Guten Morgen zusammen,
Vielleicht einmal was für die Strategen unter euch.
Abschrift und Bearbeitung.
( Quelle: Nara T 354 R 154 )
O. U. , den 13.1.1944
12. SS - Pz. Div. " Hitlerjugend " III./ SS . Gren. Rgt. 25
BEFEHLSTECHNIK
A. Gliederung eines Befehles.
1. | Feindliche und eigene Truppen |
2. | Absicht der übergeordneten Dienststelle. |
3. |
Auftrag für die selbstständige Gruppe Befehl für die im Rahmen des Zuges kämpfende Gruppe |
4. | Gliederung des Zuges. Marschrichtung , Anschluss. |
5. | Aufklärung , Sicherung, Verbindung. |
6. | Schwere Waffen ( s. M. G. , s. Gr. W. , I. G. , Pak, Artillerie ). |
7. | Verbleib der Gefechts - Kfz. |
8. | Versorgung ( Munition , Verpflegung ). |
9. | Truppenverbandplatz |
10. |
Platz des Führers und die Verbindung zu ihm. Wiederholen lassen. Noch eine Frage ? Auseinanderziehen. |
B. Erläuterung
1. Je kürzer ein Befehl ist, umso klarer wird er sein. Nur das Wesentliche ist zu befehlen. all das, was der Gruppenführer wissen muss, um im Sinne des Ganzen handeln zu können.
2. Bei der Befehlsgebung ist auch die Zahl mit zu nennen, z. B. Erstens: " Feind hat, .......... " , zweitens: " Die Kompanie wird " pp.
3. Für die klare Überleitung von Ziffer 3 (eigener Auftrag ) zu Ziffer 4 ( Gliederung ) empfiehlt sich zu sagen:
Viertens: |
hierzu entfaltet sich, entwickelt sich, stellt sich zum Angriff bereit, richten sich zur Verteidigung ein, pp. Zug X mit Gruppe A dort und dort, Gruppe B dort und dort, oder |
Drittens: | Zug X stellt sich zum Angriff gedeckt hinter dieser Höhe bereit. |
Viertens: |
Hierzu stellen sich zum Angriff bereit Gruppe A dort bei dem Busch Gruppe B dort oder dort, .......... oder |
Drittens: |
Zug X verteidigt sich im Abschnitt, rechte Grenze Straße einschließlich linke Grenze Kugelbaum - Kirchturm. |
Viertens: |
Hierzu richtet sich zur Verteidigung ein Gruppe A .......... Gruppe B pp. oder |
Drittens: |
Zug X greift den Gegner auf dem Berg dort an, 1. Angriffsziel der Berg |
Viertens: | Hierzu entwickeln sich .......... oder pp . |
4. Marschrichtung und Anschluss ist kurz mit einzuflechten. z. B.
Drittens: | Zug X entfaltet sich in Richtung Wäldchen. |
Viertens: |
Hierzu entfalten sich: Gruppe A vorne rechts, Richtung rechte Kante Wäldchen, hat Anschluss. Gruppe B Links daneben 100 m Zwischenraum. Gruppe c folgt Gruppe A mit 200 m Abstand. |
Ziffer 3 kann man bei eingespielten Gruppenführern und bei Eile so gestalten:
Zug X entfaltet sich Richtung Wäldchen mit Gruppe A vorne rechts, hat Anschluss. Gruppe B links daneben. Gruppe C folgt Gruppe A.
Abstände und Zwischenräume wählen sich die Gruppenführer dann selbst dem Gelände entsprechend.
Bei überraschendem Zusammentreffen mit dem Feind kann sogar nur soviel Zeit zur Verfügung stehen, dass der Zugführer lediglich in den Zug hineinrufen kann: " Zug X Richtung Feind auseinanderziehen, Marsch, Marsch ! " . Alles andere wird dann hinterher befohlen oder regeln die Gruppenführer selbstständig.
5. Über den Platz der zweiten und dritten Gruppe entscheidet:
Die Geklärtheit der Lage: | |
Bei umgekehrter Lage: | Nur eine Gruppe in vorderer Linie. |
Ob angelehnt: | Reservegruppe hinter offenen Flügel staffeln. |
Wo ich einbrechen will: |
Reservegruppe hinter der Gruppe folgen lassen, mit der ich einzubrechen beabsichtige. Schwerpunkt ! |
Wo das Gelände günstig ist: |
Reservegruppe Deckung ausnutzen lassen und sie feindlicher Sicht und Waffenwirkung entziehen. Den Zug (Gruppe) ungeschwächt an den Gegner zu bringen, ist Kunst des Zug - bzw. Gruppenführers. |
6. Bei der Befehlsgliederung z. B. in 10 Ziffern, braucht nicht jede Ziffer berücksichtigt zu werden, nur das, was unbedingt notwendig ist. Ist z. B. keine Aufklärung zu entsenden, fällt die Ziffer über Aufklärung fort. Wird das Gefechtsfahrzeug der Gruppe durch die Kompanie nachgeführt, braucht der Gruppenführer über Entnahme von Waffen und Munition pp. sowie über den Verbleib des Gefechtsfahrzeuges nichts zu befehlen.
gez. Milius
SS - Obergruppenführer und Btls. - Kommandeur.
Herzliche Grüße
Marga