Seewarte und Observatorien

  • Seewarte und Observatorien


    Deutsche Seewarte


    Am 1.1.1868 wurde die Norddeutsche Seewarte in Hamburg eröffnet. Ab 1872 führte sie den Namen Deutsche Seewarte. Sie wurde am 9.1.1875 durch Reichsgesetz als Reichsbehörde der Kaiserlichen Admiralität angegliedert, trat zum 1.10.1919 aus der Zugehörigkeit zur Marine zum Verkehrsministerium über (BA/MA-RM 23/108). Dies wurde 1934 geändert: den Präses stellte künftig das Reichsministerium der Luftfahrt; ihm wurde auch der meteorologische Bereich zugeordnet, während der nautische und hydrographische Bereich zur Marine zählte.


    1945 gingen die meteorologischen Arbeiten auf das Seewetteramt des Deutschen Wetterdienstes über. Die meereskundlichen, nautischen und hydrographischen Gebiete bildeten zunächst den Hydrographischen Dienst, aus dem dann das Deutsche Maritime Institut (German Marine Institute) hervorging, das am 12.12.1945 das Deutsche Hydrographische Institut bildete. An der Spitze der Seewarte stand zunächst ein Direktor, ab 1911 ein Präsident.


    Direktor bzw. Präsident:

    19.06.1934 - 13.08.1934 KAdm. Dr. h.c. Spieß (Fritz)

    14.08.1934 - 22.07.1945 MinDir. Dr. h.c. Spieß (Fritz)


    Leiter d. Hydrographischen Dienstes bzw. d. Deutschen Maritimen Instituts:

    23.07.1945 - 11.12.1945 KAdm. Fein (Otto)


    Marineobservatorium Wilhelmshaven


    Das 1874 in Wilhelmshaven gebildete Observatorium unterstand fachlich der Admiralität bzw. dem Reichsmarineamt. 1919 wurde es vorübergehend der Marinewerft Wilhelmshaven angeschlossen, blieb jedoch fachlich der Nautischen Abteilung/Amtsgruppe Nautik in der Marineleitung bzw. dem Oberkommando der Kriegsmarine nachgeordnet. Im übrigen war es truppendienstlich der Marinestation/M.O.K. Nordsee unterstellt. Nach Bombenschäden in Wilhelmshaven verlegte das Observatorium am 22.12.1942 nach Greifswald, doch blieb Wilhelmshaven offiziell Standort. Am 7.9.1944 wurde es truppendienstlich dem M.O.K. Ost unterstellt.


    Leiter bzw. Direktor:

    00.00.1932 - 30.09.1935 RegRat Dr. Meier (Paul), m.W.d.G.b.

    01.10.1935 - 00.05.1945 ObRegRat Dr. Böhnecke (Günther)


    Quelle: VMD


    Gruß

    Michael

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    VI. Standorte und Dienstbezeichnung des Marineobservatoriums (Marobs.)


    1. Um Unklarheiten zu vermeiden, wird darauf hingewiesen, dass Greifswald für das Marineobservatorium nicht der friedensmäßige Standort ist.


    Das Marineobservatorium hat bis auf einige in Wilhelmshaven zurückgebliebene Gruppen seinen früheren Standort Wilhelmshaven wegen Feindeinwirkung verlassen, ist aber nur kriegsmäßig nach Greifswald verlegt worden.


    Der spätere endgültige Standort des Marineobservatoriums ist noch nicht bestimmt.


    2. Zur Vermeidung von Irrtümern werden folgende Dienststellenbezeichnungen angeordnet:


    Die Stammbehörde - z. Zt. in Greifswald - führt ohne zusätzliche Angabe des derzeitigen Standortes die Bezeichnung Marineobservatorium,


    die beiden Zweigstellen des Marineobservatoriums führen die Bezeichnungen:

    • Marineobservatorium, Zweigstelle Wilhelmshaven
    • Marineobservatorium, Zweigstelle Sewastopol.

    Außerdem trägt das ehemalige Observatorium Danzig, das nach Gotenhafen verlegt und der Deutschen Seewarte unterstellt wurde, die Bezeichnung Marineobservatorium Gotenhafen.


    O.K.M. Skl. H 10438 Wa vom 22.12.1942


    61775 ASd 2


    Quelle: Ostsee-Tagesbefehl; Kiel, den 05.01.1943; Nr. 2


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    6. Standort der Deutschen Seewarte


    Die Nautisch-Technische Abteilung der Deutschen Seewarte ist von Hamburg nach Friedrichroda verlegt worden, während die Geophysikalische Abteilung und der Hauptabteilungsleiter, dem beide Abteilungen unterstehen, in Hamburg verblieben sind.


    Die Verlegung der Nautisch-Technischen Abteilung bringt für diese mit der Nautisch-Geophysikalischen etwa gleich starke Abteilung eine gewisse verwaltungsmäßige Selbständigkeit mit sich. Alle Stellen des Hauses, die gelegentlich Verfügungen grundsätzlicher Art auch an die Deutsche Seewarte ausgeben, werden deshalb zur Vereinfachung des Geschäftsganges gebeten, von nun an ständig je 1 Stück derartiger Verfügungen an beide Standorte mit folgenden Anschriften zu senden:


    1. Deutsche Seewarte, Hauptabteilung Nautik und Hydrographie, Hamburg 11, Alfred- Wegener-Weg 1;


    2. Deutsche Seewarte, Nautisch-Technische Abteilung, Friedrichroda, Postschließfach 59.


    (Skl H 8435 Wa., 11.11.1943)


    Quelle: Laufende Befehle - OKM, Berlin 15.11.1943


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: