Holowienczyce; Suche Ort, an dem mein Großvater gefallen ist

  • Guten Abend, zusammen.


    Mein Großvater gehörte zum Infanterie Regiment 371.


    Er verstarb am 22.06.1941 im heutigen Weißrussland. Der Ort wurde seinerzeit mit "Holowienczyce" dokumentiert. Begraben wurde er in einem "Kameradengrab".


    Derzeit bin ich mit der Grabsuche befasst. Bis ich beim Volksbund und der Deutschen Dienststelle weiterkommen, würde ich gerne als Anhaltspunkt erfahren, wo der o.g. Ort liegt.


    Ganz herzlichen Dank für Ihre Hilfe


    Gruß
    Matthias Bach

  • Moin Matthias,


    nach kurzer Recherche kam ich zum Ergebnis, dass der Ort nicht korrekt sein kann. Denke es ist wohl einem Übermittlungsfehler geschuldet.


    Die 161. ging derzeit (22.6.41 = Kriegsbeginn gegen die SU) gerade über die Memel/Njemen!


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    9. Armee


    22.06.1941: Div.Gef.Std. Barackenlager Giby


    1) Zwischen 02.00 und 03.10 Uhr melden Pz.Gruppe 3, VIII., XX. und XXXXII. AK das
    Stichwort für Beendigung der Bereitstellung.


    2) Seit Y-Zeit (03.05 Uhr) sind im Bereich AOK 9 die Feindseligkeiten gegen Sowjetrußland
    zu Lande und in der Luft im Gange.


    3) Der vor der Y-Zeit erfolgte Einsatz des Lehr-Rgt. "Brandenburg z.b.V. 800" im Bereich der 256. Inf.Div.
    (Fortnahme der Enge bei Augustow) schlug fehl: Verband geriet bald in Feindfeuer
    und wurde zurückgezogen.


    4) Mit großer Spannung wurden die ersten Meldungen der Korps erwartet.
    Bereits die Morgenmeldungen bestätigten, daß die Überraschung des Gegners im vollen
    Umfange gelungen war. Denn der Angriff ging überall bei geringem Feindwiderstand
    gut vorwärts. Bereits um 04.50 Uhr sollte nach einer Fliegermeldung deutsche Infanterie
    auf dem Marktplatz von Augustow stehen (die Meldung erwies sich als Falschmeldung).
    Im Laufe des Vormittags verdichtete sich der Feindwiderstand, besonders, wie vorauszusehen.
    beim VIII. AK, wo der Russe sich aus zahlreichen Feldbefestigungen geschickt und
    zäh verteidigte.


    5) Mit besonderem Interesse wurde das Vorgehen der Panzer verfolgt, das erwartungsgemäß
    verlief; bereits um 05.15 Uhr war Lazdijai erreicht.
    08.05 Uhr ging die überraschende Meldung ein, daß 161. Inf.Div. ohne Feindberührung
    den Njemen bei Szabany erreicht und mit dem Übersetzen begonnen habe.


    6) 07.50 Uhr gibt Chef Fl.Korps VIII einen Überblick über die Luftlage: zahlreiche
    Flugzeuge am Boden zerstört, fdl. Luftwaffe macht hilflosen Eindruck.
    10.00 Uhr wird Aufnahme eines fdl. Funkspruch gemeldet; "Stab 3. Armee in Grodno völlig
    vernichtet (Stukas), schickt sofort Zerstörer".


    7) 09.15 Uhr Brücke bei Sziolko (256. Inf.Div.) unversehrt genommen! Warum vom Feind
    nicht gesprengt?


    8) Bereits 13.30 Uhr meldet Pz.Gr. 3: XXXIX. AK (mot) hat Westteil Olita erreicht. 14.00 Uhr
    überraschende Meldung: Njemenbrücke Olita unversehrt in deutscher Hand. So schlagartig
    kam der deutsche Stoß. Gefangene auf allen Abschnitten sagen aus, daß sie vom Kriege keine
    Ahnung gehabt hätten. LVII. Pz.Korps erst halbwegs zum Njemen.


    9) Angesichts des zügigen Vorgehens an allen Abschnitten einschl. XXXXII. AK wird 14.05 Uhr
    zwischen Ia AOK 9 und Ia der 110. Inf.Div. (OKH-Reserve) fernmdl. die Wahrscheinlichkeit
    betont, die Div. nicht bei Treuburg, sondern bei Suwalki auszuladen.
    (16.45 Uhr entscheidet sich Ausladung im Raum Suwalki).
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    Quelle: NARA
    Karten: Eigentum


    MfG Uwe

  • Guten Abend, Uwe.


    Ganz vielen Dank. Ein gutes Gefühl, solche Unterstützung zu bekommen.


    Mir erschien nämlich auch fraglich, dass der Ort, den man bei "Radima" als Holowienczyce angezeigt bekommt, an dem ersten Tag des Feldzuges erreicht worden ist.


    Habe gerade den Ort in Google Maps gefunden. Direkt hinter der polnischen Grenze, soeben in Weißrussland. Jetzt kann ich weiterarbeiten...
    Herzlichen Dank


    Gruß
    Matthias