation vorzustellen.

  • Hallo Timo,


    schön zu hören, dass deine Nachforschungen Fortschritte machen. Zum Regelwerk bzw. Aufnahme von Freiwilligen in der Waffen-SS habe ich hier noch einen Annahmeschein gefunden. Im übrigen würde ich es sehr begrüßen, wenn du gemäß Foren-Regeln immer mit einer Anrede sowie einer abschließenden Grußformel schreiben würdest.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael!


    Rudi Siegmanns Annahmeschein ist sehr aufschlussreich. Wenn ich es richtig verstehe, wurde ein Rekrut vom Wehrbezirkskommando freigegeben und musste sich dann innerhalb einer Woche beim Wehrbezirkskommando melden. Es ist unklar, ob er seine Wehrnummer bei deiser Freigebung erhalten hat oder erst, als er sich dort meldete.

    Ich finde es rätselhaft, dass "mein Rekrut" im Alter von 17 Jahren versuchte, sich in den Vorkriegsjahren der Wehrmacht anzuschließen, und sich erst dann bei der SS meldete, wenn dies fehlschlug. In diesem Fall soll die Hinzufügung "Fr." zur Wehrnummer sich nicht speziell auf die SS-Freiwilligen beziehen. Aber ich habe noch nirgendwo gelesen, dass die Wehrmacht zu diesem Zeitpunkt (vor dem Krieg) bereits 17-Jährige rekrutierte. Wenn dies zu stark vom Thema "zusammensetzung Wehrnummer" abweicht, möchte ich ein neues Thema erstellen.


    MfG,

    Timo

  • Hallo Timo,


    ich kann mir leider kaum vorstellen, dass wir allen offenen Punkte vollumfänglich klären können, weil sich das dahinter stehende Regelwerk bestimmt mehr als einmal verändert hat. Dazu kommen natürlich auch noch Faktoren, die ich mal personenbezogen sehen würde und zum Schluß natürlich auch der Faktor Mensch. Auch damals passierten Fehler, so ist das nunmal.


    Spontan fallen mir noch zwei Dokumente ein, nach denen du mal suchen solltest. Es gibt für die Wehrmacht aber aber auch für die Waffen-SS bzw. VT Merkblätter für den Eintritt als Freiwilliger. Vielleicht lassen sich ja dort noch verwertbare Informationen finden.

    Wenn dies zu stark vom Thema "zusammensetzung Wehrnummer" abweicht, möchte ich ein neues Thema erstellen.

    Diesen Punkt werde ich jetzt durch eine Umbenennung bzw. Verschiebung des Themas lösen, dies zur Info.


    Gruß

    Michael


    PS: Zum Schluß möchte ich dir noch einen kleinen Hinweis geben. Auch wenn ich offensichtlich der einzige hier im Forum bin, der sich deiner Frage angenommen hat, sehe ich mich jetzt mal nicht als Admin. Ich habe bisher in deinen ganzen Beiträgen nicht einmal das Wort danke gelesen. Man mag es kaum glauben aber wir sind hier keine Behörde und werden nicht dafür bezahlt anderen Leuten zu helfen. Und genau diesen Punkt vermisse ich: Wertschätzung.