Vergiftungen - Allgemeines

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Heeresgruppenarzt Süd

    Az. 496/4/43 (VI)

    Br.B.Nr. 4259/43 geheim

    H.Qu., den 06.11.1943


    Meldung von Vergiftungsfällen


    Die Erfassung vorkommender Vergiftungen gewinnt mit zunehmender Kriegsdauer an Bedeutung. Sabotage und Selbstschädigungen durch Gifte, wozu die Feindpropaganda mehrfach aufgefordert hat, sind möglich.


    Zahlreiche Soldaten üben Tätigkeiten aus, in denen sie im Gegensatz zu ihrem Friedensberuf mit giftigen Stoffen umzugehen haben.


    In den besetzten Gebieten wachsende Giftstoffpflanzen kommen ursächlich in Betracht. Schließlich tritt Überempfindlichkeit gegen Arznei- und Genussmittel im Kriege unter Umständen gehäuft auf.

    Vergiftungsfälle - auch Verdachtsfälle - sind umgehend als "Besonderes Vorkommnis" dem Heeresgruppenarzt zu melden.


    Verdächtiges Material - Speisereste, Pflanzenteile, Tabletten usw. - ist für die chemische Untersuchung sicherzustellen. Für den gleichen Zweck werden Blut, Harn, Suhl und gegebenenfalls Erbrochenes benötigt.


    Umgebungsuntersuchung und genaue Vorgeschichte können für das Ergebnis entscheidend sein und sind daher sorgfältig durchzuführen.


    Im einzelnen sind hiernach meldepflichtig:

    • Unklare Todesfälle, bei deren Umständen nach mit einer Vergiftung gerechnet werden muss. Sektion ist zu veranlassen.
    • Erkrankungen durch gewerbliche Gifte, wie Blei, Phosphor, Quecksilber, Arsen, Benzol, Methylalkohol und andere organische Lösungsmittel, schädliche Gase usw.
    • Erkrankungen durch pflanzliche und tierische Gifte.
    • Erkranken - nicht Unfälle - bei der Bearbeitung von Sprengstoffen.
    • Todesfälle durch Alkohol
    • Schädigung durch Arznei- und Narkosemittel (Überempfindlichkeit, Überdosierung)

    F.d.R.

    Dr. R...

    Oberfeldarzt


    Im Entwurf gezeichnet

    Kittel


    Quelle: Nara T-313 R-388 Pz.-AOK 4


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Teilabschrift und Bearbeitung!


    16. Infanterie-Division (mot.)

    Abt. Ib Nr. 40/42

    O.U., den 18.06.1942


    Besondere Anordnung für die Versorgung


    Schlangen-Vorkommen


    Bei Schlangenbiss-Verletzungen sind sofortige energische Maßnahmen gegen das Eindringen des Giftes in den Körper von ausschlaggebender Bedeutung. Schnellste Hinzuziehung eines Sanitäts-Offiziers - auch nach bereits erfolgter „Erster Hilfe“ - ist unbedingt erforderlich.


    Die Truppenärzte haben die Truppe in regelmäßigen Abständen über „Erste Hilfe“ bei Schlangenbiss-Verletzungen zu belehren. (H.Dv. 209-Merkblatt II)


    Schlangenbiss-Serum ist von den Feld-Lazaretten sowie den Lt.San.Offz. zur zentralen Verwaltung beim Armee-Sanitäts-Park zu empfangen.


    In diesem Zusammenhang möchte ich auf auf das Merkblatt über Schlangenbisse vom 04.04.1941 hinweisen, dass Michael am 21.12.2019 eingestellt hat.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje


    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Guten Tag zusammen,


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    H Qu OKH, den 07. Oktober 1942


    Oberkommando des Heeres

    Generalstab des Heeres

    Generalquartiermeister IVa / IVb

    Az.: 1299 ( IIa )

    Nr. I. / 49 939 / 41


    Betr.: Methylalkoholvergiftung


    Trotz wiederholter Hinweise auf die Gefahr des Genusses von Alkohol unbekannter, meist russischer Herkunft wegen des Gehaltes an Methylalkohol, kommen immer wieder Fälle von Einzel- bzw. Massenvergiftungen vor.


    Der Genuss von methylalkoholhaltigem Schnaps führt in vielen Fällen zur Erblindung, ja sogar zum Tode. Die Bekömmlichkeit derartigen Schnapses oder alkoholischer Getränke für den Russen ist kein Anhaltspunkt für die Bekömmlichkeit für deutsche Soldaten.


    I. A.

    Im Entwurf gezeichnet: Toppe


    f. d. R.


    ……………………………………………..

    Oberfeldarzt



    Gruß Marga

  • Hallo Marga,


    vielen Dank für diese Ergänzung.


    Handelt es sich tatsächlich um eine Massenverhaftung oder eher um eine Massenvergiftung? Die Rechtschreibkorrektur macht ja manchmal die seltsamsten Korrekturen… ;)


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: