Hallo miteinander,
ich (Jahrgang 1962) bin hier neu und fliege mit meiner Mutter am 23.8.2018 nach Riga, um auf dem Soldatenfriedhof Saldus das Grab meines Opas/ihres Vaters zu besuchen.
Ich weiß nicht viel von ihm, mir liegt nur eine Kopie eines Briefes eines Hauptfeldwebels Wölfle vom 27.09.1944 vor, in dem er meiner Oma den Tod ihres Mannes mitteilt.
Beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge habe ich eine Anfrage gemacht und die nachstehende Mitteilung erhalten:
Name: Egon Rebmann
Dienstgrad: Unteroffizier
geb. 4.7.1910 in Fischingen
Truppenteil: L./Gr. R. 435
Erkennungsmarke: -191-2./I.E.Btl.14
Todestag: 12.08.1944
Todesort: St. Neugut (Vecmuiza)
bestattet: Vecmuiza, Zivilfriedhof, Reihe 2, Grab 2 (lt. Ausbettungsplan)
umgebettet nach: Deutsche Kriegsgräberstätte Saldus, Block X, Reihe 18, Grab 783.
Aus Vecmuiza wurden vom Umbettungsdienst 77 deutsche Soldaten aus oberirdisch nicht mehr erkennbaren Gräbern exhumiert und zur Kriegsgräberstätte Soldus überführt.
Aus dem Schreiben vom September 1944 geht hervor, dass mein Opa am 11.8.1944 eine Stoßtruppe führte und bei schweren Kämpfen um Jaunsaule einen Infanteriegeschoss-Steckschuss in die Schädeldecke erhielt und in der Folge daran verstarb. Die Rede ist auch noch vom Lazarett (vmtl. das Sammellazarett in Neugut).
Weiter wird erwähnt, dass er auf dem Heldenfriedhof 1914/18 bei der Kirche in Neugut mit militärischen Ehren bestattet wurde.
Ca. 50 km südöstlich Ringa, an der Rollbahn Riga-Birsen, das Grab würde im Feld B liegen und die Nummer 40 tragen.
Soweit meine Informationen und die Quellen dazu.
Von meiner Mutter weiß ich, dass es noch weitere Briefe gab, aber dass diese nach dem Tod ihrer Mutter verschwunden sind; meine Oma ist seit über 20 Jahren verstorben.
Da wir nun - anlässlich des 80. Geburtstages meiner Mutter aufmachen wollen, diesen Teil der Familiengeschichte zu beschließen, wollen wir natürlich nicht nur das Grab in Saldus besuchen.
Wir haben einen Mietwagen und wollen möglichst auch diese ursprüngliche Begräbnisstätte in Neugut besuchen.
Da tue ich mich schwer. Das ist in Vecmuiza. Das habe ich gefunden.
Nur den Ort dieses Heldenfriedhofes den finde ich nicht.
Außerdem wäre für mich interessant herauszufinden, wo mein Opa sich in den letzten Tagen vor seiner Verwundung aufgehalten hat.
An die WASt habe ich mich diesbezüglich noch nicht gewandt, werde es noch machen. Aber vor dem Abflug wird das wohl nichts mehr.
Vielleicht weiß jemand Bescheid, wo das Grenadierregiment 435 in der Zeit vom 1. bis 15. August 1944 eingesetzt war.
Ich habe herausgefunden, dass das Gr.R. 435 zu der Zeit Teil der 125. Infrantrie-Division war, die in Lettland/Litauen "unterwegs" war.
Also derzeit ist beabsichtigt zu besuchen:
Neugut (Vecmuiza), ==> Lazarett + Heldenfriedhof 1914/18 => Gibt es da für uns noch etwas zu sehen? An wen muss man sich evtl. vor Ort wenden?
Jaunsaule (da fanden die Kämpfe statt, da wurde Egon verwundet = Zitat "bei schweren Kämpfen um Jaunsaule) ==> gibt es da eine genauere Ortsbeschreibung für den 11.8.1944 in Bezug auf Gr.R 345? Wo waren da die Kämpfe, wo könnte die Verwundung passiert sein?
und natürlich den Soldatenfriedhof in Saldus, wohin seine Gebeine umgebettet wurden.
Ich hoffe, dass meine Fragerei nicht zu naiv ist und freue mich über jede hilfreiche Antwort und bedanke mich schon jetzt.
Gruß