Der Truppenentgiftungsdienst

  • Hallo, weiter geht es


    Quelle: T 312 R 516







    Als Abschluß ein Bericht aus den Akten des AOK 15.




    Viel Spaß, Uwe

  • Hallo Allerseits,


    Im 1. Anhang könnt ihr euch ein Bild machen, zu Ausstattung und Mitteln in einem Truppen-Entgiftungstrupp.

    Im 2. Anhang könnt ihr sehen wo die Entgiftungs-Trupps eingesetzt wurden.


    Quelle: Nara T-313 R-388 Pz.-AOK 4


    Gruß

    Antje

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Oberkommando des Heeres

    Gen.St.d.H/Gen.d.Nbl.Tr.b Chef.Gen.Std.H (Ia)

    Nr. 3700/44 geheim

    Hauptquartier, den 09.11.1944

    Fernspr.: (E) 158. Nr.


    Truppenentgiftungstrupp


    Der Wert des Truppenentgiftungstrupps wird noch vielfach nicht richtig eingeschätzt. Das liegt daran, dass die Aufgaben und die Einsatzmöglichkeiten des Truppenentgiftungstrupps öfters verkannt werden.


    • Je schneller entgiftet wird desto besser wirkt die Entgiftung.
    • Der Vergiftete läuft nicht zurück und geht somit der Kampfkraft verloren, sondern wird vom Truppenentgiftungstrupp bei der Einheit behandelt.
    • Der zur Truppenentgiftung im Bedarfsfalle tretende Ordnungsdienst greift wo notwendig, energisch durch. (H.Dv. 395/1 Anlage11, Ziffer 22 und 23 und Merkblatt 30 a/15, Ziffer 34.)
    • Entgiftet kämpft der Mann weiter, ohne die lähmende Angst, nach einigen Stunden durch die Wirkung des Kampfstoffes Schmerzen leiden zu müssen.
    • Im Vertrauen auf ihren Entgiftungstrupp wird bei der Einheit keine Panikstimmung aufkommen.

    Die in der H.Dv. 395/1, Anlage 11, Ziffer 10 und 11 vorgesehenen Einsatzzeiten des Truppenentgiftungstrupps müssen immer da angewandt werden, wo es nach Lage und Gelände möglich ist, da hierdurch eine sichere Entgiftung gewährleistet ist.

    • Wasser in Eimern,
    • Kanistern oder sonstigen Behältnissen,
    • Entgiftungsstoff,
    • Seife,
    • alkalische Augensalbe,
    • Vorrat an Hautentgiftungssalbe und -mittel und
    • Waffenentgiftungsmittel

    sind hierzu notwendig und können in allen Lagen mitgenommen werden.


    Die in der H.Dv. 395/1, Anlage 11, Ziffer 4 und 5 vorgesehene Anzahl und Stärke der Truppenentgiftungstrupps ist für Einheiten mit voller Gefechtsstärke berechnet. Bei geringeren Gefechtsstärken wird man innerhalb des Bataillons oder der Abteilung mit weniger oder kleineren Trupps auskommen müssen. Ein Truppenentgiftungstrupp beim Truppenverbandsplatz des Bataillons oder der Abteilung muss immer in voller Stärke vorhanden sein.


    Um im Bedarfsfalle trotz der laufenden Ausfälle immer ausgebildete Führer und Mannschaften für die Truppenentgiftungstrupps zu haben, sind möglichst viele Leute auszubilden, besonders solche, die nicht vordringlich als Kämpfer verwendet werden


    Die erfolgte Ausbildung ist nach AHM 44 Nr. 342 und 408 B in den Wehrpass einzutragen. Die Ausbildung im Ersatzheer ist durch OKH/Chef.H.Rüst. u BdE/Chef Ausb.Wes.1.Ers.Heer/Stab Ia/In 9 Nr. 4550/44 g vom 16.10.1944 befohlen.


    Neben der Sorge um einen einsatzfähigen Entgiftungstrupp ist es Pflicht des Einheitsführers, die Ausbildung aller in der Haut- und behelfsmäßigen Sachenentgiftung durchzuführen, denn Hauptgrundsatz muss bleiben, dass sich jeder Mann, soweit es seine Mittel erlauben, selbst entgiftet.


    Außerdem ist es wichtig, durch Belehrung die übertriebene Angst vor den Folgen der Vergiftung durch Geländekampfstoffe nicht aufkommen zu lassen. Nach den Kriegserfahrungen führen Hautschädigungen durch Geländekampfstoffe nur selten zum Tode.


    Ein einsatzfähiger Truppenentgiftungstrupp ist, zumal er nur im Bedarfsfalle zusammentritt, keine Belastung für die Truppe, sondern ein wertvolles Mittel zur Erhaltung der Kampfkraft und die aufgewandte Zeit zu einer Ausbildung nicht verloren. Es ist Pflicht jedes Einheitsführers und Kommandeurs, schon jetzt für die notwendige Anzahl ausgebildeter Leute zu sorgen, da es im Bedarfsfalle zu spät ist.


    Massgebende Vorschriften:

    • H.Dv. 395/1 "Gasabwehrdienst aller Waffen", Anlage 11.
    • Merkblatt 30a/15 "Richtlinien für das Überwinden von Geländeverigftungen."


    I. Auftrag


    gez. Unterschrift

    Generalleutnant und

    General der Nebeltruppe beim Chef Gen.St.d.H


    F.d.R.d.A.

    Nunger?

    Hauptmann


    Quelle: germandocsinrussia


    Fortsetzung folgt …


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Fortsetzung…


    Anlage:

    zu Kdt. rückwärtige Armee 580/Qu.Nr. 1162/44 geheime Kommandosache vom 11.12.1944.


    Zusammenstellung über Ausstattung mit Gasschutzgerät und Bereitstellungen von Gasschutzgerät nach den z.Zt. gültigen Bestimmungen:


    I. Ausstattung

    1. Persönliche Ausstattung des Mannes:

    • 1 Gasmaske 30 oder 38 (f. Freiwillige 1 Beutegasmaske)
    • 1 Gasplane mit Tasche
    • 1 Packung Hautentgiftungsmittel

    2. Ausstattung eines Gasspür-Trupps (Stärke 1 : 3)

    • 4 Satz leichte Gasbekleidung
    • 4 Spürbüchsen, gefüllt
    • 4 Satz Spürfähnchen
    • 2 Vorratspappgefäße
    • 1 Gasanzeiger, vollständig
    • 4 Entgiftungebüchsen, gefüllt
    • 1 Satz Waffenentgiftungsmittel

    (Wird jeweils im A.G.P. 665 bereitgestellt. Ausgabe erfolgt erst im Bedarfsfalle.)


    Bei jedem Stab und jeder Einheit 1 Gasspürtrupp


    3. Ausstattung eines Truppenentgiftungstrupps (Stärke 1 : 6).

    Lfd.Nr… Anzahl Gerät

    01….…..07……. Satz leichte Gasbekleidung oder:

    ………...07……. Gasplane als Schürze

    02……. 20 Packungen Hautentgiftungsmittel oder

    ………. 10 Behälter Hautentgiftungs-Salbe

    03……. 01 Satz Waffenentgiftungemittel

    04……. 20 Satz Riechröhrchen

    05……. 01 Packung Zellstofftupfer (500 Stück)

    06……..01 Entgiftungsbürste

    07……..01 Entgiftungsbüchse, gefüllt

    08……..20 Papierhandtücher


    01 - 08 wird jeweils im A.G.P. 665 bereitgestellt. Ausgabe erfolgt erst im Bedarfsfalle


    09…….. 02 Behälter für vergiftete Bekleidung oder Papiersäcke

    10…….. 01 Wasserbebälter für Warmwasser 11

    10…….. 03 Eimer, Bottiche oder Waschschüsseln

    12…….. 01 Gießkanne

    13…….. 01 Wasserspritze *

    14…….. 01 Zerstäuberspritze*

    *evtl. Flitspritze


    09 - 14 sofort bei der Truppe bereitzustellen durch Entnahmen aus der Truppenaussttung.


    noch Ausstattung eines Truppenentgiftungstrupps:

    15…….. 03 Stiefelknechte

    16…….. 10 Paar Holzpantinen

    17…….. 02 Handbürsten oder Handschrubber

    18…….. 05 kg Kernseife

    sofort bei der Truppe bereitzustellen aus der Truppen-Ausstattung


    19…….. 01 kg Chloramin

    20.……..03 kg Soda

    21…….. 10 Tuben alkalische Augensalbe

    22…….. 01 Augendusche oder Rekordspritze

    23…….. 60 Tabletten Natrium bicarbonic.

    24…….. 60 Tabletten Acid. Boric

    19 - 24 Ausgabe an die Truppe erst im Bedarfsfall aus den Bestanden der Sanitäts-Parks.


    25……... Ersatzbekleidung nach Bedarf

    wird durch AOK. bereitgestellt. Ausgabe erst im Bedarfsfalle.


    Bei jedem Stab und bei jeder Einheit:

    1 Truppenentgiftungstrupp.


    4. Bei der Truppe verbleiben:

    • Reizkörper für Gasraumprobe bis zu einem Monatsbedarf,
    • Sätze Pferdegasschutz 41 und zwar 10% der Pferdeausstattung (soweit vorhanden),
    • *Pferdegasschutz 39, feuchte Pferdemaske und Filterbeutel für Tränkeimer rechnen auf die Ausstattung mit "Satz Pferdegasschutz 41“ an.
    • Gashandschuhe für Ärzte (gem. K.A.N. (H) ),
    • Pfeilpatronen für Gasalarm (gem. K.A.N. (H) ).
    • Sätze Gasschutzvorrat (nur für Bataillons - und Abteilungs-Stäbe (je 1 Satz zuständig).

    II. Gasschutzggerät - Bereitstellungen

    1. Gerät der "Erstausstattung Truppe",


    Das nachstehend aufgeführte Gerät der "Erstausstattung Truppe" und zwar:

    • Sätze leichte Gasbekleidung
    • Sätze Spürfähnchen
    • Spürbüchsen, gefüllt
    • Gasanzeiger, vollständig
    • Entgiftungsbüchsen gefüllt
    • Sätze Waffenentgiftungsmittel
    • Entgiftungsbürste

    *für Gasspür- und Truppen-Entgiftungs-Trupps gemäß Absatz I, Ziffer 2. u. 3. (laufende Nr. 1 - 3 u. 6 - 7)

    • Spürpulver i. Tr. zu 25 kg.
    • Kampfstoffprobenbehälter
    • Packungen Losttafeln
    • Heeresatmer
    • Sätze schwere Gasbekleidung

    soweit nach K.A.N. (H) zuständig


    noch Gerät der "Erstausstattung Truppe":

    • Sätze Gaskittelbekleidung
    • Kasten Vorrat u. Zubehör zum Gasanzeiger mit Inhalt
    • Kohlenoxydanzeiger
    • Gasschutzhaube für Kopfverletzte

    soweit nach K.A.N. (H) zuständig

    • Waffenentgiftungsmittel in Taschenbehälter

    Pro Mann 1 Stück

    • Sätze Gasschutzvorrat

    Je Bataillons- oder Abteilungs-Stab 1 Satz

    • Sätze Pferdegasschutz 41 Sätze

    soweit diese bei den Einheiten fehlen.

    • Sätze Pferdegasschutz-Vorrat 41

    je Bataillons- oder Abteilungs-Stab 1 Satz

    lagert im Armee-Geräte-Park 665, Bahnhof Jesuitersee (südwestlich Bromberg). Ausgabe erfolgt auf besondere Anordnung.


    2. Gerätsatz für eine behelfsmäßige Straßen-Entgiftungs-Kompanie

    (nur für Russische Nachschub-Kompanie 580)


    lfd.

    Nummer

    Gerät

    Anzahl für 4 Nachschub-Kfz

    Anzahl für 6 Engiftungs-Kfz

    Anzahl für 2 Gasspür-Trupps

    Gesamtmenge

    01

    Satz leichte Gasbekleidung

    16

    30

    8

    54

    02

    Spürbüchse, gefüllt

    -

    -

    8

    8

    03

    Satz Spürfähnchen

    -

    -

    8

    8

    04

    Gasanzeiger o.Vorrichtung und Zubehör

    -

    -

    2

    2

    05

    Entgiftungsstoff i.Tr. Kg

    1.500

    1.500

    -

    3.000

    06

    Entgiftungsbürsten

    2

    -

    -

    2

    07

    Satz Waffenent giftungsmittel

    4

    -

    -

    4

    08

    Spaten oder Schaufel

    2

    24

    -

    26

    09

    Besen oder Schrubber

    -

    6

    -

    6

    10

    Eimer

    4

    -

    -

    4

    11

    Bottich oder kleiner Holzeimer

    2

    -

    -

    2

    12

    Wasserfass oder (Wasserkanister)

    2 (6)

    -

    -

    2 (6)

    13

    Absperrlinie (auch Bindedraht oder Trassenband) 25 m lang

    1

    -

    -

    1

    14

    Ersatzbekleidung (Drillichzeug) ist erst bei der Aufstellung den Nachschubbeständen zu entnehmen

    20

    -

    -

    20

    15

    Tafel mit Aufschrift „Mannschafts-Entgiftung“

    1

    -

    -

    1

    16

    kleine Tafel mit Wegweiser

    6

    -

    -

    6


    Lagerung und Ausgabe des Geräts wie vorstehend.


    Die bei Stab/Kdt. rückwärtige Armee 580 und den Feld- und Orts-Kdtr. von der Russischen-Nachschub-Kompanie 580 abgestellt Lkw. mit Kastenaufbau und abklappbarer Rückwand sind als behelfsmäßige Streu-Kfz. geeignet und entsprechend (gem. Merkblatt 30/5 "Anweisung für motorisierte Truppen zum Entgiften von Straßen und Wegen" vom 04.03.1943) herzurichten.


    Meldungen und Anforderungen über Gasschutzgerät


    1. Anforderung von Gasschutzgerät gemäß Absatz I., 1. u. 4. und von Gasschutz-Übungsmitteln gem. Kdt. rückwärtige Armee 580/Qu. Nr. 6290/44 geheim vom 20.09.1944 (soweit dieses Gerät nicht inzwischen zugewiesen bzw. empfangen wurde) hat mindestens einmal monatlich und zwar zum 25. jeden Monats in 4-facher Ausfertigung, unter Angabe vom Soll, Ist und Fehl, z erfolgen. Fehlanzeige nicht erforderlich.


    Die Übungs-Gerätesätze rechnen auf die Bereitstellung „Erstausstattung Truppe“ nicht an.


    2. Meldungen über Gasschutzgerät

    Die Gerätebestandsmeldung „Geräteklasse Ch“ zum 3. jeden Monats Dienst nicht als Anforderung. In dieser Meldung sind künftig nicht das Soll der K.A.N (H), sondern die Zahlen gemäß Absatz I, Ziffer 1., 2., 3. (laufende Nummer 1 - 3 und 6 - 7), 4. und Absatz II, Ziffer 1 einzusetzen, soweit diese jeweils für die Einheiten zuständig sind. Auf dem Meldeformular ist im Kopf der Spalte 4 nach „K.A.N.“ zu streichen und dafür einzusetzen: gemäß Sonderbestimmungen.


    Das Gerät der „Erstausstattung Truppe“ ist nicht in der Spalte „dringender Bedarf“, sondern - wenn zuständig - unter „Soll“ und in Spalte „im A.G.P. bereitzustellen“ aufzuführen.


    Das Gerät für die Straßenentgiftungskompanie“ gemäß Absatz II, Ziffer 3 (laufende Nummer 1 - 7) ist nur von der Russischen-Nachschub-Kompanie 580 in der Gerätebestandsmeldung zu berücksichtigen.


    Bei Anforderungen und Meldungen über Gasmasken ist grundsätzlich die Kopfstärke einer Einheit als Soll-Zahl einzusetzen. In der Beilage ist das Gerät, das nach Aufbrauch der Bestände aus dem Naschub ausscheidet, aufgeführt.


    Die Verfügungen:

    • Kdt. rückw. Armee 580/Qu. Nr. 404/44 geheime Kommandosache vom 12.04.1944
    • Kdt. rückw. Armee 580/Qu. Nr. 461/44 geheime Kommandosache vom 05.05.1944

    treten außer Kraft und sind - soweit bei den Einheiten vorhanden - zu vernichten.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: