Armee-Pferde-Lazarett 529

  • Guten Abend zusammen,



    Habe hier etwas interessantes in einer Akte der Findbücher gefunden.


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia Findbuch 12490 Akte 30

    ,

    Tätigkeitsbericht des Armee-Pferde-Lazaretts 529

    für den Zeitraum vom 1.10.-31.12.1944

    Teil 12


    Gliederung des Lazaretts

    Gemäß Verfügung des Armee-Oberkommandos (AOK 2/0.Qu./Qu.1/IVc Az.11c64 (I) ) vom 13.11.44 wurde das Lazarett wieder in zwei Lazarettstaffeln und eine Sammelstaffel, wie in K.St.N. 1401 festgelegt, umgegliedert mit klaren Aufgaben für jede Staffel. Da bei den heutigen Betriebsstoffverhältnissen und dem Zustand einer stehenden Verteidigungsfront die Aufteilung der Sammelstaffel in vier vorgeschobene motorisierte Sammelplätze schwer durchzuführen ist und nicht notwendig erscheint, wurde die Staffel als kleiner Pferdepark eingesetzt und hat die Aufgabe des aufgelösten Pferdeparks 528 übernommen. Gleichzeitig wurde die Unterbringung des gesamten Lazaretts an einen eng begrenzten Raum befohlen. Zum ersten Male seit Bestehen liegen die Staffeln eng beisammen, was für die Führung und Verwaltung des Lazaretts erhebliche Vorteile bildet.


    Die Extensivierung der Arbeit des Lazaretts, was in seiner Vierteilung Ausdruck fand, war in den Zeiten der weiträumigen Absetzbewegungen notwendig. Es galt damals, durch Einsatz möglichst vieler Sammelplätze den starken Anfall von Pferden zu begegnen. Zudem war es notwendig, dass Armee-Veterinärtruppen die Arbeit zerschlagener Divisions-Veterinär-Kompanien übernahmen. In diesen Zeiten des Pferdesammelns und Zurückführens waren die Möglichkeiten des eigentlich vorgesehenen Lazarettbetriebes nicht gegeben.


    In Zeiten der Ruhe und bei geordnetem und vollem Einsatz der Veterinärtruppen kann und muss ein Lazarett seine eigentliche Arbeit, wie in der Kriegsveterinärvorschrift festlegt, wieder aufnehmen. Zur Durchführung des geordneten Dienstes sieht auch die neue K.St.N. vom 1.9.44 wieder die Staffeleinteilung vor.


    Personell hat die Vierteilung des Lazaretts viele Schwierigkeiten bereitet. Wenn auch in der neuen K.St.N. noch für 3 Lazarett-Pferde ein Pferde-Pfleger vorgesehen ist und wenn bei der normalen Belegung der 4 Züge mit 3 bis 500 Pferden praktisch nur 35-40 Pferdepfleger zur Verfügung standen, so konnte diese Pferdefürsorge nicht zufriedenstellen und war nur auf Grund der durch die rückläufigen Bewegungen bedingten starken Ansammlung von Pferden und der Unmöglichkeit, die Züge durch Abschub der Pferde in die Heimat zu entlasten, zu verstehen.


    Durch die Auflösung des 4.Zuges konnten 72 Unteroffiziere und Mannschaften für den Lazarettdienst und die Staffeln aufgeteilt werden. Trotz Abgabe von fast 100 Unteroffizieren und Mannschaften konnten infolge Auflösung des Armee-Pferdeparks 528 von Armeeveterinär 2 diese Fehlstellen durch ausgebildetes Personal rasch aufgefüllt werden. Eine große Erleichterung wurde dadurch erreicht, dass durch Armeeveterinär die Zuteilung von 52 Mannschaften für die Versorgung der über Soll hinausgehenden Lazarettpferde durchgesetzt wurde.


    Materiell konnte das Lazarett durch das freiwerdende Gerät des 4.Zuges wie durch Gerätezuteilung aus den Beständen der Armee-Pferde-Parks 528 in merkbarem Umfang aufgefrischt werden. Es sind dadurch viele Versorgungsschwierigkeiten behoben. Die ungenügende Ausstattung der Lazarettstaffel I mit Veterinärgerät, bedingt durch den Totalverlust durch Bandenüberfall, ist heute behoben.


    Fortsetzung folgt.



    Gruß


    Marga

  • Hallo zusammen,


    Weiter geht es mit der Abschrift und der Bearbeitung, des Armee-Pferde-Lazaretts.

    Quelle: gemandocsinrussia Findbuch 12490 Akte 30


    Personelle Verlagerung

    In der Berichtszeit wurden 6 Unteroffiziere und 89 Mannschaften an die kämpfende Truppe abgegeben. Als Ersatz sind 5 Unteroffiziere und 79 Mannschaften eingetroffen. Jahrgangsschwerpunkte sind die Jahrgänge 1898 - 1904. Durch die restlose Abgabe der Jahrgänge 1906 und jünger und die erfolgte Ersatzstellung ist eine geistige Umschichtung eingetreten, die sich vor allem in den Mangel an wendigen und energischen Unteroffizieren, geweckten Meldern und geeigneten Unterführern bemerkbar macht.


    Ausbildung

    Kurse und Lehrgänge

    1.

    Lehrgang zur Ausbildung von Zug- und
    Kampfführern der Alarmeinheiten
    1 Teilnehmer

    2. Feldkochlehrgang 3 Teilnehmer
    3. Lehrgang in der Panzerbekämpfung 4 Teilnehmer
    4. Lehrgang für Einheitsführer und Offiziere 1 Teilnehmer
    5. Lehrgang für ostvölkische Dolmetscher 1 Teilnehmer
    6.

    Lehrgänge für Beschlagschmiede an der
    Heeresschmiede Hannover
    3 Teilnehmer

    7.

    Ausbildung von Fahrschülern auf
    Generator-Kfz.
    4 Teilnehmer

    8.

    Lehrgang im Reit-und Fahrdienst Armee-
    Waffenschule
    1 Teilnehmer


    Mit der Einreihung der Versorgungstruppen in die Verteidigungsfront ist dem Lazarett eine große Aufgabe übertragen. Neben der viele Kräfte in Anspruch nehmenden Pferdefürsorge ist eine intensive infanteristische Ausbildung dauernd erforderlich. Erschwert wird diese Ausbildung durch die geringe Anzahl guter infanteristischer Ausbilder und Unterführer mit Kampferfahrung, da nur bei ihrem Vorhandensein eine erfolgreiche Breitenarbeit betrieben werden kann. Es mangelt zudem an Waffen. Die erste Bedingung für eine kämpferische Haltung des Mannes ist der moralische Rückhalt, d.h. der Besitz einer Waffe; eine Einheit tritt mit ungleich härterem Einsatzwillen zum Kampf, wenn sie über gute Maschinenwaffen verfügt. Diese notwendige gute Bewaffnung muss betont werden, da diese den Kampfgeist wesentlich unterstützt und dieser für die Bewährung ausschlaggebend ist.


    In den Kampfaufträgen der Kampfkommandanten ist jeweils nur der Einsatz der Alarmeinheiten I und II befohlen. Über die Bergung des Versorgungsgutes sind jedoch keine Richtlinien gegeben. Es wäre wünschenswert, wenn schon jetzt Richtlinien über Abtransport von 300 gesunden Pferden einer Staffel geben würden.


    Lazarettstaffel I

    In der abgelaufenen Berichtszeit hat die Staffel ihren Einsatzort nicht gewechselt. Dies hatte eine günstige Auswirkung in der Hinsicht, dass es möglich wurde, die Ställe entsprechend für den Winter vorzubereiten, sodass augenblicklich die Unterbringung der Pferde als den Anforderungen entsprechend bezeichnet werden kann.


    Die Zahl der eingestellten Pferde hat in der Berichtszeit sehr stark gewechselt, wie dies bei der Zusammenstellung von Heimatpferdetransporten nicht anders zu erwarten ist. In dem ersten Monat war daher die Zahl der Pferde bis 700 angestiegen. Eine wesentliche Belastung während dieser Zeit stellten die 250 Vorratspferde dar, die den Stand der Pferde für einen Lazarettbetrieb zu hoch gestalteten und die auch bei der geringen Zahl von Mannschaften nicht entsprechend gepflegt werden konnten. Erst nach Abgabe dieser Pferde war es möglich, die restlichen Pferde entsprechend zu pflegen.


    Der Ausbau der Stallungen konnte erst nach der Verringerung des Pferdebestandes in Angriff genommen werden, da es vorher unmöglich war, Leute für diese Arbeiten frei zu machen. In Voraussicht auf ein längeres Bleiben am Einsatzort und entsprechend dem Befehl, dass die Staffel hauptsächlich Lazarettaufgaben erhalte, wurde ein entsprechender Behandlungsraum ausgebaut. Durch Übernahme vom Gerät der aufgelösten Züge war es möglich, das Veterinär-Gerät fast vollständig zu ergänzen.


    In der abgelaufenen Periode war der Gesundheitszustand der Pferde im allgemeinen besser als in der letzten Periode; insbesondere ist die Zahl der an ansteckendem Katarrh erkrankten Pferde wesentlich zurückgegangen, sodass derzeit überhaupt keine katarrhkranken Pferde bei der Staffel vorhanden sind. Die Zahl der erschöpften Pferde ist zur Zeit verhältnismäßig gering. Den hauptsächlichen Bestand der Staffel stellen chirurgische Patienten und ausgabefähige Vorratspferde dar.


    In der Räudestation wurden bisher 170 Heerespferde und 58 Zivilpferde begast. Von den Heerespferden war eine Anzahl nicht räude- sondern herpeskrank. Für die Zivilpferde wurde von dem Besitzer Schwefel zur Verfügung gestellt.


    Die vom Verpflegungsamt in Raciaz gelieferte Pferdeverpflegung war entsprechend; zeitweise mussten jedoch erhebliche Mengen an Stroh und Heu wegen hochgradiger Verschimmelung abgeschrieben werden.


    Die Witterung war in der ersten Zeit sehr trocken und hatte zur Folge, dass die Brunnen nicht ausreichten. Auch die Teiche reichten zum Tränken der Tiere nicht aus und wurden zum Schluss so schlammig und algendurchsetzt, dass sie zum Tränken nicht mehr verwendet werden konnten. Das Wasser musste daher von 3 km weit herangefahren werden. Nach eingetretenem Regenwetter war jedoch die Wassernot rasch behoben.


    Durch das eingetretene Regenwetter waren die Wege wochenlang verschlammt. Als folge dieser Verschlammung kam es im Bereich der Staffel bei den Zivilpferden zu höchstgradigen pflegmonösen Mauken. Trotzdem die Pferde der Staffel in gleicher Weise wie die Zivilpferde eingesetzt waren, konnten jedoch durch entsprechende Pflege die Maukefälle auf ein Mindestmaß von neun Pferden herabgedrückt werden.


    Außer den für die Staffel zu verrichtenden Arbeiten wurden Pferde laufend zur Kartoffel- und Rübenernte sowie zur Herbstbestellung der Landwirtschaft zur Verfügung gestellt.


    Insgesamt hat die Staffel bei einem Bestand von 709 Pferden zu Beginn der Berichtszeit

    491 Pferde aufgenommen und

    966 Pferde abgegeben,

    davon 639 Heimatpferde und 327 als geheilt an andere Truppen

    64 Pferde sind gestorben oder wurden getötet bzw. als Schlachtpferde abgegeben.


    In der Hufbeschlagerneuerungstruppe wurden 448 Pferde beschlagen.


    Die infanteristische Ausbildung wurde im vorgeschriebenen Rahmen durchgeführt, Panzervernichtungstruppe aufgestellt und Alarmübungen abgehalten. Die Ortsstützpunkte Gut Kuchary , Gut Niedroz-Mlody und Druchowo wurden zur Verteidigung eingerichtet, wobei auf Gut Kuchary mit der stärksten Belegung größerer Wert gelegt wurde. Seit Mitte Dezember wurde dann im Einvernehmen mit Korück 580 die abzustellende Manschaft für den Bau der durchlaufenden Schrötterburg-Chorzelle-Stellung zur Verfügung gestellt.



    Fortsetzung folgt.


    Herzliche Grüße


    Marga

  • Guten Tag zusammen,



    Fortsetzung der Abschrift und der Bearbeitung des Armee-Pferde-Lazaretts.

    Quelle: germandocsinrussia Findbuch 21490 Akte 30


    Lazarettstaffel II

    In der Berichtszeit war der Zug als Pferdesammelplatz bis 27.11.44 in Maluzyn, 15 km n.n.ostw. Plöhnen untergezogen und er hatte die Aufgabe auch Lazarett-und Räudebehandlung durchzuführen. In einem gut geeigneten Raum wurde der Behandlungsraum eingerichtet, der mit Warmwasserbereiter, Notstand und behelfsmäßiger Operationsmatratze ausreichte, jede Operation durchzuführen.


    Die von dem Zug angefertigte Operationsmatratze hat sich insbesondere für Hufoperationen als zweckmäßig erwiesen und kann leicht überall gebaut werden, wo Sägemehl und Rundholz zur Verfügung stehen. An der Stirnseite des Behandlungsraumes wird Sägemehl etwa 40 cm hoch ausgeschüttet und als Abschluss ein Rundholz in Stärke von 30-35 cm, das vorher mit geflochtenem Stroh umwickelt wird, vorgelegt. Auf die Sägemehl -Matratze legt man eine geflochtene Strohmatte in Größe 2x3 m. Zweckmäßig ist es, kleine Mattenstücke zu dieser Größe zusammenzulegen, um bei Verschmutzungen durch Blut das entsprechende Mattenstück austauschen zu können. Beim Legen des Patienten verwendet man am besten eine kleine Rampe in Höhe von etwa 15 cm, auf die der Patient dicht an die Operationsmatratze gestellt wird. Man verhindert dadurch, falls das Wurfkommando nicht ganz zuverlässig ist, ein Abrutschen des Patienten über Metacarpus und Metatarsus am Rundholz.


    Vom Armee-Veterinär war der Bau einer ausreichenden Menge behelfsmäßiger Räudegaszellen befohlen. Um die Schwierigkeit der Beheizung des Begasungsraumes während der Wintermonate auszuschalten, wurde ein Raum in Größe von 3x5 m aus Backsteinen neu erstellt und auch eine doppelte Gaszelle aus Backsteinen gemauert. Um Wärmeverluste zu vermeiden, wurde der Begasungsraum in 2 m Höhe mit Brettern, Lehm und Spreu abgedeckt. Ein Herd mit Eisenplatte und Zügen sorgte für ausreichende Wärme, die sowohl stoßweise abgegeben werden konnte, (wichtig, da beim Beschicken der Zelle der Raum durch das Öffnen der Türen schnell auskühlt) als sie auch infolge der Züge des Kamins lange vorhielt. Die Türen der Gaszelle waren aus Sperrholz und wurden mit drei Reibern verschlossen. Durch die geringe Schwere der Türen war ein Verschieben unmöglich und deshalb schlossen sie vollkommen dicht, auch in der Folgezeit. Der Entlüftung der Zelle diente ein Schacht in der Decke und einer Seitenwand. Diese Anordnung hat sich als zweckmäßig erwiesen. Das SO2 - Gas, ohnehin schon schwerer als Luft, entwich aus dem Schacht der Seitenwand umso schneller, als die Außentemperatur tiefer war, da die kalte Luft durch den Deckenschacht in die warme Gaszelle eindrang. Die Entlüftung der Zelle dauerte auch bei ungünstigem Wind nie länger als 5 Minuten. Vom Bau einer Gaszelle aus Brettern wurde abgesehen, weil die so erstellten Zellen nie ganz dicht werden und SO2 - Gase immer zum Nachteil der Begasungsmannschaften in den Begasungsraum austreten.


    Zum Bau dieser den Feldverhältnissen voll gerecht werdenden Gaszelle braucht man bei Beschäftigung von drei Männern acht Tage. Die Holzarbeit, die jedoch neben den Maurerarbeiten einher laufen kann, ist in dieser Zeit nicht eingerechnet.


    Sämtliche Pferde hatten bis Mitte November Weidegang. Geweidet wurde in der Zeit von 10-15 Uhr. Trotz der Jahreszeit gingen die Pferde im Nährzustand nicht zurück, da sie genügend Futter durch zusätzlichen Weidegang aufnahmen. Der Haarwechsel vollzog sich schnell und ohne Nachteile. Salzlecksteine und Futterkalk wurden während des Haarwechsels gereicht. Irgendwelche Krankheiten, auf den späten Weidegang zurückzuführen, traten nicht auf, vielmehr wurden die Pferde abgehärtet. Stroh und Heu konnten eingespart werden und kommen den Pferden nunmehr in den Wintermonaten zugute.


    Prophylaxe mit Durosept wurde bei Grab- und Saugmilbenträgern durchgeführt. Von etwa 80 Milbenträgern erkrankten bis an 27.11.44 vier Pferde an Räude. Der Erfolg der Behandlung mit Durosept konnte infolge Verlegung und Abgabe der Pferde nicht weiter beobachtet werden.


    Mit der Verlegung des Zuges nach Sauertal, 10 km südostw. Sichelberg, am 27.11.44 erfolgte die Umgliederung in die Lazarettstaffel II. Aufgabe der Staffel ist nunmehr reine Lazarettbehandlung ohne Räudestation. Stallungen stehen in ausreichendem Maße zur Verfügung. Die Mannschaftsquartiere reichen nicht aus. Deshalb wurde ein Großteil der Männer in dem 2 km entfernten Drallingen untergebracht, wo auch die Heimatpferde und Rekonvaleszenten in geräumigen Stallungen stehen. Der Schwerpunkt der Staffel ist Sauertal. Hier wurde auch der Behandlungsraum aus einem umgebauten Pripjetschuppen erstellt.


    Während der Berichtszeit wurden in 1800 Arbeitsstunden 25 000 kg Getreide gedroschen und 80 000 kg Kartoffeln geerntet und 50 000 kg sowie 15 000 kg Getreide von Maluzyn nach dem 30 km entfernten Zichenau gebracht.


    Die militärische Ausbildung der Mannschaften wurde intensiv gefördert. Jeder Mann wird täglich eine Stunde ausgebildet. Nebenbei wurden Stallungen gebaut und Alarmgruppe I und II aufgestellt. Im Falle des Einsatzes dieser Alarmgruppen ist jedoch nicht geklärt, wer Pferde und Geräte in Sicherheit zu bringen hat. Der Rest der Mannschaften reicht zur Bergung nicht aus.


    In der Zeit vom 1.10. - 31.12.44 wurden:

    aufgenommen: 489 Pferde

    abgegeben: 864 Pferde

    gestorben: 16 Pferde

    geschlachtet: 2 Pferde


    63 Begasungen wurden durchgeführt.



    Fortsetzung folgt.


    Herzliche Grüße


    Marga

  • Guten Abend,



    Fortsetzung der Abschrift und der Bearbeitung des Armee-Pferde-Lazaretts.

    Quelle: germandocsinrussia Findbuch 21490 Akte 30


    Sammelstaffel

    Bis zur Verlegung nach Altdorf, 12 km. n. ostw. Sichelberg, war der 3. Zug (Sammelstaffel) etwa 8 km westlich Drobin als Pferdesammelplatz eingesetzt. Belegt waren die Güter Berndtsdorf, Sager, Gustpeter und Korig. Während auf dem Gut Berndtsdorf die Stammpferde und Pferde der zusätzlichen Bespannung untergebracht waren, wurden die Lazarettpferde auf die restlichen drei Güter verteilt. Nach Abgabe aller Lazarettpferde verlegte der Zug am 26.November nach Altdorf, wo nach Auflösung des Pferdeparks sämtliche 528 Pferde des 2. und 6. Zuges übernommen wurden. Außer Altdorf wurden die in der Nähe gelegenen Ortschaften Rühmendorf und Zischdorf belegt. Im zentral gelegenen Altdorf sind die Stammpferde und die Pferde der zusätzlichen Bespannung untergebracht, in Rühmendorf die interne Begasungsstation mit 2 Zellen eingerichtet.


    Im Einsatzort Gut Berndtsdorf wurden dem Zug sehr wenig Pferde zugeführt. Die von der Veterinär-Kompanie 408 und vom 1. Zug des Armee-Pferde-Lazaretts 529 waren gesund und für OT-Einheiten bestimmt. Die Pferde wurden beim 3. Zug gesammelt und ausgegeben. Der jetzige Gesundheitszustand der Voratspferde ist im allgemeinen zufriedenstellend.


    Während der Zeit auf Gut Berndtsdorf wurden Hartfutter und Heu in Raciaz und Langendorf empfangen, Stroh wurde in unmittelbarer Nähe des Gutes abgeholt. Begünstigt durch das gute Herbstwetter, waren die Lazarettpferde fast den ganzen Monat Oktober auf den zur Verfügung gestellten Weideflächen.


    Da die Staffel in Berndtsdorf etwa 6 km von der Rollbahn Sichelberg - Drobin eingesetzt war, mussten, sobald die Gespanne die feste Rollbahn verlassen hatten, Ende Oktober und November hindurch die letzte Wegstrecke oft unpassierbare Feldwege benutzt werden. Auch die Fahrwege von Gut zu Gut waren in einem schlechten Zustand. In Altdorf sind die Straßen durch den Frost in einem befahrbaren Zustand.


    In der Berichtszeit wurden:

    aufgenommen: 343 Pferde

    abgegeben: 145 Heimatpferde

    als geheilt an andere Truppen: 292 Pferde

    getötet: 16 Pferde

    In der Zeit vom 7.12.44 - 31.12.44 wurden 431 Begasungen durchgeführt.

    In der Hufbeschlagerneuerungsstelle wurden 409 Pferde beschlagen.


    Neben der Hauptaufgabe der Staffel, der Pferdebetreuung, wurde eine laufende Schulung der Staffelangehörigen durchgeführt. Jede Woche findet ein politischer Unterricht statt. Im Pferdegasschutz und in Truppenentgiftung wurden theoretischer und praktischer Unterricht abgehalten. Täglich wird mit Alarmeinheiten I und II eine Stunde Gefechtsausbildung durchgeführt.


    Name ?

    Stabsveterinär und Führer der Truppe



    Verlustliste für die Zeit vom 1.10. - 31.12.1944 des Armee-Pferde-Lazaretts 529


    Diese Liste führt 8 Spalten. Allerdings sind nur das jeweilige Datum und die Krankheitsfälle eingetragen. Es gibt weder Tote noch Verwundete, bei der Truppe verbliebene, Vermisste oder verstorbene Pferde. Daher übernehme ich nur die beiden eingetragenen Spalten.

    Tag krank
    01.10.44 1
    02.10.44 2
    03.10.44 1
    09.10.44 1
    10.10.44 1
    11.10.44 1
    12.10.44 1
    14.10.44 1
    16.10.44 1
    17.10.44 2
    26.10.44 2
    30.10.44 2
    04.11.44 1
    05.11.44 2
    10.11.44. 3
    11.11.44 3
    14.11.44 1
    15.11.44 1
    19.11.44 3
    21.11.44 1
    28.11.44 1
    30.11.44 2
    03.12.44 3
    04.12.44 1
    05.12.44 2
    14.12.44 1
    15.12.44 1
    16.12.44 1
    18.12.44 1
    21.12.44 1
    24.12.44 1
    29.12.44 1
    30.12.44 1

    Name: ?

    Stabsveterinär und Führer der Truppe




    Verpflegungsstärken in der Zeit vom 1.10. - 31.10. 1944

    Datum Offz. Beamte Uffz. Mannschaft. Freiw. Stabsh. Pferde
    01.10.44 5 1 39 338 122 - 2238
    11.10.44 5 1 39 322 122 - 1537
    21.10.44 4 1 37 193 122 2 1139
    01.11.44 4 1 39 210 123 2 1203
    11.11.44 4 1 41 215 123 2 867
    20.11.44 4 1 37 187 118 2 586
    01.12.44 6 2 45 351 111 2 726
    11.12.44 4 2 35 214 116 2 738
    21.12.44 4 1 31 210 113 1 762

    Name: ?

    Stabsveterinär und Führer der Truppe.



    Armee-Pferde-Lazarett 529 O.U., den 31.Dezember 1944


    Kriegsrangliste Stand am 30.12.1944

    Dienststellen Name Vorn. Dienstgrad Rangdienstalter
    Führer der
    Einheit
    Dr. Held
    aktiv
    Franz

    Stabsveterinär

    1.3. 42 (16)

    Führer der
    Laz. Staffel I
    Dr.Dr. Gebauer
    d. Res.
    Otto

    Stabsveterinär

    1.2.43

    Führer der
    Laz. Staffel II
    Kunz
    d. Res.
    Karl

    Stabsveterinär

    1.9.42

    Führer der
    Sammelstaffel
    Dr. Bierwagen
    d. Res.
    Dietrich

    Stabsveterinär

    1.7.42

    Zahlmeister

    Stege
    d. Ras.
    Walter

    Oberzahl-
    Meister
    11.5.41

    Name: ?

    Stabsveterinär und Führer der Truppe.




    Herzliche Grüße


    Marga