Johann Bauer, Obergefreiter

  • Hallo zusammen,


    ich wurde von unserem neuen User Johannes gebeten folgendes Thema zu veröffentlichen:


    Liebe Mitglieder des Forums,


    ich bin auf der Suche nach dem Schicksal meines Onkels OGefr. Johann Bauer gefallen am 20.02.1942 bei Bekassowo , 15 km westlich von Wjasma (Russland).


    Meine Nachforschungen (u.a. WASt) haben bisher ergeben, dass er Mitglied des Art.-Reg. 90 war (Kolonne III der III. Abteilung - Feldpostnr. 22450). Im
    Lexikon der Wehrmacht steht zum dem Regiment zu lesen: "Auftrag war die
    Sicherung und Verteidigung der Orte Berjosowka und Bekassowo im
    infanteristischen Einsatz. In der Zeit vom 20. bis 22. Februar 1942 fielen
    bei russischen Angriffen 6 Unteroffiziere und 23 Mannschaften."


    Lt. WASt ist seine Grablage "bei der Blockstelle an der Bahnlinie Smolensk -
    Wjasma bei Potschinok."


    Meine Fragen lauten: Weiß jemand etwas Näheres zu den (Paritsanen-) Kämpfen bei Bekassowo im Februar 1942? Ist die Grablage bei Potschinok bekannt und sind evtl. Umbettungen in die Kriegsgräberstätte Duchowschtschina vorgesehen?


    Für Antworten sage ich herzlichen Dank und verbleibe mit besten Grüßen

    Johannes

  • Hallo,


    die Angaben decken sich mit der Auskunft der Gräbersuche Online suche des VDK:


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    Johann Bauer wurde noch nicht auf einen vom Volksbund errichteten Soldatenfriedhof überführt.
    Nach den uns vorliegenden Informationen befindet sich sein Grab derzeit noch an folgendem Ort: Potschinok - Rußland
    Der Volksbund ist bemüht, auf der Grundlage von Kriegsgräberabkommen die Gräber der deutschen Soldaten zu finden und ihnen auf Dauer gesicherte Ruhestätten zu geben. Wir hoffen, in nicht allzu ferner Zukunft auch das Grab von Johann Bauer zu finden und die Gebeine auf einen Soldatenfriedhof überführen zu können.
    Nachname:



    Bauer
    Vorname:



    Johann
    Dienstgrad:



    Obergefreiter
    Geburtsdatum:



    24.11.1917
    Geburtsort:



    Niedersalbach
    Todes-/Vermisstendatum:



    20.02.1942
    Todes-/Vermisstenort:



    Bekassowo,15 km wstl.Wjasma


    Die Grablage Potschinok ist wohl die, die damals der ehemaligem Wehrmachtauskunftstelle für Kriegerverluste und Kriegsgefangene von der Einheit von Johann Bauer mitgeteilt wurde.
    Bzl. der Anfrage zu noch geplanten Umbettungsmassnahmen, sollte sich unser User Johann an den Volksbund wenden.


    Gruß
    Martin


    Quelle : Gräbersuche Online des VDK

  • Hallo Martin,


    ganz herzlichen Dank für Deine Antwort. Die letzte Mitteilung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräber e.V. lautete im Schreiben vom 03.07.2013 an mich: "..., dass die Beantwortung des Schreibens einige Monate in Anspruch nehmen kann."


    Ich gehe davon aus, dass die genannte Grablage in Potschinok ein größeres Sammelgrab der Wehrmacht ist. Der Todesort in der Nähe von Wjasma ist weit entfernt von Potschinok und möglicherweise fanden Sammeltransporte zwecks Bestattungen statt. Es wäre für mich von großem Interesse, ob die Grablage in Potschinok noch bekannt ist.


    In den Unterlagen zum Nürnberger Prozess gibt es eine Quelle und dort heißt es: "In dem Dorf Potschinok im Bezirk Smolensk trieben die Deutschen (beim Rückzug) alle alten Männer, alten Frauen und Kinder in dem Verwaltungsgebäude der Kollektivwirtschaft zusammen, schlossen die Türen und verbrannten alle Eingesperrten."
    Aufgrund dieser Vergeltungsaktion der Wehrmacht ist nicht auszuschließen, dass die Grablage der deutschen Soldaten unkenntlich gemacht wurde und schlussendlich im Laufe der Jahrzehnte in Vergessenheit geraten ist.


    Bekanntlich wird z.Zt. in Duchowschtschina die letzte große deutsche Kriegsgräberstätte angelegt. Auf diesem Sammelfriedhof werden Umbettungen aus den hier in Frage kommenden Räumen vorgenommen. Meine Schwester und ich hoffen, dass es auch noch Umbettungen aus der Grablage in Potschinok geben wird, damit wir die Kriegsgräberstätte Duchowschtschina zum Gedenken an unseren Onkel besuchen können.


    Gruß
    Johannes

  • Zitat von Johannes;21550

    Aufgrund dieser Vergeltungsaktion der Wehrmacht ist nicht auszuschließen, dass die Grablage der deutschen Soldaten unkenntlich gemacht wurde und schlussendlich im Laufe der Jahrzehnte in Vergessenheit geraten ist.




    Gruß
    Johannes


    Hallo Johannes,


    danke für die Rückinfo:). Ob die Grablage Potschinok noch bekannt ist, kann ich Dir leider nicht beantworten. Kleinere Grabanlagen oder Einzelgräber, die von der WASt oder dem Volksbund als Erstgrabanlage genannt werden, sind nach meinen Erfahrungen meist nicht mehr auffindbar.
    Ob es einen Ehrenfriedhof der Wehrmacht in Potschinok gab ist wohl nur Spekulation. Ich habe einmal gegoogelt und leider auch nichts gefunden.


    Fakt war leider, das die Ehrenfriedhöfe der Wehrmacht nach dem Abzug der Deutschen Divisionen von den " Russen" eingeebnet wurden. Das heißt, die Kreuze wurden abgenommen, somit waren die Gräber nicht mehr kenntlich und danach mit Panzern oder Raupen plattgefahren. Ein belegbares Beispiel ist der Ehrenfriedhof der 227 ID. ( mit dieser Division befasse ich mich nebenbei ). Dort ist mit diesem Ehrenfriedhof so verfahren worden. Heute steht dort eine Wohnsiedlung auf dem ehemaligen Friedhofsgelände.


    Es freut mich, dass Ihr euch so für Euren gefallenen Onkel interessiert.


    Gruß
    Martin

  • Hallo Heinz,


    vielen Dank für Deine Antwort. Die beiden Seiten sind z.T. für mich nicht leserlich.


    Ich lese in dem Korpsbefehl Nr. 8 vom 23. Januar 1942 des Generalkommandos II. Armeekorps folgendes:
    "6. Artillerie - Von der im Korpsbereich vorhandenen Artillerie werden unterstellt:
    a) bis e) ............
    d) Der 252. Division:
    III./A.R. 90 (gem. ...abteilung der 10. Panzerdivision)"


    Ist dies zutreffend?


    Für eine Antwort wäre ich dankbar-


    Gruß
    Johannes