Friedrich Grimm, Oberfeldwebel

  • Hallo zusammen,


    meine Mutter biegt langsam auf die Zielgerade des Lebens ein und deshalb möchte ich ihr noch einen Anliegen erfüllen betreffend ihres Vaters, den sie gerade einmal 2x in ihrem Leben gesehen hat und ihres Onkels.

    Es handelt sich um:


    Oberfeldwebel Friedrich Grimm, geb. 1911 in Karlsruhe, der am 25.06.1944 in den Gefechten zwischen den Städten Witebsk und Orsha durch einen Granatsplitter verwundet und später im Truppenverbandsplatz verstorben ist. Leider ist mir weder seine Einheit, noch der Platz bekannt, wo er ggf. begraben wurde. Ich denke es wäre genug zu wissen, wo er seine letzte Ruhestätte gefunden hat.


    Für alle Informationen bin ich schon jetzt sehr dankbar.


    Schöne Grüße, Franz

  • Hallo Franz,


    Herzlich willkommen in diesem Forum.


    Zu Friedrich Grimm konnte ich nichts heraus finden. Ich fand nur einen Heinrich Grimm geb. 05.12.1914, Hauptfeldwebel. Gefallen bei Witebsk.


    Nun ein paar Fragen damit wir User dir evtl weiterhelfen können:

    • Hast du für Friedrich schon einen Rechercheantrag beim Bundesarchiv in Berlin gestellt?
    • Hatte dein Großvater mehrere Vornamen?
    • Liegen dir Papiere, Auszeichnungen, Feldpostbriefe oder Fotos vor?

    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    herzlichen Dank für deine Antwort. Einen Rechercheantrag hab ich noch nicht gestellt. Mein Opa hatte meines Wissens keine weiteren Vornamen. Ich werde das bei meiner Mama noch nachfragen. Auszeichnungen hab ich bereits bei mir. Feldpostbriefe sind mir nicht bekannt. Seit diesem Wochenende hab ich sein Fotoalbum zur Verfügung. Soll ich hier Fotos einstellen?


    Viele Grüße Franz

  • Hallo Franz,


    das wäre super wenn wir uns ein Bild von ihm machen könnten. Evtl. kommen dadurch auch Auszeichnungen zu Tage, die auch helfen könnten. Beim einstellen der Bilder müssen lt. Forumsinhaber aber die NS-Zeichen entwertet werden.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    ich werde heute Abend die Bilder einstellen und natürlich auf das "böse, böse" Hakenkreuz achten. Die Auszeichnungen hab ich ja bei mir, so dass ich sicher genau sagen kann was mein Opa bekommen hat. Anhand der Bilder habe ich schon erkannt, dass er sowohl in Belgien, als auch Frankreich und später in Russland war. Da er auch ein Foto des Tannenberg-Denkmals im Album hat, nehme ich an, dass er ggf. auch die Einheit gewechselt hat.


    Bis später - VG, Franz

  • Hallo Franz,


    wenn du die Auszeichnungen vorliegen hast, hast du dann auch die Besitzzeugnisse dazu? Dort stand auch immer eine Einheit drauf.


    Ich denke einer der Mods muss dein Thema zweiteilen, damit wir hier eine saubere Trennung der zwei gesuchten haben. :/


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Franz,


    auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen hier im Forum. Bevor ich mich weiterführend zu deiner Frage einbringe, noch eine kleine Information. Wie bereits von Antje angesprochen, habe ich jetzt deine Frage in zwei Bereiche aufgeteilt, um die Auffindung und Struktur der Inhalte zu gewährleisten. Ich habe daher nebem diesem Bereich ein weiteres Thema, siehe Link eröffnet:


    Willibald Link, Obergefreiter


    Gruß

    Michael

  • Hallo Franz,


    dein Großvater hatte noch weitere Auszeichnungen:

    • Auf der 1. und 2. Aufnahme (als Oberfeldwebel) ist zu sehen, dass er das Verwundeten Abzeichen vermutlich in Gold trägt
    • Auf der 3. Aufnahme ist zu sehen, dass er das Band der Medaille Winterschlacht im Osten trägt.

    Auf dem Gruppenbild trägt der Unteroffizier rechts von ihm die Nahkampfspange in Bronze. Diese Auszeichnung wurde ab 25.11.1942 verliehen, sodass wir das Foto zumindest mal zeitlich danach einordnen können.


    Auf dem Gruppenbild ist ferner zu erkennen, dass drei Soldaten eine unterschiedliche Feldbluse tragen. Da die Uniformen aufgetragen wurden ist hier nicht eindeutig zu erkennen sondern eher zu vermuten, dass es sich bei der Uniform deines Großvaters um das Modell 1942 handelt, auch wenn die Taschen nicht für das Modell gedacht waren.


    Die Schulterklappen haben ein zusätzliches truppeninternes Erkennungszeichen, dass als Unterscheidungsmerkmal verwendet wurde. Die Zuordnung erfolgte hier über die jeweilige Farbe. Leider steht nicht fest welche Farbe für welchen Truppenteil genutzt wurde. Auf der anderen Seite ist auch davon auszugehen, dass es dazu kein einheitliches System gegeben hat.


    ——


    Dein Großvater wurde irgendwann für tot erklärt, dazu müsste es noch Unterlagen geben. Evtl. kannst du mal auf dem Standesamt oder auch im Stadtarchiv der Heimatstadt nachfragen. Dort könnte evtl auch seine Einheit genannt worden sein.


    Gruß

    Antje


    Quelle: wehrmachtlexikon.de

  • Hallo Antje,


    also ich bin sehr erstaunt welche Details du aus den Fotos erkennst. Was die Einheit anbetrifft, so muss meine Mutter noch die Unterlagen meiner Großmutter sichten. Sie sagte mir heute in einem Telefonat, dass sie noch den Ort Stefaniki (vermutlich Stepanenki) kennt. Ich habe auf Google Earth nachgesehen. Dort gibt es in der Nähe der Ortschaft Babinovici ein kleines Dorf mit einem solchen Namen. Es würde auch geografisch passen. Ob dort oder in der Nähe seine Einheit gekämpft hat, sich ein TrpVerbPlatz befunden hat kann ich nicht sagen. Ob diese Ortsangaben so der Tatsache entsprechen kann ich leider auch nicht mit Sicherheit sagen. Wie erwähnt, ich werde weiter versuchen die Einheit heraus zu finden.


    Herzlichen Dank auf jeden Fall schon jetzt für die vielen Detailinfos.


    Viele Grüße Franz


    P.S. Die von mir genannten Abzeichen habe ich bei mir vorliegen. Vom Rest fehlt leider jede Spur.


    Servus Michael,


    vielen Dank für die Teilung der Vorgänge. Du hast natürlich Recht, dass man so strukturierter vorgehen kann.


    Viele Grüße Franz

    Einmal editiert, zuletzt von golfpad () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von golfpad mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo Antje,


    zu dem Onkel meiner Mutter (Willibald Link) habe ich im Album von meinem Opa noch zwei Aufnahmen von Willi entdeckt. Vielleicht kannst du hier an der Uniform noch wichtige Details erkennen.


    Viele Grüße Franz

  • Hallo zusammen,

    Auf dem Gruppenbild trägt der Unteroffizier rechts von ihm die Nahkampfspange in Bronze. Diese Auszeichnung wurde ab 25.11.1942 verliehen, sodass wir das Foto zumindest mal zeitlich danach einordnen können.

    ich glaube wir können die besagte Aufnahme zeitlich noch weiter eingrenzen. Bei der von den Soldaten getragenen Kopfbedeckung handelt es sich um die Einheitsfeldmütze. Diese wurde im Heer erst mit einer Verfügung vom 11.06.1943 eingeführt.


    Gruß

    Michael

  • Hallo zusammen,


    jetzt habe ich alle Unterlagen zusammen und ich muss sagen - da sind viele Informationen dabei.


    1.) Name: Friedrich Felix Grimm

    2.) Geboren am: 26.10.1911

    3.) Feldpostbrief vom 13.11.1943 - Grenadier Regiment 481

    4.) Feldpostbrief vom 14.05.1944 - Feldpostnummer: 22953 A - Dienstgrad: Oberfeldwebel


    Sein letzter Feldpostbrief stammt vom 18.06.1944 —> 5 Tage später, am 23.06.1944, ist er gefallen.


    Laut Interneteintrag wurde die Einheit Ende Juni 1944 beim Zelenkoye Ozero (See) direkt bei Babinovicy (liegt an der Straße 100 zwischen Witebsk und Orsha) aufgerieben. Das passt auch mit dem Todeszeitpunkt genau überein.


    Jetzt stellt sich nur noch die Frage wo man ihn beerdigt hat oder ob es dazu noch ergänzende Informationen gibt.


    VG Franz

  • Hallo Fritz,


    zu einer möglichen Grablage kann dir nur der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge weiterhelfen. Zumal ich Friedrich auch nicht in der Onlinesuche finden kann.


    Feldpostnummer: 22953

    (Mobilmachung - 01.01.1940) Stab I Infanterie-Regiment 481

    (28.04.1940 - 14.09.1940) Stab I u. 1.-4. Kompanie Infanterie-Regiment 481

    (24.08.1943 - 05.04.1944) 03.01.1944 Stab I u. 1.-4. Kompanie Grenadier-Regiment 481

    (10.11.1944 - Kriegsende) 28.03.1945 gestrichen.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Franz,


    Abschrift!


    Die ersten Kampftage südostwärts Witebsk (Skizze 18)

    Seit dem 22. Juni hat sich die Lage im Kampfraum des VI. Korps noch ungünstiger, man kann nur sagen, noch katastrophaler entwickelt als nordwestlich Witebsk.


    Am Morgen des 22. Juni wird in der Einbruchsstelle des Vortages im rechten Abschnitt der 299. Infanterie-Division in harten Kämpfen eine Abriegelungsfront aufgebaut. Am frühen Nachmittag tritt die sowjetische 5. Armee mit mindestens vier Panzerbrigaden nach kurzem, sehr heftigem Vorbereitungsfeuer gegen den linken Flügel der 256. Infanterie-Division und gegen den gesamten Abschnitt der 299. Infanterie-Division zum Angriff an.


    Mit starken Infanterie- und Panzerkräften erzielt der Feind zunächst drei tiefe Einbrüche, in denen bis zum Abend gekämpft wird. Im Verlauf dieser schweren Kämpfe wird die nicht mehr an allen Stellen zusammenhängende Front in einer Breite von 18 km und in einer Tiefe von 2 bis 6 km zurückgedrückt.


    Auch am rechten Flügel der 197. Infanterie-Division gelingt dem Feind am späten Nachmittag ein tiefer Einbruch. Die eigene Front wird hierdurch in einer Tiefe von 4 km auf das Westufer der Lutschessa zurückgeworfen. Um dem VI. Korps für den nächsten Tag zu helfen, werden ihm ein Regiment der 95. Infanterie-Division und panzerbrechende Waffen unterstellt.“


    Quelle: Witebsk von Otto Heidkämper


    Gruß

    Antje

  • Hallo zusammen,


    zunächst einmal ein herzliches Danke für die Informationen.


    @ Antje, gibt es auch eine Lagekarte die östlich von Babinovicy andockt?


    Lassen sich eigentlich auch einzelne Kompanien irgendwo finden. Eine Division bzw. ein Regiment ist ja doch ein sehr großer Truppenverband.


    Mich würde tatsächlich die Einheit interessieren, die mein Opa befehligt hat.


    Die mir jetzt vorliegenden Feldpostbriefe werde ich alle „übersetzten“ lassen, da in Sütterlin verfasst. Vielleicht ergeben sich daraus neue Infos. Namen sind auf jeden Fall auch benannt. Ggf. kann hier auch eine Lücke bei anderen Suchenden geschlossen werden.


    VG Franz

  • Hallo zusammen,


    ich habe mir jetzt noch folgende Bücher aus diversen Antiquariaten bestellt:


    1.) Witebsk von O. Heidkämper und

    2.) Das grüne Regiment von B. Selz


    Nur durch die vielen Infos bekomme ich die Quellen, die es braucht um aus den vielen Kleinen ein Großes zu werden.


    VG Franz

  • Hallo Franz


    Lagekarten 1944 sind schwer zu finden, da bleibt einem eigentlich nur der Weg nach Freiburg(Militärarchiv)

    Anbei ein Kartenausschnitt der Karte W55 Ssmolensk von 1943, Maßstab 1:300.000

    Finden kann solche Karten hier:


    http://igrek.amzp.pl/mapindex.php?cat=ME300

    Suche nach W55 ,auf dasQuadrat klicken und dann die Karte wählen, manchmal gibt es mehrere Jahrgänge.

  • Hallo,


    Link und Karte sind Klasse. Vor allem Uraischtsche ist darauf vermerkt. Hier sollte mein Opa auf den TrpVerbPlatz gebracht werden. Nach der Lagekarte und den KTB Ausschnitten ist es nicht verwunderlich, das man ihn im Zuge des Rückzugs irgendwo auf die Schnelle begraben hat, um nicht verbuddelt zu sagen.


    Wenn ich die Bücher vorliegen habe und Infos zu meinem Opa dort finden sollte, Piste ich die natürlich.


    VG Franz