Personeller Bedarf der Wehrmacht 1944 Jahrgang 1926 und 1927

  • Personeller Bedarf der Wehrmacht 1944 - Jahrgang 1926 und 1927



    „I. Jahresbedarf der Wehrmachtteile 2.400.000


    a.) Errechnet auf Grund Anforderungen der Wehrmachtteile für Winterhalbjahr 1943/1944 abzüglich notwendiger und möglicher Kürzungen durch OKW/WEA


    Heer ..800.000
    Luftwaffe ..200.000
    Kriegsmarine ..120.000
    Waffen SS ….40.000
    gesamt: 1.160.000



    b.) Der Heeresbedarf gemäß a.) ist errechnet auf Grund der erfolgten durchschnittlichen Ersatzzuführungen von Beginn des Sowjetfeldzuges bis zum Herbst 1943, die für Auffüllung bestehender Verbände und für Neuaufstellungen verwendet wurden. Also nicht auf Grund der Verluste!
    Der halbjährige Ersatz des Heeres seit Beginn des Sowjetfeldzuges betrug



    rund 1.200.000
    abzüglich Genesene ...360.000
    bleiben an reinem Ersatz ...840.000



    Der dem Heere gestellte Ersatz reichte nicht aus, um neben den Neuaufstellungen die bestehenden Verbände auf ihrem Personalstand zu erhalten.


    II. Im Ersatzheer befindet sich am 01.01.1944 in Ausbildung befindliches Ersatzpersonal kann rechnerisch nicht vom Jahresbedarf abgezogen werden, weil am 01.01.1945 eine etwa entsprechende Personalreserve für das Frühjahr 1945 vorhanden sein muss.
    Ersatzpersonal der Luftwaffe und Kriegsmarine am 01.01.1944 wird nachgemeldet.


    III. Vorgesehene Einziehungen im Jahre 1944


    1.

    Jahrgang 1926 (Rest) ...330.000
    Jahrgang 1927 (ohne zeitlich untaugliche und die
    im RAD-Flak zurückbehaltenen Spezialisten
    ...410.000
    Landsturm ...125.000
    Uk-Gestellte (Erläuterungen siehe VI) ...210.000
    insgesamt: 1.075.000



    IV. Einsparungen gemäß Führerbefehl vom 27.11.1943


    Feldheer 350.000
    Ersatzheer 150.000
    Kriegsmarine bis ca. 100.000
    Luftwaffe bis ca. 300.000
    rund 800.000



    V. Zusammenfassung


    Jahresbedarf 2.400.000
    Einberufungen 1.075.000
    Einsparungen ...800.000
    demnach ungedeckter Bedarf ...525.000



    VI. Erläuterungen zu III


    Jahrgang 1926 verfügbar:


    Kv. 470.000
    GvH. ..10.000
    RAD u. Uffz.-Vorschüler ….5.000
    Nachgemusterte aus zeitlich Untauglichen ..40.000
    im Dezember 1943 evtl nachzumusternde ..20.000
    gesamt: 545.000
    vor der Musterung bereits eingestellt ..68.000
    bis 31.12.1943 141.000
    demnach ab 01.01.1944 einzustellen 336.000



    2.) Jahrgang 1927
    Der Geburtsjahrgang 1927 um 33.000 schwächer als Geburtsjahrgang 1926. Die körperliche Entwicklung ist zur Zeit noch geringer als die des Geburtsjahrganges 1926. Nachmusterungen voraussichtlich mit positivem Erfolg erst für 1945 möglich. In der RAD-Flak bleiben über Dezember 1944 noch 15.000 Angehörige des Geburtsjahrganges 1927 als Spezialisten zurück. Damit ist als Schätzung die Zahl 410.000 Kv.-Wehrpflichtige für das Jahr 1944 gegeben.


    3.) Ein Vorziehen auch der Freiwilligen noch jüngerer Geburtsjahrgänge ist im Jahr 1944 nicht mehr möglich, weil der geschlossen eingesetzte Geburtsjahrgang 1927 die 17jährigen restlos ausschöpft.


    4.) Landsturm
    Die Erfahrungen aus den Einberufungen der Geburtsjahrgänge 1889 - 1893 haben gezeigt, dass verfügbar aus diesen Jahrgängen ohne Eingriff in die Uk-Gestellten nur etwa 3% - nicht wie zuerst angenommen 6% - sind. Somit ergibt sich die niedrige Zahl aus den Geburtsjahrgängen 1884 - 1888 und dem Rest aus 1989 - 1893.


    5.) Uk-Gestellte
    Bisher vorgesehene Zahlen. Da jedoch aus dem Sektor Speer nach den Erfahrungen der SE-III Aktion etwa 70.000 Mann weniger kommen, die Reichsbahn sich mit den geforderten 55.000 zunächst ganz versagt und die Landwirtschaft mindestens 40.000 weniger stellen will, muß hier mit einem Abzug von möglicherweise 165.000 gerechnet werden.


    Zu IV:
    Die Zahlen sind zum Teil geschätzt. Es muss angenommen werden, dass die 1.000.000 nicht durch Einsparung innerhalb der Wehrmachtteile erreicht werden kann. Die an der Million fehlenden 200.000 Mann werden sich vielleicht durch Zusammenfassung und Vereinheitlichung innerhalb der Wehrmacht aufbringen lassen.“


    Anmerkung: Auf die SE-III Aktion bin ich nicht eingegangen. Die Quellen-Seite ist hier aber eingestellt. Es sind auch grafische Darstellungen beigefügt.


    Quelle: germandocsinrussia Findbuch 12450 Akte 71 Seite 24 - 26 und 30 - 33


    Gruß
    Antje