Hermann Rohde

  • Der Text beruht auf Akten und Zeugenaussagen: Am 8. Februar 1945 waren überlegene Verbände der Roten Armee bei Steinau an der Oder zur Offensive angetreten. Sie drängten innerhalb von zehn Tagen die deutschen Divisionen in großer Breite zurück und standen am 18. des Monats bei Sagan und Forst am Unterlauf der Neisse, etwa 20km ostwärts von Cottbus. Zur gleichen Zeit erreichten gepanzerte Verbände nördlich davon über Grünberg das Gebiet von Guben und besetzten südlich dieser Stadt das Westufer der Neisse.
    Um die deutsche Front am Neisse-Fluss zwischen Guben und Forst zu verstärken, wurden im rückwärtigen Gebiet der deutschen 4. Armee eilig Alarmeinheiten aufgestellt. Sie bestanden aus Volkssturm- und Arbeitsdienstmännern, Luftwaffenbodenpersonal, Landesschützen, Bautrupps der Organisation Todt sowie Gendamerie und Polizeieinheiten. Auch die Diensstellen der Waffen-SS hatten Personal, das entbehrlich geworden war, zu Verfügung gestellt. Diese Alarmverbände wurden nach kurzer Ausbildung, als Kampfgruppen, in Verteidigungsstellungen entlang der Neisse eingesetzt. Dabei erlitten sie Mitte März bei der Bekämpfung über den Fluß gesetzter sowjetischer Truppen - bei Schlagsdorf und Kerkwitz, südlich von Guben - erhebliche Verluste.
    Am 16. April traten die Truppen der roten Armee an der gesamten Neisse- Front zum weiteren Angriff an. Sie durchbrachen die deutschen Stellungen im ersten Ansturm. Um einen Einbruch des Gegners bei Forst zu begrenzen, wurden Alarmeinheiten, zusammen mit Polizeieinsatzgruppen eiligst nach Peitz und Lieberose, nördlich von Cottbus, in Marsch gesetzt. Dort gerieten sie am 22. April in heftige Gefechte. Cottbus fiel in die Hand des Gegners. Am 24. April mußten sich auch die Verteidiger von Guben in Richtung des Spreewaldes absetzen. Die restlichen Teile der Kampfgruppen schlossen sich ihnen an.. Sie wurden mit mehreren deutschen Divisionen im Gebiet von Märkisch Buchholz, Halbe und Baruth eingeschlossen und bis zum Monatsende fast völlig aufgerieben. Seit den geschilderten Kämpfen werden zahlreiche Soldaten aus Alarmverbänden der 4. Armee vermißt. Das Ergebnis der Nachforschungen, nach Angaben von Kameraden, Heimkehrerberichten, Kriegstagebücher führte zu dem Schluß, dass der Verschollene Hermann Rohde am 20.April 1945 bei den Kämpfen im Raum Hoyerswerda, südlich Cottbus in sowjetischen Gewahrsam geraten und in der Gefangenschaft verstorben ist.

  • Hallo VerenaMR,


    Zitat

    wurde zuletzt im Truppenteil 4. Armee mit Alarmeinheiten, im Raum Hoyerswerda, etwa 20km südlich von Cottbus eingesetzt.

    Die Karte hier könnte passen.:D hast Recht :D


    Quelle:
    http://www.gutenberg-e.org/esk01/maps/LageOst18Apr45_lg.jpg


    Hier noch eine Karte vom sowj.Großangriff.


    Quelle:
    http://i12.tinypic.com/3zgum0z.jpg


    Gruß Birger:)

    http://www.stockcarteam-rangsdorf.de/

    Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.

    * 3. Mai 1469 in Florenz; † 21. Juni 1527 in Florenz; Niccolò di Bernardo dei Machiavelli

  • Hallo VerenaMR.


    ich habe noch eine Seite mit Tagesberichten vom 20.April 1945 gefunden,indem Hoyerswerder und Umgebung erwähnt wird.


    Allerdings sind diese Berichte aus den Augen der Russischen Truppen geschrieben.


    Quelle:
    http://www.kriegsende.aktuell.ru/sowinform/162/


    Gruß Birger:)

    http://www.stockcarteam-rangsdorf.de/

    Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.

    * 3. Mai 1469 in Florenz; † 21. Juni 1527 in Florenz; Niccolò di Bernardo dei Machiavelli

  • Ich habe eine Buchempfehlung gefunden: Der Kampf um Schlesien 1944-1945 von Hans von Ahlfen, nicht die aktuelle Ausgabe, sondern die von 1968 in der viele Originalfotos sein sollen. Werde es mir gleich besorgen.
    Gruß Verena

  • Hallo Verena,

    das Buch habe ich, aber leider noch nicht gelesen. Werde heute Nachmittag mal reinschauen, mal sehen was ich da Brauchbares für Dich find!

    Gruß Heinz:)

    Suche alle Informationen über die 17.ID und I.AR77.

  • Hallo Heinz,


    Du kommst ja aus der Gegend. Ich würde gern am 20. April nächstes Jahr ein paar Blumen für meinen Großvater dort ablegen. Ich denke das der Friedhof in Nardt-Elsterheide dafür ein guter Ort wäre. Da ich schwerbehindert nur mit einem Rollator unterwegs bin wäre es gut dort einen Guide zu haben, der mich an Orte führen kann. Kannst Du mir diesbezüglich weiter helfen???
    Lieben Gruß Verena

  • Hallo Verena,

    natütlich mache ich das für Dich, Du mußt halt rechtzeitig Dich melden.
    Spezielle Daten bitte über PN!

    Gruß Heinz:)

    Suche alle Informationen über die 17.ID und I.AR77.

  • Diese Quelle werd ich selbst durchforsten. Bekomme die Ausgabe von 1961 am Donnerstag. Nur wenn ihr noch andere Quellen habt, entweder die Quellen bezeichnen oder Infos hier posten. Vielen Dank, Liebe Grüße Verena


    PS: Eine Frage hab ich noch: Liege ich richtig mit der Vermutung, dass die Erkennungsmarken nicht verändert wurden???

  • Moinsen,


    ich glaube nicht, dass das Buch großartig weiterhilft.
    Auch die beiliegende Karte ist sehr grob gefasst.


    Mein Onkel war seit 1944 als Freiwilliger (*09.10.1926) auch bei der Pz.Ers.Abt. 5 in Neuruppin, wurde dann in Dänemark weiter ausgebildet, d.h., zum Pz.Gren. auf SPW und er 1945 bei Küstrin verwundet. Bis heute habe ich keinerlei Infos welcher Truppe er dort genau angehörte.


    MfG Uwe

  • Hallo Uwe,


    auch wenn es nicht so aufschlussreich sein sollte, denke ich mehr über das Leben dort zu erfahren. Ich habe, nachdem ich Die Daten ans Amt Elsterheide-Nardt weiter gegeben habe jetzt auch eine Einladung vom Museum Hoyerswerda erhalten, wo mir erlaubt wird weiter zu forschen. Bin sehr gespannt auf welchen Spuren ich dabei wandele.
    Lieben Gruß Verena

  • Hallo Verena,


    danke für die Rückinformation. Ich werde dann mal versuchen über andere Bücher weiter zu kommen. Anbei ein Nachlass von einem Soldaten der ebenfalls zum Ende seiner Dienstzeit in diese Einheit versetzt wurde:


    http://www.wehrmachtlexikon.de…/categories.php?cat_id=48


    Gruß
    Michael

  • Zitat von VerenaMR;15421


    PS: Eine Frage hab ich noch: Liege ich richtig mit der Vermutung, dass die Erkennungsmarken nicht verändert wurden???


    Hallo!


    Ja, Du liegst richtig. Bei einer Versetzung zu einer anderen Einheit wurde die Marke nicht eingezogen und auch nicht durch eine neue ersetzt. Im Regelfall behielt ein Soldat seine Marke von Beginn bis zum Ende.


    Beispielsweise bei Verlust der Marke wurde dem Soldaten eine neue Erkennungsmarke ausgehändigt, die dann von der Einheit ausgegeben wurde, der derjenige aktuell angehörte.


    Gruß von Dagmar