• Hallo Forum:
    Meine Frage beziet sich speziel nach der Navigation der Luftwaffe,egal ob Bomber oder Jagdflieger. Man flog ja nicht nur bei schönen Wetter oder Tagsüber. Frage: Wie fanden die Piloten wieder zurück zu ihrem Feldflugplatz.
    Ein Bekannter erzählte mir einmal etwas von "Richtfunk oder Leitstrahl".Ein anderer Bekannter erzählte mir man Orientierte sich nach Flüssen und Gleisanlagen was öfter zu Fehlorientierung führte. Wer hatt darüber Kenntnisse. Danke im voraus
    MfG Manne13

  • Hallo Manne,

    also ich versuche mich ja derzeit gerade auch bissl an der Hobbyfliegerei.:cool: Soweit ich weiß, wurde damals viel einfach auf Sicht geflogen und auch bombardiert bzw. das zu bombardierende Objekt Nachts mit Leuchtfeuern abgesteckt. Dabei orientiert man sich natürlich an markanten Punkten, die man aus der Luft auch aus großer Höhe gut erkennen kann. Deswegen auch oft große Kanzeln, bzw. Scheiben bei den Bombern so z.B. Heinkel He-111 hieß der Deutsche Bomber glaub ich. Der Bordschütze bzw. Richtschütze sah dabei zur Bombardierung durch eine Art Vergrößerungsglas auf die Erde in dem sich ein Fadenkreuz befand, um beispielsweise einzelne Fabriken etc, auszumachen. Wenn das Ziel durch Wolken bedeckt war, war es schwierig mit der Bombardierung. Deswegen gab es ja zu Kriegszeiten auch die Verdunkelungspflicht, wurden Kirchtürme abgetragen etc. Beim Nachtflug orientiert man sich einfach anhand der Instrumente, also Kurs, Geschwindigkeit, Flugzeit, teilweise auch Sicht und berechnet so über welchem Objekt bzw. welchem Ort man sich gerade befindet. Moderne Flugnavigation wie es sie heute gibt, gab es damals natürlich nicht. Ob es damals schon eine Art Funkfeuer gab, also ähnlich dem heutigen ILS (Information-Landing-Systems), weiß ich nicht, möchte ich aber bei Militärflughäfen bezweifeln. Dieses System, wo das Flugzeug anhand eines Leitstrahles automatisch gelandet wird, gab es damals logischerweise noch nicht, aber selbst wenn nur ein Funkfeuer oder ähnliches ausgesendet wurde, woran der Pilot sich orientieren konnte, so ist dieses Signal auch leicht vom Gegner einzufangen und findet selbst heute noch bei Militärflughäfen kaum Anwendung um die einfache Ortung des Flughafens zu verhindern. Dieses ist damals auch der polnischen Regierungsmaschine von Kaczynski zum Verhängnis geworden, als der Pilot versuchte bei dichtem Nebel und ohne vorhandenes ILS-Signal auf Sicht auf dem Militärflughafen von Smolensk zu landen. Aber vielleicht haben wir ja hier eine Experten dabei, der sich mit der Flugnavigation von damals besser auskennt. Auf jedenfall ein sehr interessantes Thema wie ich finde. Tut mir leid Manne, das ich nicht mehr zu dem Thema weiß.

    Gruß KaLeun

  • Hallo Jens. Heute beanspruche ich Dich enorm, Danke für Deine Auskunft. Zm Thema. Beim Gespräch mit einem Bekannten der Funker bei der Luftwaffe war, er aber auf Grund seines hohen Alters sich nicht auf Einzelheiten Erinnern kann, kam eimal der Spruch "Leitstrahl". Wie Du geschrieben hast war das sehr gefährlich,denn der Gegner hörte ja mit, wurde dieser Hinweis Codiert, was aber dennoch gerade für landende Flugzeuge oft zu Problemen führte.
    Junge Junge Dein Wissen möchte ich auch haben, Danke nochmals
    MfG Manne

  • Hallo Manne 13,

    Schönes Thema, Navigation, die Maschinen hatten alle einen Funker an Bord der Gleichzeitig Navigator war, so nun wird es Mathematisch, jeder Funker hatte eine Fliegeruhr, das war zur damaligen Zeit eine Sehr Präzise gehende Uhr, die nicht nur bei den Fliegern bleibt war, der Kurs, zum Ziel, wurde von der Einsatzbesprechung vorgegeben wenn man Zeit und Geschwindigkeit berechnet, bekommt man eine Strecke, jetzt nur noch den Abdrift durch Wind, und schon kann man fast genau berechnen wo man ist, die Daten wurden dann in die Karte Eingezeichnet, bei Kursänderung die vom Kapitän Durchgesagt Wurde, musste der Navigator nur die Kursänderung , mit Hilfe der Zeit, Strecke und der Abdrift in die Karte übertragen, und so ging es den ganzen weg hin und zurück, der Arme man hatte genug zu tun mit den Berechnungen. Das geht bei Tag und Nachteinsätze, Hauptsache die Daten sind da.


    Viele Grüße aus dem Norden,
    Henning

  • Hallo Henning Danke für Deine Hilfe der arme Funker hatte da ja sehr viel zu tun, wie war das dann bei dem Bombenabwurf da lief das ja nicht alles nach Schema und wie war das bei den Jagdflieger. Ich weis von einem leider Verstorbenen Bekannten der eine HE111 flog daß so ein Angriff incl.An und Abflug Stunden dauerte und es kam vor daß sie einen Flugplatz bombardierten der keiner war sondern nur Scheinflugplatz, war alles für die Aufklärung mit Attrappen hergerichtet worden. Er erzählte mir auch daß er 2 mal von "eigenen" Jägern angeschossen wurde es aber immer noch über den Kanal schaffte, warum ist ein anderes Thema es würde den Rahmen sprengen. Danke für Deine Hilfe.
    Mfg Manne13 aus dem Süden der BRD

  • Hallo Manne 13,

    Die Piloten und Navigatoren wussten ja in Voraus, von der Einsatzbesprechung, wo die Bomben Platziert werden Sollten und Konten so schon Frühzeitig über dem Kanal eindrehen, Mit dem Zielanflug hatte der Pilot nichts zu tun, er musste sein Flugzeug nur auf Kurs halten, auch wenn es Holprig wurde, den Rest Übernahm der Bombenschütze der meistens auch das vordere MG bediente, er hatte nach vorne hin das Bombenzielgerät

    http://www.cockpitinstrumente.…ow/BZG%202/BZG%20%202.htm
    hier nur ein Beispiel Link.


    Nach dem Bombenwurf brauchte man nur Abzudrehen und Parallel zum Hinweg zurückfliegen.
    Die deutschen Jäger konnten nur am Tage Hilfestellung leisten, wenn es hell war, die kannten den Kurs hin, und brauchten den Rückweg nur Parallel zu fliegen, bis sie die Französische Küste erreichten, ab da haben sie sich an markante Punkte Orientiert, oder sind auf andere Flugplätze gelandet.


    Die Engländer hatten schon Frühzeitig erkannt das die Deutschen Jäger nur ca. ½ Stunde über England, den Bombern Hilfestellung leisten konnten, und hatten dann die Flugplätze, der eigenen Jäger, ins Hinterland verlegt, dadurch waren sie in der Lage die Bomber Anzugreifen wenn die Deutschen Jäger abdrehen mussten, auf den Flugplätzen die ja verlassen waren haben sie dann Attrappen aufgebaut, um den Deutschen vorzutäuschen das da noch Betrieb war und so ihre Bombenlast auf den Acker geschmissen haben, wo sie keinen Schaden anrichten konnten, so nach dem Motto „Mehr Schein als Sein“.

    Viele Grüße aus dem Norden,
    Henning

  • Hallo Leute,

    was aber leider immer noch nicht genau die Frage nach dem Leitstrahl beantwortet. Ich weiß nicht, ob es so etwas damals schon in der Militärfliegerei gab und ob das von den Piloten als Anflughilfe genutzt wurde. Weißt Du da was genaues drüber Henning ? Mit der Flugnavigation das ist ja soweit klar.

    Gruß KaLeun

  • Hallo Forum: Nach Auskunft meines Bekannten gab es den "Leitstrahl" damals schon.Er war bei der Jagdfliegerei, nach seiner Aussage war die Antenne unter der Tragfläche ( Quelle DJ3LX ) Man verwendete das System bei schlechter Sicht das Coodwort war etwas mit Eisenbahn. Das große Problem bei der sache, der Gegner hörte mit und beim Landeanflug waren die Flieger sehr verwundbar, zum Teil Spritmangel oder keine Munition mehr. Mehr weis ich auch nicht, kann sein daß Henning in dieser Sache mehr weis
    MfG Manne13

  • Hallo Henning: Du hast ja in allen Punkten recht, die Begleitjäger hatten je nachdem von welchen Feldflugplätzen sie gestartet sind nur eine halbe Std +-
    Zeit die Bomber zu begleiten. Aber in der ganzen Kurbelei wurden einzelne Begleitjäger abgedrängt, zur landung gezwungen, aufgetankt aufmunitioniert Pilot gefangengenommen Englischer Pilot rein (die sind ja auch nicht auf der Brennsuppe dahergeschwommen) und dann auf die deutschen Bomber los. Das war das was meinem Bekannten 2 mal passierte von den "eigenen" angeschossen. Die Frage ist wie fanden die Begleitjäger zurück? nach Sicht? was bei schlechtem Wetter, vom Kurs abgekommen. Wenn sie mal über dem Kanal waren kam dann der Leitstrahl zu Einsatz. Vielleicht liege ich richtig oder falsch Thema ohne Ende?
    Mfg aus dem Süden
    Manne13

  • Hallo KaLeun,

    die deutschen waren die ersten die Leitstrahlgeräte bauten, den „X-Leitstrahlbake“ (Berta I, mit 50 W, und Berta II, mit 500 W) der Leitstrahl im 2. WK war nur ein Zielsuchgerät, also die Maschinen flogen davon weck, der Leitstrahlsender arbeitete im Bereich von 66 bis 77 MHz Die Antennen waren leicht gegeneinander geneigt, sodass sich zwei Richtkeulen ergaben. Die nach links strahlende Antenne sendete Morsepunkte (Morsezeichen "e"), die nach rechts strahlende Antenne Morsestriche (Morsezeichen "t"). Im Überlappungsbereich der Leitstrahlen ergänzen sich beide Signale zu einem Dauerton und der Pilot war auf dem richtigen Weg, die Engländer fanden aber bald heraus das sie mit ihren Leistungsstarken Radiosendern die Morsezeichen stören konnten, sie sendeten ebenfalls Punkte und Striche und brachten die ganze Anlage durcheinander, die Genauigkeit der Anlage lag bei +/- 300 m, wenn sie Funktionierten. Im Jahre 1937 bestellte die Luftwaffe 100 Bordfunkgeräte und 20 Bodenstationen die in Speziellen Flugzeugen der 100. Kampfgruppe eingebaut wurden, diese Maschinen wurden dann als Pfadfinder genutzt.
    Dasselbe Prinzip wurde auch auf den Größeren Flughäfen für Landeanflüge bei Schlechtem Wetter, oder Nebel installiert, ich glaube aber nicht auf Feldflughäfen,

    Grüße aus dem Hohen Norden,
    Henning

  • Hallo Hennig,

    mensch da ist ja sehr interessant. Du scheinst ja auch allwissend zu sein. ;) Habe davon bisher noch nichts gehört und das interessiert mich als angehender Hobbypilot doch sehr. Weißt Du auch ab wann genau diese Leitstrahlsysteme angewandt wurden ? Also fanden diese Leitstrahlsysteme ab 1937 ihre Anwendung oder auch schon eher ?

    Gruß KaLeun

  • Hallo Henning,
    bitte schreibe bei Fotos / Bildern immer bei woher die Quelle stammt.
    Wie z.b. Quelle: Eigentum oder aus welchem Buch usw.


    Dank dir!

  • Hallo Birger,

    danke für den interessanten Link. Da wurden ja sogar zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Einmal um das Anflugverfahren auf Flughäfen zu erleichtern und einmal um den Anflug auf ein zu bombardierendes Ziel zu vereinfachen. Für die damalige Zeit eine schon sehr weit entwickelte Erfindung muß ich sagen.

    Gruß KaLeun